Montag, 20. August 2007

Jim Richardson gewinnt Rolex Baltic Week

Seine US-Yacht „Barking Mad“ blieb auch am Finaltag souverän.

NEUSTADT/HOLSTEIN. Der erste Gesamtsieger der Rolex Baltic Week 2007 heißt Jim Richardson und kommt aus den USA. Der Eigner und Steuermann der „Barking Mad“ gewann mit seiner Mannschaft am Sonntag (19. August) in Neustadt an der Ostsee nicht nur die Farr 40-Regatta, sondern im Schlussspurt gleichzeitig auch noch den European Circuit, eine fünfteilige Grand-Prix-Serie der international renommierten Klasse. Richardson verwies die australische „Kokomo“ von Sue und Lang Walker in beiden Konkurrenzen auf Platz zwei. Bester Deutscher wurde der Frankfurter Wolfgang Stolz mit seiner „Opus One“ als Vierter, der Wolfgang Schäfers „Struntje light“ (6.) auch im European Circuit noch abfing und dort „Bronze“ holte.

„Es war eine großartige Regatta mit neun spannenden Wettfahrten, in denen uns nichts geschenkt wurde“, sagte Richardson nach dem letzten Zieleinlauf, in dem er ausgerechnet der „Kokomo“ den Tagessieg überlassen musste, aber zum vierten Mal Zweiter wurde und die mit Abstand konstanteste Serie aller 13 Teilnehmer hinlegte. Mit 33 Punkten lag die „Barking Mad“ 13 Zähler vor der Verfolgerin, die dadurch auch die Gesamtführung im European Circuit noch verlor. Dort hatte Richardson mit 155 Zählern gegenüber 162 Punkten der Walkers die Nase vorn.

Bei leichtem bis mäßigen Wind mit vielen Drehern hatte Wettfahrtleiter Eckart Reinke (Kiel) wieder beide Hände voll zu tun, dem international hochkarätigen Feld drei faire Kurse aufzubauen. „Das war angesichts der wechselhaften Bedingungen eine schwierige Aufgabe, die er exzellent gelöst hat“, lobte nicht nur Wolfgang Schäfer als Präsident der mitveranstaltenden europäischen Farr 40-Flotte, sondern auch der Gesamtsieger und internationale Klassenpräsident. „Aber nicht nur auf dem Wasser, sondern auch an Land haben wir uns sehr wohl gefühlt“, lobte Jim Richardson, „die Gastfreundschaft und das Race Village der Rolex Baltic Week waren hervorragend.“

Wie eng es in der Einheitsklasse zugeht, die bei ihren Regatten kein Streichresultat zulässt, zeigte auch der Schlusstag wieder. In drei Rennen gab es mit der „Siragusawa“ von Olli-Pekka Lumijärvi aus Finnland, der Gesamtdritter wurde, sowie der „Ichi Ban“ von Matt Allen (Australien) und eben der „Kokomo“ wieder drei verschiedene Tagessieger. „Es war wieder trickreich und taktisch enorm anspruchsvoll. Wir hatten in der vorletzten Wettfahrt auch zu kämpfen und sahen uns plötzlich auf den hinteren Rängen wieder“, berichtete Terry Hutchinson, Taktiker der „Barking Mad“, „aber wir waren dabei trotzdem ganz beruhigt, denn die ‚Kokomo’ lag bei uns.“

Für seinen Sieg erhielt Eigner Jim Richardson aus den Händen von Peter Streit, dem Geschäftsführer von Rolex Deutschland, eine edle Rolex Armbanduhr des Modells Submariner in Stahl. Manuel Cadmus, Vorsitzender des Veranstalters Norddeutscher Regatta Vereins (NRV) Hamburg, gratulierte der gesamten „Barking Mad“-Mannschaft mit Erinnerungsbechern von der Rolex Baltic Week. Die European Circuit-Trophäe überreichte Wolfgang Schäfer als Präsident der europäischen Farr 40-Flotte.

„Ich freue mich, dass so viele Farr 40-Freunde aus Übersee zur ersten Regatta unser Klasse nach Deutschland gekommen sind“, sagte Schäfer, „und ich bin davon überzeugt, dass alle das Revier in guter Erinnerung behalten.“ Das bestätigten allen voran Jim Richardson und dessen Taktiker Terry Hutchinson: „Der Sieg war härter erkämpft, als es der Endstand aussagt, und die Rolex Baltic Week war der beste Test für die Rolex Farr 40-Weltmeisterschaft in zehn Tagen, den wir uns wünschen konnten.“

Die Europameisterschaft der internationalen Melges 24-Klasse begann nach einer mittäglichen Flaute erst verspätet. Die erste Wettfahrt wurde um 13.35 Uhr gestartet, die dritte um 17.55 Uhr. Sie dauerte am frühen Abend noch an. Die Rolex Baltic Week mit der Melges 24-EM geht erst am kommenden Donnerstag (23. August) zu Ende.

Endstand der Farr 40-Regatta nach neun Wettfahrten:
1. „Barking Mad“ (Jim Richardson/USA) 33 Punkte
2. „Kokomo“ (Lang Walker/Australien) 46
3. „Sirwagusawa“ (Olli-Pekka Lumijärvi/Finnland) 48
4. „Opus One“ (Wolfgang Stolz/Frankfurt) 54
5. „Ichi Ban“ (Matt Allen/Australien) 58
6. „Struntje light“ (Wolfgang Schäfer/Lüneburg) 60
7. „Fiamma“ (Alessandro Barnaba/Italien) 60,8
8. „Groovederci (John Demourkas/USA) 63
9. „Backbone“ (Thomas Kjær/Dänemark) 68
10. „Sputnik“ (Ivan Wheen/Australien) 75
11. „Monkey Class“ (Ole van der Heide/Großbritannien) 79,5
12. „Flash Gordon 5“ (Helmut Jahn/USA) 81,5
13. „Baloo 110“ (Jens Erik Høst/Dänemark) 91

Endstand im Farr 40 European Circuit nach fünf Regatten:
1. „Barking Mad“ (Jim Richardson/USA) 155 Punkte
2. „Kokomo“ (Lang Walker/Australien) 162
3. „Opus One“ (Wolfgang Stolz/Frankfurt) 225
4. „Sirwagusawa“ (Olli-Pekka Lumijärvi/Finnland) 237
5. „Struntje light“ (Wolfgang Schäfer/Lüneburg) 240