Freitag, 14. September 2007

Abschluss der Starboot-Europameisterschaft

Abschluss der Starboot-Europameisterschaft - Pickel/Borkowski sind die Saisonsieger 2007

MALCESINE. Mit einem Sprung unter die Top Ten schlossen die Starbootsegler Marc Pickel und Ingo Borkowski aus Kiel und Potsdam die Europameisterschaft in Malcesine/Italien erfolgreich ab. Durch Platz sieben zogen sie am Freitag (14. September) in der sechsten und entscheidenden Wettfahrt auf dem Gardasee nach Punkten mit ihren nationalen Konkurrenten Robert Stanjek und Markus Koy aus Hamburg gleich, die im Finalrennen und insgesamt Neunte wurden. Danach ist das pinta racing team Pickel/Borkowski die einzige deutsche Star-Mannschaft, die dieses Jahr alle Nominierungskriterien für die Olympischen Spiele 2008 in Qingdao/China erfüllt hat. Neue Europameister wurden nach einem dramatischen Finish die Schweizer Flavio Marazzi und Enrico de Maria.

Der Kampf um den Titel war ein wahrer Thriller, denn drei Mannschaften hatten vor dem Finale noch gute Chancen auf „Gold“. Am Ende schafften die zuvor Drittplatzierten Schweizer einen Tagessieg und profitierten von der Mithilfe ihrer direkten Mitbewerber. Die Schweden Fredrik Lööf und Anders Ektröm hätten Zweiter werden müssen, wurden aber nur Dritter hinter den Portugiesen Domingos/Santos (Gesamt-15.). Die Briten Ian Percy und Andrew Simpson hätten Vierter werden müssen, wurden aber nur Fünfter hinter den abgeschlagenen Norwegern Melleby/Pedersen (21.).


Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) auf dem 10. Schlussrang

Nicht minder spannend verlief der deutsche Kampf um die Plätze. Denn an der ersten Luvtonne und nach der ersten Runde führten Stanjek/Koy das Feld der 90 Starboote an. Doch die Rundung am Leetor klappte schlecht, die Fockschot geriet unter den Bug. Der Vorschoter Koy musste nach vorn, um das zu klarieren. Dabei passierten nicht nur mehrere Gegner, sondern auch Pickel/Borkowski, die inzwischen vom neunten auf den vierten Rang vorgefahren waren. „Anschließend sind wir gemeinsam auf die falsche Seite hinaus“, berichtete Pickel, „da hatten wir sie hinter uns sicher im Griff.“

„Unterm Strich sind wir zufrieden“, meinten Pickel und Borkowski unisono, „mehr war nach dem katastrophalen zweiten Tag nicht drin.“ Durch einen 34. Rang und eine Frühstartdisqualifikationen hatte sich das Duo vorzeitig aller Medaillenchancen beraubt. Wichtiger war für das pinta racing team ohnehin, dass keine andere deutsche Mannschaft unter die besten fünf Europäer gesegelt ist, womit sie ein Hauptkriterium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) für eine Olympianominierung erfüllt hätte. Dies gelang bisher nur Pickel/Borkowski bei der Weltmeisterschaft in Cascais/Portugal.

Entschieden ist die Vergabe der Olympiatickets in der Starbootklasse damit allerdings immer noch nicht. Während für alle anderen Crews der Zug nun abgefahren ist, weil sie 2007 auch kein Nebenkriterium geschafft haben, könnten Stanjek/Koy das Hauptkriterium noch bei der nächsten WM im April 2008 in Miami/USA erfüllen, wenn sie dort unter die besten Zehn kämen. Dann würde es bei einer weiteren, noch festzulegenden Regatta zu einer nationalen Ausscheidung des Deutschen Segler-Verbands (DSV) kommen.

„Uns wäre natürlich lieber, wir hätten die Fahrkarten jetzt schon sicher“, meint Pickel, „dann hätte wir den Qualifikationsdruck frühzeitig aus den Köpfen und könnten uns in Ruhe auf die Spiele selbst vorbereiten.“ Dennoch wolle sich das Duo bis dahin nicht verrückt machen lassen und weiter seinen Weg gehen. Die beiden vom Steuermann in Kiel selbst gebauten Starboote würden noch verbessert, neue Segel getestet und „konzentriert an der maximalen Bootsgeschwindigkeit gearbeitet“.

Segeln in Zahlen - Gesamtergebnis >

Endstand der Starboot-Europameisterschaft nach sechs Wettfahrten:
1. Flavio Marazzi/Enrico de Maria (Schweiz) 19 Punkte
2. Fredrik Lööf/Anders Ektröm (Schweden) 20
3. Ian Percy/Andrew Simpson (Großbritannien) 20
4. Torben Grael/Marcelo Ferreira (Brasilien) 47
5. Francesco Bruni/Gilberto Nobili (Italien) 53
6. Mateusz Kusznierewicz/Tomasz Holc (Polen) 57
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9. Robert Stanjek/Markus Koy (Hamburg) 67
10. Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) 67

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3. Tag der Starboot-Europameisterschaft

MALCESINE. Marc Pickel und Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) zeigten sich am Donnerstag (13. September) bei der Starbooteuropameisterschaft gut erholt.

Durch die Einzelränge neun und zwölf segelten sie am dritten Wettfahrttag um 30 Plätze auf die zwölfte Gesamtposition vor. Aus Sicht des pinta racing teams noch wichtiger war das Abrutschen der nationalen Konkurrenz. Robert Stanjek und Markus Koy aus Hamburg (25. und 19.) haben als Gesamtelfte nur noch theoretische Chancen, unter die besten fünf Europäer zu kommen. Nur damit würden sie das Nominierungskriterium für Olympia 2008 erfüllen und eine Ausscheidung gegen Pickel/Borkowski erzwingen.


Marc Pickel und Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) vom pinta racing team. (Photo © Guilain GRENIER - www.martin-raget.com)

Die EM-Führung verteidigten die Briten Ian Percy und Andrew Simpson.

„Wir hätten in beiden Rennen noch deutlich weiter vorne landen können“,berichtete Marc Pickel, „aber hierzu fehlte auch ein Quäntchen Glück.“ Im ersten Rennen startete das pinta racing team gut und pendelte lange Zeitzwischen den Plätzen drei und vier. Doch auf der zweiten Kreuzstrecke drehte der Wind plötzlich nach rechts, „da sind auf der rechten Seite einige Boote durchgerutscht“, so der Steuermann. „Das waren aber größtenteils Außenseiter, und wir mussten bei den Guten bleiben.“

Noch krasser war die Situation im zweiten Tagesrennen. Pickel/Borkowski starteten glänzend und führten das auf 90 Boote geschrumpfte Feld gemeinsam mit den Italienern Diego Negri/Luigi Viale an. „Dann haben wir uns auf der zweiten Hälfte der Startkreuz entschieden, auf die Landseite zu gehen. Daswar leider verkehrt“, erklärte der 36-Jährige Pickel. Während die Italiener auf der Seeseite konsequent zum Tagessieg steuerten, fiel die deutsche Crewan der Luvtonne auf den zwölften Rang zurück und verbesserte sich anschließend nicht mehr.

An der Spitze ist auch ohne das sonst übliche Medalrace der besten Zehn ein spannender Dreikampf um die EM-Krone zu erwarten. Die Schweden Lööf/Ektröm und die Schweizer Marazzi/de Maria sind Percy/Simpson dicht auf den Fersen. Pickel/Borkowski werden versuchen, darauf zu achten, dass Stanjek/Koy nicht unter die Top Drei segeln. Das müssten diese allerdings mindestens und würden auch dann nur die A-Kader-Kriterien für eine Olympianominierung erfüllen, wenn die derzeit Gesamt-Sechsten Bruni/Nobli schlechter als Platz 21 segeln.

Die Entscheidung fällt bei der Europameisterschaft im letzten Rennen am Freitag, dem 14. September. Es ist wieder für 8 Uhr morgens angesetzt.

