Samstag, 14. Juli 2007

Rothweiler/Kussatz für Olympia 2008 qualifiziert

Den Blick Richtung Olympia 2008 gerichtet: Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz sind qualifiziert. Foto: Gilles Martin-Raget

CASCAIS. Die Münchenerin Steffi Rothweiler und ihre Berliner Vorschoterin Vivien Kussatz fahren zu den Olympischen Spielen 2008 nach Qingdao in China. Mit einem überragenden Tagessieg im letzten und entscheidenden Rennen der Segelweltmeisterschaft vor Cascais/Portugal machte die 470er-Frauencrew vom pinta racing team am Freitag (13. Juli) die Qualifikation endgültig klar.

Um 15.43 Uhr hallten zwei Jubelschreie über den Atlantik wie sie erleichterter nicht hätten ausfallen können. Nach einer mäßig verlaufenen Weltmeisterschaft, in der die frischgebackenen Europameisterinnen das Medalrace der zehn Besten klar verfehlten, waren sie am Ende dennoch am Ziel ihrer Träume. „Uns ist Mühlsteine vom Herzen gefallen“, meinte das Duo nach dem Zieleinlauf, „jetzt ist der enorme Qualifikationsdruck frühzeitig weg.“

Weil keine andere deutsche Mannschaft mehr die Chance hat, die nationalen Nominierungskriterien für die nächsten Olympischen Spiele zu erfüllen, müssen Rothweiler und Kussatz auch keine Ausscheidungsregatta im nächsten Jahr mehr fürchten. Sie selbst hatten die individuellen Normen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) mit dem EM-Titel bereits erfüllt, mussten jedoch bei der WM noch einen von nur 13 zu vergebenden Nationenstartplätzen für den Deutschen Segler-Verband (DSV) erreichen. Und das stand bis zuletzt auf des Messers Schneide.

„Wir hatten ausnahmsweise leichte Winde vorhergesagt bekommen, was uns ja besonders liegt“, erzählte die Steuerfrau vom Württembergischen Yacht-Club in Friedrichshafen, „aber auf der Außenbahn hat es doch wieder mit bis zu sechs Windstärken geballert.“ Doch nach dem Silberstreif vom Vortag, als sich das Team vom 24. Gesamtrang schon deutlich verbessert hatte, besann es sich auf die eigenen Stärken und segelte vom Start weg ein couragiertes Rennen.

Die Luvtonne rundete das Boot mit der Segelnummer GER-4978 bereits an dritter Stelle. „Vor dem Wind haben wir die anderen beiden dann gleich überholt“, berichtete die Vorschoterin vom Spandauer Yacht-Club Berlin. Die Führung gaben sie dann bis ins Ziel nicht mehr her – im Gegenteil. Sie wurde souverän auf einige hundert Meter ausgebaut.

„Ich freue mich riesig auf meine ersten Olympischen Spiele“, meinte die 34-Jährige Juristin Kussatz, die 2004 die Ausscheidung gegen ihre heutige Steuerfrau verloren hatte. Jurastudentin Rothweiler, die am 28. Juli 28 Jahre alte wird, hat nach dem enttäuschenden Abschneiden in Athen 2004 auch noch „eine Olympia-Rechnung“ offen. Voriges Jahr überzeugten beide schon mit „Bronze“ bei der olympischen Testregatta in Qingdao. Dieses Jahr sind sie für die PreOlympics im August qualifiziert, wo das tückische Leichtwindrevier weiter unter die Lupe genommen werden soll. Das Ziel heißt für 2007 und vor allem 2008 wieder ein Platz auf dem Treppchen.

„Steffi und Vivien sind zwei Ausnahmeseglerinnen, die im entscheidenden Moment Nervenstärke bewiesen haben“, gratulierte der Münchener Unternehmer Michael Illbruck dem pinta racing team zur Olympiafahrkarte. Seine Firmengruppe pinta elements unterstützt die Mannschaft auf dem Weg nach Qingdao. Illbruck, der nicht zuletzt durch den Gewinn der Weltumseglung Volvo Ocean Race 2002 für Furore sorgte: „Die beiden haben das Zeug, für Deutschland endlich wieder eine Medaille zu gewinnen.“

