Freitag, 6. August 2010

Sensationell: Maximilian Stein (16) vom YCL wird Europameister im Laser 4.7

06.08.10 - Nachdem Max Stein vor gut 2 Jahren - genauso wie seine Schwester Svenja (18) - vom Opti in die (Vor-) Olympische Laser 4.7 Klasse umgestiegen ist, hat das Geschwisterpaar seither die bis dahin noch unbedeutende deutsche Laser 4.7 Szene maßgeblich geprägt und in der Folge auch positiv beeinflusst. Mit der Teilnahme an großen internationalen Regatten wie auch Europa Cups sammelten die beiden frühzeitig Erfahrung auf einem sehr hohen Niveau. Durch Eintritt in den Yacht-Club Langenargen, die Aufnahme in den Kader des Landes Seglerverbandes BW und mit der entsprechenden Unterstützung durch Eltern, Schule, Club, Sponsoren und Verband war es erst möglich, hochrangige sportliche Ziele zu verfolgen. Bereits im Jahr 2009 stellten sich ganz herausragende Erfolge im Europa Cup ein. Beide rangierten am Saisonende unter den Top 10 der Gesamtwertung im Laser 4.7. Svenja war Gesamtsiegerin bei den U 18 Girls. 2010 wurde sie nach dem Wechsel in den Laser Radial aufgrund ihrer Erfolge als einzige deutsche Seglerin in den nationalen DC-Kader und in das Sailing Team Germany berufen.

2010 standen für Maximilian die Teilnahme an der 4.7 WM in Thailand im Frühjahr und die 4.7 EM in Hourtin in der Bretagne als Höhepunkte auf dem Programm. Für Svenja war es der Start bei der Laser Radial Jugend WM in Largs, Schottland.

Mit zusätzlichen, weit über das Kader-Training hinausgehenden Maßnahmen - u.a. in einem Top-Level Laser Trainingscenter in der Dom. Rep., mit Mental- und intensivem Fitness-Training - bereiteten sich die „Steine“ auf die Höhepunkte vor.

Svenja, deren Stärke als Leichtgewicht auch eher auf Leicht- und Mittelwind liegen, hatte in Schottland bei anfänglich moderaten Bedingungen famos gestartet und in den Top Ten gelegen, dann aber mit zunehmendem Wind zum Ende der WM deutlich Plätze eingebüßt. Als 21. von 89 Teilnehmerinnen hat sie die eigenen Erwartungen nicht ganz erreicht, doch ist das Resultat - 4. beste Deutsche und 17. der EM - objektiv betrachtet aller Ehren wert.

Für Max war, nach ebenfalls glänzendem Start unter den Top 5, letztlich der 11. Platz bei der WM auch unter seiner Erwartung. Die eigenen Ziele und Ansprüche hatte er sehr hoch gesteckt!

Für die EM Ende Juli 2010 hatte er sich aber nochmals besonders gut vorbereitet, er wollte es beim letzten Start in der Laser 4.7 Klasse wissen und er hat es geschafft. Trotz heftiger Grippe mit Fieber zu Beginn der EM hat Max schon in der Qualifikation deutlich den Ton angegeben und nach 8 Rennen, vor dem Finale, die Führung mit einem 2-Punkte Vorsprung erobert.

Das Finale lief dann wunschgemäß, sein härtester Gegner rutschte gar auf Rang 3 ab und Maxi hatte den EM Titel mit solidem Vorsprung vor 231 Konkurrenten. Damit holte Maximilian Stein als erster Deutscher den Titel für die German Laser Class Association.

In Hourtin waren vier weitere Laser 4.7 Seglerinnen und Segler aus BW am Start. Es waren die Mitglieder des BW 4.7 Landeskaders, dem bis dato ersten und einzigen deutschen 4.7 Landeskader, der auf Initiative von Wolf-Peter Niessen, selbst aktiver und erfolgreicher Laser Segler in der Masters Szene, der im Yacht-Club Langenargen seit zwei Jahren eine Laser Trainingsgruppe installiert hat und in Verbindung mit Peter Ganzert, dem Landestrainer des Seglerverbandes BW die Förderung und Ausweitung der Laser 4.7 Klasse in BW betreibt.

Sophia Ehling (14), ebenfalls vom Yacht-Club Langenargen und erst seit genau einem Jahr im Laser 4.7, belegte im Feld der 118 Teilnehmerinnen Rang 92. Damit war sie 3. Beste der 9 deutschen Girls und wurde 33. bei den U 16 Girls. Julia Kühn vom Konstanzer Yacht Club, gerade erst 13 Jahre geworden, wurde 99. im Gesamt und 36. U 16 Girl. Marc Funken (15) vom Segel Verein Schluchsee erreichte Gesamtrang 98 von 232 Boys, war damit Zweitbester Deutscher Boy und 53. U 16. Jonas Lietz (14) Yachtclub Radolfzell wurde 183. von 232 Boys und 72. der U 16.

Neben dem überragenden Maximilian Stein als Europameister hat sich das junge Laser 4.7 Team aus der Laser Flotte BW bei der Laser 4.7 EM in Hourtin ganz beachtlich geschlagen. Das Ergebnis wird die Laser 4.7 Szene nicht alleine in BW beflügeln. Die Klasse ist jetzt auch in Deutschland attraktiv geworden und lockt viele Umsteiger aus dem Opti. Zur German Open der 4.7 vom 10. bis 16. August 2010 in Wismar haben schon 35 Teilnehmer gemeldet, davon alleine 11 aus BW. Es geht also richtig vorwärts und es zeichnet sich ab, dass der Laser 4.7 sich jetzt auch in Deutschland zur am schnellsten wachsenden Bootsklasse entwickelt. Wolf-Peter Niessen.



Max Stein Yacht-Club Langenargen

Donnerstag, 5. August 2010

Langenargener Hafenfest am 9. September

05.08.10 - Am Donnerstag, 9. September findet wieder das Langenargener Hafenfest statt. Bei stimmungsvoller Live-Musik verwöhnt die Langenargener Gastronomie Einheimische und Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten. Die Speisen werden von der Langenargener Gastronomie an Ort und Stelle zubereitet. Ein Blick über die Schultern der Chefköche bietet sich da geradezu an.