Gesamtwertung der Starboot-Europameisterschaft nach fünf Wettfahrten

1. Ian Percy/Andrew Simpson (Großbritannien) 15 Punkte
2. Fredrik Lööf/Anders Ektröm (Schweden) 17
3. Flavio Marazzi/Enrico de Maria (Schweiz) 18
4. Diego Negri/Luigi Viale (Italien) 24
5. Torben Grael/Marcelo Ferreira (Brasilien) 31
6. Francesco Bruni/Gilberto Nobili (Italien) 41
...
11. Robert Stanjek/Markus Koy (Hamburg) 59
12. Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) 60
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Donnerstag, 13. September 2007

Einmal längs durch den Bodensee

Carlos Peña, spanischer Marathon-Schwimmer aus dem Baskenland durchquert den Bodensee von Lindau bis Radolfzell als Beitrag zu Fokus Natur und dem Schutz der Seen weltweit.

Radolfzell. Am 14. September öffnet die Fokus Natur ihre Zelte und erwartet den Besucher mit einer umfangreichen Marktübersicht zum Thema Naturbeobachtung, einem randvollen Programm an spannenden Aktivitäten und einem Gewinnspiel, an dem jeder Besucher teilnehmen kann. Und mit einer weiteren Attraktion:

Carlos Peña, Marathon-Schwimmer und Aktivist für den Schutz der Natur und den Frieden unterstützt Fokus Natur und das internationale Netzwerk Living Lakes auf seine Weise: Er durchschwimmt den Bodensee auf dem Rücken von Lindau bis Radolfzell (Herzengelände). Am Freitagmorgen um 10.00 Uhr startet er in Lindau und wird am Sonntag, den 16.9. gegen 16.00 Uhr bei Fokus Natur ankommen. Die Strecke von 63 km schwimmt er in drei Etappen.

An Ausdauer fehlt es ihm nicht, das hat er schon viele Male bewiesen: Seit 2004 unterstützt er das internationale Netzwerk Living Lakes und damit den Schutz der Seen und Feuchtgebiete. Seitdem durchschwamm er den Titicaca See, den höchst gelegenen See der Welt (220 km), Lago Chapala, den größten und einen der schmutzigsten Seen in Mexiko (80 km), den Plattensee in Ungarn (80 km), Mar Chiquita, einer der salzigsten Seen der Welt in Argentinien (65 km) und in diesem Jahr den Lago Trasimeno in Italien (17 km). Carlos Peñas - sportliche Laufbahn: www.carlosaventurero.com.

Alle diese Seen sind - ebenso wie der Bodensee - Mitglieder im internationalen Netzwerk Living Lakes, dass von der Stiftung Global Nature Fund mit Sitz in Radolfzell koordiniert wird. Als Schwimmer hat Carlos eine besondere Beziehung zum Wasser und zur Natur. Er freut sich auf den Bodensee, denn nur selten hat er Gelegenheit, in einem sauberen Gewässer zu schwimmen. Natürliche Seen und Feuchtgebiete (und ihr Wassereinzugsgebiet) gehören zu den wichtigsten und gleichzeitig am stärksten bedrohten Lebensräumen weltweit und auch in Deutschland. Sie werden durch Düngemittel und Pestizide aus der Landwirtschaft und ungeklärte Abwässer belastet, durch Uferverbauung beeinträchtigt, durch Siedlung, Wassersport und Fischerei übernutzt und in manchen Fällen sogar trocken gelegt.

Auf der Fokus Natur präsentieren alle Umweltschutzorganisationen rund um den Bodensee ihre Aktivitäten und Projekte für eine nachhaltige Entwicklung der Bodenseeregion und den Schutz des wertvollen Ökosystems Bodensee. Renommierte Fernoptik-Hersteller stellen ihre innovativen Produkte vor - und haben Preise im Wert von über 7.000 Euro für die Besucher der Messe zur Verfügung gestellt. Die Eintrittskarte ist zugleich Teilnahmekarte: Jeder Besucher kann teilnehmen, indem er das Adressfeld ausfüllt und die Karte an der Besucherinformation in die Teilnahmebox einwirft.Fokus Natur ist eine Veranstaltung der Bodensee-Stiftung, Deutschen Umwelthilfe, des Global Nature Fund und des Umweltrats Bodensee. Die Messe wird unterstützt durch das EU-Programm Interreg IIIa Alpenrhein – Bodensee - Hochrhein. Mehr Infos unter www.fokusnatur.com.

Mittwoch, 12. September 2007

Kein Wind beim Unterseepokal

Am vergangenen Wochenende fand bei den Jollenseglern Reichenau der Unterseepokal für die Olympischen Bootsklassen 470er und Finn Dinghi statt. Die Jollensegler empfingen über 60 Boote aus verschiedenen Alpenländern zu dieser Ranglistenregatta.

Konnten am Samstag noch 2 Wettfahrten gestartet werden, die dann aber wegen des zusammenfallenden Windes wieder abgebrochen werden mussten, war am Sonntag nur noch Warten auf Wind an Land angesagt.

Die Stimmung unter den Seglern war trotz Windmangel bestens. Nach hervorragender Fischküche am Samstagabend sorgte die Reichenauer Nachwuchs Rock Band "Blue Nil" bis spät in die Nacht für Partystimmung, auch der Auftritt der ad hoc zusammengestellten 470er und Finn Rap&Blues Band war Spitze.

Wettfahrtleiter Christian Leonards beendete dann am Sonntag um 13h das Warten auf Wind und verteilte die Reichenauer Gemüsekörbe vor der Heimreise an alle Teilnehmer.

2. Tag der Starboot-Europameisterschaft

Ein rabenschwarzer Tag: 34. und Frühstart

MALCESINE. Würden sie Boxen, wären sie wohl zweimal zu Boden gegangen, so niederschmetternd war der zweite Segeltag der Starboot-Europameisterschaft im italienischen Malcesine für das pinta racing team Marc Pickel/Ingo Borkowski. Hatte es am Dienstag (11. September) im ersten Tagesrennen als 34. „nur“ einen derben Ausrutscher gegeben, folgte danach eine Frühstartdisqualifikation. Dadurch fiel die Kiel-Potsdamer Kombination im Gesamtklassement zur EM-Halbzeit vom fünften auf den 42. Rang zurück. Die Führung übernahmen Ian Percy/Andrew Simpson aus Großbritannien nach einem Tagessieg und einem zweiten Platz. Beste Deutsche sind nunmehr Robert Stanjek/Markus Koy (Hamburg) als Siebte.

„So ein Tag versaut einem gleich die ganze Serie“, meinte Marc Pickel, „ein Pfund kann ja noch gestrichen werden.“ Da insgesamt aber nur sechs Wettfahrten auf dem Programm stehen, wird es schwer werden, noch unter die Besten zu segeln. „Das ist nicht unmöglich“, so der Steuermann, „aber dazu müssten wir nun dreimal ganz vorne landen.“ Und das sei in dem Weltklassefeld der offenen Europameisterschaft, in dem auch zahlreiche Nicht-Europäer mitsegeln, konstant kaum zu schaffen - zumal der Wind auf dem Gardasee so manche Überraschung bereits hält.

Zunächst einmal hatten alle 91 angetretenen Starbootmannschaften einen Frühstart, denn die Regattaleitung hatte den örtlichen Wettergegebenheiten Rechnung getragen und den ersten Start für 8 Uhr morgens angesetzt. Das ist schon ungewöhnlich früh im Segelsport, doch für das pinta racing team offenbar nicht zum Nachteil. „Wir waren hellwach und lagen nach der halben Startkreuz an der Spitze“, berichtete Pickel. Zu dem Zeitpunkt sei die linke Seite der Regattabahn „völlig tot“ gewesen, so dass er mit seinem Vorschoter eine konservative Taktik über halb rechts wählte.

Bei mäßigem bis starkem Nordwind mit stürmischen Böen kippte die Situation plötzlich völlig. „Auf einmal ging es über links derart ab, dass wir mehr als das halbe Feld an uns vorbei gewunken haben“, knirschte der 36-Jährige vom Kieler Yacht-Club mit den Zähnen. „An der Luvtonne waren wir ungefähr 50.“ Die Aufholjagd reichte nur noch zum 34. Platz, weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Die Scharte wollten Pickel/Borkowski dann am Nachmittag, als der Wind auf Süd gedreht hatte und nur noch sehr leicht wehte, ausmerzen. Ein guter Start bei schwacher Brise ist jedoch immer eine Gratwanderung zwischen Frühstart und schlechtem Start. Und diesmal erwischte es das pinta racing team bei schwarzer Flagge, das heißt sie durften den „Übertritt“ auch nicht durch einen Neustart wieder gut machen, sondern wurden auf der Stelle disqualifiziert.

