Donnerstag, 27. März 2008

SuisseNautic 2009 hat den Anker gelichtet

27.03.08 - Die SuisseNautic in Bern nimmt mit ihrer inzwischen fünften Auflage als einzige nationale nautische Messe längst einen festen Platz im Ausflugskalender vieler Boots- und Wassersport-Fans ein. Gut 200 Aussteller aus dem In- und Ausland werden vom 14. – 22. Februar 2009 ihre Angebote präsentieren.

Die Messe wird einmal mehr eine ideale Gelegenheit sein, um sich über verschiedenste Produkte und Dienstleistungen aus dem Boots- und Wassersportbereich zu informieren. Bewährte Angebote und absolute Neuheiten werden dem Publikum einen breiten Überblick über den nautischen Markt der Schweiz vermitteln.

Seepolizei des Kantons Bern
Als eines der Highlights wird sich an der SuisseNautic 2009 die Seepolizei des Kantons Bern an einer Sonderschau präsentieren. Ob Wasserschutz, Tauchen, Seerettung oder Hafenverwaltung, die Seepolizei gewährt Einblicke in ihre vielseitigen Berufe und Aufgabenbereiche um, am und auf dem See.

Wie an der SuisseNautic 2007 wird wiederum das vielseitige «Kompetenzzentrum Nautic Schweiz» als Anlaufstelle für alle nautischen Fragen zur Verfügung stehen. Unter anderem mit der Unterstützung des Schweizerischen Bootsbauer-Verbands SBV ist dort eine geballte Ladung an Fachwissen und Knowhow zu finden. Mit dabei wird auch das Team von «marina.ch» sein. Das bedeutendste nautische Magazin der Schweiz konnte als neuer Medienpartner gewonnen werden.


Mittwoch, 26. März 2008

26.03.08 - SNG frustriert über den Ausgang des Meetings

Nach dem Meeting, das am Sitz der Société Nautique de Genève zwischen Vertretern der SNG und des Golden Gate Yacht Club stattfand, sagte Lucien Masmejan, führender Rechtsvertreter des titelverteidigenden Yachtclubs:

„Trotz der grossen Hoffnungen, die wir in das heutige Meeting mit dem GGYC gesetzt haben, sind wir sehr enttäuscht über das Ergebnis. Der GGYC verfolgte die gleiche Strategie wie letztes Jahr und kam mit einer vorgefassten Position an das Treffen, anstatt offen zu sein für Diskussionen und zu versuchen eine Lösung im Einklang mit dem Beschluss von Richter Cahn zu finden.

Wir sind besonders frustriert über die Aussage des GGYC, dass die Abmachung über eine Sistierung der Frist, die vor Richter Cahn getroffen wurde und dem Titelverteidiger die gemäss der Deed of Gift einzuhaltende zehnmonatige Frist gewährleisten würde, nicht mehr gültig ist, und dass das Rennen im Oktober 2008 stattfinden soll.

Der GGYC hat bestätigt, dass er bereits mit dem Bau des Bootes für den America’s-Cup-Match begonnen hat und behauptet, dass die SNG genügend Zeit habe, ein Boot zu bauen bis im Oktober 2008. Falls dies nicht der Fall sein sollte, solle die SNG mit einem bestehenden Boot antreten. Dies ist ganz klar einer Fortführung der GGYC-Strategie, den America’s Cup um jeden Preis zu gewinnen, denn das Rennen wäre lächerlich unausgeglichen. Es wäre genau das Gegenteil der Rennaction, die wir vom America’s Cup erwarten.

