Freitag, 15. August 2008

Bootskollision in Langenargen

15.08.08 - Sachschaden von rund 15.000 Euro ist am Donnerstagnachmittag (14.08.), gegen 14.15 Uhr bei einer Bootskollision auf dem Bodensee vor Langenargen entstanden. Die Schiffsführer von zwei Segelyachten hatten offenbar nicht bemerkt, dass sich ihre beiden Boote auf Kollisionskurs befanden und waren daraufhin in Höhe der Vorschiffe zusammen gestossen.

Hierbei brach an einem der beiden Havaristen der Mast. Beide Yachten konnten den Hafen von Langenargen anschliessend aus eigener Kraft erreichen, der im Wasser treibende Mast wurde von der Wasserschutzpolizei Langenargen an Land geschleppt.

Donnerstag, 14. August 2008

DSV olympisch aktuell aus Qingdao

14.08.08 - Schümanns Schlussspurt auf Freitag vertagt, Pickel/Borkowski setzen auf ihr altes Boot. Qingdao (DSV) - Die chinesischen Organisatoren mussten am Donnerstag erstmals den Totalausfall eines gesamten Wettfahrttages hinnehmen. Eine hartnäckige Flaute verhinderte die Starts in allen Klassen. Nach anfänglicher Unsicherheit wurde am späten Nachmittag in Qingdao endlich auch das Mammutprogramm für den Folgetag veröffentlich: Gesegelt werden sollen am Freitag 27 Wettfahrten in allen elf olympischen Segeldisziplinen, darunter 15 Rennen mit deutscher Beteiligung.

Lange wusste Yngling-Steuerfrau Ulrike Schümann am Donnerstag nicht, ob sie sich über die Verschiebung nun freuen oder ärgern sollte. Wichtig aus Sicht der siebtplatzierten Berlinerin ist vor allem eines: Sie benötigt alle Rennen, um noch möglichst weit nach vorne zu fahren! Bis zum Medaillenrennen am Samstag stehen noch drei Wettfahrten aus. „Die brauchen wir alle unbedingt“, sagte die 35-jährige Aktivensprecherin. Die gute Botschaft am Abend: Für Freitag erwarten die Organisatoren und Wetterexperten im Olympiarevier vor Qingdao eine deutlich stärkere Brise als bisher. Die Seglerinnen und Segler dürfen mit 14 bis 16 Knoten Wind rechnen.

„Für Freitag ist tatsächlich vergleichsweise starker Wind angesagt. Wir hoffen, dass die Wettfahrtleitung dann auch wirklich drei Rennen durchzieht. Wir freuen uns auf morgen und werden volle Kanne angreifen“, versprach Schümann, deren Mannschaft mit Julia Bleck und Ute Höpfner zwei Tage vor Ende ihrer bislang durchwachsen verlaufenen Olympiapremiere acht Punkte Rückstand auf den Bronzeplatz haben.

Während auch die 49er-Segler Jan-Peter und Hannes Peckolt sowie Laser Radial-Steuerfrau Petra Niemann an ihrem 30. Geburtstag am Donnerstag nicht zum geplanten Einsatz kamen, bereiteten sich die letzten beiden deutschen Crews auf ihren ersten Einsatz im gelben Meer vor: Die Tornado-Mannschaft Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel) und das Starboot-Team Marc Pickel/Ingo Borkowski (Kiel/Babelsberg) greifen am 15. August erstmals ins olympische Geschehen ein.

Für Starboot-Steuermann Marc Pickel stand zuvor eine kursweisende Entscheidung an: Der Kieler entschied sich schweren Herzens, sein in über einem Jahr intensiver Arbeit selbst entwickeltes und gebautes Starboot nicht einzusetzen und stattdessen auf sein älteres Lilia-Modell zu setzen. "Es war eine keine leichte Entscheidung, aber die Wetterprognose für unsere ersten vier Regattatage sagt stärkere Winde voraus. Das betrifft dann etwa 80 Prozent unserer Serie. Da ist das alte Boot einfach schneller. Der Einsatz des neuen wäre ein zu hohes Risiko."

Die gegenteilige Entscheidung traf Pickels US-Sparringpartner und olympischer Rivale John Dane III, der sich am ehrgeizigen Forschungs- und Bauprojekt des Deutschen beteiligt hatte und entsprechend auch eines der neuen Boote bekam. „John wird das neue Boot segeln. Er weiß, dass er damit ein hohes Risiko eingeht, ist aber bereit dazu“, sagte Pickel. Liegt der Kieler bei seinem zweiten Olympiastart nach Sydney 2000 richtig mit seiner Einschätzung, kann er im Kampf um die Medaillen mitmischen. Liegt der Amerikaner richtig, dann könnte immerhin Pickels Boot zu Ruhm und Ehre segeln.