Ihre derzeit wohl härtesten nationalen Gegner Stanjek/Koy waren beim ersten Rennen auf der bevorteilten linken Seite und glänzten mit einem vierten Rang. Obwohl auch sie sich danach einen Ausrutscher leisteten und nur 29. wurden, sind sie nach dem zweiten Wettfahrttag im Soll. Denn vor ihnen liegen zwei Nicht-Europäer, so dass sie fünftbeste Europäer sind. Damit würden sie ein Olympianominierungskriterium erfüllen, das Pickel/Borkowski bereits haben, und eine nationale Olympiaausscheidung im nächsten Jahr erzwingen.

Die Europameisterschaft wird nach einem Ruhetag am Donnerstag (13. September) fortgesetzt. Die Entscheidung soll am Freitag (14. September) fallen.

Segeln in Zahlen

Gesamtwertung der Starboot-Europameisterschaft nach drei Wettfahrten:
1. Ian Percy/Andrew Simpson (Großbritannien) 13 Punkte
2. Fredrik Lööf/Anders Ektröm (Schweden) 22
3. Flavio Marazzi/Enrico de Maria (Schweiz) 23
4. Peter Bromby/Lee White (Bermudas) 25
5. Torben Grael/Marcelo Ferreira (Brasilien) 29
6. Francesco Bruni/Gilberto Nobili (Italien) 42
7. Robert Stanjek/Markus Koy (Hamburg) 44

15. Johannes Babendererde/Philipp Stanjek (Lübeck) 68

42. Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) 133

Dienstag, 11. September 2007

53. Freundschaftsregatta startet am Samstag

Zum 53. Mal startet der Yacht-Club Langenargen am Samstag, den 15. September seine traditionelle Freundschaftsregatta.

Ausgeschrieben fürKielboote, Sportboote und Traditionsyachten werden in diesem Jahr 65 Boote mit etwa 220 Seglern aus der Schweiz, Österreich und Deutschlandan den Start gehen.

Die Steuermannsbesprechung ist auf Samstag, 10.00 Uhr festgesetzt, der Start erfolgt ab 11.00 Uhr vor Langenargen. Segelanweisungen werden ab 8.00 Uhrim Wettfahrtbüro (Büro des YC Langenargen im BMK Yachthafen) ausgegeben. Die Wettfahrtleitung übernimmt Rudi Magg mit seinem Team.Gewertet wird in sieben Klassen, nach ORC, NT und Yardstick. Für segelsportbegeisterte Zuschauer ist diese Regatta besonders reizvoll, weil sie eine der wenigen Regatten ist, die man sehr gut vom Land aus (Malereck in Langenargen) verfolgen kann.

Spannung verspricht in diesem Jahr auch die neue Bootsklasse "NT" (Neue Technologie), unter anderem mit der "Wild Lady" von Wolfgang Palm, der "BTV" und der "Black Magic". Hochkarätig ist aber auch das übrige Starterfeld besetzt, z.B. mit der schnellsten Yacht von 2005, der "Capricorno" mit Horst Brauchle, der "Rubin XIV" , ein ehemals erfolgreicher Admirals Cupper, gesteuert von Joachim Grauer, der "Tintenfass" mit dem Steuermann Roel van Merkensteyn oder der "Caurina" mit Wolfgang Schibalsky an der Pinne.

Für alle Segler und Segelfans gibt es nach der Regatta noch ein unterhaltsames Rahmenprogramm im beheizten Festzelt, natürlich mit der Siegerehrung, mit Musik von Franz Otto Gapp, mit Essen und Getränken und einer originellen Tombola mit über 100 Preisen. Zu gewinnen sind u.a. Wochenendprobefahrten mit Luxuslimousinen, Seglerjacken, Hemden, Taschen und vieles mehr. Wer also bei der Regatta nicht gewinnt, gewinnt dann garantiert bei der Tombola.

Das Gericht bestimmt das Datum für die AC - Anhörung

New York, NY - Der oberste Gerichtshof des Staates New York hat heute verfügt, dass er sich am kommenden 22. Oktober die Argumente anhören wird bezüglich der Rechtsgültigkeit der Herausforderung, die zum neuen Protokoll für den nächsten America’s Cup führte.

“Wir sind sehr glücklich über diesen Entscheid, da uns sehr viel daran liegt, dass diese Angelegenheit ohne all zu grosse Zeitverzögerung richtig geklärt wird”, sagte Tom Ehman, Head of External Affairs bei BMW ORACLE Racing.

“Während der Anhörung schlug der Richter den Parteien vor, eine Mediation durchzuführen, um die Streitigkeiten beizulegen. Das ist ein Weg, den auch wir stark befürworten”, sagte Tom Ehman.“Wir bevorzugen auch weiterhin, eine Lösung zu verhandeln. Falls dies nicht möglich ist, ermöglicht der heutige Entscheid eine schnelle Lösung durch die Gerichte“. Er führte weiter aus, dass das Team stark einen America’s Cup wie den letzten bevorzuge, welcher auf Einrumpfbooten gesegelt werde und dass es eine schnelle rechtliche Lösung befürworte, damit alle Teilnehmer so schnell wie möglich über den Ausgang des Falls Bescheid wüssten.

Der Club aus San Francisco ist der Ansicht, dass der jetzige America’s Cup Defender, die Société Nautique de Genève (SNG), ihre Pflichten gemäss den Bestimmungen der Stiftungsurkunde (Deed of Gift), welche den America’s Cup regelt, verletze. Der Club sagt, die SNG habe eine Herausforderung von einem ungültigen Herausforderer angenommen, mit dem Ziel, ein noch nie da gewesenes einseitiges Regelwerk einzuführen, welches dem Defender, zum Schaden aller anderen Teilnehmern, einen unfairen Vorteil verschaffe.

Ehman sagte, dass das Gericht am 22. Oktober die Argumente zum Sachverhalt des Falles anhören würde und dass eine richterliche Entscheidung kurz danach erwartet werden könne.

Bernard Schopfer, BMW ORACLE Racing

1. Tag der Starboot-Europameisterschaft

Pickel/Borkowski zum Star-EM-Auftakt Fünfte - Im Auftaktrennen gleich unter die Top fünf - Flavio Marazzi/Enrico de Maria (Schweiz) auf Platz sechs

Mit Platz fünf im Auftaktrennen starteten Marc Pickel und Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) vmo pinta racing team gelungen in die Starboot-Europameisterschaft am Gardasee. Die gastgebenden Italiener segelten am Montag (10. September) mit Diego Negri/Luigi Viale und Francesco Bruni/Girberto Nobili zum Doppelsieg.

Es dauerte bis nachmittags um 15 Uhr, ehe sich eine leichte Bora durchgesetzt hatte. Der für den Gardasee typische Wind frischte dann immerhin bis Stärke vier auf und bescherte den 93 gestarteten Teams ideale Segelbedingungen. „Alle waren hungrig und provozierten zunächst zwei Gesamtrückrufe ehe es im dritten Versuch bei schwarzer Flagge los ging“, berichtete Marc Pickel, „wir kamen dabei nur mäßig weg, denn wir wollten nicht gleich eine Frühstartdisqualifikation riskieren.“

Da die Taktik auf der anschließenden Startkreuz stimmte, reichte es bis zur Luvtonne dennoch schon für die Top Ten. Auf der ersten Vorwindstrecke wurden drei weitere Boote überholt. Pickel: „Wir waren gut drauf und schnell und dann geht es leichter und meist auch noch weiter nach vorne.“ Zwei weitere Kontrahenten sahen das Heck der „PINTA“, die hinter den besten Nicht-Europäern Peter Bromby und Lee White von den Bermudas (3.) sowie den Dänen Benny Andersen und Just Mogens ins Ziel kamen.