Wir werden uns weiterhin darum bemühen, den Kampf vom Gerichtssaal aufs Wasser zurückzubringen, aber die Haltung und Vorgehensweise des GGYC macht dies extrem schwierig. Der GGYC hat sich über den Gerichtsweg erstmals erfolgreich den Zugang zum America’s-Cup-Match erzwungen, obwohl sie immer bekräftigt haben, dass sie den Rechtsweg zum Wohle aller Herausforderer beschreiten würden. Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um sicherzustellen, dass sie gezwungen werden, in einem kompetitiven Rennen im wahren Geist und in der Tradition des America’s Cup anzutreten.“

26.03.08 - EM-Marathon mit fünf Rennen bei frischem Wind

EL ARENAL. Die amtierenden Olympiasieger Iker Martinez und Yabi Fernandez aus Spanien sind erste Spitzenreiter der 49er-Europameisterschaft in El Arenal auf Mallorca. Als beste Deutsche segelten Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) vom T-Systems Team 2008 am Dienstag (25. März) auf Rang 13. Ihre Kieler Teamkollegen Marcus Baur und Hannes Baumann sind 32. Nachdem der geplante EM-Auftakt am Ostermontag einem Sturm zum Opfer fiel, ließ die Regattaleitung am zweiten Tag fünf Rennen bei anfangs frischer bis starker Brise absolvieren, die später nur wenig abflaute.

„Das war ein langer, harter Tag nicht ohne Verluste“, meinte das T-Systems 49er Team 2008 übereinstimmend. Die Peckolt-Brüder berichteten von einer Kenterung in der ersten Wettfahrt, die am Ende zum 15. Platz und ihrem ersten Streichresultat führte, ehe sie danach einen Tagessieg landeten und besser in Tritt kamen. Härter traf es Marcus Baur mit seinem Vorschoter, die sich ebenfalls im ersten Rennen kurz vor dem Ziel überschlugen. „Ich blieb dabei im Trapez hängen und wurde vom Boot unter Wasser gezogen, weil ich mich verkantet hatte“, so der Ex-Europameister, „das war mehr als eine Schrecksekunde und hätte auch böse enden können. Das mir so noch nie passiert.“ Weil auch noch die Fock kaputt ging, trat das Duo zu den beiden Folgerennen nicht an, was sich im Zwischenstand niederschlägt.

Die Gruppenrennen standen zunächst ganz im Zeichen der Starkwindspezialisten, die bei bis zu zwei Meter hohen Wellen und in den Böen mehr als 20 Knoten starkem Wind vorne weg fuhren. „Auch wir hatten einen kleinen Geschwindigkeitsnachteil, sind aber außerdem nicht immer auf der bevorteilten Seite der Bahn gewesen“, meinte Hannes Peckolt, als er mit Einbruch der Dämmerung zurück an Land kam. Nach ihrem zweiten Rang bei der Princess Sofia Trophy in der Vorwoche an gleicher Stelle habe „das glückliche Händchen bei der Taktik gefehlt“. Die Ergebnisserie 15, 1, 7, 13 und 7 jedoch „hätte schlimmer kommen können“. Ihre positive Tagesbilanz: „Wir sind fünf gute Starts gefahren. Das ist derzeit für Olympia eines unser wichtigsten Trainingsziele.“

Baur/Baumann kehrten nach dem verkorksten Vormittag gestärkt auf die Regattabahn zurück und ließen einen zweiten und neunten Rang folgen. Bei deutlich leichter vorhergesagten Winden will das T-Systems Team 2008 am Mittwoch Boden gutmachen, denn nach den nächsten vier Wettfahrten wird das Feld für die Finalrennen in Gold-, Silber- und Bronzeflotte unterteilt. Die Europameisterschaft geht am kommenden Sonntag (30. März) mit dem Medalrace der zehn punktbesten Crews zu Ende.

Segeln in Zahlen

Zwischenstand nach fünf Wettfahrten der 49er-Europameisterschaft in El Arenal/Spanien:

1. Iker Martinez/Xabi Fernandez (Spanien) 8 Punkte
2. Nico Delle Karth/Nikolaus Leopold Resch (Österreich) 13
3. Jonas Lindberg/Kalle Torlen (Schweden) 16
4. Pietro und Gianfranca Sibello (Italien) 16
5. Tim Wadlow/Chris Rast (USA) 17
6. Federico und Aturo Alonso Tellechea (Spanien) 18

13. Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) 41

32. Marcus Baur/Hannes Baumann (Kiel) 59

Dienstag, 25. März 2008

Furioses Finale vor Mallorca: Ein königlicher Sieg!

