Samstag, 21. Juli 2007

8er WM: Tag der Entscheidung


Am heutigen Samstag fällt die Entscheidung im 8m Chopard World Cup 2007! Nachdem SUI 11 „Aluette“ ihre OCS-Wertung streichen konnte (ab der 6. Wettfahrt kann das schlechteste Ergebnis gestrichen werden) wurde sie von Tino Ellegast zu zwei beeindruckenden Tagessiegen gesteuert. Das fachkundige Publikum auf den vielen Zuschauerbooten –darunter die britische Prinzessin Anne- hatte bei den frischen Winden eher auf GBR 2 „Lafayette“ gesetzt, aber die Bodenseesegler zeigten eine nahezu fehlerlose Vorstellung und ließen sich auch durch ein kleinen Öltanker, der ihnen auf der ersten Kreuz vor die Nase fuhr, nicht aus dem Konzept bringen.

Während die schottische Konkurrenz natürlich den Vorteil der Revierkenntnis besitzt, haben die Altnauer dies durch perfekte Manöver ausgeglichen und zum Teil auch die besseren Seiten auf dem Meeresarm nördlich von Glasgow gewählt. Taktisch scheint das deutsch-schweizerische Team allen Konkurrenten ohnehin überlegen zu sein. Die WM ist aber noch nicht in trockenen Tüchern und „Aluette“ muss auch heute konsequent auf Sieg segeln, denn „Lafayette“ liegt nur drei Punkte zurück. Der Mitfavorit NED 1 „Hollandia“ wird zwar gut, aber eben nicht so gut wie „Aluette“ und „Lafayette“ gesegelt und ist wohl nunmehr chancenlos.

Von den anderen Bodenseeyachten gibt es nichts Aufregendes zu berichten. „Elfe II“ war erneut zweimal vor „Sposa“ im Ziel, während GER 8 „Wyvern“ erneut einen Frühstart hatte. Die Radolfzeller hatten aber aus ihren Fehlern gelernt und waren inzwischen mit einem Funkgerät ausgerüstet und bekamen so ihren Frühstart aus dem Äther serviert, segelten zurück hinter die Linie und rollten das Feld von hinten auf, mehr als ein 12. Platz war allerdings nicht mehr drin. Im zweiten Freitagsrennen belegten sie dann Platz 9.

Das Klassement vor der Entscheidung:
1. SUI 11 Aluette 8 Pkt.
2. GBR 2 Lafayette 11 Pkt.
3. NED 1 Hollandia 17 Pkt.
4. SUI 8 Yquem 24 Pkt.
5. CAN 24 Gefion 26 Pkt.

11. GER 8 Wyvern 62 Pkt.

First Rule
1. H 9 Elfe II 8 Pkt.
2. H 4 Sposa 13 Pkt.

Willii Gohl

Freitag, 20. Juli 2007

Sipplingen: Polizeibericht

Auf Bootszubehör hatten es unbekannte Täter abgesehen, die im Zeitraum von 10. bis 18. Juli an einem Motorboot auf dem Trockenliegeplatz im Sipplinger Hafen West einen mit Kette und Schloss gesicherten Außenbordmotor der Marke Mercury, Modell F40ELPT-BOD (40 PS) sowie vier Festmacherleinen im Gesamtwert von rund 3.500 Euro entwendeten.

Die Täter durchtrennten vermutlich mit einem Bolzenschneider sämtliche technischen Zuleitungen des Motors und nahmen die Festmacherleinen aus der zuvor gewaltsam geöffneten Bakskiste.

Personen, die im fraglichen Zeitraum Verdächtiges im Hafen West beobachtet haben oder Hinweise zum Verbleib des Außenbordmotors mit der Nr. 0G961150 sowie der Leinen geben können, werden gebeten, sich mit der Wasserschutzpolizeistation Überlingen, Tel. 0049 (0)7551 949 590, in Verbindung zu setzen.

Fall Blue Balu – VDC Unternehmen nicht betroffen

Hamburg, 20. Juli 2007. Keines der 17 Unternehmen der Vereinigung Deutscher Yacht-Charterunternehmen e. V. (VDC e. V.) ist durch den dramatischen Fall um die Finanzsituation des österreichischen Charteranbieters Blue Balu betroffen. Kunden und Partnerfirmen können sich weiterhin auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Charteragenturen und -anbietern der VDC e.V. verlassen.