WM-Endstand der 470er-Frauen nach zehn Wettfahrten:
1. Marcelien de Koning/Lobke Berkhout (Niederlande) 19
2. Ingrid Petitjean/Nadasge Douroux (Frankreich) 38
3. Christina Bassadone/Saskia Clark (Groß Britannien) 42
4. Ai Kondo/Naoko Kamata (Japan) 48
5. Therese Torgersson/Vendela Zachreisson (Schweden) 55
6. Guilia Conti/Giovanna Micol (Italien) 61

14. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 104

27. Blaschkewitz/Genrich (Lübeck) 142

Freitag, 13. Juli 2007

10. Tag der Segelweltmeisterschaften in Cascais/Portugal

Dramatik pur vor dem letzten 470er-Rennen

CASCAIS. Spannender könnte ein Krimi kaum sein: Vor dem letzten Regattatag der ISAF-Segelweltmeisterschaften in Cascais/Portugal kämpfen mindestens vier 470er-Frauenteams fast gleichauf um drei Nationenstartplätze bei den Olympischen Spielen 2008. Darunter sind auch Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz (München/Berlin) vom pinta racing team, die am Donnerstag (12. Juli) in den beiden letzten Rennen der Goldflotte im Vergleich zur direkten Konkurrenz am besten abschnitten. Als 15. und Achte rückten sie auf den 18. Gesamtrang vor und hätten vor der letzten Wettfahrt die Qualifikation geschafft.

13 von 18 Fahrkarten nach Qingdao/China vergibt der Weltsegelverband ISAF bei der WM 2007 an seine Mitgliedsländer. Hintergrund der Beschränkung ist die auf insgesamt 400 begrenzte Gesamtteilnehmerzahl für den Segelsport. Von den 13 Tickets sind bereits neun an Teilnehmerinnen des finalen Medalraces der besten Zehn vergeben – zwei französische Teams sind dabei. Weil hinter Rang elf im Gesamtklassement einige Zweitplazierte ihrer Nation folgen, bekämen Rothweiler/Kussatz derzeit den zwölften Nationenstartplatz.

„Von uns aus kann es morgen stürmen. Dann müssten wir gar nicht mehr bangen “, sagten die Frauen übereinstimmend. Denn neben dem Medalrace sollen auch die Plätze elf bis 32 noch eine alles entscheidende Wettfahrt segeln. Die knappe Ausgangsposition: Die Neuseeländerinnen Melinda Henshaw und Olivia Powrie sind mit 102 Punkten 17. und „belegen“ den elften Startplatz. Es folgt das pinta racing team einen Zähler zurück. Nur einen weiteren Punkt zurück liegen Elise Rechichi und Tessa Parkinson aus Australien, die am Donnerstag durch einen Mastbruch beide Rennen verloren, und die Kanadierinnen Jen Provan/Carol Luttmer.

Soviel Rechnerei passt Steffi Rothweiler zwar „gar nicht in den Kram“, aber „wir können uns davon natürlich auch nicht freimachen.“ In einem Feld von 22 Booten werde zwangsläufig auf die direkte Konkurrenz geachtet werden, wobei es aufgrund der Leistungsdichte schwierig bis sinnlos sei, sich von vornherein auf eine Gegnerin zu konzentrieren, um diese eventuell zu decken und nach hinten zu segeln. „Wir müssen das aus der Situation heraus entscheiden“, so die Steuerfrau, „wichtig ist erstmal, dass wir selbst wir gut aus den Startlöchern kommen.“

Das Erfolgsrezept am vorletzten Tag war ein erhöhtes taktisches Risiko. „Wir haben einfach riskanter gesegelt und wurden dafür belohnt“, erklärte die Vorschoterin, „wir mussten ja auch etwas tun, um den großen Rückstand wett zu machen. Am Mittwochabend schienen die Deutschen noch fast aussichtslos weit weg von den Spielen 2008.