Hamburg - Die deutschen Olympiasegler haben zum Saisonauftakt beim Frühjahrsklassiker Trofeo Princesa Sofia vor Mallorca eine goldene und zwei Silbermedaillen gewonnen. Die Berliner Laser Radial-Steuerfrau Petra Niemann gewann ihre Serie souverän. Auch die Tornado-Mannschaft Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel) und die 49er-Crew Jan-Peter und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) zeigten sich ­ jeweils als Gesamtzweite - in glänzender Frühform.

Die WM-Dritte Ulrike Schümann und ihre Yngling Crew dagegen durchlebten einer Berg- und Talfahrt, waren mit Gesamtrang sieben nicht zufrieden. Auch die 470er-Seglerinnen Stefanie Rothweiler und Vivien Kussatz (München/Berlin) blieben nach einer unverschuldeten Kollision mit Platz elf deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, ersegelten sich jedoch mit der Platzierung freie Bahn zur Nominierung für die Olympischen Spiele im August.

Spektakulär war vor allem das finale Medaillenrennen der 49er zu Ende gegangen: Sechs der zehn besten Mannschaften kenterten. Hannes Peckolt erklärte: "Wir mussten unser Boot teilweise herunter bremsen, um nicht mit dem Bug einzutauchen. Sonst hätten wir uns genauso überschlagen." Trotzdem ging Hannes Peckolt unfreiwillig baden, als er nach der ersten Wende den Trapezhaken nicht schnell genug einhaken konnte. Die Brüder, die wie Polgar/Spalteholz und das Team von Ulrike Schümann auf ihrem olympischen Kurs nach Qingdao (China) von T-Systems unterstützt werden, starten am Montag optimal motiviert in die Europameisterschaft der 49er im gleichen Revier und zählen dann zu den Favoriten.

Spannend wird es ab dem 20. April für die Tornado-Segler, denn bei der Semaine Olympique vor Hyères kommt es im Kampf um die Olympiafahrkarte zum Duell zwischen Polgar/Spalteholz und den Brüdern Tino und Niko Mittelmeier aus Langenargen. Johannes Polgar sagte nach der erfolgreichen Regattawoche im Mittelmeer: "Unser neues Boot ist zuverlässig und schnell. Wir sind bestens gerüstet. Hyères kann kommen."

Erfolgreichste Athletin der Regattawoche über alle Disziplinen war Petra Niemann, die ihre Klasse mit acht Siegen und zwei zweiten Plätzen fast nach Belieben dominierte und mit nur zehn Zählern auf dem Abschlusskonto auch Segler wie Großbritanniens Superstar Ben Ainslie deutlich unterbot. Dabei profitierte Niemann, die sich wie alle anderen TOP-Kaderkollegen (Team Olympic Peking) im Winter intensiv auf die olympische Saison vorbereitet hat, allerdings auch von der Abwesenheit vieler Top-Seglerinnen, die zeitgleich bei der Laser Radial-Weltmeisterschaft in Neuseeland am Start waren.

Am Freitag Abend wurde Petra Niemann von Spaniens König Juan Carlos und Königin Sofia als erfolgreichste Teilnehmerin der hochkarätigen Mittelmeer-Serie geehrt. "Da war ich ziemlich stolz", sagte die 30-jährige zweimalige Olympiateilnehmerin, die im dritten Olympia-Anlauf im August endlich das ersehnte Edelmetall gewinnen will.

Dass sie im Gegensatz zu ihren härtesten Konkurrentinnen die WM in Neuseeland ausgelassen hat und lieber vor Mallorca segelte, hat mehrere gute Gründe: "Ich habe vor den letzten beiden Olympischen Spielen in den Jahren 2000 und 2004 eher zuviel gemacht. In diesem Jahr soll es für mich nur einen Höhepunkt geben und der kommt im August. Außerdem habe ich hier vor Mallorca das trainieren können, was in China gefragt sein wird: Das taktisch kluge Segeln in kleinen Feldern."

