Freitag, 27. Juni 2008

Kieler Woche: Romy Kinzl und Heiko Kröger auf Erfolgskurs

27.06.03 - Romy Kinzl befindet sich bei der Kieler Woche weiterhin in bestechender Form. Am zweiten Wettfahrttag der olympischen Bootsklassen surfte die gebürtige Berlinerin zu zwei Tagessiegen und übernahm damit überraschend die Führung in der RS:X-Gesamtwertung.

Die deutsche Fahne hielten gestern auch die Schweriner Alexander Goltz/Mathias Grüning im 470er sowie der Lokalmatador Heiko Kröger in der Paralympics-Klasse 2.4mR mit ihren Erfolgen hoch. Alexander Hagen und Frithjof Kleen schlugen sich ebenfalls tapfer. Der Hamburger „Alt-Star“ und sein Vereinskollege vom Norddeutschen Regatta-Verein kreuzten bislang viermal als Dritte die Ziellinie und haben in der Gesamtwertung (12,0 Punkte) nur so prominente Konkurrenten wie den dreimaligen Olympia-Teilnehmer Fredrik Lööf (Schweden/6,0) und Brasiliens Segel-Superstar Robert Scheidt (8,0) vor dem Bug. Tobias Schadewaldt war ebenfalls „sehr zufrieden“ über die Ränge 3, 6, 10 und den zehnten Gesamtrang im riesigen Feld der 155 Laser. Der Hamburger segelt rund 210 Tage im Jahr.

Seine Erfolgsformel: „Wenn man etwas häufig macht, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man es irgendwann besser macht“, sagt der Hamburger, der froh war, „die Vorrunde ohne Streicher überstanden“ zu haben: „Jetzt habe ich eine sehr gute Ausgangslage in der Gold-Flotte.“ Schadewaldt trainierte in den vergangenen drei Monaten zwar überwiegend im 49er, in den er langfristig auch umsteigen will, vor Schilksee jedoch stieg er in den Laser, um „das taktische Gefühl zu behalten“ und sich Wettkampfhärte zu holen. In den anderen Klassen segelten die Crews des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) der internationalen Konkurrenz meist hinterher.

Wie Petra Niemann zum Beispiel. Die erfolgsverwöhnte Berlinerin kam mit den vier bis fünf Windstärken aus westlichen Richtungen zweimal überhaupt nicht zurecht und fand sich nach den Tagesresultaten 20, 4, 22 plötzlich nur noch auf Gesamtrang 16 (35,0) mit großem Rückstand auf die souverän führende Chinesin Lijia Xu (5,0) wieder. Steigerungsfähig blieben auch noch die Gebrüder Peckolt. Nach zwei achten Plätzen „flogen“ Jan und Hannes mit ihrer Doppeltrapez-Gleitjolle am Nachmittag aber noch auf die Ränge drei und vier und verbesserten sich als beste DSV-Crew immerhin auf Platz zwölf des Zwischenklassements (42,0). Auf Platz eins thronen weiter die spanischen Olympiasieger von Athen 2004, Iker Martinez und Xabier Fernandez (17,0).

Für einen Lichtblick im mittelmäßig besetzten Feld der 470er-Frauen sorgte die deutsche Nachwuchs-Mannschaft Susann Beucke/Tina Lutz. Die 17-Jährigen steigerten sich in den drei Tagesrennen kontinuierlich um zwei Plätze (8, 6, 4) und wurden dafür mit Platz zehn (52,0) in der Gesamtwertung belohnt. Den führenden Japanerinnen Ai Kondo/Naoko Kamata (drei Siege, zwei zweite Plätze) können die DSV-Talente allerdings noch nicht das Wasser reichen.

Ergebnisse olympische Klassen

49er nach sieben Wettfahrten:
1. Iker Martinez / Xabier FERNANDEZ (ESP) 1, 2, 3, 2, 1, (6), 2, 11 Punkte; 2. Rodion Luka / George Leonchuk (UKR) 3, 1, 7, 2, (10), 1, 2, 16 Punkte; 3. Nico Delle Karth / Nikolaus Resch (AUT) 2, 1, 10, (13), 2, 1, 1, 17 Punkte; 4. Peter Hansen / Soren Hansen (DEN) 2, 2, 3, 8, (9), 3, 1, 19 Punkte; 5. dave evans / simon hiscocks (GBR) 9, (15), 2, 6, 4, 2, 3, 26 Punkte; 6. giuseppe angilella / Pietro Zucchetti (ITA) 4, 8, (13), 4, 1, 4, 6, 27 Punkte;

470er Frauen nach fünf Wettfahrten:
1. Ai Kondo / Naoko Kamata (JPN) 1, 2, (2), 1, 1, 5 Punkte; 2. Therese Torgersson / Vendela Santen (SWE) 3, 5, 1, (9), 2, 11 Punkte; 3. Henriette Koch / Lene Sommer (DEN) 5, 1, (5), 2, 3, 11 Punkte; 4. Yimei Wen / Chunyan Yu (CHN) 4, 3, (11), 4, 4, 15 Punkte; 5. Stacey Omay / Chelsea Omay (AUS) 8, 6, 3, 3, (12), 20 Punkte; 6. Economou Anthi / Tsigaridi Olga (GRE) 2, 7, (10), 5, 7, 21 Punkte;

470er Männer nach fünf Wettfahrten:
1. Tobias Etter / Felix Steiger (SUI) 1, 1, (7), 5, 1, 8 Punkte; 2. Yuan Zhen Xu / Terence Koh (SIN) 2, 2, (12), 7, 1, 12 Punkte; 3. Sebastian Ostling / Dahlberg Anton (SWE) 3, 4, (14), 1, 6, 14 Punkte; 4. Geoffrey Woolley / Mark Overington (NZL) 1, 6, (15), 6, 2, 15 Punkte; 5. Verginadis Panagiotis / Vlachos Timolewn (GRE) 8, (12), 1, 1, 6, 16 Punkte; 6. Roy Tay / Peiming Chung (SIN) 5, 2, 8, (8), 2, 17 Punkte;

RS:X Frauen nach fünf Wettfahrten:
1. Romy Kinzl (Kiel) 1, 3, 1, 1, (4), 6 Punkte; 2. Agata Brygota (POL) 4, (4), 3, 2, 3, 12 Punkte; 3. Galecka Anna (POL) 3, 2, (10), 3, 8, 16 Punkte; 4. Marta Hcavaty (POL) 8, 8, 2, (8), 1, 19 Punkte; 5. Wiebke Sradnick (Berlin) 5, 5, 7, (11), 2, 19 Punkte; 6. Elligham Kate (NZL) 7, 13, (13), 4, 6, 30 Punkte;