Das entscheidende Rennen soll am Freitag, dem 13. Juli, um 14.20 Uhr Ortszeit (15.20 Uhr deutscher Zeit) gestartet werden. „Mit Startnummer 13 werden wir an dem Tag doch mindestens den 13. Startplatz schaffen“, so Rothweiler und Kussatz, „der vorbelastete Tag kann doch auch mal Glück bringen.“

WM-Zwischenstand der 470er-Frauen nach neun Wettfahrten:
1. De Koning/Berkhout (Niederlande) 11
2. Petitjean/Douroux (Frankreich) 22
3. Kondo/Kamata (Japan) 38
4. Bassadone/Clark (Groß Britannien) 40
5. Torgersson/Zachreisson (Schweden) 41
6. Conti/Micol (Italien) 57
7. Oliveira/Swan (Brasilien) 62
8. Lecointre/Lemaitre (Frankreich) 69
9. Kornecki/Bouskila (Israel) 80
10. Maxwell/Kinsolving (USA) 82
(qualifiziert für das Medalrace)

11. Dekleva Paoli/Maucec (Slowenien) 82
...
16. Shen/Huang (China) 100 (qualifiziert als Gastgeber)
17. Henshaw/Powrie (Neuseeland) 102
18. Rothweiler/Kussatz (München/Berlin) 103
19. Rechichi/Parkinson (Australien) 104
20. Provan/Luttmer (Kanada) 104

26. Blaschkewitz/Genrich (Lübeck) 128

Donnerstag, 12. Juli 2007

Leiche identifiziert

Die vor wenigen Tagen am deutschen Bodenseeufer von Fischern entdeckt Tote soll identifiziert sein, berichtet der ORF. Es handelt sich um eine Frau aus Bregenz.

Die Leiche hatte sich in einem Schutzzaun verfangen, der Schwemmholz vom Ufer fernhält. Nach den Gerichtsmedizinischen Untersuchungen und einem DNA-Vergleich stellte sich heraus, dass es sich bei den Überresten um eine 52-jährige Frau aus Bregenz handelt. Sie wurde seit Januar vermisst.

Mittwoch, 11. Juli 2007

8. Tag der Segelweltmeisterschaften in Cascais/Portugal

Nachdem der Spi bei Starkwind kaputt gegangen war, segelten die 470er-Frauen die Vorwindstrecke nur mit Groß und Fock. Foto: Gilles Martin-Raget

Rothweiler/Kussatz nur als 24. in die Goldflotte
CASCAIS. Sie waren bei der Weltmeisterschaft im Aufwärtstrend, doch im fünften Rennen folgte der Rückschlag. Am Dienstag (10. Juli) segelten Steffi Rothweiler aus München und ihre Berliner Vorschoterin Vivien Kussatz in Cascais/Portugal nur als 22. ins Ziel. Dadurch zog das Duo vom pinta racing team nur als 24. von 63 Teilnehmern in die Goldflotte der besseren Hälfte ein.

„Wenn es links zog, waren wir auf der rechten Seite, und wenn es dort abging, lagen wir auf der anderen. Es war zum Verzweifeln“, meinte die Steuerfrau nach einem frustrierenden Wettfahrttag. Was die Mannschaft auch versuchte, ging taktisch schief. Rothweiler: „Und wir hatten gedacht, unserem Streicher schon am ersten Tag gefahren zu haben…“

Mit 45 Punkten auf dem Konto liegen die amtierenden Europameisterinnen überraschend weit hinter der Spitzengruppe zurück. Die führenden Marcelin de Koning und Lobke Berkhout aus den Niederlanden landeten erneut einen Tagessieg und gehen mit sechs Zählern in die ersten beiden Wettfahrten der Goldflotte, die für Mittwochmittag angesetzt sind.

„In der zweiten WM-Hälfte wollen wir endlich an unsere EM-Form anknüpfen“, so das pinta racing team, „mit dem Zwischenstand sind wir sehr unzufrieden.“ Durch einen dritten Platz rückten ihnen Daria Blaschkewitz und Geeske Genrich aus Lübeck sogar mit auf einen Punkt auf den Pelz. Für alle deutschen Seglerinnen geht es in Cascais noch darum, einen Nationenstartplatz bei den Olympischen Spielen 2008 in Qingdao/China zu sichern, der momentan noch in Frage steht.