39. Trofeo Princesa Sofia Abschlusswertung

Europe
1. Petra Niemann (Berlin) 10 Punkte
2. Franziska Goltz (Kiel) 40 Punkte
3. Catherine M. Gjerpen (NOR) 40 Punkte
4. Janika Puls (Ratzeburg) 44 Punkte

Yngling
1. Anna Basalkina/Vlada Ukrainseva/Ekaterina Maximova (RUS) 29 Punkte
2. Sarah Ayton/Sarah Webb/Pippa Wilson (GBR) 39 Punkte
3. Ekatarina Skudina/Diana Krutskikh/Natalia Ivanova (RUS) 45 Punkte
...
7. Ulrike Schümann/Julia Bleck/Ute Höpfner (Berlin) 74 Punkte

RS:X Frauen
1. Alessandra Sensini (ITA) 29 Punkte
2. Marina Alabau (ESP) 43 Punkte
3. Zofia Klepacka (POL) 47 Punkte
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11. Romy Kinzl (Berlin) 215 Punkte

RS:X Männer
1. Nick Dempsey (GBR) 31 Punkte
2. Przemyslaw Miarczynski )POL) 44 Punkte
3. Fabian Heidegger (ITA) 54 Punkte
...
11. Toni Wilhelm (Kiel) 182 Punkte

470er Frauen
1. Marcelien De Koning/Lobke Berkhout (NED) 42 Punkte
2. Natalia Via-Dufresne/Laia Tutzo (ESP) 51 Punkte
3. Christina Bessadone/Saskia Clark (GBR) 54 Punkte
...
11. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 67 Punkte

470er Männer
1. Gabrio Zandoná/Andrea Trani (ITA) 22 Punkte
2. Gideon Kliger/Udi Gal (ISR) 41 Punkte
3. Sven Coster/Kalle Coster (NED) 41 Punkte
...
28. Morten Bogacki/Stefan Schmoldt (Düsseldorf) 200 Punkte

49er
1. Rodion Luka/Georgiy Leonchuk (UKR) 52 Punkte
2. Jan-Peter und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) 53 Punkte
3. Pietro und Gianfranco Sibello (ITA) 59 Punkte

Tornado
1. Xavier Revil/Christophe Espagnon (FRA) 20 Punkte
2. Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Kiel) 24 Punkte
3. Santiago Lange/Carlos Espinola (ARG) 36 Punkte

Laser
1. Paul Goodison (GBR) 25 Punkte
2. Nick Thompson (GBR) 32 Punkte
3. Rasmus Myrgren (SWE) 38 Punkte
...
33. Malte Kamrath (Berlin) 247 Punkte

Finn Dinghi
1. Ben Ainslie (GBR) 27 Punkte
2. Ivan Kljakovic Gaspic (CRO) 47 Punkte
3. Zach Railey (USA) 77 Punkte
...
41. Thomas Reger (Neuwittenbek) 354 Punkte

Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz haben...

PALMA. Die Münchenerin Stefanie Rothweiler und ihre Berliner Vorschoterin Vivien Kussatz dürfen die deutschen Farben bei den XXVI. Olympischen Sommerspielen in China vertreten. Mit einem elften Platz bei der internationalen Princess Sofia Trophy im spanischen Palma de Mallorca räumten die 470er-Seglerinnnen vom pinta racing team ein letztes Fragezeichen aus dem Weg. Eine Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund DOSB ist nun nur noch Formsache.