„Damit sind wir hochzufrieden“, meinte der Steuermann, denn sie hatten nicht nur zahlreiche Topfavoriten geschlagen. Auch die weiteren Deutschen folgten erst auf den Plätzen. Und für die nationale Konkurrenz geht es bei dem EM darum, unter die besten fünf Europäer zu kommen, um noch eine Olympiaausscheidung gegen das pinta racing team zu erzwingen, das bislang als einzige Mannschaft alle Nominierungskriterien für Qingdao 2008 bereits erfüllt hat. Zweibeste Deutsche waren Robert Stanjek und Markus Koy aus Hamburg als Elfte vor der Lübecker Nachwuchsmannschaft Johannes Babendererde und Philipp Stanjek.

Die Europameisterschaft wird am Dienstag (11. September) fortgesetzt. Die Entscheidung soll am Freitag (14. September) fallen.

Segeln in Zahlen

1. Wettfahrt der Starboot-Europameisterschaft
1. Diego Negri/Luigi Viale (Italien)
2. Francesco Bruni/Gilberto Nobili (Italien)
3. Peter Bromby/Lee White (Bermudas)
4. Benny Anderson/Just Mogens (Dänemark)
5. Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam)
6. Flavio Marazzi/Enrico de Maria (Schweiz)

11. Robert Stanjek/Markus Koy (Hamburg)

13. Johannes Babendererde/Philipp Stanjek (Lübeck)

Absegeln des DSMC im Konstanzer Trichter

Auch diese drei Yachten vom Typ Biga 292, Jantar 26 und Aphrodite 101 der Gebrüder Ruess hatten das Nachsehen gegen den schnellen Laser von Björn Buss.

Am vergangen Wochenende tummelten sich gleich mehrer Regatten im Konstanzer Trichter. Während vor Bottighofen die letzten Europameisterschaftswettfahrten der 8-Meter One Design Yachten ausgetragen wurden, startete Klaus Peter Lüders die Clubregatta des DSMC in Nähe des Konstanzer Hafens. Die Wettfahrtleitung erhoffte sich Regattawind aus Richtung des Seerheins, wie dies am Vortag bereits beobachtet werden konnte.

Während die 8-Meter One Design Yachten hier von der „Rheindüse“ begünstigt ihre Wettfahrten hatten durchführen können, stand die „End of Season“ der Midweek-Racer vor Bottighofen in der Flaute.

Tatsächlich freuten sich die DSMC Segler über zwei Rennen im Rahmen des Absegelns, wobei sich Björn Buss auf seinem Laser begünstigt durch leichte, teilweise drehende Winde, souverän gegen die Yachten durchsetzte.

Den zweiten und dritten Platz im 19 Schiffe zählenden Feld belegte Robert Hallmann und Oskar Ruess. Im Rahmen der Siegerehrung im Clublokal Steg 4 wurde der Kapitän des schweizerischen Fahrgastschiffes Thurgau besonders gelobt. Er hatte die Maschinen seines Motorschiffes vor Seezeichen 3 gestoppt und das gesamte Regattafeld höflich passieren lassen, bevor er seine Fahrt in den Hafen fortsetzte. Zum Abschluss kündigte Wettfahrtleiter Lüders die alljährliche „Regatta der Eisernen“ an, die in diesem Jahr am 1. Dezember gestartet wird.

Das New Yorker Gericht lehnt eine gerichtliche Verfügung ab

Nach einer kurzen Anhörung heute im New York Supreme Court vor Richter Cahn freut sich die Société Nautique de Genève mitzuteilen, dass der Richter den Antrag des Golden Gate Yacht Clubs auf eine gerichtliche Verfügung ablehnte und stattdessen die Parteien anwies, schriftliche juristische Argumentationen vorzulegen, um den Fall schnellstmöglich abzuschliessen. Der Richter setzte den 22. Oktober als Datum fest, um die Argumentationen anzuhören und den Hauptpunkt – die Rechtmässigkeit des Club Náutico Español de Vela (CNEV), der spanischen Herausforderung, die von der SNG nach dem Sieg im 32. America’s Cup akzeptiert wurde – zu klären.

Der spanische Herausforderer CNEV wies das Gericht auch darauf hin, dass er in diesem Fall als Partei auftreten werde, um seine rechtliche Position als Challenger of Record für den 33. America’s Cup zu festigen und zu bestätigen.

Das heutige Urteil ist nach dem Entscheid des America’s-Cup-Schiedsgerichtes von diesem Wochenende der zweite positive Entscheid in den letzten Tagen. Das AC-Schiedsgericht befand, dass der Club Náutico Español de Vela rechtsgültiger Challenger of Record sei, und hielt fest, dass das 33. Protokoll den Bedingungen der Deed of Gift entspreche.

„Wir sind natürlich hoch erfreut über dieses Ergebnis, das wir als weiteres willkommenes Resultat in diesem unglücklichen Rechtsstreit erachten“, sagte Alinghi-Rechtsberater Hamish Ross und fügte hinzu: „wie wir dem Gericht bereits angekündigt hatten, wird die SNG wie geplant ihren Antrag auf vollständige Abweisung der Klage einreichen. Wir sind froh, dass wir jetzt die Möglichkeit haben, diese Sache am vom Gericht festgelegten Termin so schnell wie möglich zu klären. Wir müssen nun einen Schlussstrich ziehen, um die Unsicherheit und den Schaden zu eliminieren, die durch das Vorgehen von Golden Gate Yacht Club und BMW Oracle Racing verursacht wurden, und uns auf die Zukunft konzentrieren.“

In der Zwischenzeit schreiten in Valencia nach dem ersten Treffen der Competitor-Kommission vom letzten Freitag die Arbeiten für den 33. America’s Cup plangemäss voran. Weitere Treffen sind bereits anberaumt. Die Konsultations-Periode mit den fünf registrierten Challengern dauert bis Ende Oktober. Dann wird die neue Klassen-Regel veröffentlicht - so wird sichergestellt, dass der America’s Cup der absolute Höhepunkt des internationalen Segelsports bleibt.

Montag, 10. September 2007

Eckhard Kaller gewinnt den Europa Cup der 8m One Design

Um einen Wimpernschlag ­ einen Punkt ­ gewann Eckhard Kaller vom YC Meersburg auf Caiphirina den Europa Cup der 8m One Design am zweiten Septemberwochenende.

Bei der hochrangigen Regatta ­ ausgerichtet vom Konstanzer YC ­ lag er nur äusserst knapp von dem Ungarn Szabolcs Majthenyi, der mit deutlichem Abstand auf das übrige Feld auf dem zweiten Platz landete.

"Wo bleibst du, Wind?"
Mehr als einmal stellten sich die in- und ausländischen Seglerinnen und Segler auf der Regattabahn diese Frage. Denn von Freitag bis Sonntag ­ den Tagen der Wettkämpfe - machte er sich ausgesprochen rar. Dennoch gelang es Markus Giel vom KYC und seinen Regattahelfern insgesamt fünf Läufe über die Bühne zu bekommen. Und alle fair, mit gleichen Bedingungen. Dies konnte man auch von den Teilnehmern sagen: Es mussten an Land keinerlei Proteste verhandelt. Auch wenn der Wind nicht aus vollen Rohren blies, so hatten die 8m One Design dennoch Gelegenheit, ihr seglerisches Können zu zeigen und ihren "heissen Schlitten" Beine zu machen.

Eine ganz besondere Geste der 8m-One-Design-Segler: Zum Dank bedachten sie alle Wettkampfhelfer für ihre Mühen mit einem kleinen Geschenk.

Resultate Europa Cup der 8m OD:
1. Eckhart Kaller ( YC Meersburg )
2. Szabolcs Majthenji (Ungarn)
3. Christian Ulmer (SV Staad)
4. Geza Matyasovszky (Ungarn)
5. Jochen Frick ( Kressbronner Segler)
6. Sven Holzer (SV Staad)
7. Frank Matt (YC Radolfzell)
8. Cornelius Pollig (YC Hemmenhofen Untersee)
9. Bernd Stoll (Konstanzer YC)

Gesamtergebnisse >

Das HLL-Drachen-Team ist Vize-Weltmeister!