Zwischenstand der 470er nach fünf Wettfahrten:
1. De Koning/Berkhout (Niederlande) 6
2. Torgersson/Zachreisson 9
3. Bassadone/Clark (Groß Britannien) 13
4. Petitjean/Douroux (Frankreich) 14
5. Kondo/Kamata (Japan) 16
5. Westerhof/Merel (Niederlande) 21
...
24. Rothweiler/Kussatz (München/Berlin) 45
25. Blaschkewitz/Genrich (Lübeck) 46

Dienstag, 10. Juli 2007

Konstanzer Stadtjollenmeisterschaft ein voller Erfolg

Segeljollen beherrschten am Wochenende vom 7./8. Juli 2007 die Konstanzer Bucht.

Auf zwei Regatta-Bahnen zeigten 54 Jollen hochkarätigen Segelsport. Unter der Federführung des DSMC (Deutsch-Schweizerischer-Motorbootclub) und KYC (Konstanzer Yachtclub) wurde sowohl auf dem Wasser wie auch an Land ganze Arbeit geleistet. Unter zum Teil optimalen Bedingungen wurden in drei Klassen (Jollen Yardstick, Opti, Teeny) bis zu sechs Wettfahrten durchgeführt.

Am Samstagabend feierten alle Konstanzer Jollensegler mit der gutaufgelegten Band „The Rocking Engineers“ im Sealife-Restaurant eine rauschende Seglerparty.

Krönender Abschluß des Seglerfestes war eine launige Preisverteilung auf dem Clubgelände des DSMC mit folgenden Ergebnissen:

Yardstickjollen:
1. Volz Ulrich/18footer/KYC
2. v. Mulert Christian/FD/KYC
3. Lange Tom/29er/DSMC

Opti:
1. Kirgis Julia/YCDE
2. Kieweg Till/DSMC
3. Wiemers Moritz

Teeny:
1. Ehling Sofia/YCL
2. Baumgärtel Oliver/WVWA
3. Strobel Isabella/DSMC

Montag, 9. Juli 2007

Eriskirch: Leichenteile im Bodensee geborgen


Einen grausigen Fund machte ein Berufsfischer am Montagvormittag vergangener Woche im Bodensee vor dem Eriskircher Ried.

Bei Arbeiten vom Boot aus entdeckte der Mann im Schutzzaun vor dem Uferstreifen Teile einer Leiche, deren Liegenzeit im Wasser nach bisherigen Feststellungen zwischen mehreren Monaten und mehreren Jahren beträgt. Hierbei handelte es sich um beide Beine sowie um die Beckenknochen, die sich in den unter der Wasserlinie liegenden Maschen des Zaunes verfangen hatten.

Wie die Untersuchungen durch Rechtsmediziner und eines Anthropologen bislang ergeben haben, gehören diese sterblichen Überreste einer Frau im Alter zwischen Anfang 30 und Ende 50, die 162 bis 169 Zentimeter groþ war. Sie trug dunkelbraune Lederstiefeletten der Größe 40 mit heller Sohle und aufgenähtem Flammenmuster, hellbraune bis beigefarbene Stulpen aus Wollmischgewebe und dunkelblaue Socken mit der Aufschrift "Sport Freizeit" an den Sohlen.

Bisherige Ermittlungen der Kriminalpolizei Friedrichshafen ergaben noch keinen Hinweis auf die Identität der Frau. Bei einem Sucheinsatz von Polizeitauchern am heutigen Montagvormittag im Bereich des Fundortes konnten keine weiteren Leichenteile aufgefunden werden.

Personen, die möglicherweise Hinweise zur Identität der Frau geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Friedrichshafen, Tel. 0049 (0)7541 7010, in Verbindung zu setzen.

Friedrichshafen: Öl ausgelaufen

Infolge eines technischen Defekts war am Montagmorgen, zwischen 04.30 und 06.00 Uhr eine nicht näher bestimmbare Menge Hydrauliköl aus einer am Werftsteg der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe gelegenen Fähre ausgetreten.

Wie die von der Fährebesatzung alarmierte Wasserschutzpolizei Friedrichshafen in Erfahrung bringen konnte, war die Flüssigkeit, die einen Ölfilm auf eine Fläche von mehreren hundert Quadratmetern im Hafenbecken bildete, vermutlich durch eine defekte Dichtung im Unterwasserbereich des Antriebssystems in den Bodensee gelangt.

Zur Verhinderung einer Ausbreitung des Ölfilms legte die Freiwillige Feuerwehr Friedrichshafen, die mit 20 Mann und zwei Booten im Einsatz war, eine Ölsperre um das Wasserfahrzeug.