RS:X Männer nach fünf Wettfahrten:
1. Przemyslaw Miarczynski (POL) 1, 1, 1, 1, (1), 4 Punkte; 2. Casper Bouman (NED) 1, 1, 2, 1, (2), 5 Punkte; 3. Dorian Rijsselberge, van (NED) 2, 2, (3), 2, 1, 7 Punkte; 4. Piotr Myszka (POL) 2, 2, 2, 2, (2), 8 Punkte; 5. Richard Stauffacher (SUI) 3, 3, 1, 3, (3), 10 Punkte; 6. Plavsic Zac (CAN) (4), 3, 3, 3, 3, 12 Punkte;

Laser nach fünf Wettfahrten:
1. Andrew Murdoch (NZL) 1, 2, 1, 1, (3), 5 Punkte; 2. Tom Slingsby (AUS) 2, 1, 1, 1, (4), 5 Punkte; 3. Gustavo Lima (POR) 1, 1, 3, 4, (9), 9 Punkte; 4. Adonis Bougiouris (GRE) (7), 3, 2, 2, 2, 9 Punkte; 5. Rasmus Rasmus Myrgren (SWE) 5, 3, 2, (5), 2, 12 Punkte; 6. Michael Leigh (CAN) 4, 5, (10), 4, 1, 14 Punkte;

Laser Radial nach fünf Wettfahrten:
1. Lijia Xu (CHN) 1, 1, (3), 1, 2, 5 Punkte; 2. Multala Sari (FIN) (4), 2, 1, 3, 1, 7 Punkte; 3. Anna Tunnicliffe (USA) 7, 2, (8), 1, 2, 12 Punkte; 4. Tatiana Drozdovskaya (BLR) 1, 5, (11), 3, 4, 13 Punkte; 5. Tania Elias Calles (MEX) 2, 4, (5), 4, 3, 13 Punkte; 6. Sophie de Turckheim (FRA) 6, 6, 2, 2, (43), 16 Punkte;

Star nach vier Wettfahrten:
1. Fredrik Loof / Anders Ekstrom (SWE) 2, 2, 1, 1, 6 Punkte; 2. Robert Scheidt / Bruno Prada (BRA) 1, 1, 2, 4, 8,00 Punkte; 3. Alexander Hagen / Frithjof Kleen (Hamburg) 3, 3, 3, 3, 12 Punkte; 4. Hans Spitzauer / Christian Nehammer (AUT) 4, 5, 5, 2, 16 Punkte; 5. Erik Dahlén / Krister Carlsson (SWE) 5, 6, 6, 5, 22 Punkte; 6. Johannes Babendererde / Philipp Stanjek (Lübeck) 7, 7, 4, 7, 25 Punkte;

Finn nach vier Wettfahrten:
1. Ed Wright (GBR) 6, 2, 2, 1, 11 Punkte; 2. Jonas Høgh-Christensen (DEN) 4, 5, 1, 2, 12 Punkte; 3. Rafael Trujillo (ESP) 1, 3, 5, 3, 12 Punkte; 4. Daniel Birgmark (SWE) 14, 1, 6, 4, 25 Punkte; 5. Michael Maier (CZE) 8, 7, 4, 8, 27 Punkte; 6. Andrew Mills (GBR) 7, 8, 7, 6, 28 Punkte;

2.4mR nach fünf Wettfahrten:
1. Damien Seguin (FRA) 1, 2, (4), 3, 1, 7 Punkte; 2. Heiko Kröger (Mönkeberg) 2, 1, 3, 1, (3), 7 Punkte; 3. Thierry Schmitter (NED) 4, (7), 1, 2, 2, 9 Punkte; 4. Jens Als Andersen (DEN) 3, 3, 6, (7), 6, 18 Punkte; 5. Helena Lucas (GBR) (10), 5, 2, 5, 9, 21 Punkte; 6. Bent Møller Sørensen (DEN) 7, 6, (12), 4, 4, 21 Punkte;

Kieler Woche 2008: X35EM: Gekämpft wird um jeden Platz

27.06.08 - Vier Wettfahrten absolvierten die X35 Yachten heute bei ihrer Europameisterschaft und sind damit ihrem Zeitplan voraus. Nach insgesamt sechs Wettfahrten führt die dänische „Avt-People.com“ von Kilian Groth vor Achim Griese (Hamburg) am Steuer der „Celox“.

Kräftige Winde zwischen vier und fünf Windstärken sorgten im Feld der 16 Boote erneut für spannende Rennen. „In jedem Rennen hatten wir mindestens fünf Boote, die mit einer Protestflagge die Ziellinie durchsegelten. Das Feld ist irre eng bei einander, da wird wie beim Match Race vom ersten bis zum sechzehnten Platz um jede Bootslänge gekämpft“, so Wettfahrtleiter Eckart Reinke, der nun das Tempo aus dem EM-Zeitplan wieder heraus nehmen kann. Für Freitag und Samstag sind lediglich zwei Wettfahrten geplant.

Immer besser in Schwung kommt der German Open-Sieger „Xen“ aus Flensburg. Nach Startschwierigkeiten mit Platz neun folgt sogar noch ein 17. Platz. Doch mit einem zweiten und einem dritten Platz rutschte das Team um Torsten Bastiansen jetzt auf Rang fünf in der Gesamtwertung vor.

„Das sieht doch sehr gut aus“, meinte Sven Christensen, der wie immer zur Kieler Woche blutenden Herzens nicht mit an Bord sein kann. „Überhaupt wird das noch sehr spannend. Es gibt keine Streichergebnisse. Da kann selbst in der letzten Wettfahrt das Klassement noch durcheinander geraten“, meinte der Chef der Kieler Woche Management-Agentur, Point of Sailing, der sich zwei Stunden Zeit nahm, um das Geschehen auf der Seebahn zu verfolgen.

1. „avt-people.com“ Kilian Groth (DEN/5,4,2,3,1,4,5) 19,5
2. “Celox” Achim Griese (Hamburg/1,7,5,1,2,4,5) 20,5
3. „Nicole3“ Mati Sepp (EST/2,5,6,5,5,1) 24
4. „LauraX“ Pekka Töytäri (FIN/3,6,1,7,4,7) 27
5. “Xen” Torsten Bastiansen (Flensburg/7,3,9,17,3,2) 41
6. “Roxana” Thomas Hacklin (FIN/10,1,10,6,8,8) 43

Donnerstag, 26. Juni 2008

Kieler Woche: X-35 EM mit Ups and Downs zum Auftakt

26.06.08 - Sportliche Winde aus Ost, steile Wellen und zwei Wettfahrten bildeten den Auftakt der X-35 Europameisterschaft auf der Seebahn Alpha. Insgesamt 16 X35-Crews aus sieben Nationen werden noch bis zum Samstag im Rahmen der Kieler Woche ihren Europameister aussegeln.