Auch am Getränkestand arbeiten einheimische Hoteliers und Gastwirte Hand in Hand. Beginn ist um 17.00 Uhr, die musikalische Umrahmung gestaltet die Hallodrian Jazz Band ab 18.00 Uhr. Das historische Segelschiff Lädine startet während des Hafenfestes um 18.00 Uhr, 19.15 Uhr und 20.30 Uhr zu 1-stündigen Rundfahrten.

Für Kinder steht der Schleusenrammler zu Rundfahrten bereit. Kinder ab 6 Jahren können beim Schnuppersegeln erste Erfahrungen mit dem Segelsport machen.

Dienstag, 3. August 2010

Altenrhein: 48 Personen aus Seenot gerettet

03.08.10 - kapo.sg / Am Dienstagmittag (03.08.2010) sind mehrere Boote im Bodensee gekentert. Es handelte sich dabei um eine Gruppe Jugendlicher von 48 Personen. Es konnten alle gerettet werden.

Sie waren mit zehn Ruderbooten unterwegs. Sieben davon kenterten und die Insassen fielen in den Bodensee. Keiner der Ruderer trug eine Schwimmweste. Sie waren mehrere hundert Meter vom Ufer des Rheinspitzes im Grenzbereich zu Österreich entfernt. Sie wurden sowohl durch Privatpersonen als auch durch Rettungskräfte aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich geborgen. Es waren Boote der Wasserschutzpolizei Lindau und Friedrichshafen, der Seepolizei Hard, des Seerettungsdienstes Rorschach sowie Angehörige der Kantonspolizei St.Gallen involviert.

Aufgrund der Eingangsmeldung wurden 10 Rettungssanitäter und Ärzte mit mehreren Rettungswagen nach Altenrhein entsandt. Alle involvierten Personen waren sich einig: Das war Glück im Unglück.

Suchaktion nach vermisstem Bootsführer wird fortgesetzt

03.08.10 - kapo.sg / Die Suche nach dem seit Sonntagabend (01.08.2010) vermissten 49-jährigen Bootsführer wird auch heute Dienstag fortgesetzt. Die Kantonspolizei geht nicht mehr davon aus, dass der Mann lebend aus dem Bodensee geborgen werden kann.

Der Helikopter konnte gestern eine Plane (textile Abdeckung) des Bootsdecks orten. Taucher haben diese sichergestellt und der Yacht zugeordnet.

Heute wird wiederum an Land, auf dem See und aus der Luft nach dem Vermissten gesucht. Im Bereich der Fundstelle der Abdeckung werden Polizeitaucher der Kantonspolizei St.Gallen Tauchgänge durchführen.

Es bestehen keine Hinweise auf übermässigen Alkoholkonsum seitens des Bootsführers und seiner Begleiterin. Auf dem Schiff wurden keine Rettungsgeräte griffbereit gefunden. Nach bisherigen Abklärungen dürfte er keine Schwimmweste getragen haben.

Montag, 2. August 2010

Fritz Trippolt gewann die Hitzeschlacht

02.08.10 - Ost-West-Regatta bei sengender Sonne und schwachem Wind.


Guter Start (Foto: Peter Nietsch)

Als schnellster im Ziel war bei der Ost-West - der Distanzwettfahrt von Bregenz nach Konstanz - Fritz Trippolt aus Bregenz auf einem Ventilo M2. Zweite und Dritte wurden Albert Schiess auf einem Kat und Wolfgang Palm auf seiner Wilke 49 vom YCA bzw. YCL. Fritz Trippolt und sein Team brauchten genau 4:42:31 Stunden für ihren Ritt.

Die Skipper der weit über 200 Schiffe, die am Vortag der Regatta in Lindau und Bregenz ihre Wettsegelbestimmungen entgegennahmen, sahen schon am Abend recht besorgt zum Himmel. Denn allzu viel Wind war für den Regattatag nicht zu erwarten. Und so kam es auch: Allerdings war beim Startschuss die Lindauer Seite etwas bevorzugt, wer auf Bregenz setzte, hatte auf Sand gebaut. Dann, auf der Regattastrecke, entwickelten sich harte Positionskämpfe, wobei wirklich über Stunden mit dem oder den anderen Schiffe gerungen wurde. Brüllend heiss und mitunter löchrig der Wind, ging es für manchen an die Grenze der Belastbarkeit. Und auch grosse Schiffe wie Nissen 42 oder 75er blieben durch Fehleinschätzung der Windverhältnisse auf der Strecke. Einmal mehr bewahrheite sich der Spruch des legendären Konstanzer Seglers Werner Haisch: Schönes Wetter, Sonne heiss - Schweizer Ufer, grosser Sch...

Denn genau hier schlug das Aus für nicht wenige Segelteams.
Wer dann im Ziel beim Konstanzer Yacht Club ankam, war nur voller Anerkennung darüber, was vor allem die Regattaleitung unter Bernd Stoll und Elke Wörner bereits im Vorfeld und später zu Lande geleistet haben. Beim Zieleinlauf, am Abend dann das Festzelt mit der hervorragenden Band „Tess“ - alles Dinge, die sich nicht mit der leichten Hand erledigen lassen und die nur möglich werden, wenn viele Mitglieder an einem Strang ziehen. Und das tun sie! Die Siegerehrung am Sonntag war dann der Abschluss eines Seglerfestes, das Massstäbe gesetzt und das auch dadurch den Tupfer auf dem i bekommen hat, dass die Yachtclubmitglieder ihre Bootsliegeplätze für die Gäste, die Regattateilnehmer frei gemacht hatten.

In einer launigen Ansprache skizzierte Ewald Weisschedel, Präsident des KYC, die Geschichte der Ost-West-Regatta, die aus der „Seemitte“ hervorging, bei der die eine Hälfte des Feldes in Konstanz, die andere in Bregenz startete. Und in der Mitte der Strecke war eine Markierungstonne positioniert. Und genau 40 Jahre gibt es jetzt die „Ost-West“, die aus der „Seemitte“ hervorgegangen ist. Dieter Seewald. Ergebnisse >

Suche nach Vermissten im Bodensee aufgenommen

02.08.10 - (IBN) Am Montagmorgen hat die Polizei die Suche nach dem 49-jährigen Vermissten im Bodensee wieder aufgenommen. Er war gestern aus seiner Motoryacht in den See gefallen.

Polizeibericht

kapo.sg 01.08.10/Ein 49-jähriger Mann befand sich am Sonntagabend zusammen mit seiner Freundin auf dem Bodensee. Sie gingen im Rohrspitz an Land. Als sie sich mit der Motorjacht auf dem Rückweg nach Staad befanden, ging ein Gewitter über dem See nieder.

