Montag, 23. Juni 2008

Kieler Woche 2008: In- statt Offshore: „Unique“ vor „Beluga“

23.06.08 - Statt wie gewöhnlich auf der Seebahn Alpha auf dem Stollergrund, segelte die Flotte der Dickschiffe am dritten Kieler Woche-Tag direkt vor der Skyline von Schilksee auf der Innenbahn. Die Absage aller Wettfahrten für Jollen und Kielboote wegen Starkwindes machte den kurzfristigen Umzug der Teilnehmer an der Internationalen Deutschen Meisterschaft der ORC Segler und am Kiel Cup möglich. Bei Böen bis zu acht Windstärken hieß es bei der einzigen Wettfahrt des Tages für die meisten Teilnehmer nur, den Kurs heil zu überstehen.

Der Titel des internationalen Deutschen Meisters in der Gruppe der ORC 2 Yachten ist Jürgen Klinghardt und seiner „Patent3“- Crew kaum noch zu nehmen. Mit 7,5 Punkten führt der Bremer vor dem letzten Wettfahrttag vor der „Flying Circus“ von Wolfgang Ücker und der „CG Mer“ von Oliver Leu aus Heiligenhafen. „Mit einer gut eingespielten Crew war der Tag bei den schwierigen Bedingungen und dem starken Wind gerade noch zu bewältigen, aber auch wir haben nachher den Spinnaker weggelassen“, berichtete Jürgen Klinghardt, der mit sattem Punktevorsprung entspannt in den Abschlusstag startet.

Spannend bleibt es in der Klasse der ORC I Yachten. Dort liegt die „Unique“ von Bernd Kriegel (Kiel) hauchdünn vor der „Beluga“ von Christian Plump (Bremen). Nach einer Kollision mit einer J80 mit anschließender Disqualifikation schien der Titel für die „Unique“ schon in unerreichbare Ferne gerückt, doch nach einem Reopening und erfolgreicher zweiten Protestverhandlung und der erfolgreichen Wettfahrt am Montag kämpft die junge Crew wieder um den oberen Podestplatz. Spannend bis zum letzten Tag bleibt es auch auf den weiteren Rängen. Dort liegen die „König & Cie“ von Sven-Eric Horsch (Hamburg), die „Transit Express“ mit Nils Springer (Arnis) am Ruder und die „Topas“ des Kielers Harald Brüning nur zwei Punkte von einander entfernt.

Wenig Sorgen um seinen vierten Titel als Deutscher Meister muss sich Detlef Amlong (Schwedeneck) mit seiner „Froschkönig“ machen. Sichere 4,5 Punkte auf die „Chinook“ von Johann Friedrichsen und komfortable 9 Punkte auf die „Carla Ventinove“ von Uwe Wenzel (Bremen) lassen den Weltmeister die letzten Wettfahrten am Dienstag locker angehen.

Fast die komplette Spitze der deutsche J80 Segler, die vom 7. bis 13. Juli auf dem selben Revier bei den Tutima J80 Worlds an den Start gehen wird, segelt zur Zeit ihre Internationale Deutsche Meisterschaft auf der Seebahn vor Kiel aus. 17 der über 25 zur Weltmeisterschaft gemeldeten deutschen Teams sind während der Kieler Woche am Start. Zur Weltmeisterschaften werden über 65 internationale J80 Crews vor Kiel erwartet. Ihrer Favoriten-Rolle werden Uli Münker und Peter Hecht (Kiel) an Bord ihrer „Needles and Pins“ voll gerecht. Sie führen fast uneinholbar vor der „Tak for Turen“ von Christian Tinnemeyer (Kiel).