Die Führung in dem leistungsstarken Feld übernahm die estnische Crew der „Nicole3“ von Matti Sepp. Mit einem Tagessieg und einem siebten Platz liegt Achim Griese (Hamburg) an Bord der „Celox“ nur einen Punkt hinter dem führenden Boot. „Wir haben in der zweiten Wettfahrt einen der vielen Winddreher nicht richtig erwischt. Bei der Leistungsdichte hat uns das schon einige Plätze gekostet. Zusätzlich habe ich noch einen Fehler gemacht und die Luvtonne berührt, und wir mussten uns wieder vom zwölften auf den siebten Rang vorkämpfen“, erklärte der Silbermedaillengewinner von Los Angeles im Starboot und bilanzierte den ersten Tag weiter: „Wir sind aber sehr zufrieden mit unserem Bootsspeed und freuen uns auf die nächsten Tage. Die Stimmung ist jedenfalls sehr gut an Bord.“

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtete Sven Anderssen den Sieg seiner „Celox“ bei der ersten Wettfahrt. „Recht ordentlich, so kann es weitergehen“, meinte der Miteigner aus Flensburg, der sich einen Tag vor Beginn der EM bei einem Unfall verletzt hatte und nicht mitsegeln konnte. Bei der Arbeit für seine Firma Anderssen Yachting rutschte der Flensburger an Bord eines Schiffes aus und zog sich einen Bänderriss im linken Fuß zu. „Beim Abstützen riss dann noch ein Band in der linken Hand“, erklärte der Kassenwart der Klassenvereinigung, der gestern trotzdem zur Eröffungs-Veranstaltung angereist war.

Wie hoch die Leistungsdichte in dieser Einheitsklasse ist, dokumentieren einige Einzelergebnisse. Die finnische „Roxana“ von Thomas Hacklin segelte zunächst nur auf den zehnten Platz und legte gleich einen Tagessieg nach. Auch die deutsche „Stihl“ erlebte angesichts der Platzierungen ein Wechselbad der Gefühle: in der ersten Wettfahrt nur Neunter und im zweiten Rennen dann ganz vorne auf Rang zwei. „Wir sind noch nie bei solch einer steilen kurzen Welle gesegelt und haben uns beim ersten Rennen immer wieder mit dem Boot an der Kreuz festgestampft. Und einmal in einer Welle steckengeblieben, bedeutet gleich, drei Boote zu verlieren. Im zweiten Rennen haben wir das Setup unseres Bootes geändert und uns besser auf die Welle eingestellt, dann hat es gut geklappt“, berichtet „Stihl“-Steuermann Jörn Carstensen, der sogar teilweise mit seiner gut eingespielten Crew die Führung auf der Bahn übernehmen konnte. Am Ende des Tages fand sich die junge Crew auf dem siebten Gesamtplatz wieder.

Ergebnisse >

Bericht zur „100 Jahre Münchner Woche 2008“

26.06.08 - Es war ein großes Jubiläum. „100 Jahre Münchner Woche 2008“ mit 62 teilnehmenden Yachten und Jollen war ein Stelldichein der alten Klassiker bei schönstem Wetter mit leichten Winden.

Eine wunderschön restaurierte und seltene Herreshoff Baujahr 1895 vom Attersee segelte im international besetzten Feld mit und gewann zur großen Freude der Eignerfamilie sogar einen Wanderpreis.

Der 2. Star war zweifelsohne Dr. „Biwi“ Reich mit seinem Olympiaboot SUBBNBOANA 1964 Tokyo. Sein 5.5er lag nach 44 Jahren neben dem damaligen Silbermedaillengewinner. Dr. „Biwi“ Reich nahm mit seinem Sohn Patrick und dem Eigner Dr. Wolfgang Oehler als Mannschaft späte Rache an der jetzigen Z 75 und gewann souverän sein Yardstickklasse und eine Reihe von Wanderpokalen.

Die nächste Legende der 100 Jahre Münchner Woche 2008 heißt Norbert Wagner, der, wie schon in 2007, diesmal aber mit Volker Reeh und Heribert Aichele als Crew, wieder mächtig Silber abräumte und auch in seiner Yardstickklasse mit 3 Tagessiegen und einem 2. Platz gewann.

Wettfahrtleiter Frank Weigelt betreute auf Bahn A die 40er, die 30er und die Holzdrachen. Sein Kollege Volker Mader vom MYC startete die Yardstickklassen auf der Bahn B. Schon am Freitag konnten bei Nordwind zwei Wettfahrten gesegelt werden. Nach Freibier und Fingerfood rockten die 200 Teilnehmer auf der Hafenparty mit einem unglaublichen Boogie-Woogie-Duo bis spät in die Nacht ab. Die Rettung kam in Form eines Weißwurstfrühstückes am Samstag am frühen Morgen.

Wettfahrtleiter Andi Achterberg erbte für Sonntag zwar das Traumwetter, allerdings mit unbeständigem Südostwind. Er schickte das Feld trotzdem los. Es sollte zum Galadiner etwas Aufregendes zur Unterhaltung geben. Traditionssegeln beruhigt enorm die Nerven der yardstickzahlgeplagten Eigner. . Die über 200 Teilnehmer der „100 Jahre Münchner Woche“ hatten sich zur großen Jubiläumsregatta sehr viel zu erzählen.

Andal Listl. entwickelte den Liegeplan Museumshafen. Klaus und Hans Greif gebührt die Anerkennung dafür, dass für alle Yachten und Jollen ausreichend Moorings vorhanden waren. So konnten die Teilnehmer der Münchner Woche wie auch die zahlreichen Schaulustigen und Gäste das renommierte Nordbad mit dem schönen Ambiente der historischen Badeanlage und der guten Gastronomie genießen.

Um 11.20 wurde die Dampferwelle des Flaggschiffes MS Starnberg erwartet. Insofern war schon wieder ausreichend Zeit für ein ausgiebiges Weißwurstfrühstück mit Weißbier . Der große Dank gilt dem Ehepaar Greif für ihren Einsatz und die tolle Bewirtung zur großen Zufriedenheit aller Teilnehmer, die sich schon jetzt auf das nächste Jahr freuen.

Wettfahrtleiter Stephan Fischer vom mitveranstaltenden YCAm ließ sich zur Langstreckenwettfahrt auf seinem Startschiff Baujahr standesgemäß ca. 1930 schleppen. Er wählte Kurs 2 und schickte das gesamte Feld, wobei einig den Start verpennten, von Mitte See aus in Richtung Tonne 1 vor dem Nordbad.

Norbert Wagner entschwand sofort dem Feld und machte sich mit seiner 22er Rennjolle auf den Weg zur Tonne 2 Richtung Roseninsel. Bei auffrischendem Wind aus West rundete das Feld die Tonne vor dem Ammerlander Dampfersteg, um dann die Tonne 4 vor dem Bernrieder Horn an Steuerbordbug liegen zu lassen.