Der Wind wehte eine Sitzmatte weg und beförderte diese in den See. Der Schiffsführer versuchte diese wieder herauszufischen. Dabei fiel er in den See. Seine Freundin versuchte ihn ins Boot zurückzuziehen. Dies gelang ihr aber nicht und ihr Freund verschwand in der dunklen Nacht. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Boot mehrere hundert Meter vom Schweizerufer entfernt.

Sofort setzte die Frau einen Notruf in die kantonale Notrufzentrale ab. Der Seerettungsdienst Rorschach rückte unverzüglich mit sieben Mann und zwei Schiffen aus. Anschliessend wurde internationaler Seenotalarm ausgelöst. Daran beteiligten sich 15 Schiffe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie bildeten eine Seerettungssuchkette in Richtung Ufer der Gemeinde Staad. Das Ufergebiet wurde auch auf dem Landweg durch den Seerettungsdienst und Angehörige der Kantonspolizei abgesucht. Während vier Stunden standen 15 Schiffe und über 50 Mann im Einsatz. Die Suchaktion wird am Morgen fortgesetzt. Die Begleiterin wurde durch ein Careteam betreut.

Sonntag, 1. August 2010

55 Siegerpokale nach 321 Rennen vergeben

01.08.10 - TRAVEMÜNDE. Das himmlische Kind ließ die Segler der 121. Travemünder Woche zwar am Finaltag im Stich und bot damit einen starken Kontrast zum Starkwind der Vortage. Doch unterm Strich fanden an neun Tagen 321 Rennen statt. 1462 Teilnehmer gingen bei der Mammutveranstaltung an den Start, und am Ende wurden 55 Siegerpokale vom obersten Wettfahrtleiter Walter Mielke und seinen Bahnchefs vergeben. Sportliche Höhepunkte der TW waren die Meisterschaften bei den Kat-Klassen. Altmeister Roland Gäbler (Tinglev) glänzte mit seiner Ehefrau Nahid als Weltmeister in der ehemals olympischen Tornado-Klasse, und die französischen Teams dominierten weitestgehend das Geschehen bei den zehn Entscheidungen der Multi Europeans der Hobie-Klasse. Zum Zuschauer-Magneten entwickelte sich die Premiere der Showrennen in der Segel-Arena Trave. Das Projekt mit spektakulären Klassen, die direkt vor dem Publikum segeln, soll auf jeden Fall fortgesetzt werden.

Nahezu spiegelglatt präsentierte sich die Lübecker Bucht den Athleten der neun Disziplinen, für die am letzten Sonntag noch Rennen vorgesehen waren. Lediglich die olympischen Laser Standard schafften mit Mühe eine Wettfahrt, die Tobias Schadewaldt (Kiel) für sich entschied. Lokalmatador Simon Grotelüschen kassierte dagegen eine Disqualifikation, blieb durch das Streichresultat aber im Gesamt-Ranking an der Spitze. Alle anderen Klassen kehrten nach zweistündigem Hoffen auf Wind mehr oder minder tatenlos wieder in den Hafen zurück. Damit durfte Florian Freimüller (Altenholz) einen makellosen deutschen Titelgewinn bei den Surfern in der olympischen RS:X-Klasse feiern.

„Absolut happy“ sei er, bekannte Surfer Freimüller, nachdem er in den Tagen zuvor sechs Siege in sechs Rennen eingefahren hatte. Der TW-Erfolg war sein erster deutscher Titelgewinn bei den Senioren. „Das war ein tolles Erlebnis. Ich habe allerdings Toni Wilhelm vermisst, gegen den ich hier gern gesurft wäre. Aber die Travemünder Woche passte nicht in seinen Zeitplan. Ich hoffe, diesen Schwung aus dem Erfolg nun in den Weltcup nach Weymouth und zur Weltmeisterschaft nach Kerteminde in Dänemark mitnehmen zu können“, sagte Freimüller.

Laser-Segler Simon Grotelüschen war trotz der Disqualifikation wegen Pumpens im Abschlussrennen zufrieden: „Die Disqualifikation war verschmerzbar, dafür gibt es ja die Streicher. Dass ich die Gelbe Flagge bekommen habe, war allerdings Auslegungssache. International gibt es andere Standards, da wäre das mit Sicherheit nicht geahndet worden. Aber die Jury hat halt so entschieden, da half auch alle Diskussion nichts“, sagte der Athlet des Lübecker Yacht-Clubs. Für Verfolger Tobias Schadewaldt war die TW ein „sehr schönes Laser-Erlebnis“. Denn der 49er-Segler hatte wie sein etatmäßiger Vorschoter Hannes Baumann, der Fünfter wurde, just for fun einen Ausflug in seine Ex-Klasse unternommen. „Mehr wird aber nicht daraus, der Fokus bleibt auf dem 49er“, so Schadewaldt.

Bei der deutschen Meisterschaft der Laser-Männer mit dem kleineren Nachwuchs-Rigg (Radial) setzte sich der Berliner Tobias Graf überlegen gegen Chris Bauermeister (Wismar) durch. Die Klasse wurde gemeinsam mit den Frauen gestartet. Hierbei war die Kielerin Martje Uecker die beste im Feld und kam im Gesamtranking auf Rang drei.

Durch die Flaute auf Eis gelegt blieb der Versuch der Brüder Helge und Christian Sach, bei der deutschen Bestenermittlung der Formula-18-Kats doch noch zum 17. Gesamtsieg bei der Travemünder Woche zu segeln. Die TW-Rekordsieger hatten sich im Laufe der Serie an die führenden Italiener Vittorio Bissaro/Lamberto Cesari herangearbeitet, wurden dann aber gezwungen, ihre Aufholjagd auf Rang drei abzubrechen. „Wir wären gern noch gesegelt, vor allem, um bei dem schwächeren Wind unseren neuen, längeren Schwerter auszuprobieren, auf die wir unser Boot in mühevoller Kleinarbeit angepasst haben. Aber so ist das nun mal. Das Glück ist mit den Tüchtigen. Und am Ende war eben nicht genug Wind, um noch zu segeln“, sagte Helge Sach.