Der in dieser Woche bekannt gegebene Insolvenzantrag des österreichischen Charteranbieters Akuda Blue Water & Holidays GmbH, als Blu Balu Yachting bekannt, zieht weite Kreise im Chartermarkt. Die Presse vermeldet etliche geschädigter Charterkunden und auch die Stimmen der Firmen (wie beispielsweise Charterbasen oder Segelschulen), die nun möglicherweise mit in den Sog der Ereignisse geraten könnten, werden immer lauter.

Hier beweist sich erneut die Wichtigkeit des Zusammenschlusses führender Charterfirmen in Deutschland, kurz VDC. Kunden und Partner der VDC-Firmen können aufatmen und auf eine weiterhin gute Saison blicken, denn keines der VDC-Unternehmen ist betroffen. „Wir raten jedem Charterurlauber, sich nicht vom günstigsten Angebot des Marktes oder von scheinbar attraktiven Internetangeboten eines unbekannten Charteranbieters blenden zu lassen“, sagt die erste Vorsitzende Christa Steenfadt. „Die VDC-Charteragenturen verfügen über ein jahrelang gewachsenes Marktwissen und beraten ihre Kunden intensiv und umfassend. Sie offerieren Angebote von Charterpartnern, die sich in der Zusammenarbeit als zuverlässig bewiesen haben.“

Unterstrichen wird die erfolgreiche Verbandsarbeit durch die, kürzlich gemeinsam mit Pantaenius Yachtversicherungen erarbeitete, VDC-Chartergarantie. Diese steht für einen Zahlungsschutz der Boots-Charter, die bei VDC-Unternehmen getätigt oder durch sie vermittelt wurde. Dieser greift bereits bei Zahlungsunfähigkeit.

Donnerstag, 19. Juli 2007

8er WM: Schwierige Windverhältnisse auf dem Clyde

Bei eher schwachen und stark drehenden Winden wurden die vierte und fünfte Wettfahrt des 8m Chopard World Cup gesegelt. Das Abschneiden der Boote vom Bodensee war dabei durchwachsen.

GER 8 „Wyvern“ vom Yachtclub Radolfzell segelte sich nach den Enttäuschungen der ersten beiden Wettfahrttage (einmal OCS und einmal DSQ) im Wettbewerb um die „Neptune Trophy“ weiter nach vorn. Die Neptune Trophy ist offen für klassische Achter, die aber ein modernes Rigg und moderne Segel plus Winschen fahren dürfen. Das Team um Hans-Rüdiger Stihl und Steuermann Karl Biller segelte gestern konsequent im vorderen Teil des Feldes. Die Plätze 7 und 5 in den beiden gestrigen Wettfahrten waren der verdiente Lohn und untermauern den Anspruch der Crew, den schnellsten klassischen Achter zu segeln.

Hervorragend gesegelt wurde wiederum SUI 11 „Aluette“ vom Altnauer SC. Allerdings verschlechterte sich das Team durch mangelnde Professionalität vom 2. auf den 5. Rang im Gesamtklassement. In der 4. Wettfahrt war die Bodenseeyacht ein wenig zu früh über der Startlinie. Zwar teilte die Wettfahrtleitung dies, wie bei jeder Wettfahrt, sofort über Funk mit, aber das deutsch-schweizerische Team hatte nach drei Wettfahrttagen immer noch keine Ahnung von diesem Verfahren und natürlich auch kein Handsprechfunkgerät an Bord. So segelte die Yacht weiter, kam als zweites Boot ins Ziel, musste aber OCS gewertet werden. Es ruft schon ein wenig Kopfschütteln hervor, wenn ein so aufwändiges Projekt wie Weltmeisterschaft, durch solche Kleinigkeiten fahrlässig gefährdet wird. Die seglerische Dominanz der Crew um Tino Ellegast wurde in der folgenden fünften Wettfahrt erneut deutlich. Mit einem Vorsprung von weit mehr als dreißig (!!) Bootslängen gewann SUI 11 diese Wettfahrt.

Es wird nun auf die Plätze in den letzen drei Wettfahrten ankommen, denn nach der sechsten Wettfahrt wird es einen Streicher geben. Einen Fehler oder technischen Defekt darf sich die Crew aber nicht mehr leisten und muss weiterhin erste und zweite Plätze segeln. GBR 2 „Lafayette“, der stärkste Konkurrent der „Aluette“ segelte ebenfalls wieder sehr gut und führt nun mit deutlichem Vorsprung die Wertung an.