Gute Laune herrschte im Tornado-Lager. „Wir sind heiß auf den ersten Start und freuen uns, dass es morgen endlich los geht“, sagte Steuermann Johannes Polgar am Vorabend seiner Olympiapremiere. Inzwischen hat sich auch die teilweise heftig und kontrovers geführte Diskussion um das von einigen Tornado-Crews möglicherweise alternativ zum herkömmlichen Gennaker gefahrene Code 0-Segel entspannt. Aus dem holländischen Team sickerte durch, dass Vorreiter und Steuermann Mitch Booth und sein Vorschoter Pim Nieuwenhuis nun doch auf den Einsatz ihrer „Superwaffe“ verzichten werden. Auch sie zollen damit offenbar den vorhergesagten stärkeren Winden Tribut, denn das Code 0-Segel soll laut Analysen verschiedener Teams nur bei leichten Winden bis sechs, sieben Knoten sein volles Potenzial entfalten und für echte Geschwindigkeitsvorteile bürgen können. Ob überhaupt und wenn ja, wie viele Code 0-Segel am Freitag auf dem Tornadokurs zu sehen sein werden, war am Abend noch nicht klar. Sicher war für Johannes Polgar nur eines: „Wir bleiben bei unserem bisherigen Paket, denn damit zählen wir zu den schnellsten Crews hier im Gelben Meer.“

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Mittwoch, 13. August 2008

Der Knoten ist geplatzt

Schümann-Crew läutet Trendwende mit Kampfgeist ein, Peckolts segeln in Medaillenreichweite - Qingdao (DSV) - Jan-Peter und Hannes Peckolt sind nach dem ersten Drittel der olympischen Regatta vor Qingdao die größten deutschen Hoffnungsträger der Segler. Die Brüder aus Hamburg und Kiel verteidigten am Mittwoch bei extrem leichten Winden um vier bis fünf Knoten in der Fushan Bucht mit den Einzelrängen zwei, zwölf und vier ihren vierten Platz. Dabei sorgte ein angerissener Spinnaker im ersten Rennen des Tages für Schreckminuten.

Die deutsche 49er-Crew vom Yacht-Club Langenargen verkürzte ihren Rückstand auf die drittplatzierten italienischen Brüder Pietro und Gianfranco Sibello auf sechs Punkte. Dabei hatten die Studenten Glück im Unglück, als ihr Spinnaker zwei Risse bekam, die jedoch nicht zum befürchteten Platzen des Segels führten. „Das hätte auch richtig schief gehen können“, sagte Hannes Peckolt erleichtert.

Der heiße und stickige Tag im Gelben Meer und die ausgefallene Pause zwischen den ersten beiden Rennen, in der die Crew blitzschnell das kaputte Tuch gegen ein Ersatzsegel tauschen musste, hat an den Kräften der Segler gezehrt. „Wir sind heute zum ersten Mal ganz schön platt“, räumte Hannes Peckolt am Abend ein, konnte aber schon wieder lächeln. Die Bilanz der bislang besten deutschen Segelmannschaft im Gelben Meer fällt zur Halbzeit ihrer 49er-Serie mit insgesamt 15 Wettfahrten bis zum entscheidenden Medaillenrennen am 16. August bescheiden, aber positiv aus: „Es ist ein schönes Gefühl zu sehen, dass wir konstant in die Top Ten fahren können. Wir sind zufrieden.“

Ihren durch zwei kleine eingerissene Dreiecke beschädigten Spinnaker reparierten die Brüder am Abend selbst, wollten aber zur Sicherheit auch noch einen Segelmacher konsultieren. Trainer Rigo de Nijs sah trotz Lob für seine konzentriert agierenden Schützlinge noch Raum für Verbesserungen: „Vor dem Wind gibt es noch ein kleines Geschwindigkeitsproblem. Außerdem liefen zwei Halsen nicht ganz glücklich.“ Gleichzeitig sagte der Niederländer: „Nicht einmal die führenden Australier sind unschlagbar. In dieser Klasse ist zur Halbzeit noch alles in Reichweite.“ Das dachten sich vermutlich auch die Amerikaner Tim Wadlow und Chris Rast, die mit den Einzelrängen zehn, eins, eins vom Platz elf auf Platz fünf vorpreschten. Das Urteil von Hannes Peckolt: „Die Australier segeln konstant, die Dänen beeindrucken und die USA sind heute weit nach vorne gekommen. Da wird noch viel rotiert. Es bleibt also spannend.“

Glückliche Gesichter auch bei den Yngling-Seglerinnen um Steuerfrau Ulrike Schümann aus Berlin, denen am fünften Regattatag der Olympischen Spiele ein wertvoller Befreiungsschlag gelang. Nach der Trennung von ihrem Mentalcoach Kurt Banse am Vortag konnte das Berliner Trio den bisherigen Trend endlich einmal umkehren. Statt wie bislang in fast jeder Wettfahrt aus anfänglich aussichtsreicher Position zurückzufallen, gelang den Frauen in ihrer siebten Wattfahrt eine eindrucksvolle Aufholjagd vom elften auf den fünften Rang. „Wir hatten einen super Start, waren dann aber ein bisschen hektisch und haben uns für die falsche Seite entschieden“, berichtete Schümann vom Verlauf des Rennens, „vor dem Wind haben wir uns dann besser abgesprochen, bevor wir auf der dritten Kreuz so richtig nach vorne gefahren sind und diese Position auch bis ins Ziel verteidigen konnten.“ Damit rückte die Mannschaft im Zwischenklassement von Platz elf auf Platz sieben vor, hat drei Wettfahrten vor dem Medaillenrennen am 15. August acht Punkte Rückstand auf den Bronzeplatz.