Es war der zweite Bronzerang der Kat-Brüder bei 121. TW. Zuvor hatten sie die manroland Tornado-WM bereits als Dritte beendet. Bei den etwas kleineren F-18 holte sich das italienische Team Bissaro/Cesari mit zwei Punkten Vorsprung den Titel. Punktgleich mit den Sach-Brüdern blieben die Australier Brett Burvill/Ryan Duffield auf Platz zwei.

Die deutsche Bestenermittlung der Laser SB3 gewann die Crew von Reinhard Schroeder aus Grabow. Germans-Masters-Sieger der J/22 wurde der Niederländer Wouter Köllmann mit seiner Mannschaft.

Bereits am vorletzten Tag hatten die Hobie-Segler ihren TW-Abschluss gefeiert. Mit 252 Meldungen in zehn Disziplinen hatten sie das größte Kontingent bei der Travemünder Woche gestellt und gemeinsam mit den anderen Kat-Klassen Tornado, F-18 und A-Cat für ein buntes Treiben am Grünstrand gesorgt. „Wir hatten hier ein sehr schönes Event. Die Organisation an Land hat super funktioniert. Ein paar Dinge auf dem Wasser gäbe es zu verbessern“, sagte der zwölfmalige Europameister Detlef Mohr aus Reinfeld, der diesmal zwar ohne Titelgewinn blieb, bei den Hobie 16 Open aber zum siebten Mal Vizemeister wurde.

Sportlich zeigten die Franzosen, dass sie bei den Strandkatamaranen die herausragende Nation sind. Sechs von zehn Siegertrophäen gingen nach Frankreich. Die Niederländer räumten zweimal Gold ab, Spanien und Deutschland jeweils einmal. Knud Jansen/Anke Delius (Kiel) sorgten bei den Masters für den einzigen Heimsieg.

Nun beginnen die Veranstalter bereits mit den Vorbereitungen für das kommende Jahr, für das wieder einige Titelkämpfe auf der Regattabahn in Planung sind. Die Int. Canoes kommen mit ihren Weltmeisterschaften nach Travemünde genauso wie die Laser 2. Für die Traverennen werden schnelle, attraktive Zweirümpfer und Gleitfollen ausgesucht. „Wir wollen uns schrittweise weiter entwickeln und verbessern, damit wir im Jahr 2014 beim Jubiläum im 125. Jahr eine Travemünder Woche der Superlative feiern können“, sagte Andreas Stülcken, TW-Geschäftsführer und Vorsitzender des hauptverantwortlichen Lübecker Yacht-Clubs.


Segeln in Zahlen

Endergebnisse nach dem neunten Wettfahrttag der 121. Travemünder Woche (Sonntag, 1. August 2010)

Olympische Klassen

RS:X (Surfen) Internationale Deutsche Meisterschaften
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Florian Freimüller (Altenholz) 5 Punkte; 2. Leon Delle (Soest) 11; 3. Moritz Schoentag (Kiel) 13; 4. Benedikt Hattich (Lübeck) 19; 5. Niclas Sponholz (Berlin) 29; 6. Jens Levin Möller (Kiel) 29.

Laser Standard Offene Distriktmeisterschaft Nord
Endstand nach zehn Wettfahrten: 1. Simon Grotelüschen (Kiel) 11 Punkte; 2. Tobias Schadewaldt (Kiel) 17; 3. Marco Grasse (Berlin) 26; 4. Tobias Feuerherdt (Kiel) 48; 5. Hannes Baumann (Kiel) 50; 6. Hauke Schröder (Berlin) 55.

Laser Radial Offene Distriktmeisterschaft Nord
Endstand nach neun Wettfahrten: 1. Tobias Graf (Berlin) 18 Punkte; 2. Chris Bauermeister (Wismar) 43; 3. Martje Uecker (Kiel) 45; 4. Anja Weick (Berlin) 56; 5. John Körtner (Hamburg) 62; 6. Kai Bertallot (Langenhagen) 76.

Internationale und nationale Klassen

Formula-18 Internationale Deutsche Meisterschaften
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Vittorio Bissaro/Lamberto Cesari (Italien) 9 Punkte; 2. Brett Burvill/Ryan Duffield (Australien) 11; 3. Helge und Christian Sach (Zarnekau) 11; 4. Jörg Gosche/Hannes Pegel (Bremen) 27; 5. Thijs Visser/Marja van Helden (Niederlande) 29; 6. Frank Ruebling/Martin Bach (Oststeinbek) 31.

J/22 German Masters
Endstand nach fünf Wettfahrten: 1. Köllmann/van der Vecht/van der Veen (Niederlande) 4 Punkte; 2. Floris Toetenel (Niederlande) 9; 3. Stan Heltzel (Niederlande) 11; 4. Rieckborn/Rieckborn/Wolpers (Niedernhausen) 17; 5. Declercq/Michaux/Groß (Frankreich) 21; 6. Lötzbeyer/Lötzbeyer/Lötzbeyer (Haltern am See) 23.

Laser SB3 Deutsche Bestenermittlung
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Schroeder/Gauter/Spiegel (Grabow) 11 Punkte; 2. Janz/Schult/Reinhard (Hamburg) 16; 3. Ziegelmayer/Meier/Völker (Hamburg) 17; 4. Schräber/Gibbe/Drews (Hamburg) 23; 5. von Bahls/Lüdemann/Peschke (Westenbrügge) 42.

A-Cat
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Jacek Noetzel (Polen) 8 Punkte; 2. Thilo Keller (Berlin) 9; 3. Thomas Paasch (Dänemark) 15; 4. Donald Beike (Stockelsdorf) 18; 5. Guido Schulte (Wismar) 20; 6. Marcin Badzio (Polen) 35.

Folkeboote
Endstand nach sechs Wettfahrten: 1. Busse/Pfuhl/Callsen (Boksee) 10 Punkte; 2. Furthmann/Mrowka/Stern (Kiel) 13; 3. Breitenbach/Kock/Kliegis (Kiel) 18; 4. Brändle/Haase/Rosteck (Wuppertal) 23; 5. Kruse/Lutzenberger/Grieger (Ammersbek) 29; 6. Fehlandt/Dittrich/Bruhns (Altwittenbek) 32.

Trias
Endstand nach sieben Wettfahrten: 1. Uerlichs/Bünten/Stoffels (Aachen) 7 Punkte; 2. Köhne/Köhne/Köhne (Berlin) 13; 3. Billig/Jumpertz/Mallmann (Simmerath) 20; 4. Hanisch/Hallensleben/Hanisch (Berlin) 24; 5. von Hardenberg/Leonhardt/Schmidt (Berlin) 31; 6. Hanisch/Rossi-Broy/Zeller (Kleinmachnow) 42.