Frischer Wind bei Beilken

Segelmacherei Beilken wird durch eine Gruppe langjährig mit dem Segelsport verbundener Unternehmer aus der Insolvenzgerettet.

Nachdem Deutschlands größte Segelmacherei "Beilken" aus Bremen Nord aufgrund hoher finanzieller Altlasten imvergangenen Monat Insolvenz anmelden musste, ist es gelungen, eine Auffanggesellschaft zu gründen, welche den Betrieb zum 1. Juli übernommen hat und alle Mitarbeiter am bisherigen Standort weiter beschäftigen wird.

Der bisherige Inhaber Albert Schweizer, einer der profiliertestenVertreter des deutschen Segelsports, wird sich in der Zukunftausschließlich um den Vertrieb und um die Produktentwicklungkümmern. Im Management wird er durch den neuen Geschäftsführer Jörg Müller-Arnecke entlastet werden. Unterdieser neuen Leitung wird sich Beilken wie bisher um hochwertige Regattasegel, Klassiksegel sowie die sportlichen Fahrtensegel kümmern.

"Ausgestattet mit einer guten Liquidität, werden wir unsere Position am nationalen und internationalen Markt stärken und das Traditionsunternehmen Beilken mit Top-Technologie und starkem Fokus auf Kundenservice zu einer der bedeutenden Segelmachereien in Europa machen", sagt der neue Geschäftsführer Jörg Müller-Arnecke.

"Weiter haben nach wie vor eine sehr gute Auftragslage und eine hervorragende Akzeptanz am Markt. Somit sind alleVoraussetzungen geschaffen, dass alte und neue Kunden von der bekannten Qualität des Namens Beilken profitieren können", so Jörg Müller-Arnecke weiter.

Beim KYC montags geschlossen

Da die Wirtsleute an einem Tag in der Woche auch einmal verschnaufen müssen, ist beim Konstanzer Yacht Club montags das Clubhaus nicht bewirtschaftet.

Die Anmeldung für die Segler erfolgt zwischen 16 und 18 Uhr am Clubhaus. Hier sind dann auch Schlüssel für die Sanitärräume erhältlich.

Im Übrigen kann die derzeitige Gastronomie beim KYC nur mit dem Attribut "vorzüglich" gekennzeichnet werden

6. Tag der Segelweltmeisterschaften in Cascais/Portugal

Foto: Gulain Grenier/pinta racing team

Ein großer Schritt in Richtung Olympia 2008


CASCAIS. Riesenjubel bei Marc Pickel und Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam): Die Starbootmannschaft vom pinta racing team zog am Sonntag (8. Juli) bei der Weltmeisterschaft in Cascais/Portugal als einzige deutsche ins Medalrace der besten zehn Crews ein und hat damit sowohl alle persönlichen Nominierungskriterien für Olympia 2008 erfüllt, als auch Deutschland einen Nationenplatz in Qingdao/China gesichert. Auf dem Weg der Besserung befinden sich die 470er-Teamkolleginnen Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz. Die Münchnerin und ihre Berliner Vorschoterin kamen auf die Ränge acht und sieben, womit sie in der Gesamtwertung einen Sprung um 14 Plätze auf 15 machten.

Bereits ein Rennen vor der Entscheidung hatten Pickel und Borkowski alles klar gemacht. In der achten Wettfahrt gelang ihnen ein souveräner sechster Platz, wodurch sie im neunten Rennen nichts mehr zu verlieren hatten.
„Deshalb sind wir offensiver gestartet und prompt wegen Frühstarts rausgeflogen“, sagte der Steuermann zurück an Land, als die Konkurrenz noch um die Plätze kämpfte. Den siebten Gesamtrang behielten sie, da sie die Disqualifikation streichen konnten. Die Führung verteidigten Robert Scheidt und Bruno Prada (1. und 2.) vier Punkte vor Xavier Rohart/Pascal Rambeau
(Frankreich) (2. und 4.).