„Mein Team hat heute enorm hart gekämpft. Das macht mich sehr, sehr glücklich. Es war unglaublich wichtig für uns“, sagte Schümann, die auf dieser neuen Erfolgswelle gerne auch noch die für den späten Nachmittag angesetzte achte Wettfahrt gesegelt hätte. Doch die musste aufgrund von Flaute verschoben werden.

Weniger Fortune hatten Schümanns Mannschaftskolleginnen. Die Berliner Laser Radial-Steuerfrau Petra Niemann fand auch am zweiten Regattatag kein Rezept für den anspruchsvollen, teilweise unberechenbaren Olympiakurs im Gelben Meer. In einer mit hohem Risiko absolvierten Halse kenterte sie sogar. Mit Rang 19 verbesserte sich die Pharmazeutin vom Verein Seglerhaus am Wannsee lediglich auf Platz 24 im Feld der 28 Einhandjollen. Einen Tag vor ihrem 30. Geburtstag, den sie zum dritten Mal in Folge bei Olympischen Spielen feiert, ließ Niemann sich davon aber nicht ihren Optimismus nehmen: „Ich bin heute viel besser gesegelt, hatte mehr Spaß und dann einfach das Pech, auf der falschen Seite des Kurses zu sein. Ich hoffe, dass ich mein Können morgen in bessere Ergebnisse umsetzen kann, aber ich werde weiter Radial und nicht radikal segeln.“

Niemanns Trainer Thomas Piesker teilt ihre Einschätzung: „Der Knackpunkt war heute die wichtige Halse am Leefass. Da ist sie gekentert und war dann für die zweite Kreuz in einer schlechten Position. Sie hat die Halse eben mit vollem Risiko genommen. Wäre die gelungen, hätte das auch ganz nach vorne gehen können. Was mir sehr gut gefällt: Petra kämpft. Sie hatte heute wirklich Pech, aber da ist noch viel drin. Ich bin überzeugt, dass Petra das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden kann.“

Auch die 470er-Doppel-Europameisterinnen Stefanie Rothweiler vom Württembergischen Yacht-Club und Vivien Kussatz vom Spandauer Yacht-Club warten weiter auf den Durchbruch zur Spitzengruppe. Mit den Einzelrängen fünf und zwölf fielen die Münchner Steuerfrau und ihre Berliner Vorschoterin auf Platz acht zurück.

Die am Mittwoch ausgefallen Wettfahrten in den mit deutschen Startern besetzten Klassen Yngling (Rennen 8) und Laser Radial (Rennen 4) sollen am Freitag nachgeholt werden. Am Donnerstag gehen deutsche Crews in den Disziplinen 49er, Laser Radial und Yngling an den Start.

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Bronzemedaille auf der EM in Schweden

13.08.08 - Beluga Sailing Team beste Deutsche Crew - Marstrand /Bremen, 12. August 2008 – Das Beluga Sailing Team hat bei der Hochsee-Europameisterschaft in der neuen Vermessungsformel ORC International (ORCi) die Bronzemedaille gewonnen. Mit diesem Podiumsplatz zeigte sich Steuermann und Teamchef Christian Plump besonders vor dem Hintergrund der Formeländerung zufrieden.

Insgesamt sieben Kurzstrecken-Rennen, eine Mittel- und eine Langstrecke hatte das Beluga Sailing Team zwischen dem 5. und dem 9. August im schwedischen Marstrand zu absolvieren. Dann stand die Mannschaft nicht nur als EM-Dritter, sondern auch als bester deutscher Teilnehmer fest. „Wir konnten uns trotz zweier taktischer Patzer bei den Kurzstrecken durch eine hervorragende kämpferische Leistung während des abschließenden Langstreckenrennens wieder auf das Treppchen verholen“, freute sich Steuermann Christian Plump nach der feierlichen Preisverteilung auf der Marstrander Burg.

Europameister wurde mit deutlichem Vorsprung die schwedische Crew Data Communication mit Skipper Ralf Aspholm, gefolgt von dem Norweger Sverre Valeur und Team Bergen. Weitere Platzierungen deutscher Teilnehmer in dem fast 40 Schiffe aus sechs Nationen umfassenden Feld:
Platz 6: Unique (aus Kiel)
Platz 9: Chinook
Platz 10: Patent, ebenfalls aus Bremen
Platz 13: Sixty 4
Platz 14: Extasy

„Diese Europameisterschaft ist ein klarer Beweis für die internationale Akzeptanz und Tragfähigkeit des Regattasegelns mit Vergütungssystem“, resümierte der Beluga Sailing-Teamchef nach der EM. Die Vermessungsformel ORCi wird erst seit dieser Saison angewendet und hat den Bremer dazu veranlasst, auf eine Rennyacht vom Typ Rodman 42 zu wechseln. Mit Erfolg: Immerhin hat das Beluga Sailing Team in diesem Jahr bereits die Rennserien Maior und Nordseewoche sowie die Internationale Deutsche Meisterschaft gewonnen.