Gezweifelt hatte an der Erfüllung des so genannten Leistungsnachweises ­ Platz zwölf bei einer Topregatta in 2008 ­ durch die amtierenden Europameisterinnen niemand mehr, schon gar nicht die Aktiven selbst. Dass es bei der ersten von drei Chancen am Ende so knapp werden würde, war jedoch auch alles andere als gewollt. Vier Tage hatten Rothweiler/Kussatz in Palma auf Medaillenkurs gelegen, ehe sie durch eine unverschuldete Kollision aus dem Tritt gebracht wurden. Einer umstrittenen Frühstartdisqualifikation, die noch gestrichen werden konnte, folgte eine aufgegebene Wettfahrt, die das Team weit zurück warf.

"Zunächst dachten wir, der Schaden sei gar nicht so schlimm", erzählt die 28-Jährige Steuerfrau vom Württembergischen Yacht-Club aus Friedrichshafen am Bodensee. Erst am nächsten Tag merkten sie deutlich, dass die neue Jolle unruhig fuhr und vor allem bei Leichtwind nicht mehr ihr gewohnt hohes Geschwindigkeitspotential hatte. "Wir konnten das Loch im Rumpf selbst nur provisorisch reparieren und hoffen nun auf die hundertprozentige Arbeit der Bootsbauprofis", so Vivien Kussatz (35), die für den Spandauer Yacht-Club Berlin antritt.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge erlebte das Duo den vorletzten Wettfahrttag der Princess Sofia Trophy am Gründonnerstag (20. März), an dem ausgerechnet die 470er-Frauen bei stark wechselhaften Winden überhaupt kein Rennen ins Ziel brachten. Dadurch verpasste das gut im Feld liegende pinta racing team hauchdünn um einen Punkt den Einzug in das finale Medalrace der besten zehn Crews. Da die Regatta für den Rest des Felds danach beendet war, konnte den Deutschen aber auch niemand mehr das Minimalziel streitig machen.

"Wir packen jetzt in Ruhe ein und lassen das Boot direkt nach Hamburg zur Bauwerft Ziegelmayer bringen", sagte Steffi Rothweiler am Karfreitag. Dort hatten sie den neuen 470er bezogen, der ihr Olympiaschiff für Qingdao werden soll. "Wir werden ihn nach der Reparatur wohl nochmal auf der Kieler Bucht testen, egal ob es stürmt oder schneit", beschloss die Mannschaft, um die innere Unruhe nach dem Crash "hoffentlich ablegen zu können". Das Boot soll bereits am 1. April in einem Container nach China verschifft werden, wo Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz es erst Anfang Juni zum Training auf dem Olympiarevier wieder auspacken können.

Die nächste Regatta, die olympische Segelwoche im südfranzösischen Hyères, wird Mitte April mit dem Zweitboot bestritten. "Wenn es mit der Nummer eins noch Probleme gibt, müssten wir allerdings über ein weiteres neues Boot nachdenken", fürchten die Seglerinnen. Das wiederum noch rechtzeitig nach China zu bekommen, wäre eine logistische Herausforderung. "Wir wollen aber keine faulen Kompromisse eingehen, wenn es um die Spiele geht", versprachen Rothweiler und Kussatz unisono, "für das Ziel haben wir vier Jahre hart trainiert."

Ergebnis von der 39. Princess Sofia Trophy 470er-Frauen (vor dem Medalrace)

1. Giulia Conti/Giovanna Micol (Italien) 36 Punkte
2. Natalia Via-Dufresne/Laia Tutzo (Spanien) 37
3. Marcelien De Koning/Lobke Berkhout (Niederlande) 40
4. Fernanda Oliveira/Isabel Swan (Brasilien) 47
5. Christina Bassadone/Saskia Clark (Großbritannien) 50
6. Ai Kondo/Naoko Kamata (Japan) 54
7. Sylvia Vogl/Carolina Flatscher (Österreich) 56
8. Lenka Smidova/Lenka Mrzilkova (Tschechien) 60
9. Camille Lecointre/Gwendolyn Lemaitre (Frankreich) 63
10. Hannah Mills/Katrina Hughes (Grobritannien) 66
11. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 67

Zweimal "Silber" für das T-Systems Team 2008

Zweimal "Silber" für das T-Systems Team 2008 PALMA. Das T-Systems Team 2008 kehrt mit zwei Silbermedaillen von der 39. Princess Sofia Trophy aus dem spanischen Palma de Mallorca zurück.

