Freitag, 6. März 2009

"Beluga Racer" führt vor der Punktwertung

06.03.09 - Boris Herrmann/Felix Oehme segelten mit Volldampf an die Spitze.

Den Regattaseglern des Portimão Global Ocean Race rund um die Welt steht ein spannendes Wochenende bevor: Am Freitagvormittag (6. März) befand sich das Teilnehmerfeld im Endspurt auf das so genannte Scoring Gate, einem Wertungstor nach etwa einem Drittel der dritten Etappe über 7.200 Seemeilen von Wellington/Neuseeland nach Ilhabela/Brasilien. Über Nacht hatten Boris Herrmann und Felix Oehme (Kiel/Hamburg) auf der "Beluga Racer" die Führung übernommen und gut zwölf Seemeilen vor Felipe Cubillos und José Muñoz auf der "Desafio Cabo de Hornos" aus Chile beste Chancen, die zwei Punkte für die Ersten zu verbuchen. Dahinter lauerte nach zwei Wochen mit ungewöhnlich wenig Wind ein Sturm mit zehn Meter hohen Wellen.

Ein Monstertief mit 930 Hektopascal (hPa) im Südostpazifik sowie ein Hochdruckgebiet mit 1025 hPa sorgen für extreme Luftdruckgegensätze auf der Regattaroute. "Eine solche Wetterlage gibt es auf dem Nordatlantik nur alle fünf oder zehn Jahre", vergleicht Beluga-Meteorologe Sven Taxwedel. Zum Glück seien die Yachten Anfang März relativ langsam gewesen, so dass ihnen das Schlimmste des Sturms wohl erspart bleiben dürfte. Dennoch prophezeit er für Sonntag (8. März) Windstärke sieben bis acht mit schweren Sturmböen und Schwell von zehn Metern Höhe und mehr ­ also typische Bedingungen für die Region südlich des 40. Breitengrads, die den Spitznamen "Brüllende Vierziger (Roaring Forties)" trägt.

"Die Wellen sind das Gefährlichste für uns, vor allem wenn sie nicht parallel zur Windrichtung laufen", erklärt Skipper Boris Herrmann. So genannte Kreuzseen werfen eine Yacht leicht aus dem Kurs, und abruptes Abbremsen belastet das Material allem voran den Mast besonders. "Schwächerer Wind in einem tiefen Wellental kann ebenfalls problematisch sein, wenn kurz darauf auf dem Wellenberg eine Bö einfällt und sich der Wellenkamm gleichzeitig auch noch bricht."

Doch zunächst einmal waren die Hochseesegler froh, mit Bootsgeschwindigkeiten von mehr als zehn Knoten endlich wieder richtig vorwärts zu kommen. "Ich sehe die Chilenen durchs Backbordfenster. Sie haben ein kleineres Vorsegel als wir gesetzt und müssten von daher im Moment langsamer sein", berichtete der wachhabende Herrmann in der Nacht zu Freitag zufrieden, "Michel Kleinjans segelt auf der anderen Seite neben uns, nur die Briten liegen weiter im Süden." Was sich wie ein Kurzrennen vor der Küste anhörte, war tatsächlich die Situation nach 13 Regattatagen und 2.000 Seemeilen auf hoher See. Die Gegner schenkten sich keinen Meter und sorgten andauernd für Hochspannung pur.

Co-Skipper Felix Oehme schlief gerade in der Koje, als der 27-Jährige am Navigationstisch bei einer "unangenehmen seitlichen Welle" bangte, ob die "Beluga Racer" unter der Selbststeueranlage aus dem Ruder laufen würde. Der Wind wehte am Rande eines Tiefausläufers mit 18 bis 25 Knoten, das sind fünf bis sechs Beaufort, allerdings genau aus West. "Wir kreuzen vor dem Wind und halsen alle paar Stunden", so Herrmann weiter, "damit wir die Eisgrenze am 45. Breitengrad Süd nicht überschreiten". Sie wurde von der Regattaleitung zur Sicherheit eingerichtet. Später übernahm der geborene Lübecker Oehme (ebenfalls 27) in seiner Wache das Ruder: "Der Autopilot steuert bei dem Schwell zu konservativ und kann trotzdem oft den Kurs nicht halten." Das Steuern per Hand sollte sich auszahlen.