Dass es bei der EM in Schweden nicht ganz für die Spitze reichte, lag nicht zuletzt an einer neuen Crew-Konstellation. Da Stamm-Taktiker Markus Wieser anderweitig verpflichtet war, mussten sich Mannschaft und Ersatztaktiker erst einspielen. „Der Sieg war unter diesen Umständen nicht erreichbar“, so Christian Plump. Trotzdem war der Steuermann vollen Lobes für die Europameisterschaft. „Die Rennen wurden von den jeweiligen nationalen Spitzenteams mit Fairness und großem taktischen Können ausgetragen. Ein wirklich großartiges internationales Event.“

Der Name Beluga Sailing Team, benannt nach dem Teampartner, der Beluga Shipping GmbH, ziert bereits im zweiten Jahr den Rumpf der Regattayacht. Wie das Beluga Sailing Team gehört die Bremer Projekt- und Schwergutreederei zu den Experten in ihrer Disziplin: Auf internationaler Ebene rangiert das Unternehmen unter den Top-Schwergutreedereien.

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Dienstag, 12. August 2008

Bodenseesegler sehr erfolgreich beim Elfi-Pokal in Bayern am Starnberger See

12.08.08 - hos / Eine Woche vor Beginn der Internationalen Deutschen Meisterschaft der H-Boote fand am vergangenen Wochenende der Elfi-Pokal am Starnberger See statt. Entgegen der schlechten Windprognosen von Wettfahrtleiter Thomas Klug sollten es zwei segelintensive Regattatage werden. Segler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen zu der Regatta im Bayerischen Yacht-Club (BYC) in Starnberg. Unter den 51 Mannschaften waren auch die Bodenseesegler Sven Holzer, Adi Gerlach und Thorsten Müller mit ihren Crews.

Bei zwei Windstärken erwies sich der erste Start als schwierige Angelegenheit für die vielen Mannschaften. Erst der dritte Versuch gelang als Thomas Klug die Segler mit der schwarzen Flagge zwang sich zu disziplinieren. Das Team Holzer kam gut weg und lag an der ersten Tonne sogar in Führung, welche die Mannschaft allerdings nicht bis ins Ziel halten konnte und den Lauf als Dritter beendete. Adi Gerlach vom Yachtclub Romanshorn kam als elfter ins Ziel und Thorsten Müller vom Yachtclub Meersburg wurde siebter. Werner Fritz vom BYC gewann den Lauf vor Knut Viehweger vom Yachtclub Lörrick.

In den beiden folgenden Läufen frische der Wind auf und es hatte in Böen bis zu vier Beauforts. Zudem kamen extreme Winddreher, die den Seglern das Taktieren nicht einfach machten. Das zweite Rennen konnte der Österreicher Stefan Frauscher, der ebenfalls für den BYC startete, für sich entscheiden und verwies Kay Niederfahrenhorst vom Münchner Yachtclub und Fritz auf die Plätze zwei und drei. Sven Holzer von der Regatta Crew Organisation kam als fünfter ins Ziel vor Gerlach auf Rang sechs und Müller als zehnter. Die letzte Wettfahrt des Tages lief für das Team Holzer aus Konstanz nicht so gut wie die vorhergehenden Rennen. Nach einem schlechten Start erarbeitete sich die Jungmannschaft aber dennoch einen 18. Rang. Die Mannschaft Müller/Kränzlein/Koch beendete den Lauf erneut als siebter und die Schweizer Crew auf Position 15. Mit einem deutlichen Vorsprung siegte wiederholt Werner Fritz vor Hans-Dieter Hahn (BYC). Sven Holzer lag mit seinem Team Sarah Holzer und Moritz Krause am Ende des ersten Wettkamptages auf Platz sechs. Werner Fritz führte bereits am Samstag uneinholbar. Sieben Punkte dahinter folgte Stefan Frauscher auf Position zwei des Klassements.

Am Sonntag hatte es trotz Sonnenschein Wind, der während der vierten und letzten Wettfahrt von zwei auf eine Windstärke abflaute. Nach zwei Massenfrühstarts gingen die H-Boote auf die Bahn. Laufsieger wurde Friedrich Hauger vom Starnberger See, gefolgt von Peter Wiesner und Kay Niederfahrenhorst. Sven Holzer ersegelte sich in dem leistungsstarken Feld erneut einen fünften Platz und konnte damit den 18. Rang vom Vortag streichen. Adi Gerlach belegte Position sechs und Thorsten Müller segelte seinen Streicher (15). Das Team Holzer verringerte am Sonntag den Abstand auf den Erstplatzierten Werner Fritz, der nicht mehr antrat, und kam auf einen hervorragenden dritten Platz. Stefan Frauscher hatte nur noch einen Punkt weniger auf Position zwei. Die Mannschaft um Adi Gerlach beendete die Regatta ebenfalls mit einem ebenso hervorragenden siebten Rang. Müller und sein Team wurde neunter. Mit den drei Platzierungen unter den Top Ten können die Mannschaften vom Bodensee sehr zufrieden sein und in Richtung Deutsche Meisterschaft blicken, die vom 16. bis zum 21. August im Münchner Yachtclub am Starnberger See ausgetragen wird.