Das Ziel befand sich zur Freude der vielen Besuchen vor dem DTYC, ebenso die Preisverteilung vor dem Takelmast. Drei Biertische waren notwendig, um 72 Bierkrügerl und unzählige Wanderpreise, teilweise Silberschalen aus den 30er Jahren, in der Sonne aufzubauen.

Dem Koordinator, Organisationschef und Sportwart Robert Huber kam die große Ehre zu, die Preisverteilung der „ 100 Jahre Münchner Woche 2008“ durchzuführen. Die eingangs genannten Segellegenden räumten mal wieder ab, obwohl sie in ihren eh schon gut gefüllten Pokalschränken kaum noch Platz finden dürften.

Bei den 40ern starteten 10 Boote, allein die Hälfte für den DTYC, wobei diese fünf 40er vier Eigner gehören. Sportsmann und Gönner Dr. Stefan Frauendorfer, der nie ohne seine Frau Dr. Gerda Frauendorfer, Martin Bittner und Hubert Schädl segelt, hatte seinen HAGEN dem IDM-DYAS-Gewinner 2007 Max Weiss mit seinen Jungs Max Mäge, Felix Röder und Henrik Schönfeld überlassen, der ihn mit einen Punkt Vorsprung auf den 5. Platz verwiesen hat.

Die Mannschaft mit dem höchsten Promi-Faktor war zweifelsohne die von Prof. Peter Bauer mit Vorstandskollege Dr. Michael Gschrei, dem mitsegelnden Dr. Robert Schwager und dem Eigner Ed Wammetsberger. Sie belegten insgesamt den 3. Platz, nachdem sie in der Langstrecke eine furiose Aufholjagd starteten.

Die Crew mit dem höchsten sportlichen Wert saß bei 40er-Segler Sepp Thallmair auf seinem superschnellen Regattagerät: Bodo Weissmann, Dr. Michael Lohner, Thomas Abt. Ihnen fehlte ein Punkt zum Sieg.

Auch bei den 16 wunderschönen Holzdrachen starteten 8 für den DTYC. Die ersten fünf Plätze gingen denn auch an den Club. Großer Gewinner wurde Jochen Twiehaus mit seiner Crew. Er gewann damit die stärkste Klasse der Veranstaltung vor dem frech angreifenden Christoph Jung, Dr. Reckhenrich, dem unter Wert segelnden Hemmerich und Jens Höhl. Die ersten Drei lagen jeweils nur einen Punkt auseinander. Was zeigt, dass man sich dort an der Spitze nichts schenkt und dass sich das Drachentraining von Norbert Wagner ausgezahlt hat. Die Münchner Woche 2008 wurde ihrem Jubiläums-Status in allen Belangen gerecht. (SM)

Ergebnisse >

Mittwoch, 25. Juni 2008

Wasser-Spaß für Jugendliche

25.06.08 - Friedrichshafen – Tauchen, Wakeboarden, Segeln oder mit dem Schlauchboot auf dem Bodensee „cruisen“ – beim siebten INTERBOOT-Jugendlager am 27. und 28. September 2008 sind die Kids eingeladen. Die internationale Wassersport-Ausstellung INTERBOOT in Friedrichshafen (20. bis 28. September 2008) lädt Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren zu einem Erlebnis-Wochenende mit Aktionen rund um den Wassersport ein.

„Die Jugendlichen waren begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten, die der Wassersport bietet. Wakeboarden war das besondere Highlight für viele,“ resümiert Projektleiter Dirk Kreidenweiß. Dieses Jahr erwartet das INTERBOOT-Team wieder Teilnehmer aus ganz Süddeutschland, Österreich und der Schweiz; die 100 Jugendlager-Plätze sind erfahrungsgemäß schnell vergriffen.

Im Preis von elf Euro sind alle Aktionen sowie der Messe-Eintritt, Übernachtung und Frühstück, die Jugendlager-Party und die Teilnahme am Gewinnspiel enthalten. Nähere Infos und Anmeldung unter www.interboot.de.

Feuer zerstört Bootssattlerei

25.06.08 - Ein Schwelbrand hat am 18. Juni die Produktion der Firma Wendling in Sauldorf völlig zerstört. Wie erste Ermittlungen ergaben, war ein technischer Defekt an einer Nähmaschine die Ursache. Genaueres ermitteln Gutachter.

Herbert Bücheler und sein Nachfolger Denis Endres, der den Betrieb erst zu Jahresbeginn übernommen hat, hoffen die Produktion schnellstens wieder in Betrieb nehmen zu können.

Der Schwelbrand zerstörte das gesamte Innere des Gebäudes: Betroffen ist sowohl die bereits fertige Produktion, als auch Maschinen, Schnittmuster, Schablonen und Warenlager. Der Schaden am Gebäude selber muss erst noch genau untersucht werden. Dann entscheidet sich auch, ob es weiter genutzt werden kann. Endres und Bücheler hoffen, dass ihnen die Kunden, bis der Betrieb wieder läuft, die Stange halten.

Kieler Woche: Spannung bis zum Schluss

25.06.08 - Viele Rennen, zahlreiche Proteste bis in die Nacht, späte Sieger – „Patent3“ gewinnt Kaiserpokal. Spannung bis zur letzten Minuten gab es bei der internationalen Meisterschaft der Hochseesegler auf der Seebahn Alpha.

Die „Beluga“ von Christian Plump setzte sich am Ende bei der Gruppe der ORC-INT I Yachten gegen die hervorragend gesegelte „Unique“ von Bernd Kriegel (Kiel) durch. Die hatte bis zum letzten Regattatag geführt, konnte aber ihre überzeugende Leistung nicht ins Ziel retten und wurde am Ende Dritte. Auf den zweiten Platz segelte die X41 „König&Cie“ von Sven-Eric Horsch (Hamburg).

Quasi in letzter Minute, um 15.55 Uhr und damit fünf Minuten vor der wirklich allerletzten möglichen Startzeit, feuerte Wettfahrtleiter Benjamin Strom die Startpistole zur vierten Wettfahrt des Tages ab. Vier Wettfahrten konnten damit auf dem Stollergrund am Abschlusstag gesegelt werden. Insgesamt standen damit neun Wettfahrten auf dem Punktekonto der Teilnehmer an der internationalen Meisterschaft der ORC-International und des Kiel Cups. Noch spannender wurde es dann bis kurz vor der Siegerehrung. Eine ganze Protestwelle schwappte in das Jurybüro. Schon zu den Akten gelegte Verhandlungen aus den Vortagen wurden wieder neu diskutiert und der Jury vorgelegt. Zusätzlich verzögerten neue Protestverhandlungen die Siegerehrung, am Endergebnis änderten sie jedoch nichts mehr.