Am Karfreitag verpasste die 49er-Crew Jan und Hannes Peckolt aus Hamburg und Kiel den Gesamtsieg hauchdünn um einen Punkt, bilanzierte aber eine gelungene Generalprobe für die am Ostermontag an gleicher Stelle beginnende Europameisterschaft. Johannes Polgar und Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel) hatten Rang zwei in der Tornado-Klasse schon am Vortag sicher und waren mit ihrem neuen Boot für die Olympiaausscheidung Mitte April hochzufrieden. Die Berg-und Talfahrt der Ynglingmannschaft Ulrike Schümann/Julia Bleck/Ute Höpfner aus Berlin setzte sich auch im Medalrace fort, in dem sie vom zweiten auf den achten Rang zurückfiel und Gesamtsiebte blieb. Petra Niemann (Berlin) siegte im Laser Radial in Abwesenheit der WM-Teilnehmerinnen ungefährdet.

Das Medalrace der 49er wurde zum Herzschlagfinale voller Kapriolen. Der auflandige Wind wehte frisch und hatte über Nacht einen hohen Wellengang aufgebaut. Sechs der zehn Finalteams erlebten teils spektakuläre Kenterungen, darunter alle drei Mitbewerber der Peckolts um den Gesamtsieg, die als Spitzenreiter ins Rennen gegangenen waren. "Auch wir mussten das Boot oft runter bremsen, um nicht mit dem Bug einzutauchen", erklärte Hannes Peckolt, "sonst hätten wir uns genauso überschlagen."

Als Erste traf es die italienischen Sibello-Brüder, die dadurch frühzeitig ihren zweiten Gesamtplatz einbüßten. Doch auch das deutsche Bruderpaar hatte eine kleine "Schwimmeinlage". "Nach der ersten Wende bekam ich den Trapezhaken nicht ins Trapez eingehakt", erzählte der Vorschoter, "und bin baden gegangen." Zu dem Zeitpunkt hatte das auf Leichtwind getrimmte Duo schon einen kleinen Rückstand auf die Führungsgruppe und verlor weiter an Boden. Was es nicht ahnte: Die überlegen führenden Ukrainer Luka/Leonchuk kenterten auch noch und hätten den sicher geglaubten Gesamtsieg beinahe verloren ­ zumal der 49er der Weltmeister Outteridge/Austin kurz vorm Ziel aus dem Ruder lief und die Australier Platz fünf nur denkbar knapp vor den Peckolts über die Linie retteten.

"Wie dicht wir vor der Verteidigung des ersten Platzes waren, haben wir erst kurz vorm Ziel gesehen", meinte Jan Peckolt, "Gold hatten wir da schon längst abgeschrieben." Unglücklich seien sie mit dem zweiten Rang in einem WM-ähnlichen Teilnehmerfeld dennoch nicht, zumal die feierliche Siegerehrung durch Königin Sofia und den selbst segelenden König Juan Carlos auf deren Sommerresidenz erreicht wurde. "Das ist ein sehr festlicher Moment, der uns bislang nicht vergönnt war", so Hannes Peckolt, "da sind wir richtig stolz drauf." Neben dem erfolgreichen Abschneiden seien jedoch auch die umfangreichen Materialtests sowie die Verbesserung des Startverhaltens und der Manöverabläufe nicht zu kurz gekommen. Peckolts: "Das werden wir ohne Erfolgsdruck bei der EM fortsetzen."