Schümann-Crew geht kämpferisch in den Schlusspurt

12.08.08 - Niemann bleibt nach Fehlstart optimistisch: „Neuer Tag, neues Glück“ - Qingdao (DSV) - Es war nicht der Tag der deutschen Seglerinnen in der Fushan Bucht vor Qingdao: Weder gelang Laser Radial-Steuerfrau Petra Niemann der erhoffte gute Start in ihre dritte Olympiateilnahme noch konnten sich die Doppeleuropameisterinnen Stefanie Rothweiler und Vivien Kussatz in der Flotte der 28 470er-Jollen durchsetzen.

Vor allem Petra Niemann zeigte sich enttäuscht, nachdem sie mit zwei 20. Rängen nur auf Platz 26 der insgesamt 28 Laser Radial-Seglerinnen segelte: „Ich kann mir auch nicht erklären, woran es gelegen hat. Ich war im Training schnell genug und so hat es sich auch während der Regatta angefühlt.“ Zwei Tage vor ihrem 30. Geburtstag sagte die Pharmazeutin: „Natürlich bin ich enttäuscht, aber für morgen gilt: Neuer Tag, neues Glück.“

Gleichzeitig mussten die deutschen 470er-Seglerinnen am Dienstag bei leichten Winden um sechs bis sieben Knoten und anspruchsvollsten Strömungsverhältnissen mit den Rängen elf und neun sowie Platz sieben nach vier Wettfahrten zufrieden sein. Steuerfrau Stefanie Rothweiler hat noch kein Rezept für das eigenwillige Revier gefunden: „Wir fühlen uns gut und sind auch schnell. Ich weiß nicht, woran es liegt. Klar ist, dass wir zu oft die falsche Seite erwischen. Entweder hast Du in diesem Revier den richtigen Riecher – so wie die Australierinnen – oder eben nicht. So wie wir.“ Die Australierinnen Elise Rechichi und Tessa Parkinson haben nach vier Rennen bereits acht Punkte Vorsprung auf die nächste Konkurrentin.

Bessere Laune brachten am Dienstag Abend Johannes Polgar und Florian Spalteholz vom Training im Gelben Meer mit in den Olympiahafen. Die Mannschaft startet gleichzeitig mit den Starbootseglern Marc Pickel (Kiel) und Ingo Borkowski (Babelsberg) erst am 15. August in die olympische Regatta. Florian Spalteholz (Kiel) berichtete: „Es waren für uns heute da draußen traumhafte Segelbedingungen. Wir haben noch einmal unsere beiden Spinnaker getestet, müssen nun entscheiden, welchen wir fahren. Aber ich denke, das ist ein Problem, das andere Teams gerne hätten. Wir gehören bislang mit beiden Paketen zu den schnellsten Booten.“

Schneller werden dagegen wollen und müssen Yngling-Steuerfrau Ulrike Schümann und ihr Team. Vier Wettfahrten vor dem abschließenden Medaillenrennen trennte sich die Mannschaft am Dienstag von ihrem Psychologen Kurt Banse. „Er hat sehr professionell reagiert und auch Verständnis signalisiert“, berichtete Ulrike Schümann, „wir sind einfach der Meinung, dass die Zusammenarbeit für die nächsten Tage nicht mehr zielführend ist.“ Die Berlinerinnen wollen sich im Endspurt wieder auf die eigenen Qualitäten besinnen und rechnen sich trotz bislang durchwachsener Serie immer noch Medaillenchancen aus. Zwar belegt das Trio drei Tage vor dem Finale nur den elften Platz unter 15 Ynglingen. Doch der ist in der Realität mehr wert als auf dem Papier: Tatsächlich trennen die deutschen Seglerinnen nur vier Punkte vom Bronzeplatz. „Das ist nichts, das können wir noch schaffen“, sagte Schümann am Vorabend der Rennen sieben und acht.

Am Mittwoch werden die Wettfahrten in den Disziplinen 49er, 470er Frauen und Männer, Finn Dinghy, Laser, Laser Radial und Yngling fortgesetzt. Dann greift auch die bislang erfolgreichste deutsche Segelmannschaft wieder an: Jan-Peter und Hannes Peckolt liegen im 49er nach sechs von 15 Rennen auf dem aussichtsreichen vierten Platz.

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Einsätze der Wasserschutzpolizei

12.08.08 - Keine Personen zu Schaden gekommen sind während des Sturms, der am Montagabend auch über den Bodensee hinweg zog. Im Seeraum vor der Malerecke bei Langenargen war bei acht bis neun Windstärken eine Laserjolle gekentert, dessen Schiffsführer konnte sich jedoch ohne Fremde Hilfe schwimmend ans Ufer retten und die Wasserschutzpolizei verständigen.

Bei später nachlassenden Winden wurde der Segler durch die Besatzung eines Schlauchbootes des Yachtclubs Langenargen zu seinem vor der Hafeneinfahrt treibenden Wasserfahrzeug gebracht, das er anschliessend selbstständig in den Hafen brachte.