Rund 24 Stunden vor der Punktwertung analysierte die Crew: "Felipe müsste eigentlich versuchen, immer in unser Nähe zu bleiben, und auf sein Geschwindigkeitspotential vertrauen." Die "Desafio Cabo de Hornos" hat konstruktionsbedingte Vorteile und könnte theoretisch schneller sein ­ wenn ihre Crew das Optimum herausholt. Von daher gebe es für die Chilenen keinen Grund, taktisch etwas zu riskieren. Doch seglerisch haben die Deutschen offenbar immer noch Vorteile. "Wir haben uns im vorentscheidenden Moment abgesetzt und wollen nun die beiden Zähler einsacken." In der Gesamtwertung führt die "Beluga Racer" mit 24 Punkten vor dem südamerikanischen Boot (18,5).

Der Blick auf den Racetracker im Internet (www.globalracetracker.com), mit dem der Rennverlauf und die Positionen der Yachten alle drei Stunden aktuell verfolgt werden können, zeigte nicht nur, wie dicht die Konkurrenz nach fast 4.000 Kilometern noch beieinander lag. Dort wurde auch das Windfeld des Sturmtiefs abgebildet, und zwar mit vielen violetten (45 Knoten) und sogar einem schwarzen Pfeil, der für 50 Knoten mittlere Windgeschwindigkeit steht. Das ist Stärke zehn und spricht in der Spitze für Orkanböen, allerdings südlich der Eisgrenze.

In den ersten zwei Wochen nach dem Re-Start in Neuseeland hat das Feld schon zwei ausgedehnte Flauten erlebt, in denen es mehr als vier Tage im hochgerechneten Zeitplan verlor. Denn nach der Rundung von Kap Hoorn, dem Südzipfel Südamerikas, ist erneut leichterer Wind zu erwarten. Und am Freitag hatten die Teilnehmer insgesamt immer noch etwa 5.000 Seemeilen vor sich. Der Zieleinlauf in Brasilien wird wohl nicht vor Ende März erfolgen, vielleicht erst Anfang April. Danach folgen noch zwei Etappen über Charleston/USA zurück in den portugiesischen Start- und Zielhafen Portimão, der Ende Juni wieder angelaufen wird.

In den hartnäckigen Flauten schien alles unerreichbar weit weg zu sein. Doch über Stunden kein einziger Luftzug und spiegelglatte See hatte das Beluga-Team sogar fasziniert. "Die Stimmung war regelrecht schön, und genervt sind wir deswegen überhaupt nicht", sagte die Crew übereinstimmend, obwohl sie zwischenzeitig mit fast 50 Seemeilen Rückstand den Anschluss an die Spitze zu verlieren drohte, "auch das gehört zum Hochseesegeln dazu." Pfannkuchen, Rührei und weitere gefriergetrocknete Delikatessen hielten Leib und Seele zusammen. Herrmann: "Das Schiff läuft, wir haben keine Schäden zu beklagen und sind optimistisch, uns geht es wirklich blendend."