Eine Million Menschen feierten die 121. TW

01.08.10 - TRAVEMÜNDE. Rund eine Million gut gelaunte Besucher aus Nah und Fern haben in den zurückliegenden zehn Tagen die 121. Travemünder Woche (TW) gefeiert. Sie waren einerseits den 1.500 Seglerinnen und Seglern aus 20 Nationen ein dankbares Publikum, das vor allem die täglichen Wettfahrten auf der Segel-Arena Trave mit großem Interesse gespannt verfolgte. Und die Gäste sorgten bereits Stunden vor dem atemberaubenden Abschlussfeuerwerk in der Sonntagnacht (1. August) für hochzufriedene Veranstalter vom Lübecker Yacht-Club (LYC).

„Wir haben eine rundum gelungene Großveranstaltung mit hochrangigen Meisterschaften auf dem Wasser und einem Festival an Land hinter uns gebracht, das einer breiten Bevölkerungsschicht gefallen hat“, bilanzierte der LYC-Vorsitzende und TW-Geschäftsführer Andreas Stülcken die „fünfte Jahreszeit“ an der Travemündung. Dabei spielte den Organisatoren überwiegend trockenes, sommerliches Wetter, das nicht zu heiß war, mit meist idealen Winden viele Trümpfe in die Karten. Nur an zwei von neun Wettfahrttagen, darunter der letzte am Sonntag, fielen (fast) alle Rennen aus.

Nach vollen Stränden in den Vorwochen freute sich Travemünde jetzt über gut gefüllte Promenaden. „Die Stimmung war in allen Bereichen ausgesprochen positiv. Die Besucher haben ihre TW geradezu genossen, und auch die ‚Partybiester‘ waren so friedlich wie lange schon nicht mehr. Diese Rückmeldung haben wir auch von der Polizei und den Ordnungskräften. Die neue Harmonie zwischen allen Eventbeteiligten ist mir ganz persönlich eine Genugtuung“, so der scheidende LYC- und zweite TW-Geschäftsführer Claus-Dieter Stolze, der nach 13 Jahren an der hauptamtlichen Spitze der schönsten Segelregatta der Welt nächstes Jahr im Mai in den Unruhestand geht. Stolze: „Ich bleibe der TW natürlich erhalten und werde sie weiter so kritisch und wohlwollend begleiten wie bisher – wenn ich noch gefragt werde…“ Daran lässt wohl niemand einen Zweifel, auch die 300 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht.

Als absolutes Highlight stellte nicht nur Stülcken die gelungene Verknüpfung von Wasser- und Landprogramm heraus. „Die Trave-Rennen haben eingeschlagen wie eine Wucht. Das werden wir wiederholen und weiter verbessern“, meinte Walter Mielke, der als oberster Wettfahrtleiter nicht nur die fast 400 offiziellen Rennen mit 27 Meisterschaften leitete, sondern auch die Trave-Races initiierte, startete und fachkundig kommentierte. Insgesamt haben geschätzte 175.000 Zuschauer die packenden Positionskämpfe der pfeilschnellen Katamaran-Klassen verfolgt. Nur einer von acht geplanten Tagen fiel aus, weil der Wettfahrttag auf der Lübecker Bucht noch nicht beendet war.

„Die Menschen stimmen ja mit ihren Füßen ab und mit ihrem Portemonnaie“, erklärte der Hamburger Uwe Bergmann, der mit seiner gleichnamigen Eventagentur ein kleines TW-Jubiläum beging. Zum zehnten Mal gestaltete sein Team um Projektleiterin Undine Heider das Festivalprogramm auf 80.000 Quadratmetern Gelände. Neben den Showrennen auf der Trave nannte Bergmann die Classic Night mit bengalischer Feuershow am Dienstagabend als ausgesprochen gelungenen Höhepunkt, den viele tausend Menschen in der Lübzer Beach Area verfolgten. Aber auch das nochmals erweiterte Musikprogramm mit der irischen Bühne vor der Lotsenstation, einem Schlagerschwerpunkt an der Travepromenade und die bestens besuchten Liveacts von Jürgen Drews, United Four, Julia Neigel & Edo Zanki sowie die SternenReiter & Frl. Menke auf der Festivalbühne seien von der überwiegenden Mehrheit der Zuhörer gelobt worden. Eine Attraktion für sich war erneut der CITTI-Park, mit seinen kostenlosen Spielgeräten für die Jungen und Jüngsten.

Abgesehen von der magischen Million betonte Uwe Bergmann, dass ihm die Qualität und die Zufriedenheit der Besucher viel mehr am Herzen liegen. „Aufenthaltsdauer und Konsumfreudigkeit sind entscheidende Kriterien, die dieses Jahr hohe Wertungen erhielten“, erklärt der 49-Jährige, „das Publikum kommt ja freiwillig und zahlt keinen Eintritt. Dann hören sie gute Musik und Unterhaltung, bestaunen die aktiven Teilnehmer sowohl bei ihren Vor- und Nachbereitungen als nun auch auf der Trave und bekommen Hunger und Durst.“ Genau da fängt die Refinanzierung der Gesamtveranstaltung an, die ein Budget von rund 700.000 Euro hat. Dieses ist indes ohne die Unterstützung der zahlreichen Partner mit Volkswagen, Lübzer und der Wassersportmesse boot Düsseldorf an der Spitze nicht darstellbar.

Getreu der Weisheit „nach der TW ist vor der TW“ laufen ab Montag (2. August) die Vorbereitungen auf die 122. Travemünder Woche. Sie findet vom 22. bis zum 31. Juli 2011 statt. Die Veranstalter haben bereits wieder einige Titelkämpfe und Highlights im Festivalprogramm in Planung. „Wir wollen uns schrittweise weiter entwickeln und verbessern, damit wir im Jahr 2014 beim Jubiläum im 125. Jahr eine Travemünder Woche der Superlative feiern können“, sagte Andreas Stülcken abschließend.