Beim Campingplatz Kirchberg waren drei Schwimmer von den Starkwinden überrascht worden, die sich daraufhin an einer Boje festklammerten und um Hilfe riefen. Bis zum Eintreffen der Wasserschutzpolizei befanden sich die drei jedoch bereits unversehrt an Land und wurden von Angehörigen der DLRG betreut.

Von einem Boot der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen in den Hafen des Württembergischen Yachtclubs geschleppt wurde ein Segelboot, dessen Mast im Sturm vor Friedrichshafen-Seemoos gebrochen war. Die beiden an Bord befindlichen Personen blieben unverletzt.

Montag, 11. August 2008

Hoffnung am Horizont: Deutsche Segler läuten Trendwende ein

11.08.08 - Qingdao (DSV, 11. August 2008). Die deutsche Segelflotte wittert nach mäßigem Auftakt Morgenluft im Gelben Meer. Am dritten Regattatag waren es Jan-Peter und Hannes Peckolt, die endlich die Trendwende für die Mannschaft um Teamchef Hans Sendes (Hamburg) einläuteten. Mit den Einzelrängen sechs, drei und zwei preschten die Brüder vom Yacht-Club Langenargen am Montag in der Fushan Bucht vor Qingdao auf Platz vier vor und präsentierten als ernsthafte Medaillenanwärter.

Mit strahlendem Lächeln zogen die Studenten aus Hamburg und Kiel am späten Nachmittag in glühender Hitze um 35 Grad ihren 49er aus dem Hafenbecken. Hannes Peckolt sagte: „Das war ein super Tag, heute hat wirklich alles gepasst. Wir haben uns auf dem Boot sehr wohl gefühlt und festgestellt, dass uns vor allem unser gutes Konzentrationsvermögen viel Mut macht.“

Auch Teamchef Hans Sendes freute sich über die herausragende Leistung seiner Olympianeulinge: „Ich denke, da musste am ersten Tag einfach nur der Druck raus. Ich habe schon am Vorabend prophezeit, dass es für die beiden heute viel besser gehen wird.“

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte wiederum Yngling-Steuerfrau Ulrike Schümann, die nach Rang elf in der fünften Wettfahrt am Dienstag keine Antwort mehr auf das Trimmproblem ihrer Crew hatte. Wieder war die Mannschaft gut ins Rennen gestartet, verlor aber dann Platz um Platz und kreuzte die Ziellinie erst als elfte. „Da hätte ich am liebsten aufgegeben, war so was von frustriert, wusste einfach nicht mehr, was ich noch tun sollte“, räumte die 35 Jahre alte Aktivensprecherin der Segler ein. Doch dann schlug das Team endlich zurück, verlor im sechsten Rennen zwar erneut die bis zur dritten Wendmarke gehaltene Führung, erreichte die Linie jedoch als dritte. „Da wusste ich: Wir können doch noch so richtig gut segeln!“

Schümanns elfter Platz im Zwischenklassement täuscht bei der Betrachtung der realistischen Medaillenchancen, die ihrer Crew vier Wettfahrten vor dem finalen Medaillenrennen am 16. August noch bleiben: Vom Bronzeplatz trennen die Frauen vom Verein Seglerhaus am Wannsee und dem Berliner Yacht-Club nicht mehr als vier Punkte. „Das ist nichts, wir werden jetzt noch einmal richtig kämpfen“, sagte Schümann. Um das Momentum des dritten Ranges in der letzten absolvierten Wettfahrt zu konservieren, hat Schümann ihre Mitseglerinnen Julia Bleck und Ute Höpfner am Dienstag trotz Ruhetag zum Sondertraining einbestellt hat. „Jetzt, da der Knoten geplatzt ist, müssen wir unbedingt dran bleiben“, begründete die Diplomkauffrau die radikale Maßnahme.

Ein solider Einstand in ihre zweite olympische Regatta nach der Premiere vor vier Jahren gelang 470er-Doppeleuropameisterin Stefanie Rothweiler. Die Münchner Steuerfrau und ihre Berliner Vorschoterin Vivien Kussatz segelten im Feld der insgesamt 19 470er-Jollen für Frauen mit den Einzelrängen sieben und sechs auf Platz sieben. „Es war sehr schwierig, das Revier heute da draußen zu lesen. Windtendenzen lassen sich nur sehr schwer erahnen. Deswegen sind wir wirklich froh über unseren soliden Start. Wir sind ja sowieso nicht die großen Risikoseglerinnen. Dicke Dinger darf man sich hier auf keinen Fall einfangen.“ Etwa solche wie die co-favorisierten Japanerinnen Ai Kondo und Naoko Kamata, die mit zwei 15. Rängen zunächst nur auf Platz 17 des Zwischenklassements landeten.

Während die Klassen Yngling mit der führenden britischen Olympiasiegerin Sarah Ayton und Finn Dinghy mit dem neuen Spitzenreiter Ben Ainslie aus Großbritannien am Dienstag pausieren, werden die Wettfahrten in den Disziplinen 470er Männer und Frauen sowie RS:X Männer und Frauen fortgesetzt. Für die Klassen Laser und Laser Radial fällt parallel der erste Startschuss.