Am Finaltag der Tornados, die kein Medalrace segelten, verzichteten Polgar/Spalteholz auf das letzte Rennen, nachdem zweieinhalb Minuten vor dem Start ein Materialproblem auftrat. "Die Verbindung zwischen Großbaum und -segel hatte sich gelöst", erklärte Polgar, "das bekamen wir erst 30 Sekunden nach dem Startschuss nur notdürftig wieder fest." Da hatte die Konkurrenz aber schon 200 Meter Vorsprung. Bei frischem Wind der Stärke fünf ging das deutsche Team kein Risiko ein und kehrte in den Hafen zurück, zumal der Gesamtsieg der Franzosen Xavier Revil/Christophe Espagnon schon vorher feststand. "Die Schwachstelle haben wir für die Zukunft ausgemerzt", versicherte der Vorschoter, "denn genau für solche Tests waren wir hier."

Nach dem Osterfest zuhause konzentriert sich das T-Systems Tornado Team ganz auf die olympische Segelwoche im südfranzösischen Hyères. Dort geht es ab dem 20. April gegen die Brüder Tino und Nico Mittelmeier aus Langenargen in die nationale Olympiaausscheidung. Wer dort die bessere Endplatzierung erreicht, bekommt die Fahrkarten zu den Spielen in Qingdao/China. "Unser neues Boot hat seine Feuertaufe bestanden. Es ist zuverlässig und schnell", resümierten Polgar und Spalteholz die Regatta in Palma, "wir sind bestens gerüstet. Hyères kann kommen!"

"Wir sind regelrecht frustriert", meinte Ulli Schümann nach dem Yngling-Finale, "wir standen uns hier selbst im Weg." Das Medalrace begann zwar glänzend, indem das deutsche Trio gleich vorne dabei war und die ersten beiden Tonnen als Zweites und Drittes rundete. Doch dann passierte das Malheur: "Beim Abfallen haben wir das griechische Boot berührt", berichtete die Steuerfrau, beim sofort fälligen Strafkringel, eine 360-Grad-Drehung, waren fünf Gegner durchgefahren. Schümann: "Das Feld liegt so eng zusammen, das ist nicht wieder gut zu machen." Besonders in der Manöverabstimmung sei noch vieles zu verbessern, so die Mannschaft, aber sie sei zuversichtlich auf dem richtigen Weg.

Mit einem Sieg im Medalrace brachten die Russinnen Basalkina/Ukrainseva/Maximova auch den Gesamtsieg unter Dach und Fach, weil ihre Landsfrauen Skudina/Krutskikh/Ivanova nur Letzte wurde und sogar Rang zwei an die Weltmeisterinnen Ayton/Webb/Wilson aus Großbritannien abgeben mussten. Auch das T-Systems Yngling Team 2008 feiert das Osterfest zuhause und wird sein Boot danach einem letzten Werftcheck unterziehen, um es Mitte April zu den Olympischen Spielen zu schicken. Die Europameisterschaft Anfang April in Spanien wird mit dem Zweitboot gesegelt, das dann aus Miami/USA zurück ist, wo Schümann & Co. Anfang Februar WM-Bronze gewannen.

Segeln in Zahlen

Endstand der 39. Princess Sofia Trophy in Palma de Mallorca/Spanien:

470er-Frauen
1. Marcelien De Koning/Lobke Berkhout (Niederlande) 42 Punkte
2. Natalia Via-Dufresne/Laia Tutzo (Spanien) 51
3. Christina Bessadone/Saskia Clark (Großbritannien) 54
...
11. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 67

49er
1. Rodion Luka/Geogiy Leonchuk (Ukraine) 52 Punkte
2. Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) 53
3. Pietro und Gianfranca Sibello (Italien) 59

Tornado
1. Xavier Revil/Christophe Espagnon (Frankreich) 20 Punkte
2. Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel) 24
3. Santiago Lange/Carlos Espinola (Argentinien) 36

Yngling
1. Anna Basalkina/Vlada Ukrainseva/Ekaterina Maximova (Russland) 29 Punkte
2. Sarah Ayton/Sarah Webb/Pippa Wilson (Großbritannien) 39
3. Ekatarina Skudina/Diana Krutskikh/Natalia Ivanova (Russland) 45
...
7. Ulrike Schümann/Julia Bleck/Ute Höpfner (Berlin) 74