Große Freude herrschte gestern auf der H 4 „Sposa“! In der fünften Wettfahrt gelang es endlich einmal den Dauerkonkurrenten H 9 „Elfe II“ hinter sich zu lassen. Laute Jubelrufe waren dann auch von der Yacht der „Youngsters“ beim Zieldurchgang zu hören.

Donnerstag ist Ruhetag auf dem Clyde und am Freitag beginnt dann der Endspurt dieser Weltmeisterschaft. Willii Gohl.

Das Klassement: (Ganze Liste >)
1. GBR 2 Lafayette 11 Pkt.
2. NED 1 Hollandia 17 Pkt.
3. SUI 8 Yquem 19 Pkt.
4. CAN 24 Gefion 20 Pkt.
5. SUI 11 Aluette 29 Pkt.

First Rule
1. H 9 Elfe II 6 Pkt.
2. H 4 Sposa 9 Pkt.

Verletzung auf der Fähre

Fähre Euregio - Bild: Schweizerische Bodensee-Schiffahrtsgesellschaft AG

Mit schweren Kopfverletzungen musste ein 2-jähriges Kind am Mittwochvormittag nach einem Sturz auf der Motorfahrgastfähre "Euregio" in eine Spezialklinik gebracht werden.

Zwei Schweizer Ehepaare hatten mit ihren Kindern einen Tagesausflug unternehmen wollen und waren dazu mit der Fähre von Romanshorn nach Friedrichshafen unterwegs. Als sie sich etwa 10 Minuten vor Ankunft in Friedrichshafen auf dem Oberdeck im Freien in unmittelbarer Nähe des Geländers aufhielten, kletterte das Mädchen in einem unbemerkten Augenblick aus dem Kinderwagen auf das Begrenzungsgeländer und stürzte kopfüber auf das rund 5,80 Meter tiefer liegende Fahrdeck zwischen zwei Fahrzeuge, wo es ohne Bewusstsein liegen blieb.

Nach einer ärztlichen Erstversorgung wurde das Kleinkind mit einem Rettungshubschrauber in eine Schweizer Spezialklinik geflogen. Die Eltern sowie das Schiffspersonal wurden vom Notfallnachsorgeteam des Deutschen Roten Kreuzes betreut.

Für die Landung des Hubschraubers musste der Fährevorplatz für den Verkehr gesperrt werden.

Mittwoch, 18. Juli 2007

8er WM: Ideales Segelwetter auf dem Clyde

Bei diesmal idealem Segelwetter wurden am gestrigen Dienstag zwei Wettfahrten ausgetragen. Strahlend blauer Himmel, ein paar weiße Wolken und eine Brise zwischen 7 und 12 kn ließen die Herzen aller Segelfans und natürlich auch die der Teilnehmer am 8m Chopard World Cup höher schlagen. Die Weltmeisterschaft scheint sich zu einem Zweikampf zwischen der einheimischen „Lafayette“ (GBR 2) und der „Aluette“ (SUI 11) vom Altnauer SC zu entwickeln.

Nachdem das schweizer Boot in der zweiten Wettfahrt auf dem ersten Vorwindgang in Führung gehen konnte, gelang der Crew um Tino Ellegast das Manöver am Leetor wieder einmal nicht 100%ig. Dieser kleine Fehler der Bodenseesegler genügte den Schotten, um in Führung zu gehen und diese bis ins Ziel zu verteidigen. Besonders „Lafayette“ zeigte in diesem Rennen eine hervorragende Vorstellung, denn nach einem guten Start wurden sie durch einen Winddreher weit zurückgeworfen, konnten aber noch auf der Kreuz viele Plätze gutmachen und arbeiteten sich auf dem folgenden Vorwindgang wieder zurück in die Spitzengruppe. „Aluette“ zeigte in beiden gestrigen Rennen eine gute Vorstellung und bewies taktisches Geschick indem sie auf der Kreuz keine extremen Schläge segelte, sondern in der Mitte der Bahn blieb und so die Winddreher sofort nutzen konnte.