Dublin. Vize-Weltmeister der Drachen-Klasse wurden heute (Freitag, 7.9.2007) das HLL-Drachen-Team Ulli Libor (Norddeutscher RV), Stefan Hellriegel und Frank Butzmann (beide YC Berlin-Grünau). Die Mannschaft hatte nur 2,3 Punkte Rückstand auf die neuen Weltmeister, das hamburgisch-bayerische Trio Thomas Müller, Vincent Hoesch und Max Scheibmair (NRV/Chiemsee YC/YC Urfahrn). 68 Crews aus 15 Nationen (von Hongkong bis zu den USA, von Portugal bis Russland) waren auf der Bucht von Dublin (Irland) vor Dun Laoghaire am Start.

Sechs Wettfahrten wurden bei durchwegs schwachen und sehr schwierigen Windverhältnissen gesegelt. Einmal kamen nur 35 Boote ins Ziel, der Rest verhungerte in der Flaute. Titelverteidiger Jorgen Schönherr (Dänemark), kam nur auf Rang 26, unmittelbar gefolgt von Harro Kniffka (mit Michael Lipp und Michael Koch).

Für Ulli Libor ist es nach den beiden Olympiamedaillen in der Flying-Dutchman-Jolle (Silber 1968 in Mexiko, Bronze 1972 in Kiel/München) der größte Erfolg im Drachen. Seit 2003 segelt der langjährige Geschäftsführer des Deutschen Golf-Verbandes im Drachen, als ihn Hanseatic Lloyd-Chairman Harro Kniffka ins Boot geholt hatte. Damals wurde das “HLL-Drachen-Team³ gegründet: “Alte Hasen³ und junge Talente kommen hier zusammen. “Es ist eine schöne Aufgabe, wenn ich mit meinen Erfahrungen zur Verfügung stehen kann³, sagte Libor, der auch beim Hanseatic Lloyd Dragon Grand Prix maßgebliche Organisationsarbeit leistet, über die erfolgreiche Segel-Equipe. Resultate >


Portrait: Ulli Libor
Vom Alster-Pirat zum Vize-Weltmeister der Drachensegler

„Einsteigen und gewinnen geht nicht. Der Drachen ist eine Herausforderung für jeden Segler jeder Kategorie“, sagt Ulli Libor. Schon seit einigen Jahren gehört der frischgebackene Vize-Weltmeister zu den Top-10 der internationalen Drachen-Szene.

Bei den Olympischen Spielen 1968 holte Ulli Libor in Acapulco/Mexico die Silbermedaille im Flying Dutchman, vier Jahre später in Kiel war es dann die Bronze-Medaille. Der FD galt als Formel-1 der Segler. Privates Engagement bei eigener Finanzierung waren der Antrieb. Damals war Segeln ein Hobby ohne berufliche Perspektive – „Profisegler“ gab es noch lange nicht. „Bei Mitsegelgelegenheiten wurden damals nur selten Hotel und Verpflegung bezahlt. Wir haben nur dann gesegelt, wenn es uns Spaß gemacht hat“, blickt Libor zurück.

Aufgewachsen ist Ulli Libor (Jahrgang 1940) in Hamburg, direkt gegenüber dem Blankeneser Segelclub. Als die Eltern nach Eppendorf umzogen, hielten ihn sein Bruder Klaus und Vetter Vincent davon ab, dort Hockey zu spielen und nahmen Ulli stattdessen mit in den Alster-Piraten-Club zum Regattasegeln. Schon 1960 – Ulli Libor hatte die Europameisterschaft der Zweimannjolle Snipe gerade gewonnen – war er Ersatzmann bei den Olympischen Spielen in Rom/Neapel.

Der Beruf drängte Libors Segelei nach den Olympia-Erfolgen in den Hintergrund. Privat zog es ihn nach Rheinhessen, wo er mit Frau und zwei Kindern auf einem Hof im Fachwerkstil des 18. Jahrhunderts in einem Weindorf lebt – die passende Umgebung für sein Hobby: alte Traktoren von Ferrari, Lamborghini oder Porsche!

Nach 14-jähriger Abstinenz aber packte ihn der Segelvirus erneut. Bernd Faber motivierte ihn, zusammen mit Harro Kniffka im Drachen einzusteigen. Der Schiffahrtskaufmann Kniffka kam vom Hochseesegeln und wollte die Geheimnisse der „Dreieckssegelei“ und „One design“ ergründen. „So segelte ich 2003 mit Bernd Faber und Harro Kniffka in einem gebrauchten Drachen zwischen Erfolg und Misserfolg“, erzählt Libor über seine Anfänge im Drachen.
Noch stand das olympische Motto „dabei zu sein“ im Vordergrund. Doch bald kam der alte Ehrgeiz wieder dazu. Nach logischen und erfolgsorientierten Strukturen wurde gesucht und mit dem Teamgedanken ein neues Konzept für Spaß und Erfolg erarbeitet: Das HLL-Drachenteam wurde gegründet. Denn in der Drachenklasse kommen viele Facetten zusammen. Sie ist längst ein Sammelbecken für sehr viele der erfolgreichsten Segler aller Zeiten.

Ulli Libor lässt fast keine der großen Drachenregatten in Europa aus. Längst hat er sich in der internationalen Drachenspitze etabliert. Nach Siegen in Cannes und Monaco im Frühjahr und Spitzenplätzen während der ganzen Saison ist der Titel des Vize-Weltmeisters nun die Krönung seiner Drachen-Karriere.Das HLL-Drachenteam ist mittlerweile gewachsen. Vor allem junge Segler werden immer wieder integriert. Auch in den olympischen Bereich wurde das HLL-Segelteam erweitert. Mit der Starboot-Crew Robert Stanjek und Markus Koy hat ein hoffnungsvolles Team den Kampf um das Olympiaticket 2008 aufgenommen. Hier schließt sich der Kreis für den Medaillengewinner Libor: „Es ist eine schöne Aufgabe, wenn ich mit meinen Erfahrungen zur Verfügung stehen kann!“

4 Laser Masters vom Bodensee unter den Besten in Europa!

Gleich 4 Laser Masters Segler vom Bodensee segelten sich in der Saison 2007 unter die TOP 15 in der Gesamtwertung der Euro Masters Serie 2007, davon sogar 2 unter die TOP 5!

Diese Serie besteht aus insgesamt 12 Regatten in jeweils einem anderen Europäischen Land. Die 3 besten Ergebnisse werden für die Gesamtwertung herangezogen. Gesegelt wird in 4 Altersklassen ab 35 Jahren.

Apprentices 35 - 44
Masters 45 - 54
Grandmasters 55 - 64
Great Grandmasters ab 65

Nach elf von zwölf Regattaserien ergeben sich für die 4 "Bodensee Laser Oldies" folgende Platzierungen:

Wolf-Peter Niessen (62) vom Yachtclub Langenargen belegt mit 5 Punkten Rang 2 unter 89 Teilnehmern in der Klasse Grandmasters. Sieger ist der ehemalige Weltmeister und Olympiateilnehmer der 80er Jahre im Finn Dinghy, Wolfgang Gerz (55) vom Wörthsee.
Josef Maurer (61) aus Immenstaad (AHYC) rangiert mit 11 Punkten auf Platz 4 ebenfalls in der Klasse Grandmasters. Peter Dietmüller (66) vom NhSV kam unter den 43 Great Grandmasters mit 18 Punkten auf Rang 9. Werner Winter (67) vom WVF belegt Rang 13 mit 55 Punkten aus nur 2 Regatten in der Wertung.

Den letzten Lauf in Portugal - der auch keine Veränderung im Gesamtklassement mehr bringen kann - wird keiner der vier Bodenseesegler bestreiten. Dafür starten die Vier Ende September bei der "Laser Master Worlds 2007" in Roses, Spanien. Zu dieser WM werden 420 Laser Masters Segler aus 27 Nationen antreten (ohne Meldebeschränkung wären es sicher gut 500!).