Zwischenstand der dritten Etappe am Freitag (6. März) um 10.20 Uhr:
1. Beluga Racer, Boris Herrmann/Felix Oehme (Kiel/Hamburg) noch 5.080,6 sm
2. Desafio Cabo de Hornos, Felipe Cubillos/José Muñoz (Chile) 12,7 sm zurück
3. Mowgli, Jeremy Salvesen/David Thomson (Großbritannien) 16,4 sm zurück
Kazimir Partners, Lenjohn und Peter van der Wel (Südafrika) nicht gestartet

Zwischenstand nach zwei von fünf Etappen des Portimão Global Ocean Race:
1. Beluga Racer, Boris Herrmann/Felix Oehme (Kiel/Hamburg) 24 Punkte
2. Desafio Cabo de Hornos, Felipe Cubillos/José Muñoz (Chile) 18,5
3. Mowgli, Jeremy Salvesen/David Thomson (Großbritannien) 14,5
4. Kazimir Partners, Lenjohn und Peter van der Wel (Südafrika) 6,5

Mittwoch, 4. März 2009

Der "Weisse Hai" kommt an den Bodensee!

04.03.09 - DER WEISSE HAI AM BODENSEE: TAKTIK-ZAUBERER KAROL JABLONSKI KOMMT.

Langenargen - Der „Weisse Hai“ kommt an den Bodensee: Einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Segler aller Zeiten wird vom 2. bis 3. Mai das exklusive Taktik-Seminar im Match Center Germany leiten. Karol Jablonski, bekannt für seine mitreißenden Starts, taktischen Finessen und viel eindrucksvollen Kampfgeist an Bord der spanischen America´s Cup-Yacht „Desafío Español“ ist nach dem US-Profi Dave Dellenbaugh schon der zweite Weltklassesegler, der die internationale Akademie in Langenargen mit seinem Wissen bereichert.

DER ZWEITE WELTKLASSE-REFERENT IM MATCH CENTER GERMANY
Jablonski zählt unbestritten zu den Top Ten der internationalen Matchrace-Elite. In Zusammenarbeit mit Eberhard Magg, Co-Gründer des Match Center Germany und selbst international erfolgreicher Matchracer, wird Jablonski seinen Schülern im Taktikseminar zwei Tage lang eine geballte Ladung seine taktischen Kunst und Können servieren. Dabei geht es sowohl um die Besonderheiten und Optionen auf dem Wasser als auch um perfektes Timing und die optimale Kontrolle des Gegners.

Was der dreimalige Olympiasieger Jochen Schümann eine „dreidimensionale Mischung aus Schach und Boxen auf dem Wasser“ nennt, beherrscht kaum einer so effektiv wie Jablonski. Wer seinen künftigen Gegnern auf der Regattabahn durch die richtige Anwendung von taktischen Maßnahmen einen Schritt voraus sein möchte, muss die Grundlagen beherrschen, die in diesem Seminar vermittelt werden: Gelernt wird, die Faktoren Wind, Wetter, Gegner und die eigene Position richtig einzuschätzen und die daraus resultierende optimale Taktik zu entwickeln. Auf den Yachten vom Match Center Germany werden sowohl Angriffs- als auch Verteidigungstaktiken erklärt, geübt und in Testregatten angewendet. EIN GEWINN FÜR

ALLE SPORTSEGLER: JABLONSKI´S „ABC“ FÜR DEN REGATTAERFOLG
Absolventen des Taktik-Seminars stehen am Ende der zweitägigen Veranstaltung eine ganze Palette von neuen taktischen Mitteln zur Verfügung. Auf den Regattayachten wird gelehrt und gelernt, diese praktisch umzusetzen. Rechtzeitig zum Start der Regattasaison 2009 können sich Regattasegler hier intensiv und wirkungsvoll mit den Taktik-Meistern des Regattasports vorbereiten, und an der einen oder anderen persönlichen Schwäche arbeiten. „Klar ist“, so Eberhard Magg, „dass Karol Jablonski wie immer alles geben und zeigen wird und die Teilnehmer an diesem exklusiven Seminar den Bodensee definitiv als bessere Regattasegler verlassen werden.“