In der dritten Wettfahrt ließen sich die Altnauer aber nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, starteten klug und schnell in der Mitte der Linie und segelten einen ungefährdeten Start-Ziel Sieg nach Hause. Die mitfavorisierten Holländer von NED 1 „Hollandia“ leisteten sich auch gestern wieder zu viele kleine Fehler und liegen derzeit auf dem dritten Gesamtrang.

In der „First-Rule-Class“, also bei den klassischen Booten vom Beginn des 20. Jahrhunderts sieht es ganz danach aus, als könnten Andi Lochbrunner und seine Crew mit der „Elfe II“ ihren im vergangenen Jahr vor Lindau gewonnenen Titel verteidigen, da „Sposa“ , ebenfalls LSC , einfach nicht die Geschwindigkeit der „Elfe“ erreichen kann. Die Sympathien aller Beteiligten an dieser WM sind „Sposa“ aber gewiss, denn die junge Crew um Steuermann und „Senior“ Robby Nitsche – alle übrigen sind zwischen 17 und 23 Jahre alt – überzeugt durch ihr Auftreten.

Unglücklich agiert weiterhin „Wyvern“ (GER 8) vom Yachtclub Radolfzell. Nach einem Frühstart am Montag wurde das von Karl Biller gesteuerte Boot für die zweite Wettfahrt nach einem Protest disqualifiziert. Im dritten Rennen zeigte das Team vom Untersee aber was in ihm und dem wunderschön restaurierten Boot steckt: ein 6. Platz war der verdiente Lohn und lässt für die kommenden Wettfahrten hoffen.

Der Stand nach 3 Wettfahrten:
1. GBR 2 Lafayette 4 Pkt.
2. SUI 11 Aluette 5 Pkt.
3. NED 1 Hollandia 9 Pkt.
4. SUI 8 Yquem 13 Pkt.
5. CAN 24 Gefion 16 Pkt.

First-Rule
1. H 9 Elfe II 3 Pkt.
2. H 4 Sposa 6 Pkt.

Willii Gohl

Internationale 49er Schweizermeisterschaft / 29er EuroCup

29er-2004: Juniorenboot 29er in Aktion – Aufgenommen bei der Weltmeisterschaft 2004 auf dem Silvaplanersee, von Julian Bethwait, dem Konstrukteur der Klasse.


Internationale Segelregatten auf dem Urnersee

Vom 20. bis 22. Juli finden vor Sisikon auf dem Urnersee die Internationale Schweizermeisterschaft der olympischen 49er Klasse und der 6. Lauf des EuroCups der 29er statt. Der Anlass wird organisiert vom Segelclub Uri und dem Zürcher Yacht Club. Es werden rund 40 Boote aus 6 Nationen teilnehmen.

Am Wochenende vom 20. bis 22. Juli werden bei Sisikon 23 Boote der olympischen 49er Klasse aus Deutschland, Österreich und der Schweiz um den Schweizermeistertitel gegeneinander segeln. In bis zu 12 Regatten wird um diesen Titel gekämpft.

Zeitgleich findet auch der 6. Anlass zum EuroCup der 29er Klasse statt, zu dem 16 Boote aus England, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden und der Schweiz angemeldet sind. Diese kleineren Boote sehen dem 49er sehr ähnlich und werden vor allem von Junioren-Teams gesegelt.

Der Zürcher Yacht Club hat schon früh damit angefangen, diese beiden modernen Segelbootklassen zu unterstützen und junge Segler darauf auszubilden. Es handelt sich dabei um zwei Bootsklassen, die jeweils von Zweierteams gesegelt werden. Während die 49er als olympische Klasse von den Seglern höchste athletische Fähigkeiten verlangt ist der 29er auf leichtere Crews ausgerichtet und etwas gutmütiger zu segeln, damit also das ideale Juniorenboot für Teams, die später in die 49er Klasse aufsteigen wollen. Mit ihren grossen asymmetrischen Spinnakern, Gennaker genannt, erreichen sie bei achterlichen Winden in Gleitfahrt sehr hohe Geschwindigkeiten, sind aber auch entsprechend schwer beherrschbar.

2004 und 2006 organisierte der Zürcher Yacht Club zusammen mit dem Segelclub St. Moritz zunächst die 29er Weltmeisterschaft und danach die 49er Schweizermeisterschaft und 29er EuroCup auf dem Silvaplanersee. Dieses Jahr wurde die Zusammenarbeit mit dem Segelclub Uri gesucht, um den Anlass auf dem Urnersee ausrichten zu können, welcher wie auch die Engadiner Seen als recht windsicher gilt.