Nicht nur die Teilnehmerzahl bei der Laser Masters Weltmeisterschaft zeigt die Attraktivität und Beliebtheit der Olympischen Laser Klasse, auch bei den Läufen zur Euro Masters Serie sind regelmäßig ca. 100 Boote und mehr am Start. Selbst im reiferen Alter wird in dieser Klasse noch sehr sportlich und professionell gesegelt. So sind über 70 jährige Segler daher auch keine Seltenheit bei Laser Regatten. Der Laser begeistert, aktiviert und begleitet mit seinem einfachen Konzept und den 3 verschiedenen Segelgrößen (4,7/ 5,7 und 7,1 qm) also Segler von ca. 14 Jahren bis ins hohe Alter.

Wolf-Peter Niessen, GER 188340

Hasso Plattners "glorreicher Morgen"

PORTO CERVO. Zehn Jahre hatte er auf diesen Moment warten müssen. Am Sonnabend (8. September) war es endlich soweit: Hasso Plattner gewann nach 1997 wieder den Maxi Yacht Rolex Cup in Porto Cervo/Italien, die prestigeträchtigste Segeltrophäe für Großyachten weltweit. Mit seiner maxZ86 „Morning Glory“ gelang dem 63-jährigen Softwareunternehmer aus Walldorf in der letzten Wettfahrt der Racing Division eine taktische Meisterleistung, indem er die punktgleiche Zweitplatzierte „Loki“ aus Australien in Matchracemanier nach hinten segelte. Die „Atalanta II“ von Carlo Puri Negri (Italien) siegte bei den Mini Maxis vor der „Allsmoke“ des Hamburgers Günter Herz. Die Wally-Division gewann die „J One“ von Jean Charles Decaux (Monaco). Claus-Peter Offens Hamburger „Y3K“wurde Vierte. Die unter der Flagge der Cayman Islands segelnde J-Klassen-Yacht „Ranger“ war bester Cruiser.

Die Vorraussetzungen für einen „glorreichen Morgen“ der 26,60 Meter „Morning Glory“, die unter dem Stander des Kieler Yacht-Clubs startet, waren zunächst gar nicht die besten. Denn auf dem smaragdgrünen Wasser vor der Küste Sardiniens, der Costa Smeralda, wehte nur eine leichte Nordwestbrise. Und bei Leichtwind, das wusste die Crew des deutschen Spitzenreiters, war die gegnerische „Loki“ von Stephen Ainsworth bärenstark. Wie stark ist während der Rennen immer schwierig zu beurteilen, denn die Segelzeit der unterschiedlich großen und schnellen Maxis werden mit einem Handicapfaktor in die gewertete Zeit umgerechnet. Und weil die „Loki“ deutlich kleiner ist, segelt sie üblicherweise weit hinter der „Morning Glory“, kann diese dabei aber trotzdem schlagen. Und genau das befürchtete „SAP“-Mitbegründer und Aufsichtsrat Plattner offenbar. Doch der Reihe nach.

Als die 30 Meter lange Super-Maxi „Alfa Romeo“ von Neville Crichton aus Neuseeland, die nach nur zwei Stunden und 34 Minuten auch die 30-Seemeilen-Wettfahrt gewann, nach einer langen Kreuz als Erste die Luvtonne bei Barettinelli die Fouri rundete bevor es in den Kanal zwischen den sardischen Festland und den Maddalena-Inseln an der Südspitze von Caprera ging, war noch alles im Plan. Doch dann folgten George Davids „Rambler“ vor der „Titan XII“ von Tom und Dotti Hill (beide USA) und der niederländischen „Favonius“ von Roland Pieper. Doch wo blieb die größere „Morning Glory“?

Zunächst sah es so aus, als habe sie irgendein Problem. Erst steuerte das Boot von der Bahnmarke weg. Dann vollzog die „Morning Glory“ eine 360-Grad-Drehung, gerade so als hätte sie nach einer Regelverletzung einen Strafkringel zu fahren, ging aber sicher, dass dabei keine andere Yacht in der Nähe war. Dann, als sie gerade wieder auf dem richtigen Kurs lag und es so aussah, als würde die maxZ86 wieder normale Geschwindigkeit aufnehmen, wurde plötzliche die Großschot gefiert. Geradezu lässig oder gar nachlässig segelte die „Morning Glory“ den Konkurrenten der Racing Division hinterher – außer der „Loki“, mit der sie vor dem Rennen punktgleich war. Die lag nämlich noch weiter zurück.

Dann wurde es offensichtlich, was die Crew der deutschen Maxiyacht vorhatte. Daran schieden sich zwar die Geister, ist aber in allen bedeutenden Segelregatten und –klassen durchaus üblich. Taktiker Morgan Larson erklärte es: „Wir hatten zwei Strategien für den Schlusstag, die von der Windgeschwindigkeit abhingen. Wenn der Wind mäßig oder noch frischer geweht hätte, wussten wir, dass wir eine gute Chance gehabt hätten, die „Loki“ auf dem Wasser auch berechnet zu schlagen. Und bei Leichtwind war es halt genau umgekehrt. Wir hatten uns in der vorangegangenen Nacht die Ergebnisliste nochmals genau angeschaut und festgestellt, dass der Gegner ein schlechteres Streichresultat hatte als wir. Wir mussten also nur dafür sorgen, dass die ‚Loki’ noch ein schlechtes Rennen segelte, da wir unseres ja würden streichen können.“ Und genau das machten sie nach der Luvtonne, kompromisslos und unnachgiebig, so dass David wirklich keine Chance hatte gegen Goliath.

Larson berichtete, wann und warum die Entscheidung fiel, die Australier zu decken: „auf dem halben Weg zur Luvtonne haben wir den Wind als zu leicht eingestuft, um sie zu schlagen. Dann ist die ‚Loki’ derart schnell und die Crew so stark, dass wir die Gelegenheit beim Schopfe packten, um sie nach hinten zu segeln.“ Und das gelang. Über die noch folgenden vier Stunden (die Tagessiegerin brauchte nur zweieinhalb Stunden!) lagen die beiden Yachten fast um Haaresbreite dicht beieinander, wobei die Größere die vollständige Kontrolle über die Kleinere hatte.

Doch Stephen Ainsworths Crew gab nie auf. Vorsichtig geschätzt segelte die „Loki“ mindestens zehn Seemeilen extra, um eine Lücke aus der Umklammerung der „Morning Glory“ zu finden. Das gelang ihr sogar beinahe, als der Wind so schwach wurde, dass das kleinere Boot schneller war. Dieser eindrucksvolle Beweis von Sportsgeist angesichts eines völlig einseitigen Zweikampfs brachte den Australiern zurück im Hafen stehende Ovationen von der Mannschaft der „Favonius“ ein. In der Tageswertung war sie allerdings nur Vorletzter vor der „Morning Glory“, die nach Platz zwei im Vorjahr ihren sicheren Triumph feierte. Hasso Plattner erhielt dafür nicht nur die Trophäe, den Maxi Yacht Rolex Cup, sondern auch eine edle Rolex Armbanduhr des Modells Yacht-Master.

Bei den Mini Maxis drehte Skipper Ken Read im Finale noch mal auf und steuerte die „Allsmoke“ zum ersten Tagessieg und kletterte im Gesamtklassement noch auf Rang zwei. Die „Atalanta II“ hatte den Gesamtsieg schon vor dem letzten Start sicher. Nach einem Durchhänger Mitte der Regatta bewies die „Allsmoke“, dass sie auch in der für sie neuen Klasse zu den Topbooten gehört. Vor zwei Jahren hatte Günter Herz den Maxi Yacht Rolex Cup in der damaligen Cruising-Division gewonnen.

Ein Happy End gab es auch für den Reeder Claus-Peter Offen auf seiner neuen Wally „Y3K“. In der Finalwettfahrt führte sie unter Co-Steuermann Karol Jablonski auf dem Wasser deutlich. Nach berechneter Zeit war nur die Gesamtsiegerin „J One“ besser, die – wie die „Morning Glory“ – nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder gewann. Die „Y3K“ aber schlug zumindest noch ihre Dauerkontrahentin „Magic Carpet Squared“ des „L’Oreal“-Bosses Lindsay Owen-Johns aus Großbritannien.