Seesegler mit Bruch, Bier und Brezeln in Boltenhagen

01.08.10 - TRAVEMÜNDE. Taktisches Geschick, technische Fertigkeiten und Seemannschaft auf höchstem Niveau waren bei der Mittelstrecken-Regatta der 121. Travemünder Woche gefordert. Denn am Freitag (30. Juli) wurden die Crews auf dem Kurs von Travemünde nach Boltenhagen, der für die großen Yachten auf 42 Seemeilen und für die kleinen auf 32 Seemeilen ausgelegt worden war, bei Böen mit zu 30 Knoten kräftig durchgeschüttelt. Nicht alle Crews überstanden die Herausforderung ohne Schäden, ernsthafte Blessuren blieben aber aus. Erste Yacht im Ziel war die Dehler 34 „Sisqua“ von Armin Balser aus Frankfurt am Main. Auf der Rückregatta am Sonnabend wurden die Mannschaften dann mit schönstem Sonnenschein belohnt. Hier schaffte es die Swan 60 „Black Jack“ von John Welding aus Flensburg den Vorsprung der kleineren Yachten, die sieben Seemeilen weniger zu bewältigen hatten, aufzuholen und als Erste die Ziellinie direkt an der Nordermole zu kreuzen.

Seebahn-Chef Jens Kath war mit der erstmals nach Boltenhagen führenden Mittelstrecken-Regatta der Travemünder Woche sehr glücklich: „Es waren hervorragende Segelbedingungen, und wir konnten einen abwechslungsreichen Kurs mit schönen Kreuzen und langen Spi-Gängen auslegen. Auf der Rückregatta hatte ich bei den zunächst südlichen Winden etwas Sorge, dass das Kreuzen zu kurz kommen würde, aber dann hat der Wind auf West gedreht, und die Crews hatten noch einen anspruchsvollen Kurs bis ins Ziel“, freute sich Kath.

Das Anlege-Bier und die Willkommens-Brezel in Boltenhagen von Yacht-Versicherer Firmenich konnten indes nicht alle Crews genießen. So musste nach dem Bruch des Spinnaker-Baums auf der „Concetta“ von Stefan Heitmann aus Bremen ein Crew-Mitglied eine Handverletzung ambulant im Krankenhaus behandeln lassen, so dass die Yacht die Rückregatta nicht mehr mit segelte. Ein gebrochenes Want auf einer Yacht vom Typ Speakhugger veranlasste zudem die Mannschaft der Mosquito 104 „NiC3“ nach dem eigenen Zieldurchgang noch zu einem Berge-Einsatz. Die Crew um Clemens Reichert (Neustadt) schleppte die Konkurrenz in den Hafen. „Insgesamt hatten wir vier Yachten, die aufgegeben haben“, berichtete Kath. Dennoch hatten die Mannschaften einen sehr geselligen Abend, so dass einige Segler am Sonnabend mit etwas kleineren Augen an den Start gingen.

Das Startverfahren war dann etwas für die Zuschauer-Galerie in Boltenhagen, denn die Yachten wurden direkt vor dem Hafen auf den navigatorisch anspruchsvollen Kurs durch die Untiefen der Wismarer Bucht geschickt. Das weitere Rennen zurück zur Travemündung wurde ein enger Kampf der „Kartenspieler“, denn neben der Swan 60 „Black Jack“ kämpfte der namensgleiche Trimaran Corsair Dash um den Titel als First Ship Home. Schließlich hatte die große Swan nach 4:45 Stunden den Bug um neun Minuten vor dem Tri im Ziel.

Nach der Berechnung der Handicap-Wertung durften sich schließlich folgende Crews über die Mittelstrecken-Siege freuen: „Picaro“ in der Gruppe OSC I (Georg Westphal), „Sisqua“ (Armin Basler, OSC II), „Scylla“ (Harald Schöppener, OSC III), „Nomis“ (Helmut Simon, OSV IV), „patent³“ (Jürgen Klinghardt, OSC V und ORC II), „Westwind“ (Peter Süselbeck, ORC I) und die „Black Jack“ (Thomas Reinke) bei den Corsair. Den Super-Cup der Stadtwerke Lübeck, die Wertung aller Seeregatten vom ersten und zweiten TW-Wochenende, gewannen die „Picaro“, „Sisqua“, „Scylla“, „Nomis“ und „patent“.


Ergebnisse von der Mittelstrecke Travemünde – Boltenhagen und zurück

OSC I
Endstand: 1. Picaro (Georg Westphal/Lübeck) 2 Punkte; 2. Tabaluga (Uwe Wulf/Lübeck) 5; 3.Mascalzone (Dieter Schorling/Timmendorfer Strand) 6.

OSC II
Endstand: 1. Sisqua (Armin Balser/Frankfurt am Main) 3 Punkte; 2. na und (Stefan Meining/Lübeck) 3; 3. Bannerouge (Hauke Haberlandt/Geesthacht) 7.

OSC III
Endstand: 1. Scylla (Harald Schöppener/Triwalk) 2 Punkte; 2. Makatea (Gerd Schneider/Lübeck) 4; 3. Ohlala (Katja Schmütsch/Heiligenhafen) 6.

OSC IV
Endstand: 1. Nomis (Helmut Simon/Berlin) 2 Punkte; 2. Fira (Maximilian Riedl/Hamburg) 4;3. jolågo (Ingo Gorodiski/Schweden) 7.

OSC V
Endstand: 1. Patent³ (Jürgen Klinghardt/Bremen) 2 Punkte; 2. Westwind (Peter Süselbeck/Oberhausen) 4; 3. Adamas (Jan Peters/Bad Malente) 7.

ORC I
Endstand: 1. Westwind (Peter Süselbeck/Oberhausen) 2 Punkte; 2. Adamas (Jan Peters/Bad Malente) 4; 3. sherry-time (Udo von Ahnen/Hamburg) 6.

ORC II
Endstand: 1. Patent³ (Jürgen Klinghardt/Bremen) 2 Punkte; 2. Elfe of New York (Jan Heinritz/Heiligenhafen) 4; 3. Va Bene (Christian Rönsch/Hamburg) 6.

Corsair
Endstand: 1. Black Jack (Thomas Reinke/Beusloe) 3 Punkte; 2. Kahuna (Stefan Gerke/Wakendorf) 3; 3. Pas de Trois (Hans-Walter Frieling/Stockelsdorf) 6.