Die beiden Clubs sind überzeugt, hier sowohl für die Teilnehmer als auch für Zuschauer attraktive Regatten organisieren zu können. Dadurch, dass die Kurse in der Nähe des Ufers ausgelegt werden können, sind die Regatten auch vom Land aus sehr gut zu beobachten.

Auf der Website www.zyc.ch/29-49-2007 sind Einzelheiten zum Anlass, Bilder und Resultate zu finden.

Dienstag, 17. Juli 2007

8m WM: Flaute in Schottland

An einem typischen schottischen Sommermorgen, also bei Regen, Nebel und 16kn Wind wurde heute auf dem Clyde die erste Wettfahrt des 8m Chopard World Cup auf dem Clyde zwischen Rhu und Glasgow gesegelt.

Die Favoriten bestätigten mit ihren Resultaten die Erwartungen, die in sie gesetzt wurden. Die einheimische „Lafayette“ (GBR 2) kontrollierte das Feld vom Start weg und segelte einen ungefährdeten Start-Ziel Sieg nach Hause. Auch die SUI 11 „Aluette“ aus Altnau bestätigte ihre Favoritenstellung mit einem 2. Platz. Am Ende der ersten Kreuz lag sie etwa 6 Bootslängen hinter der führenden „Lafayette“ und konnte auf dem folgenden Vorwindgang diesen Abstand verkürzen. Allerdings gelang der deutsch-schweizerischen Crew das Runden der Leebahnmarke nicht besonders gut, wodurch sie wieder Raum gegenüber dem führenden Boot einbüßte. Im folgenden beschränkte sich die Crew um Steuermann Tino Ellegast darauf, die Platzierung zu halten und die folgende „Hollandia“ (NED 1) auf den 3. Platz zu verweisen.

Die „Wyvern“ (GER 8) vom Yacht Club Radolfzell hatte einen Frühstart und versäumte es, sich zu entlasten, sodass sie als OCS gewertet werden musste und nun am Ende des Feldes liegt. Hier rächt sich, dass die Boote vom See keine Funkgeräte an Bord haben, nicht einmal ein Handfunkgerät! Die Wettfahrtleitung informiert nämlich in der letzten Minute vor dem Start und auch nach dem Start alle Boote per Funk, die über der Linie sind. Dieses Verfahren war in der Steuermannsbesprechung angekündigt worden.

Bei den klassischen gaffelgetakelten Booten konnte sich die „Elfe II“ (H 9) klar gegen die „Sposa“ (H 4) beide vom Lindauer Segler Club durchsetzen.

Der Wind schlief danach immer mehr ein, der Regen hingegen ließ kaum nach. Die Wettfahrtleitung konnte zwar die zweite Wettfahrt noch starten, aber der Wind ließ dann besonders an der Luvmarke so stark nach, dass das Rennen abgebrochen wurde, eine Entscheidung die allenfalls vom „Hollandia“-Team, das zu diesem Zeitpunkt weit in Führung lag, bedauert wurde.

Nach einer weiteren Wartezeit, in der der letzte Windhauch auch noch um 180 Grad drehte, entschloss sich der Wettfahrtleiter die Segler zurück in die Marina zu schicken und die 2. Wettfahrt erst am Dienstag zu starten. (Willii Gohl). Ergebnisse >


Lafayette vor Elfe


Sposa

Montag, 16. Juli 2007

Nord-Rekord bei der Melges 24-EM

52 Boote aus 13 Nationen bisher gemeldet / Weltmeister dabei

NEUSTADT/HOLSTEIN. Rasant und spektakulär, aber auch wertbeständig wie kaum ein anderes Boot – das ist die Erfolgsformel der Melges 24. Ob Weltmeister, Olympiasieger oder America’s Cup-Segler – viele sind der Faszination der Hightech-Yacht seit ihrer Kiellegung vor 14 Jahren erlegen. Die europäische Elite trifft sich dieses Jahr im ostholsteinischen Neustadt an der Ostsee und kürt zur vierten Rolex Baltic Week (17. bis 23. August) ihre Europameister. In der ancora Marina an der Lübecker Bucht werden mehr als 300 Aktive auf rund 70 Booten erwartet.