Zu allem Überfluss brach beim Schleppen in dem Hafen das Vorstag – nicht auszudenken, wenn das im Rennen um alles oder nichts passiert wäre. Bootsbauer Pickel: „Bis zum Finale können wir das nun wieder reparieren.“ Der Ausgang am letzten WM-Tag der Stare ist indes nur noch Kosmetik. Mit dem Platz unter den Top Ten hat das Duo das Hauptkriterium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) für die nächsten Olympischen Spiele abgehakt – als einzige Mannschaft des Deutschen Segler-Verbands bisher.

Den nationalen Mitbewerbern Alexander Hagen/Fritjof Kleen (Hamburg/16.), Matthias Miller/Manuel Voigt (Rostock/22.) und Robert Stanjek/Markus Koy (Hamburg/23.) und bleibt noch die Chance bei der Europameisterschaft und der WM 2008. Außer Stanjek/Koy müssten die anderen beiden allerdings schon zweimal in die Norm segeln, da sie auch das DOSB-Nebenkriterium noch nicht erfüllt haben. Gelingt einer Mannschaft noch die Erfüllung beider Kriterien, gibt es im Frühjahr eine Ausscheidungsregatta.

Den Triumph mussten Marc Pickel und Ingo Borkowksi allerdings auch hart erkämpfen. Bei frischen bis starken Winden auf der Starboot-Bahn drehte der Wind wiederum erheblich. Nach der Startkreuz war das pinta racing team nur 15., arbeitete sich aber kontinuierlich durchs Felds. „Dass es im Rennverlauf fast immer nach vorne ging, war nicht nur gut für die Moral, sondern die beste Erkenntnis aus dem Saisonhöhepunkt“, so beide unisono.

Den verkorksten Auftakt vom Vortag machte das 470er-Duo in zwei Starkwindrennen vergessen. Bei konstant sechs Windstärken war auch die Wechselhaftigkeit der Bedingungen passe. „An sich liegt uns soviel Druck ja gar nicht“, meinte die Vorschoterin, „aber damit kommen wir immer noch viel besser zurecht, als beim Glücksspiel.“

An die Leistung der neuen Spitzenreiterinnen Marcelien de Koning und Lobke Berkhout aus den Niederlanden (1. und 2.) reichte das zwar nicht heran. Mit den Einzelplätzen acht und sieben war die Frauenmannschaft im pinta racing team jedoch mehr als zufrieden. Mit etwas mehr Cleverness hätten diese sogar noch besser ausfallen können.

„Im ersten Rennen waren wir schon Fünfte, haben jedoch die falsche Luvtonne angepeilt und angesteuert“, so die Steuerfrau, „der Umweg hat drei Boote gekostet.“ Die zweite Wettfahrt beendeten sie dagegen auf dem besten Zwischenstand des ganzen Rennens. Unterm Strich fühlten sich die beiden Zieleinläufe jedoch schon viel besser an, als die mäßigen Ausgänge vom ersten Tag (18. und 13.).

Die Gruppenrennen fünf und sechs der 470er sind für Montag (9. Juli) angesetzt. Danach wird das Feld in die Gold- und Silberflotte unterteilt. Bei den Starbooten fällt bereits die Entscheidung unter den zehn Besten im finalen Medalrace.


Zwischenergebnis der ISAF-WM der Starboote nach neun Wettfahrten:
1. Scheidt/Prada (Brasilien) 15 Punkte
2. Rohart/Rambeau (Frankreich) 19
3. Percy/Simpson (Großbritannien) 25
4. Pepper/Williams (Neuseeland) 32
5. Negri/Viale (Italien) 32
6. Kusznierewicz/Zycki (Polen) 44
7. Pickel/Borkowski (Kiel/Potsdam) 52
8. Lööf/Ekström (Schweden) 57
9. Murray/Palfrey (Australien) 70
10. Domingos/Santos (Spanien) 73

16. Hagen/Kleen (Hamburg) 93

22. Miller/Voigt (Rostock) 108
23. Stanjek/Koy (Hamburg) 108

Zwischenstand der 470er nach vier Wettfahrten:
1. De Koning/Berkhout (Niederlande) 9
2. Conti/Micol (Italien) 14
3. Torgersson/Zachreisson 14
4. Kondo/Kamata (Japan) 21
5. Rechichi/Parkinson (Australien) 23
6. Bassadone/Clark (Groß Britannien) 24
....15. Rothweiler/Kussatz 46