Karol Jablonski
Admiral's Cup 1993: Sieger mit dem deutschen Team, Matchrace-Weltmeister, siebenmaliger Eissegel-Weltmeister, 1. Mumm 36 Weltmeister 1999, Steuermann und Taktiker im 32. America`s Cup Kampagne bei Desafio Espanol, führte 18 Monate die ISAF-Weltrangliste im Match Racing an, 2007: 3. Platz beim Louis Vuitton Cup (Herausfordererserie zum 32. America´s Cup)

Weitere Infos: Flyer >
MATCH CENTER GERMANY GMBH & CO.KG
Obere-Seestr. 2/2
D-88085 LangenargenT. +49(0)7543-9311-150
F. +49(0)7543-9618-340
info@match-center.de
www.match-center.de

Montag, 2. März 2009

Entgegen dem Trend leichter Besucherzuwachs

02.03.09 - 10.443 Besucher kamen zur vierten BOATFIT in die Messe Bremen.

„Gegen den aktuellen Trend in der Branche konnten wir mit der BOATFIT 2009 einen leichten Zuwachs um rund 200 Besucher verzeichnen“, so das Resümee von Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der mgh Messe- und Ausstellungsgesellschaft Hansa GmbH. „Das zeigt, dass wir mit dem Konzept der Messe als Deutschlands einzige REFIT- und Klassikermesse auf dem richtigen Weg sind.“ 10.443 Besucher kamen vom 27. Februar bis 1. März in die Hallen 6 und 7 der Messe Bremen, um sich zu informieren, auszutauschen und sich mit dem passenden Zubehör für die Reparatur oder Restaurierung ihres Bootes auszustatten.

164 Aussteller aus fünf Ländern und mehr als 30 Referenten sorgten für ein abwechslungsreiches Programm. Und das kam bei den Besuchern gut an. „Bootsliebhaber aus allen 16 Bundesländern sind dieses Jahr zur BOATFIT nach Bremen gekommen“, sagt BOATFIT-Projektleiterin Gabriele Frey. „Unsere Befragung hat gezeigt, dass 42 Prozent unserer Besucher etwas gekauft haben. Und 86 Prozent sagen, dass ihnen der Messebesuch viel gebracht hat. Die Besucher haben Spaß an der Messe, sie erleben etwas und werden objektiv und umfassend informiert.“ Die nächste BOATFIT findet vom 12. bis 14. März 2010 statt.

Ausstellerstimmen:

Heino Abrams, Boots- und Schiffswerft Cuxhaven GmbH:
„Die Besucherresonanz ist hier wirklich gut. Wir hatten sehr viele Interessenten am Stand. Sie kommen mit speziellen Fragen und werden auf der Messe gut betreut. Es herrscht eine schöne Atmosphäre – das ist das, was die BOATFIT ausmacht.“

Bert van Baar, De Bootsbouwschool:
„Die Besucher der BOATFIT sind sehr interessiert. Wir haben viele gute Gespräche geführt und einige Interessenten haben sich gleich für unsere Kurse in Holland angemeldet. Der holländische Gemeinschaftsstand mit sieben Firmen war zum ersten Mal auf der BOATFIT und wir kommen gerne wieder.“

Kay Wendt, PANTERA Product GmbH:
„Die BOATFIT 2009 war eine sehr gelungene Messe. Es war richtig schön: Es gab sehr gute Vorträge, die alle gut besetzt waren, und ein fachliches Publikum, das sehr viel gekauft hat.“

Nils Rammin, Werft Rammin:
„Wir waren dieses Jahr zum ersten Mal auf der BOATFIT und sind sehr zufrieden. Wir haben sehr gute Gespräche geführt, denn die Besucher kommen hierher, weil sie wirklich etwas wollen, weil sie Problemlösungen suchen.“

Frank Hauke, Frank Hauke Bootsbau Service Handel:
„Wir nehmen viele wertvolle Kontakte mit nach Hause und hatten diverse Geschäftsanbahnungen. Es sollten noch mehr Leute unseres Schlages zur BOATFIT kommen, denn sie ist ein Treffpunkt und die Teilnahme hier lohnt sich.“