Vive la France: Europas Hobie-Champions gekürt

01.08.10 - TRAVEMÜNDE. Die acht Europameisterschafts-Tage der Hobie-Katamarane zur 121. Travemünder Woche sind beendet. Mit einem vollen Programm am Finaltag bei kräftigen und drehenden Winden wurden die Entscheidungen in den Klassen Hobie 14, Hobie 16 und Hobie Dragoon zu einer Triumphfahrt der französischen Teams. So sicherten sich Jerome le Gal/Marco Iazzetta den Titel in der weltweit am meisten verbreiteten Kat-Klasse, den Hobie 16, vor dem zwölfmaligen Europameister Detlef Mohr (Reinfeld) mit Karen Wichardt an der Vorschot. Sieger im Nachwuchs-Kat Dragoon wurden Jolann Neiras/Jaques Rochefort, und bei den Einmann-Kats Hobie 14 machte Arnaud Thieme den kompletten Triumph der Equipe Tricolore perfekt. In den beiden bis Sonntag (1. August) laufenden Entscheidungen in den Olympiaklassen setzten der Lübecker Simon Grotelüschen (Laser) und Florian Freimüller aus Altenholz (Surfen) ihre Erfolgsserien fort.

Obwohl die drehenden und böigen Winde den Abschlusstag der Hobies zu einem Glücksspiel werden ließen, setzten sich am Ende die favorisierten Teams durch. „Es waren schon extreme Bedingungen. Die Luvtonne lag so dicht unter Land, dass das Geschehen zum Glücksrittertum wurde“, berichtete Detlef Mohr. „Jeder musste bis zum letzten Meter hochkonzentriert sein, denn es konnte von einer auf die andere Sekunde passieren, dass es von rasanter Fahrt im Doppeltrapez bis zum Stillstand kam“, so Mohr, der vor 27 Jahren seinen ersten EM-Titel eingefahren hat und nun zum siebten Mal Vize-Europameister wurde: „Wir sind trotzdem sehr zufrieden. Die Franzosen waren einfach besser unterwegs.“

Extrem eng ging es dagegen bei den Hobie 14 zu. Nach zwölf Rennen entschied schließlich ein Zwei-Punkte-Vorsprung zugunsten von Arnaud Thieme die EM vor Broder Diedrichsen (Drochtersen). Bronze gewann der Hamburger Jörg Stoltenberg. Das Dragoon-Rennen war ein französisch-niederländischer Zweikampf. Neiras/Rochefort hatten schließlich ein Punkt Vorsprung vor Thomas Schouten/Esther Hillebrand (Niederlande).

Seine lupenreine weiße Weste behielt RS:X-Surfer Florian Freimüller bei der deutschen Meisterschaft der Olympia-Klasse. Dem Hattrick vom Vortag ließ der 22-jährige Stuttgarter, der in Altenholz wohnt, weil er in Kiel Elektrotechnik studiert, am Sonnabend drei weitere erste Plätze folgen. Dabei hatte es in der sechsten Wettfahrt zunächst einen Fehler in der Ergebnisliste gegeben – er sollte nur Zweiter geworden sein. „In dem Rennen hatte ich den größten Vorsprung“, berichtete Freimüller mit einem Lächeln und erreichte eine Klärung mit Hilfe der Jury.

In Abwesenheit seiner großen Schwester Moana, die gerade bei der Europameisterschaft Fünfte geworden ist, liegt Leon Delle vom Segel-Klub Bayer Uerdingen knapp vor dem Kieler Moritz Schoentag auf Platz zwei. Der Lübecker Benedikt Hattich verteidigte Rang vier. „Ich hätte Toni Wilhelm gerne noch hier gehabt“, meinte Freimüller zur Güte der Konkurrenz, aber der härteste nationale Gegner macht derzeit als WM-Vorbereitung Höhentraining auf dem Silvaplanasee. Doch der überlegene Gesamtführende ist zufrieden: „Die Travemünder Windbedingungen mit vielen Drehern, Böen und Löchern sind herausfordernd genug, um anschließend optimal präpariert zum Weltcup nach England zu fahren.“

Klar auf Kurs Heimsieg liegt Simon Grotelüschen im Laser Standard. In neun Rennen nahm der Athlet des Lübecker Yacht-Clubs siebenmal die Toppposition ein. Lediglich am Freitagabend und am Sonnabendmorgen war er nicht aufmerksam genug und ließ den Kieler Tobias Schadewaldt ziehen. „Heute ist er mir einmal auf der Zielkreuz durchgerutscht“, berichtete Grotelüschen, dem der TW-Sieg dennoch kaum zu nehmen sein dürfte. Zeit zum Feiern wird ihm allerdings kaum bleiben. Bereits am Dienstag fliegt er zum Weltcup in Weymouth nach England.

Die international deutsche Bestenermittlung der Formula 18-Katamarane wird ein Dreikampf. Die Italiener Vittorio Bissaro und Lamberto Cesari mussten Federn lassen, retteten aber einen Zwei-Punkte-Vorsprung vor Brett Burvill und Ryan Duffield aus Australien und den Zarnekauer Brüdern Helge und Christian Sach (beide elf Zähler). „In den Rennen ging es auf und ab“, berichtete Helge Sach, „ein 30-Grad-Dreher auf der falschen Seite erwischt, und schon war ein halbes Dutzend Gegner durchgewinkt.“ Für den Finaltag hofft er auf eine etwas leichtere Brise, um seinen Heimvorteil in den 17. Travemünder Woche-Gewinn umzumünzen.

Travemünder Woche-Sieger 2010 bei den Piraten wurden Marcel Forch und Andre Bottke aus Kiel dank zweier Tagessiege am Ende vier Zähler vor den Lübecker Lokalmatadoren Thomas Kaitschick und Peter Gardeweg. Niederländische Dominanz herrscht dagegen auf den ersten drei Plätzen der J/22-German-Open mit Wouter Köllmann an der Spitze. Immerhin bei den Laser SB3 gibt es eine deutsche Führung durch den Klassenboss Reinhard Schröder (Grabow). Neun Bootsklassen beenden die Regatta am Sonntag (1. August) mit der letzten Startmöglichkeit um 14 Uhr. Es sind anfangs mäßige, später abnehmende südwestliche Winde vorhergesagt.
(Ende)


Segeln in Zahlen

Ergebnisse vom achten Wettfahrttag der 121. Travemünder Woche (Sonnabend, 31. Juli)

Olympische Klassen

RS:X (Surfen) Internationale Deutsche Meisterschaften
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Florian Freimüller (Altenholz) 5 Punkte; 2. Leon Delle (Soest) 12; 3. Moritz Schoentag (Kiel) 13; 4. Benedikt Hattich (Lübeck) 20; 5. Niclas Sponholz (Berlin) 21; 6. Jens Levin Möller (Kiel) 31.