Wesentlich entspannter konnte Jürgen Klinghardt (Bremen) in der Gruppe ORC-INT II in den abschließenden Tag schauen. Mit vier Tagessiegen und einem zweiten Platz ging seine „Patent3“ in den Wettfahrttag und bestätigte ihren Anspruch auf den Titel des Deutschen Meisters mit drei weiteren Tagessiegen und einem dritten Platz als Streicher und holte damit zusätzlich den Kaiserpokal. Ebenso spannend machten es die „CGMer“ von Oliver Leu (Heiligenhafen) und die „Flying Circus“ von Wolfgang Uecker (Lübeck) im Kampf um Platz zwei. Punktgleichheit hieß es im Endergebnis, nur zwei Tagessiege der „CGMer“ brachten Oliver Leu eine kleine Bootslänge weiter nach vorn und damit den Titel des Vizemeisters.

Den vierten Titel als Deutscher Meister, und dies ganz ohne Proteste, fuhr die „Froschkönig“ von Detlef Amlong (Schwedeneck) ein. Mit fünf Tagessiegen in neun Wettfahrten konnte der Weltmeister von 2006 die Konkurrenz hinter sich halten und siegte mit 15,5 Punkten vor der „Chinook“ von Johann Friedrichsen (Flensburg) und der „Cala Ventinove“ von Uwe Wenzel (Bremen). Die Meldezahl in dieser Gruppe ORC-INT 3+4 lag mit 16 Booten erfreulich hoch.

Einen kleinen Einblick in ihre gute Performance für die J80 Weltmeisterschaft ab dem 7. Juli vor Kiel zeigte die „Needles and Pins“-Crew von Peter Hecht und Uli Münker (beide Kiel). Als Streicher musste ein dritter Platz herhalten, sonst verzeichnete die erfolgreiche J80 Crew nur zweite und erste Plätze und holte sich damit den Titel des Deutschen Meisters 2008. „Die Leistungsdichte in der J80 ist in diesem Jahr extrem gestiegen. Auch wenn wir auf dem Papier immer vorne gelegen haben, muss das nichts für die Tutima J80 Worlds heißen“, resümierte Peter Hecht eher bescheiden das Toppergebnis. Für „Tak for Turen“-Steuermann Christian Tinnemeyer war kurzfristig Hauke Krüss (Helgoland), früher am Ruder der J24 „Rotoman ManRoland“, eingesprungen und machte seine Sache gut. Die „Tak for Turen“ holte den Vizetitel vor der „SK-1“ von Jens Tschentscher von der Segelkameradschaft Bremen. Insgesamt waren 16 der 24 für die WM gemeldeten J80 Crews vor Kiel am Start.

Fast im Schatten der internationalen Meisterschaft der ORC Segler wird das Feld der Albin Express auf der Kieler Woche größer und internationaler. Insgesamt 14 Schiffe dieser Einheitsklasse gingen im Rahmen des Kiel Cups an die Startlinie. Hans Christian Erbs und seine „Ilskov&Juul“-Crew aus Dänemark segelten überlegen mit elf Punkten Vorsprung auf Platz eins und verwiesen die „Numero Uno“ von Markus Neitzel (Berlin) und die „Midian“ von Jens Wrede (Hamburg) auf die Plätze. Schon jetzt haben sich für die nächste Kieler Woche viele weitere Team aus Schweden und Dänemark angekündigt. Die Meldezahlen der Albin Express-Klasse stehen also weiterhin auf Wachstum.

Fortgesetzt werden die Offshore-Regatten der Kieler Woche ab heute mit der X-35-Europameisterschaft, an der 16 Yachten aus sieben Nationen teilnehmen.

Segeln im Ergebnis, Endstände der Internationalen Deutschen Seesegel-Meisterschaft:

Klasse: IDM -ORC I
1 "BELUGA" (Christian Plump/Bremen) 17,00
2 "KÖNIG & CIE." (Sven-Eric Horsch/Kiel) 23,00
3 "UNIQUE" (Bernd Kriegel/Kiel) 29,00
4 "TRANSIT EXPRESS" (Niels Springer/SVA) 32,50
5 "TOPAS" (Harald Brüning/Kiel) 42,00
6 "EXTASY" (Thomas Brügge/Kiel) 43,50

Klasse: IDM -ORC II
1 "PATENT3" (Jürgen Klinghardt/Bremen) 9,50
2 "CG MER" (Oliver Leu/Heiligenhafen) 28,00
3 "FLYING CIRCUS" (Wolfgang Uecker/NSV) 28,00
4 "VARUNA XPRESS" (Kai Haupthoff/Eckernförde) 37,50
5 "WESTWIND" (Peter Süsselbeck/DZYC) 48,50
6 "BRINKMANN & PARTNER" (Hans Jürgen Rieckhof/Kiel) 52,50;

Klasse: IDM -ORC III+IV
1 "FROSCHKOENIG" (Detlef Amlong/SVFr) 15,50
2 "CHINOOK" (Johann Friedrichsen/Flensburg) 17,00
3 "CALA VENTINOVE" (Uwe Wenzel/Bremen) 26,50
4 "QUATTRO" (Klaus-Peter Boock/SFS) 42,00
5 "OUT OF THE BOX" (Stefan Voss/YCLL) 47,00
6 "PENTADOC" (Olaf Höhn/HoYC) 48,00

Klasse: IDM -J80
1 "NEEDLES AND PINS" (Ulrich Hecht-Münker/Flensburg) 12,50
2 "TAK FOR TUREN" (Hauke Krüss/Kiel) 26,50
3 "SK-1" (Jens Tschentscher/SKWB) 39,00
4 "MÄNNERSACHE" (Steffen Kringel/SYC) 65,00
5 "FILOU 2" (Hans-Heinrich Petersen/BSC) 69,00
6 "PROJECT ZWO²" (Frank Rühr/YCS) 71,50

Endstände Kiel-Cup:Klasse: ORC I
1 "BELUGA" (Christian Plump/Bremen) 18,00
2 "KÖNIG & CIE." (Sven-Eric Horsch/Kiel) 23,00
3 "UNIQUE" (Bernd Kriegel/Kiel) 30,00
4 "TRANSIT EXPRESS" (Niels Springer/SVA) 35,50
5 "TOPAS" (Harald Brüning/Kiel) 46,00
6 "EXTASY" (Thomas Brügge/Kiel) 47,50

Klasse: ORC II
1 "PATENT3" (Jürgen Klinghardt/Bremen) 12,50
2 "HANSEN" (Sofus Hansen/Dänemark) 22,50
3 "CG Mer" (Oliver Leu/Heiligenhafen) 34,50
4 "FLYING CIRCUS" (Wolfgang Uecker/NSV) 36,00
5 "VARUNA XPRESS" (Kai Haupthoff/Eckernförde) 47,00
6 "WESTWIND" (Peter Süsselbeck/DZYC) 57,00