Zwei Tage vor ihrem 30. Geburtstag startet am Dienstag um 13 Uhr Ortszeit auch Petra Niemann auf der direkt vor dem Hafen liegenden Bahn Alpha in ihre dritte Olympiaregatta. Dort strömen inzwischen täglich tausende chinesische Olympiafans auf die rund 500 Meter lange und zehn Meter breite Mole und genießen das Spektakel unter aufgespannten Regenschirmen, die sie jedoch vor der unbarmherzigen Sonne schützen sollen. Die Berlinerin Niemann zählt im Laser Radial ebenfalls zum erweiterten Favoritenkreis und will nun zeigen, dass ihre durch Abstinenz von großen Regatten geprägte ungewöhnliche Vorbereitung Früchte trägt. „Wenn ich mein Leistungsvermögen pünktlich abrufe, dann ist eine Medaille ganz leicht möglich.“

Deutsche Olympiasegler auf Formsuche in der Fushan Bucht

11.08.08 - Teamchef Sendes tröstet: “Noch ist die Medaille für Ulli Schümanns Crew nicht weg." - Qingdao (DSV, 10. August 2008). Die Flotte der deutschen Olympiaseglerinnenund ­segler kämpft in der Fushan Bucht vor Qingdao um die Trendwende.

Auch der zweite Regattatag endete für die Berliner Yngling-Crew von Ulrike Schümann und die 49er-Segler Jan-Peter und Hannes Peckolt aus Hamburg und Kiel noch nicht mit dem erhofften Erfolg, sondern mit den mäßigen Plätzenacht und zwölf im Zwischenklassement. “Aber beide Teams haben vor allem zu Beginn ihrer Wettfahrten mehrmals bewiesen, dass sie vorne dabei sein können. Die Nervosität muss einfach raus", machte Teamchef Hans Sendesseinen Schützlingen am Abend Mut. Tatsächlich hatten vor allem Ulrike Schümann, Julia Bleck und Ute Höpfnerim ersten Rennen am Sonntag zunächst sogar bis zur ersten Wendemarke die Führung übernommen und auf den beiden folgenden Kursabschnitten Platz drei verteidigt, um am Ende doch nur siebte zu werden. “Ich bin traurig und enttäuscht", sagte die Yngling-Steuerfrau am Abend im Olympiahafen, “dahaben wir null Speedprobleme, sind an der Kreuz so richtig schnell und dann verlieren wir immer wieder Boden auf den Vorwind-Kursen."

Die Mannschaft hat laut Schümann Probleme mit dem Spinnakertrimm. Ihre Analyse wird durch die Zwischenergebnisse des Teams auf der Bahn Echobestätigt. Am Wind ­ so vor allem auf dem ersten Abschnitt zwischen Startlinie und erster Wendemarke - holt das deutsche Trio meistens auf oder verteidigt seine Position, vor dem Wind ­ und dann zumeist auf dem letzten und vierten Kursabschnitt ins Ziel - verliert es stets mehrere Plätze. Trotz Beratung der Seglerinnen mit ihrem Psychologen Kurt Banse wollen Nervosität und Anspannung der Crew bei ihrer Olympiapremiere laut Schümanneinfach nicht von Bord weichen. “Ich muss jetzt erst einmal eine Stunde laufen und runter kommen, dann sehen wir, wie wir das Problem in den Griff kriegen", sagte die 35 Jahre alte Chefin im Boot, “das ist doch hier die Regatta unseres Lebens, das muss einfach besser gehen."

Die deutschen Damen liegen nach vier von insgesamt zehn Wettfahrten bis zum entscheidenden Medaillenrennen am 16. August auf Platz acht. Von den drittplatzierten Niederländerinnen um Steuerfrau Mandy Mulder trennen die Frauen vom Verein Seglerhaus am Wannsee und dem Berliner Yacht-Club nur sieben Punkte. Spitzenreiterin in der Flotte der 15 Ynglinge ist die Mannschaft der britischen Olympiasiegerin Sarah Ayton. Auch Jan-Peter und Hannes Peckolt aus Hamburg und Kiel konnten der deutschen Segelflotte bei ihrem ersten Einsatz im Gelben Meer im 49er keinen Aufwärtstrend bescheren. Mit den Rängen 16, sechs und elf sowie Gesamtrangzwölf gelang die Olympiapremiere der Brüder nicht so gut wie erhofft. Der 25-jährige Vorschoter Hannes, gemeinsam mit dem eineinhalb Jahre älteren Bruder Pit Mitglied im Yacht-Club Langenargen und seglerisch auf dem Bodensee groß geworden, sagte: “Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Im letzten Rennen lagen wir in aussichtsreicher Position und haben dann in einer Halse vielleicht etwas zu viel riskiert. Darüberhaben wir uns heute am meisten geärgert." Die Taktik der Crew für den Folgetag verändert sich laut Medizinstudent Hannes deswegen nicht: “Wir wollen weiterhin einfach jeden Tag maximal gutsegeln."