Laser Standard Offene Distriktmeisterschaft Nord
Gesamtstand nach neun Wettfahrten: 1. Simon Grotelüschen (Kiel) 9 Punkte; 2. Tobias Schadewaldt (Kiel) 16; 3. Marco Grasse (Berlin) 22; 4. Hannes Baumann (Kiel) 41; 5. Tobias Feuerherdt (Kiel) 42; 6. Hauke Schröder (Berlin) 45.

Laser Radial Offene Distriktmeisterschaft Nord
Gesamtstand nach neun Wettfahrten: 1. Tobias Graf (Berlin) 18 Punkte; 2. Chris Bauermeister (Wismar) 43; 3. Martje Uecker (Kiel) 45; 4. Anja Weick (Berlin) 55; 5. John Körtner (Hamburg) 62; 6. Kai Bertallot (Langenhagen) 76.


Internationale und nationale Klassen

Hobie Multi Europeans

Hobie 16 Gold-Flotte
Endstand nach neun Wettfahrten: 1. Jerome le Gal/Marco Iazetta
(Frankreich) 13 Punkte; 2. Detlef Mohr/Karen Wichardt (Hamburg) 28; 3. Lisa Damanin/Jason Waterhouse 45; 4. Cédric Bader/Nathalie Souquet (Frankreich) 48; 5. Mischa Heemskerk/Enrico van der Laar (Niederlande) 50, 6. Martin Orion/Charlotte Hilliard (Frankreich) 56.

Hobie 16 Silber-Flotte
Endstand nach neun Wettfahrten: 1. Daniel Müller/Christian Winkel (Marpingen) 24 Punkte; 2. Bartek Janiszewski/Mariusz Kusmierski (Polen) 26; 3. Tamina und Mira Kreuzhuber (Österreich) 36; 4. Mischa de Munck/Sanne van Hek (Niederlande) 43; 5. Giammarco Sardi/Andrea Ferrari (Italien) 44; 6. Björn Ruschepaul/Wiebke Schäfer (Hamburg) 52.

Hobie 14
Endstand nach zwölf Wettfahrten: 1. Arnaud Thieme (Frankreich) 15 Punkte; 2. Broder Diedrichsen (Drochtersen) 17; 3. Jörg Stoltenberg (Hamburg) 37; 4. Niklas Martens (Trittau) 39; 5. Tanja Rindt (Hamburg) 43; 6. Oliver Stoltenberg (Hamburg) 47.

Hobie Dragoon
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Jolann Neiras/Jaquues Rochefort (Frankreich) 12 Punkte; 2. Thomas Schouten/Esther Hillebrand (Niederlande) 13; 3. Cees Asselt van/Noltu Geijssen (Niederlande) 31; 4. August Maene/Emilie Victor (Belgien) 32; 5. Teuntje van Es/Lotte van Ouwerkerk (Niederlande) 34; 6. Jordi Booth/Pau Dengra (Spanien) 35.

Pirat
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Marcel Forch/Andre Bottke (Kiel) 11 Punkte; 2. Thomas Kaitschick/Peter Gardeweg (Lübeck) 14; 3. Martin Domian/Dirk Heuer (Rondeshagen) 18; 4. Anne-Kathrin Giesler/Janne Schult (Bremen) 37; 5. Maximilian Kopp/Sönke Klatt (Mönkeberg) 39; 6. Daniel Reinsberg/Inessa Pretzer (Ahrensburg) 41.

A-Cat
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Jacek Noetzel (Polen) 7 Punkte; 2. Thomas Paasch (Dänemark) 14; 3. Donald Beike (Stockelsdorf) 17; 4. Guido Schulte (Wismar) 19; 5. Thilo Keller (Berlin) 30; 6. Marcin Badzio (Polen) 35.

Laser SB3 Deutsche Bestenermittlung
Gesamtstand nach acht Wettfahrten: 1. Schroeder/Gauter/Spiegel (Grabow) 11 Punkte; 2. Janz/Schult/Reinhard (Hamburg) 16; 3. Schräber/Gibbe/Drews (Hamburg) 23; 4. Ziegelmayer/Meier/Völker (Hamburg) 27.

Folkeboote
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Busse/Pfuhl/Callsen (Boksee) 10 Punkte; 2. Furthmann/Mrowka/Stern (Kiel) 13; 3. Breitenbach/Kock/Kliegis (Kiel) 18; 4. Brändle/Haase/Rosteck (Wuppertal) 23; 5. Kruse/Lutzenberger/Grieger (Ammersbek) 29; 6. Fehlandt/Dittrich/Bruhns (Altwittenbek) 32.

Formula-18 Internationale Deutsche Bestenermittlung
Gesamtstand nach sechs Wettfahrten: 1. Vittorio Bissaro/Lamberto Cesari (Italien) 9 Punkte; 2. Brett Burvill/Ryan Duffield (Australien) 11; 3. Helge und Christian Sach (Zarnekau) 11; 4. Jörg Gosche/Hannes Pegel (Bremen) 27; 5. Thijs Visser/Marja van Helden (Niederlande) 29; 6. Frank Ruebling/Martin Bach (Oststeinbek) 31.

J/22 German Masters
Gesamtstand nach fünf Wettfahrten: 1. Köllmann/van der Vecht/van der Veen (Niederlande) 4 Punkte; 2. Floris Toetenel (Niederlande) 9; 3. Stan Heltzel (Niederlande) 11; 4. Rieckborn/Rieckborn/Wolpers (Niedernhausen) 18; 5. Declercq/Michaux/Groß (Frankreich) 21; 6. Wolff/Nenz/Schutz (Düsseldorf) 21.

Trias
Gesamtstand nach sieben Wettfahrten: 1. Uerlichs/Bünten/Stoffels (Aachen) 7 Punkte; 2. Köhne/Köhne/Köhne (Berlin) 13; 3. Billig/Jumpertz/Mallmann (Simmerath) 20; 4. Hanisch/Hallensleben/Hanisch (Berlin) 24; 5. von Hardenberg/Leonhardt/Schmidt (Berlin) 31; 6. Hanisch/Rossi-Broy/Zeller (Kleinmachnow) 42.