Klasse: ORC III + IV
1 "FROSCHKÖNIG" (Detlef Amlong/SVFr) 15,50
2 "CHINOOK" (Johann Friedrichsen/Flensburg) 17,00
3 "CALA VENTINOVE" (Uwe Wenzel/Bremen) 26,50
4 "QUATTRO" (Klaus-Peter Boock/SFS) 42,00
5 "OUT OF THE BOX" (Stefan Voss/YCLL) 47,00
6 "PENTADOC" (Olaf Höhn/HoYC) 48,00

Klasse: Albin Express
1 "ilskov & juul" (Hans Christian Erbs/Dänemark) 13,50
2 "Numero Uno" (Markus Neitzel/SCO) 24,50
3 "Midian" (Jens Wrede/SCTOe) 27,00
4 "Exposé" (Nils Krafft/BSV) 30,00
5 "Enternix" (Kai Plassmeier/CKA) 33,50
6 "Ronja" (Andreas Pinnow/SVK) 34,00

Kieler Woche Termine 2008, Kieler Woche: 21. bis 29. Juni

Teil I, Internationale Klassen: 21. bis 24. Juni
Teil II, Olympischer Teil: 25. bis 29. Juni
Teil III, Match Race Frauen: 25. bis 29. Juni

Teil IV, Offshore (Dreiteilung):
21. bis 24. Juni (Schwerpunkt: ORC, OD und IDM der ORC International)
25. bis 29. Juni (X-35-Europameisterschaft)
27. bis 29. Juni (Yardstick, ORC, Werft- und Einheitsklassen)

Most- und Clubregatta 2008 beim SMYH

25.06.08 - Am 14.06.2008 fand die traditionelle Mostregatta beim Segel- und Motoryacht-Club Höri e.V. in Wangen statt.Bei herrlichem Segelwetter mit Windstärken zwischen 1 und 4 wurde hart gekämpft und so kam es denn zuteilweise sehr knappen Entscheidungen.

Die Ergebnisse der Mostregatta 2008:
Platz/Steuermann/Bootsklasse/Club/Yardstick/Gesegelte Zeit/Berechnete Zeit
1. Büttner, Frindship 26B, SMYH, 108, 02:12:22, 02:02:34
2. Ulmer, Sprinta Sport, Salens, 104, 02:08:41, 02:03:44
3. Kiefer, H-Boot, Wvwa, 104, 02:14:21, 02:09:11
4. Gnädinger, Lacustre, SCS, 96 02:06:43, 02:12:00
5. Moll, Akros, YCRa, 90, 02:01:18, 02:14:47
6. Baumeister, Neptun22, SMYH, 118, 02:39:25, 02:15:06
7. Pfisterer, H-Boot, SMYH 104, 02:21:31, 02:16:04
8. Amann, Maxi 800, SMYH, 107, 02:26:41, 02:17:05
9. Winter, Faurby 363, SMYH, 94, 02:08:59, 02:17:13
10. Popp, Microtonner, SMYH, 114, 02:38:31, 02:19:03
11. Hamann, Sunfast 20, SMYH, 113, 02:39:19, 02:20:59
12. Krehl, Sangria, SMYH, 112, 02:38:19, 02:21:21
13. Tausend, Dyas, SCÖ, 102, 02:24:41, 02:21:51
14. Staub, Esse 850, SVM, 87, 02:03:36, 02:22:04
15. Ewen, Duetta 94, SMYH, 105, 02:30:17, 02:23:08
16. Steudel, Sunlight, SMYH, 101, 02:26:57, 02:25:30
17. Wiesendanger, Varianta 65, SMYH, 114, 02:48:13, 02:27:34
18. Kiesel, Condor 70, SMYH, 114, 02:48:27, 02:27:46
19. Bregler, Jeanneau 35, SMYH, 100, 02:28:15, 02:28:15
20. Wolf, Fantasia 27, SMYH, 111, 02:44:35, 02:28:16
21. Dorer, Gibsea 84, SMYH, 114, 02:50:48, 02:29:49

Dienstag, 24. Juni 2008

Kieler Woche-Rekord: Hungers 16.

24.06.08 - Die Kieler Woche kann nach 126 Jahren einen neuen Rekord vermelden: Wolfgang Hunger konnte zum Abschluss des internationalen Teils auf seinen 16. Kieler Woche-Erfolg anstoßen.

So viele Pokale hat vor ihm noch niemand aus der Förde gefischt. Bislang musste sich der Strander 505er-Segler den Titel des Rekordsiegers bei der weltgrößten Segel-Veranstaltung noch mit dem 15maligen Triumphator Gerd Eiermann (Duisburg) teilen. Doch mit der Verbannung des Kielzugvogels aus dem Schilkseer Regatta-Programm war Eiermann aus dem Rekord-Rennen und der Weg frei für Hunger, der mit zwei Siegen am Abschlusstag schon vor der letzten Wettfahrt als Gesamtsieger feststand.

Tatkräftige Unterstützung leistete ihm dabei sein neuer Vorschoter Julien Kleiner. Nachdem Stamm-Vorschoter Holger Jess (Eckernförde) durch seinen Beruf als Bootshändler kaum noch Zeit zum Segeln findet, hatte Hunger Glück, dass Kleiner auf dem Trockenen saß, weil sein Skipper, Boris Herrmann, in dieser Saison an der Transatlantik-Regatta „The Artemist Transat“ teilnimmt.

Hungers Rekord indes muss nicht für die Ewigkeit sein. Jörgen Bojsen-Möller sitzt ihm im Nacken. Der dänische FD-Veteran fuhr – ebenfalls vorzeitig - seinen 14. Kieler Woche-Sieg ein. Geholfen hat ihm ausgerechnet Holger Jess, der für Jörgens verhinderten Bruder Jakob als Vorschoter eingesprungen ist.

Heute enden die Regatten des internationalen Teils. Morgen steigen die olympischen Klassen ein. Der erste Start ist für Mittwoch um 13 Uhr angesetzt. Bis Sonntag kämpfen rund 700 Boote in neun olympischen und in der paralympischen Klasse 2.4 mR um die Kieler Woche-Medaillen.

Riva Treffen beim Hafenfest

24.06.08 - Zu den im Rahmen des großen Hafenfestes (28. und 29. Juni ) in "ULTRAMARIN, die Meichle + Mohr Marina" stattfindenden "Riva Classics 2008" werden über 30 der edlen italienischen Mahagoni-Boote mit ihren Besitzern erwartet.