Ein Klick ins World Wide Web unter „rolex-baltic-week.com“ in die „Teilnehmerliste Melges 24“, und die Vorfreude ist in den Gesichtszügen von Günter Tzeschlock zu lesen. Der in Eigeltingen, in der Nähe des Bodensees beheimatete Vorsitzende der deutschen Klassenvereinigung registrierte schon wenige Tage vor Meldeschluss der Europameisterschaften mehr als 50 Crews aus 13 Nationen. „Das sind mehr als die meisten Klassen bei ihren Weltmeisterschaften an den Start bekommen. Ich rechne noch mit einem Anstieg auf gut 75 Boote.“

Für die siebten kontinentalen Titelkämpfe, die seit 1998 im Zweijahresrhythmus ausgetragen werden, wäre das für den Norden Europas ein Melderekord. Der lag 2003 in Helsinki bei 51 Booten. Vor zwei Jahren im englischen Torquay waren 50 am Start. „Noch mehr kommen nur bei zentralen Orten, wie dem Gardasee“, weiß Tzeschlock.

Doch nicht nur die Quantität hat es dem deutschen Klassenchef angetan. Die Qualität des Teilnehmerfeldes schätzt er gar mit „super hoch“ ein. So sind der Weltmeister von 2006, der Italiener Nicola Celon („Bete Bossini“), und der französische Champion der Amateure, Cedric de Kervanoael („Encore“), am Start. „In unserer Klasse werden, um die unterschiedlichen Leistungen der in einem Feld segelnden Profis und Amateure zu würdigen, zwei Pokale vergeben – die Giorgio-Zuccoli-Trophy für den Gesamtsieger, den üblicherweise eine Profi-Crew mit einem oder mehreren bezahlte Seglern stellt, und die Menno-Meyer-Trophy für die besten Amateure“, erklärt Tzeschlock, der als aktueller Ranglistenerster in Deutschland mit seiner „Ka Nalu Nui“ den EM-Titel der Amateure für sein Team allerdings eher in weiter Ferne sieht.

Noch steht diese Trophäe in der Vitrine von Alba Batzill, der vor zwei Jahren die „No Woman No Cry“ des Münchners Eddy Eich zum Titel steuerte und den Erfolg jetzt in der Lübecker Bucht wiederholen möchte.

Die Teilnehmerliste reicht weiter vom Weltmeister 2001, Flavio Favini, der vor Valencia beim America’s Cup im italienischen Mascalzone Team Capitalia am Steuer stand, über den Esten Tönu Töniste („Lenny“), der im 470er mit seinem Bruder Toomas bei den Olympischen Spielen 1988 für die Sowjetunion Silber und 1992 für Estland Bronze gewann, bis hin zum Norweger Lasse Kjus, der als Olympiasieger, Weltmeister und 17-facher Ski-Weltcupsieger die alpinen Hänge im März 2006 verließ und seitdem seiner zweiten Passion, dem Segeln, frönt. Mit Lorenzo Bressani aus Trieste und der „UKA UKA“ kehrt zudem ein Champion von 2005 nach Neustadt zurück. Mit seiner „Movistar“ gewann der mehrfache Weltmeister (IMS, J/24) und Segler des Jahres in Italien bei der Rolex Baltic Week die IMS-600-Weltmeisterschaft.

Aus Deutschland kommen mit 14 gemeldeten Booten derzeit die meisten Teilnehmer. Dazu gehören der ehemalige Tornado-Weltmeister Oliver Schwall aus Hamburg auf der „Rat Pack“ sowie die Neueinsteiger Marcus Brenneke, der aus dem Drachen kommt. Der Hamburger Reeder Dietrich Scheder-Bieschin, der sich vor Jahresfrist für die Vergabe der EM zum Veranstalter Norddeutscher Regatta Verein (NRV) stark gemacht hatte, gehörte mit seiner „MACS“ zu den ersten Meldungen.