Von den luxuriösen über die traditionellen bis zu schlichtweg den schnellsten Einrumpfbooten unserer Zeit ist der Maxi Yacht Rolex Cup nicht anderes als ein erstaunliches Aufgebot an Segelpower. An der 18. Auflage nahmen 38 Yachten aus elf Ländern, darunter Australien, Cayman Islands, Frankreich, Deutschland, Italien, Monaco, Niederlande, Neuseeland, San Marino, Vereinigtes Königreich and USA. Der Maxi Yacht Rolex Cup gehört zu einem Kreis weiteren prestigeträchtiger Regatten, die 2007 von Rolex gesponsert werden, darunter das Rolex Fastnet Race, die Rolex Farr 40-Weltmeisterschaft, die Rolex Big Boat Series und das Rolex Sydney Hobart Yacht Race.


ENDERGEBNISSE DES MAXI YACHT ROLEX CUPS 2007

Platz-BOOTSNAME-Eigner-Nation, R1-R2-R3-R4-R5, Punkte

Racing
1. MORNING GLORY Hasso Plattner Kiel, 1-3-1-4-(6), 9
2. LOKI Stephen Ainsworth Australien, 2-1-4-2-(5), 9
3. TITAN XII Tom & Dotti Hill USA, (4)-2-3-3-3, 11
Gesamt >

Cruising
1. RANGER RSV Ltd USA, 1-(3)-1-1-1, 4
2. VELSHEDA Turbat Inv. Ltd Großbritannien, 2-2-2-2-(3), 8
3. GHOST Arne Glimcher USA, (11)-1-4-3-2, 10
Gesamt >

Mini Maxi
1. ATALANTA II Carlo Puri Negri Italien, 2-1-2-1-(3), 6
2. ALLSMOKE Günter Herz Hamburg, 3-(5)-5-2-1, 11
3. OPS 5 Massimo Violati Italien, 1-6-1-6 -(7), 14
Gesamt >

Wally
1. J ONE Jean Charles Decaux Großbritannien, 1-(2)-2-2-1, 6
2. INDIO Andrea Recordati Italien, 2-(4)-1-1-4, 8
3. DARK SHADOW Antexis Ltd Monaco, 5-1-(7)-3-5,14
4. Y3K Claus-Peter Offen Hamburg, 4-(6)-5-4-2, 15
Gesamt >

Konstanz, eine Stadtführung der besonderen Art

Unter dem Motto "Der unbekannte Bodensee" können Sie an 12 Samstagen vom 28. April bis 15. September 2007 den kulturell-historischen Reichtum und die verborgenen Schönheiten der Bodenseelandschaft per Rad entdecken - fachkundig geführt von ausgewiesenen Kennern der Region und ihrer Geschichte.

Am Samstag, 15. September 2007 gibt es eine Stadtführung der besonderen Art durch Konstanz. Mit dem Rad eine Stadt zu ,,erfahren" ermöglicht ungewohnte Einblicke und einen Überblick über das Wachsen einer Stadt, die vielfältigen Baustile in den diversen Quartieren. Wir hören von mittelalterlicher Bausubstanz, Nazi-Architektur, fahren in ein ehemaliges Kasernengelände, vorbei an der Universität, durchqueren den Stadtwald und staunen über die prächtige gründerzeitliche Bebauung am Seeufer. Die Streckenlänge beträgt ca. 20 km mit geringen Steigungen. Treffpunkt ist um 14:00 Uhr die Fahrradstation / Kultur-Rädle am Bahnhof Konstanz. Die Leitung der Tour hat Ralf Seuffert

Veranstalter: Kultur-Rädle/SehWege, Konstanz (www.Kultur-Raedle.de)

Kooperationspartner: Tourist-Information Konstanz GmbH, Hegau-Geschichtsverein e. V. Singen/ Hohent-wiel, Ideenschmiede Radolfzell , B.E.S.T. Reisecenter Radolfzell, Euregio-Volkshochschulen Bodensee, ADFC-Kreisgruppe KN

Auskünfte und verbindliche Anmeldung: Kultur-Rädle Konstanz, Ladenzeile, Bahnhofplatz 29, D-78462 Konstanz, Tel.: +49 (0)7531-27310; www.kultur-raedle.de.

Anmeldeschluß: Freitag, der 14. September 2007 um 18.00 Uhr

Teilnehmerbeitrag pro Tour: 10,00 € (ab 6 Teilnehmern), 15,00 € (1-5 Teilnehmer) zzgl. evtl. Kosten für Bahn, Bus, Schiff, Führungen, Eintrittsgelder u.ä.

Int. Deutschen Meisterschaften der Nord. Folkeboote

Besser hätte es nicht laufen können - Fazit der Internatinalen Deutschen Meisterschaft der Folkeboote

Spannender Segelsport, faire Rennen, gute Stimmung und tadellose Organisation war das Fazit, das Teilnehmer und Organisatoren aus der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Folkeboote vor Radolfzell zogen.

Ulf Kiepke, der neue deutsche Meister der Folkeboote, ließ den Yachtclub denn auch mit einem lauten „Hip, hip, hurra“ hochleben, als er seine Siegertrophäe aus der Hand von Wettfahrtleiter Bertram Schall erhielt. „Eine supertolle Woche“ sei das gewesen, erklärte er im Bürgerhaus in Moos.

Den Organisatoren, allen voran Hilde Scherbaum und Bertram Schall, war die Erleichterung deutlich anzumerken und die Anspannung der letzten Wochen fiel auf einen Schlag ab. Jetzt durfte gefeiert werden.Auch Oberbürgermeister Dr. Jörg Schmidt, Schirmherr der Meisterschaft, zeigte sich bei seiner kurzen Ansprache stolz auf die Visitenkarte, die der Yachtclub für die Stadt Radolfzell abgegeben habe.Norbert Hermann, Vorsitzender der Folkeboot-Flotte Bodensee erläuterte, wie erste Ideen „am Biertisch“ entstanden seien, konkreter wurden und schließlich realisiert waren. Günter Tzeschlok, der zweite Vorsitzende des Yachtclubs, dankte noch einmal den zahlreichen Sponsoren, ohne die ein solcher Anlaß überhaupt nicht durchführbar wäre.

Sportlich dominierten die Starkwindroutiniers aus Norddeutschland. Vater und Sohn Kiepcke sowie Lars Farien vom Kieler Yachtclub wurden souveräne und würdige Sieger. Ihnen immer dicht auf den Fersen war die Schleswiger Crew mit Routinier Walter Muhs, Norbert Jürgensen und Friedrich Plonka. Walter Muhs segelt seit Anfang der sechziger Jahre Folkeboot und ist mehrfacher Deutscher Meister.

Ein ganz hervorragendes Ergebnis gelang Rainer und Liane Willibald sowie Alois Weiermann vom Yachtclub Radolfzell und dem Yachtclub Gaienhofen mit ihrem fünften Rang. Sie erhielten den Sonderpreis von Ministerpräsident Günther Öttinger als beste Mannschaft aus Baden Württemberg. Nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich war die Meisterschaft ein voller Erfolg und ein gelungenes Aushängeschild für den Segelsport und die Stadt Radolfzell. Peter Häusler, Steuermann der Radolfzeller „Sisu“ bemerkte denn auch abschließend: „Besser hätte es nicht laufen können.“

Statements der Organistoren, Bertram Schall und Hilde Scherbaum: (Freuen sich über den Verlauf der Meisterschaft. Die Organisatoren Bertram Schall, Hilde Scherbaum und Rainer Willibald. Foto: Michael Häßler)

Frage: Welchen Aufwand erfordert es, eine Internationale Deutsche Meisterschaft zu veranstalten?
Bertram Schall (Wettfahrtleiter): Zunächst einmal müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Bei einer Kielbootklasse gehört ein Hafen mit ausreichender Wassertiefe dazu, ein Kran, um die Boote ins Wasser zu hieven und ein Takelkran um die Masten zu stellen. Man braucht einen Abstellplatz für Trailer, Zugfahrzeuge und sonstige Ausrüstung. Da sind der Stadtverwaltung sehr dankbar, dass sie uns das Herzengelände zur Verfügung stellt. Auch technische Unterstützung für eventuelle Reparaturen muss kurzfristig organisiert werden können. Beispielsweise gab es bei der Vermessung Probleme mit zahlreichen neuen Segeln, die alle vor dem ersten Start abgeändert werden mussten. Yde Eiling hat das ganze Wochenende durch gearbeitet.