Parallel treffen sich die Mitglieder des Maserati Club Deutschland mit historischen und neuen Fahrzeugen am Hafenbecken. Dazu gesellen sich noch die Lacustre-Segler vom Bodensee, deren jährliche Sternfahrt mit ihren Klassikern zur Marina führt. Die Liebhaber alter Motor- und Segelboote sowie klassischer Sportwagen kommen am 28. und 29. Juni im größten Freizeithafen am Bodensee damit voll auf ihre Kosten. Aus ganz Europa werden die Riva-Besitzer ihre Corsaro, Florida, Ariston und Aquarama zur Marina nach Kressbronn-Gohren transportieren.

Dort liegen sie dann im Hafenbecken und können bestaunt werden. Lediglich am Samstag werden einige Boote zur Ausfahrt ans Schweizer Bodenseeufer unterwegs sein. Am Sonntagmorgen, ab 10.30 Uhr, dürfte der Concours d'Élégance einer der Höhepunkte des Hafenfestes werden: Während die klassischen Maserati Spyder, Mistral, Mexico und Ghibli an der Hafeneinfahrt geparkt sind, kreuzen die Rivas auf dem Wasser.

Bereits am Samstag, ab 12 Uhr, werden zudem die Lacustre-Segler vom Bodensee erwartet. Die traditionelle Sternfahrt der klassischen und gleichzeitig sportlich eleganten Schiffe führt zu "Ultramarin, die Meichle + Mohr Marina". Ebenfalls am Samstag, 11 Uhr, wird auf dem See der Ultramarin Cup 2008 gestartet. Teilnehmer dieser Regatta sind die in der Marina liegenden Segler. Die Sieger werden abends im Festzelt gekürt. Dazu gibt es Livemusik von den Beatpigs und eine lange Partynacht.

Neben den Attraktionen auf dem Wasser werden im und um den Ultramarin-Fachmarkt Informationsstände aufgebaut. Im Fachmarkt werden die neuesten Trends der Sportswear-Mode präsentiert. Zahlreiche Bootsausrüster sind wieder mit Fachberatern vertreten.
Die Partnerbetriebe aus der Marina werden ebenfalls ihr Angebot vorstellen. Eröffnet wird an diesem Wochenende auch der Erweiterungsbau des Ultramarin-Hotels mit 25 neuen Zimmern, einem großen Fitness- und Wellness-Bereich sowie modernen Seminar- und Schulungsräumen.

Ein besonderer Anziehungspunkt für Groß und Klein ist an beiden Tagen auch das Mini-Matchrace. Die Wettkämpfe Boot gegen Boot werden in einem extra aufgebauten, großen Wasserbecken an Land ausgetragen. Für den nötigen Vortrieb sorgen große Windmaschinen. Der Sonntag beginnt zudem mit einem Frühschoppenkonzert des Musikvereins Kressbronn im Festzelt.

Info: www.ultramarin.com

Montag, 23. Juni 2008

Kieler Woche 2008: In- statt Offshore: „Unique“ vor „Beluga“

23.06.08 - Statt wie gewöhnlich auf der Seebahn Alpha auf dem Stollergrund, segelte die Flotte der Dickschiffe am dritten Kieler Woche-Tag direkt vor der Skyline von Schilksee auf der Innenbahn. Die Absage aller Wettfahrten für Jollen und Kielboote wegen Starkwindes machte den kurzfristigen Umzug der Teilnehmer an der Internationalen Deutschen Meisterschaft der ORC Segler und am Kiel Cup möglich. Bei Böen bis zu acht Windstärken hieß es bei der einzigen Wettfahrt des Tages für die meisten Teilnehmer nur, den Kurs heil zu überstehen.

Der Titel des internationalen Deutschen Meisters in der Gruppe der ORC 2 Yachten ist Jürgen Klinghardt und seiner „Patent3“- Crew kaum noch zu nehmen. Mit 7,5 Punkten führt der Bremer vor dem letzten Wettfahrttag vor der „Flying Circus“ von Wolfgang Ücker und der „CG Mer“ von Oliver Leu aus Heiligenhafen. „Mit einer gut eingespielten Crew war der Tag bei den schwierigen Bedingungen und dem starken Wind gerade noch zu bewältigen, aber auch wir haben nachher den Spinnaker weggelassen“, berichtete Jürgen Klinghardt, der mit sattem Punktevorsprung entspannt in den Abschlusstag startet.

Spannend bleibt es in der Klasse der ORC I Yachten. Dort liegt die „Unique“ von Bernd Kriegel (Kiel) hauchdünn vor der „Beluga“ von Christian Plump (Bremen). Nach einer Kollision mit einer J80 mit anschließender Disqualifikation schien der Titel für die „Unique“ schon in unerreichbare Ferne gerückt, doch nach einem Reopening und erfolgreicher zweiten Protestverhandlung und der erfolgreichen Wettfahrt am Montag kämpft die junge Crew wieder um den oberen Podestplatz. Spannend bis zum letzten Tag bleibt es auch auf den weiteren Rängen. Dort liegen die „König & Cie“ von Sven-Eric Horsch (Hamburg), die „Transit Express“ mit Nils Springer (Arnis) am Ruder und die „Topas“ des Kielers Harald Brüning nur zwei Punkte von einander entfernt.

Wenig Sorgen um seinen vierten Titel als Deutscher Meister muss sich Detlef Amlong (Schwedeneck) mit seiner „Froschkönig“ machen. Sichere 4,5 Punkte auf die „Chinook“ von Johann Friedrichsen und komfortable 9 Punkte auf die „Carla Ventinove“ von Uwe Wenzel (Bremen) lassen den Weltmeister die letzten Wettfahrten am Dienstag locker angehen.

Fast die komplette Spitze der deutsche J80 Segler, die vom 7. bis 13. Juli auf dem selben Revier bei den Tutima J80 Worlds an den Start gehen wird, segelt zur Zeit ihre Internationale Deutsche Meisterschaft auf der Seebahn vor Kiel aus. 17 der über 25 zur Weltmeisterschaft gemeldeten deutschen Teams sind während der Kieler Woche am Start. Zur Weltmeisterschaften werden über 65 internationale J80 Crews vor Kiel erwartet. Ihrer Favoriten-Rolle werden Uli Münker und Peter Hecht (Kiel) an Bord ihrer „Needles and Pins“ voll gerecht. Sie führen fast uneinholbar vor der „Tak for Turen“ von Christian Tinnemeyer (Kiel).

Kieler Woche: Ein Tag vom Winde verweht

23.06.08 - Böen bis Windstärke 8 Beaufort verhinderten am Montag alle Regatten in den 16 internationalen Bootsklassen. Um 12 Uhr entschied die Organisationsleitung, alle Regatten abzusagen. „Wir können bei diesem Sturm keine Jollen auf die Bahn schicken. Alles was ging, war eine Regatta bei den Dickschiffen, die wir allerdings dicht unter Land segeln ließen“, so der Organisationsleiter Jobst Richter. So wurde das Offshore-Segeln eher zum Inshore-Segeln, und auch hier gab es genügend Bruch, so dass nur eine Wettfahrt gestartet wurde.