Für Tzeschlock ist das klangvolle Teilnehmerfeld keine Überraschung: „Wir hatten bereits 2002 mit der WM vor Travemünde eine Super-Veranstaltung in der Lübecker Bucht. Und auch jetzt wissen wir uns beim NRV und Rolex in guten Händen.“ Als deutscher Klassenchef, der auch die Segler in Österreich und der Schweiz mit betreut, erhofft er sich einen weiteren Aufschwung für das mit bis zu fünf Personen zu segelnde Sportboot. „In Deutschland sind die Melges 24 seit 1995 vertreten“, erzählt er, „nach anfangs bescheidenem Interesse hatten wir gerade in den vergangenen zwei Jahren enorme Zuwächse.“ In der deutschen KV sind so bisher 62 Boote registriert, weltweit insgesamt mehr als 750. Wer international segeln will, komme an der Melges 24 nicht vorbei – erst recht nicht an Neustadt, so Tzeschlock abschließend.

Die erste Wettfahrt der Melges 24-EM wird am Sonnabend, dem 18. August gesegelt. Am Vortag beginnt die Rolex Baltic Week mit der internationalen Farr 40-Klasse, die zum ersten Mal in Deutschland auftritt. Die Yachten kommen zur letzten und entscheidende Serie des European Circuits zusammen.

Während die internationale Melges 24-Klasse bis zum Schluss segelt, findet die Preisverteilung mit einer Rolex-Crewparty für beide Klassen bereits am Sonntag, dem 19. August, statt. Sie schmückt neben der feierlichen Eröffnung am Freitag und der Siegerehrung der Melges 24 am letzten Tag (23. Juli) das Rahmenprogramm, für das im Osthafen der ancora Marina wieder direkt am Wasser ein einladendes Racevillage aufgebaut wird.

Weltmeisterschaft der 8m Klasse eröffnet

Im schottischen Rhu - ca. 30 km nördlich von Glasgow - begann gestern die Weltmeisterschaft der Achter, der Chopard World Cup 2007. 22 Boote aus Europa, Nordamerika, Australien und Asien gehen an den Start.

Die Bodenseeregion ist mit 4 Booten vertreten: "Elfe II" mit Andi Lochbrunner vom LSC wird versuchen, ihren Titel bei den klassischen Yachten der sog. "First Rule" zu verteidigen. Der härteste Konkurrent der Elfe kommt ebenfalls aus Lindau: die "Sposa", die von Robby Nitsche gesteuert wird und schon seit über einer Woche in den Gewässern an der schottischen Westküste trainiert, um sich mit Wind und Strömung vertraut zu machen.

Die dritte Yacht vom Bodensee ist die "Wyvern" von Rüdiger Stihl (Yacht Club Radolfzell), der die Pinne allerdings Karl Biller überläßt. Beim gestrigen "practice race" überraschte diese Yacht mit einem 2. Platz und ließ dabei einige moderne Achter hinter sich, dabei vor allem auch alle Lokalmatadoren.

Viertes Boot vom See ist die "Aluette", ein moderner Achter vom Altnauer Segel Club. Die neue Eignerin dieses Bootes, Iris Metten, geht das Projekt Weltmeisterschaft sehr ehrgeizig an und hat Tino Ellegast für die Pinne und Ekkehard Kaller als Taktiker verpflichtet. Als weitere Favoriten für den Titel müssen die niederländische "Hollandia" und die einheimische "Lafayette" angesehen werden.

Peter Wilson (GBR) bringt ein weiteres Boot, das seine Wurzeln am Bodensee hat, an den Start.
Sein Neubau "Ganymede" wurde von Juliane Hempel, die am Bodensee beheimatet ist, gezeichnet.

Derzeit werden noch zwei weitere neue Achter gebaut, einer in Berlin und einer in St. Petersburg. Dies beweist, wie lebendig diese Klasse ist, obwohl sie schon auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken kann.

Gestern zeigten sich alle Boote in einer eindrucksvollen "Sailing Parade", die sie von der Marina Rhu entlang der Promenade des nahe liegenden Städtchens Helensburgh in das Regattagebiet auf dem Clyde führte. Viele Zuschauer säumten das Ufer und die Pier von Helensburgh, um die eleganten Boote zu sehen. Die britische Prinzessin Anne, die Patron des veranstaltenden Royal Northern and Clyde Yacht Club ist, hat ihren Besuch für Freitag angekündigt, um den Seglern ihre Ehre zu erweisen.

Die Wettfahrten beginnen am heutigen Montag, natürlich ist die IBN vor Ort vertreten und wird die Leser ständig informieren, wobei wir besonders auch über das Abschneiden der Boote vom Bodensee berichten werden. Willii Gohl.