Ebenfalls unverzichtbar sind zahlreiche routinierte Helfer aus dem Verein. Unser Team bestand aus etwa dreißig Personen. Davon waren allein 12 Personen auf dem Startschiff oder mit kleinen Motorbooten unterwegs um die Tonnen auszulegen und diese bei Windänderungen sofort den neuen Verhältnissen anzupassen. Wir waren ein richtig tolles Team. Jeder hat genau gewusst wo er wie anpacken muss. Es ist wichtig, dass die Helfer auf dem Wasser selbst erfahrene Regattasegler sind. Nur dann wissen sie, worauf es ankommt. Wenn beispielsweise die Startlinie nicht exakt ausgerichtet ist, drängeln sich alle Boote auf der bevorzugten Seite. Dann gibt es mit ziemlicher Sicherheit „Kleinholz“. Das kann man sich bei einer Meisterschaft nicht erlauben.Ebenfalls wichtig sind Sponsoren. Ohne die geht es nicht. Auch ein großer Verein wie der Yachtclub kann den finanziellen Aufwand, der hinter so einer Veranstaltung steckt, niemals allein tragen. Das ist ganz und gar unmöglich.

Hilde Scherbaum (Organisation an Land): Die Teilnehmer und Begleitpersonen müssen untergebracht und verpflegt werden. Dafür sind viele Hände und auch viele Köpfe nötig. Man braucht Ansprechpartner für die Sportler und für deren Begleitpersonen. Viele Segler reisen mit ihrer Familie an und verbinden die Meisterschaft mit einer oder zwei Wochen Urlaub am Bodensee. Diese Leute kann man nicht einfach im Hafen stehen lassen. Man muss ihnen etwas bieten. Wir haben beispielsweise eine Führung über die Reichenau organisiert oder durchs Naturschutzgebiet auf der Mettnau. Auch eine Stadtführung oder ein Besuch des Heimatmuseums standen auf dem Programm.

Dann war jeden Abend ein Programm vorbereitet. Das ging vom Heimatabend mit Weinprobe bis zum Festabend in Moos. Das muss alles organisiert werden.Wir haben ein Programmheft erstellt mit Terminplan, wichtigen Telefonnummern vom Hafenmeister bis zu Rettungsdienst und Ärzten sowie mit Informationen über die Stadt Radolfzell und den Yachtclub. Darin sind auch unsere Sponsoren aufgeführt sowie die Radolfzeller Gastronomie und andere Serviceadressen.Wie viele Stunden Vorbereitung hinter der ganzen Organisation stecken, kann ich nicht sagen. Es waren aber allein bei mir schon mehrere hundert Stunden. Die letzten Monate hat sich das Organisationsteam fast täglich getroffen.Bei allem Aufwand war die Meisterschaft aber eine tolle Erfahrung für mich.

Ich habe viele nette Menschen kennen gelernt. Außerdem kann auch das Vereinsleben nur davon profitieren, wenn so viele Leute zusammen eine so gewaltige Aufgabe stemmen. Besonders bedanken möchte ich mich noch bei unserem Mitglied und Hobbykoch Beppo Pfeffer, der zusammen mit Hubert Neidhard vom Grünem Baum in Moos das gesamte Catering organisiert hat.Wichtig war für uns auch die Zusammenarbeit mit der Folkebootflotte Bodensee. Ohne deren Input hätten wir nicht gewußt, was die Sportler vom Rahmenprogramm bei so einer Meisterschaft erwarten. Liane und Rainer Willibald sind seit 16 Jahren auf jeder Deutschen Meisterschaft dabei und wissen ganz genau, worauf die Folkebootsegler Wert legen.

Interview mit Ulf Kipcke (Kiel), neuer Deutscher Meister (Die neuen Deutschen Meister der Folkeboote. v.l. Lars Farien, Ulf Kipcke, Dieter Kipcke. Foto: Michael Häßler):

Michael Häßler: Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Titels. Hast du das Ergebnis erwartet?
Ulf Kipke: Wir haben uns realistische Chancen ausgerechnet.Michael Häßler: Was waren deine größten sportlichen Erfolge? Ulf Kipcke: Wir waren 1996 und 2001 schon einmal Deutsche Meister. 2000 haben wir den Goldpokal vor Eckernförde gewonnen. Das ist die inoffizielle Weltmeisterschaft der Folkeboote. Eine offizielle Weltmeisterschaft gibt es in dieser Klasse nicht, weil die Meisterschaftskriterien des Welt-Seglerverbands ISAF nicht erfüllt werden. Dafür müsste die Internationale Verbreitung des Bootes größer sein.

Michael Häßler: Wie lange segelst du schon Folkeboot?
Ulf Kipke: Ich segle seit über zehn Jahren in dieser Klasse. Mein Vater Dieter noch paar Jahre länger. Auch unser Vorschiffsmann, Lars Farien ist schon einige Zeit dabei. Mit dem Segelsport angefangen habe ich als Kind im Opti. Als Jugendlicher bin ich 420-er gesegelt. 1980 war ich als Teilnehmer bei der Deutschen 420-er Meisterschaft schon einmal in Radolfzell.

Michael Häßler: Wie hat es dir in Radolfzell gefallen?
Ulf Kipke: Das war eine Top-Veranstaltung. Sowohl die sportliche Seite als auch das Rahmenprogramm waren erstklassig. Auch die Windbedingungen waren hervorragend. Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.Was ich außerdem ganz toll fand, war die Präsenz der Meisterschaft in der Stadt. In Geschäften und Restaurants hingen Plakate und die Leute wussten was läuft. Einmal wurden wir sogar im Restaurant angesprochen, ob wir die neuen Deutschen Meister seien. Das findet man bei uns im Norden nicht. Da wird vom Segelsport kaum Notiz genommen.

Interview mit Liane Willibald und Rainer Willibald, die zusammen mit Alois Weiermann bestes Baden-Württembergisches Team wurden (Bestes Team aus Baden-Württemberg. v.l. Rainer Willibald, Liane Willibald, Alois Weiermann . Foto: Michael Häßler):

Michael Häßler: Wie lange segelt ihr schon Folkeboot?
Rainer Willibald: Seit 1985.

Michael Häßler: Was waren eure wichtigsten sportichen Erfolge?
Rainer Willibald: Wir wurden zwei oder drei mal fünfter bei der Deutschen Meisterschaft.

Michael Häßler: Wieviele Regatten segelt ihr pro Jahr?
Liane Willibald: Bei den Folkebootregatten am Bodensee sind wir normalerweise immer dabei. Außerdem war das unsere 16. Deutsche Meisterschaft. Auch beim Goldpokal waren wir schon ein paar mal. Für eine Wochenendveranstaltung fahren wir allerdings nicht in den Norden. Dafür wäre der Aufwand zu groß. Regionale Yardstickregatten „vor der Haustüre“ nutzen wir als Training. Ansonsten verbringen wir unseren Urlaub auf dem Boot, das wir dafür an die Ostsee transportieren.

Michael Häßler: Habt ihr diese Platzierung erwartet?
Rainer Willibald: Wenn man so lange in einer Bootsklasse segelt, kennt man seine Gegner natürlich und weiß, wo man hin gehört. Ein Platz unter den ersten Zehn erschien uns realistisch. Dass wir jetzt fünfte geworden sind, freut uns natürlich und war am oberen Ende der Erwartungsskala.

Michael Häßler: Zusammen in einem Regattateam. Leidet da nicht die Ehe drunter?
Liane Willibald: Klares Nein! Das ist schließlich unser beider Hobby.

Michael Häßler: Welches Fazit zieht ihr aus Meisterschaft?
Liane Willibald: Dass die Wetterbedingungen so hervorragend waren hat sich auch auf die Stimmung an Land übertragen. Es hat einfach alles geklappt. Ansonsten hat Heino Haase, Organisator der nächsten Deutschen Meisterschaft in Travemünde vorhin gesagt: „Das ist nicht zu toppen.“ (Michael Häßler)