Vier Wettfahrten sind nötig, um einen Kieler Woche-Sieger küren zu können, und die haben alle Klassen bereits absolviert. „Wir haben zum Glück keine Not, aber morgen soll der Wind wieder abflauen, so dass wir zwei bis drei Wettfahrten planen können“, so Jobst Richter. Um den Tag maximal zu nutzen, wurde der Starttermin um eine halbe Stunde auf 10.30 vorverlegt. Bis 14 Uhr kann der letzte Start erfolgen. Um 23 Uhr verabschiedet das debitel-Segelfeuerwerk zum Schichtwechsel die 16 internationalen Klassen und begrüßt die acht olympischen Klassen (Yngling und Tornados wurden abgesagt) sowie die paralymypische Klasse 24m.R, die von Mittwoch, 25. Juni, bis Sonntag, 29. Juni, vor Kiel um die Medaillen segeln.

Die Nachfolge für DSV-Sportdirektor Hans Sendes ist geregelt. Während der Kieler Woche-Pressekonferenz stellte Sendes, der im nächsten Jahr in den Ruhestand geht, Nadine Stegenwalner (33) vor. Zum 1. November wird die Sportwissenschaftlerin aus Berlin zunächst seine Assistentin und in den neuen Aufgabenbereich eingearbeitet. Nadine Stegenwalner startete ihre Segelkarriere 1981 im Optimisten und stieg später in den 420er und 470er um. Seit 1995 segelt sie als Steuerfrau des Yngling-Teams an der deutschen und weltweiten Spitze im Match Race. Ihr schönster Erfolg: der Doppelsieg als Europameisterin im Match-Race und Yngling 2001. Die Berlinerin hat in ihrem Landesseglerverband und im Seglerrat auch als Offizielle Erfahrungen gesammelt. Zur Zeit ist Stegenwalner Koordinatorin für Leistungssport im Berliner Segler-Verband.

Während die Aktiven die Kieler Woche im internationalen Teil förmlich überrannten (über 960 Meldungen), haben zwei VIP-Gäste abgesagt. DOSB-Präsident Thomas Bach und der dreifache America’ Cup-Sieger Russell Coutts mussten ihre Pläne kurzfristig ändern.

Olympiateam Polgar/Spalteholz ohne Fortune bei Tornado-EM

23.06.08 - (DSV -Hamburg). ­ Die Generalprobe ist nicht gelungen, doch die Moral von Johannes Polgar und Florian Spalteholz stimmt. "ir freuen uns trotzdem krass auf die Olympischen Spiele in China."

Der Steuermann aus Dänisch-Nienhof und sein Kieler Vorschoter belegten in der Endabrechnung der Titelkämpfe vor Thessaloniki im Feld der 22 Weltklasseteams aus zehn Nationen am Samstag nach neun Rennen mit insgesamt 76 Punkten nur den 13. Platz. Etwas besser waren die Überlinger Brüder Tino und Niko Mittelmeier in Fahrt, die auf Platz zehn segelten.

Neue Tornado-Europameister wurden die Griechen Iordanis Pashalidis/Kostas Trigonis (32 Punkte) vor den Franzosen Yann Guichard/Alex Guyader, die ihren Landsleuten Billy Besson/Arnaud Larlegan (36 Punkte) Silber punktgleich vor der Nase wegschnappten. 55 Tage vor ihrem ersten Startschuss bei der olympischen Segelregatta am 15. August mussten Johannes Polgar und Florian Spalteholz bei der Tornado-Europameisterschaft vor Thessaloniki in Griechenland den Dämpfer hinnehmen. "Wir haben bei extrem wechselhaften Windbedingungen in der griechischen Inselwelt fast nie das richtige taktische Konzept gefunden", räumte Johannes Polgar ernüchtert ein. Positives hatte der 30-Jährige dennoch zu vermelden: "Wir sind im Hinblick auf China mit den Segeltests weitergekommen und haben auch bei der Konkurrenz einiges gesehen, das wir noch einer Feinanalyse unterziehen und selbst ausprobieren wollen."

Weil die Tornado-Konkurrenz bei der Kieler Woche mangels Meldungen gestrichen wurde, haben Polgar und Spalteholz für den Auftritt in heimischen Gewässern umgesattelt. Polgar startet im Starboot, sein Vorschoter Spalteholz steigt für ein paar Tage auf das olympische Surfbrett RS:X um. "Diese Auftritte sind aus der Not heraus geboren, weil wir bei der Kieler Woche nicht nur zuschauen, sondern auch selbst dabei sein wollten", erklärt Polgar. Nachdem die Tornado-Klasse in diesem Jahr als Disziplin für die Olympischen Spiele 2012 in England gestrichen wurde, plant Polgar mittelfristig den Umstieg in das Zweimann-Kielboot Star.

ENDERGEBNIS
Tornado-Europameisterschaft 2008 (Thessaloniki, Griechenland)
1. Iordanis Pashalidis/Kostas Trigonis (Griechenland), 32 Punkte
2. Yann Guichard/Alex Guyader (Frankreich), 36
3. Billy Besson/Arnaud Larlegan (Frankreich), 36
...
10. Tino und Niko Mittelmeier (Überlingen, Segel- und Motoboot-Club Überlingen), 62
...
13. Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel ­ Norddeutscher Regatta-Verein), 76

Europacup-Sieg für Eckhard Kaller (De) und seine Crew

23.06.08 - Bei sommerlichen Temperaturen und ausgezeichneten Wind-Verhältnissen konnten in der Konstanzer Bucht von Donnerstag bis Sonntag alle zehn Wettfahrten des Europacups gesegelt werden (YCK).

Während am Donnerstag und Freitag frische Westwinde für karibische Verhältnisse sorgten, fiel die Entscheidung um den Gesamtsieg in den beiden Leicht-Wind-Regatten des Wochenendes. Zum Schluss holte sich Eckehard Kaller (De) den Sieg mit knappem Vorsprung vor Carsten Ortlieb. Als beste Schweizer Crew landete Andreas Künzli, verstärkt unter anderen durch den Olympia-Diplom-Gewinner 92 Piet Eckert (Zürich), auf Rang 5.

Gegen die eingespielten Profi-Teams an der Spitze hatten die teilweise als “Familien-Unternehmen“ segelnden Crews der zweiten Ranglistenhälfte wenig auszurichten, sie erlebten aber eines der schönsten Segel-Wochenenden des Jahres mehrheitlich auf dem Wasser. Am Start waren 21 Teams. Schlussrangliste >