Die Chance dazu haben die Brüder am Montag in den Wettfahrten vier bis sechs der 49er-Klasse. Parallel werden in den Disziplinen Yngling und Finn Dinghi die Rennen fünf und sechs ausgetragen. Erstmals steigen dannauch die 470er-Frauen und Männer ins olympische Geschehen ein. Mit den 470er-Doppel-Europameisterinnen Stefanie Rothweiler und Vivien Kussatz ausMünchen und Berlin geht hier die dritte deutsche Segelmannschaft ins Rennen.

Kein Auftakt nach Maß, aber Schümann bleibt optimistisch

11.08.09 - „Wir können es besser und haben sicher kein Speedproblem“ - Qingdao (DSV, 9. August 2008). Nach dem ersten Tag ihrer Olympiapremiere belegen Ulrike Schümann und ihre Yngling-Crew mit Julia Bleck und Ute Höpfner bei der olympischen Regatta vor Qingdao Platz acht. „Das ist ein akzeptabler Ausgangswert, auch wenn heute mehr drin gewesen wäre. Wir haben sicher kein Speedproblem, aber noch Probleme im Segeltrimm“, haderte Steuerfrau Schümann mit dem Mittelfeldplatz. Gleichzeitig hat die 35-Jährige weder ihren Optimismus noch ihren Kampfgeist verloren: „Wir wissen, dass wir es besser können. Es war heute einfach noch viel Nervosität mit an Bord.“

„Da musste erst einmal der Druck raus, in den nächsten Rennen wird es sicher besser“, munterte auch Teamchef Hans Sendes seine Mannschaft am Abend vor der offiziellen Eröffnungsfeier für die Segler im Olympiahafen von Qingdao auf. Die insgesamt 45 Yngling-Seglerinnen hatten am Samstag auf Kurs Alpha vor allem mit extrem anspruchsvollen Strömungsverhältnissen zu kämpfen. „Da gibt es ungeheure Stromkanten“, berichtete Schümann, „auch am Start waren alle Teams übervorsichtig, denn der Strom schiebt mit enormer Kraft von hinten – da gibt es sonst ganz schnell mal einen Frühstart.“

In Führung liegen die favorisierte britische Olympiasiegerin Sarah Ayton und ihr Team (5 Punkte) vor den kanadischen Außenseiterinnen mit Steuerfrau Jennifer Provan (9 Punkte) und den Holländerinnen mit Mandy Mulder (10 Punkte) an der Pinne.

Trotz zehn Punkten Rückstand auf die Spitzenreiterinnen will sich Schümann von ihrem Resultat nicht bremsen oder frustrieren lassen. Die Prognose der 35-jährigen Steuerfrau vom Verein Seglerhaus am Wannsee: „Wir dürfen uns jetzt keine großen Patzer mehr erlauben, müssen möglichst immer in die Top 5 segeln. Den einen erlaubten Streicher haben wir uns wohl schon heute geleistet.“

In den parallel ausgetragenen Rennen in der Einhandjolle Finn Dinghy übernahm der Pole Rafal Szukiel (5 Punkte) nach dem ersten Tag die Führung vor dem Amerikaner Zach Railey (7 Punkte) und Großbritanniens Doppel-Olympiasieger Ben Ainslie (11 Punkte). Der Brite hat in China seine dritte Goldmedaille im Visier und gewann nach schwachem Auftakt die zweite Wettfahrt souverän. Von der britischen Presse liebevoll „Big Ben“ getauft, könnte der 31-jährige Ausnahmeathlet erneut zum Superstar der olympischen Segelregatta werden.

Die Eröffnungsfeier für die 400 Segler aus 62 Nationen begann am Samstag Abend um 20 Uhr im Olympiahafen von Qingdao. Die olympische Regatta wird am Sonntag mit den Rennen drei und vier der Disziplinen Yngling und Finn Dinghy sowie den ersten drei Wettfahrten im 49er fortgesetzt. Dann starten auch die Brüder Jan-Peter und Hannes Peckolt aus Hamburg und Kiel in ihre Olympiapremiere.

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Sonntag, 10. August 2008

Altnauer Segelclub ASC - Tag- und Nachtregatta

10.08.08 - Urs Heiz - Bei kräftigem Wind konnte am vergangenen Freitagabend die Altnauer Tag- und Nachtregatta gestartet werden. Von den 110 gemeldeten Schiffen wurden letztendlich 98 am Start gezählt. Bereits nach 59 Minuten, um 20:59 Uhr, erreichten Albert Schiess und Walter Steiner auf ihrem Katamaran „Holy Smoke“ das Ziel vor Altau und beendeten die Langstreckenregatta als schnellstes Schiff.

Windgeschwindigkeiten bis zu 6 bft. und starker Seegang machte einigen Mannschaften bei der Anreise am Nachmittag zu schaffen. So musste ein Skipper vor Romanshorn umkehren weil sein Schiff das überkommende Wasser nicht mehr verkraften konnte. Eine weitere Mannschaft lief vor Altnau auf Grund und verlor dabei auch noch das Vorsegel. Nur mit dem Grosstuch und ohne Motor war das Aufkreuzen in der Altnauer Hafeneinfahrt nicht möglich. Auch diese Mannschaft steuerte den Heimathafen bereits vor dem Start an.

Pünktlich um 20:00 Uhr, bei mittlerweile moderaten vier Windstärken, entliess Wettfahrtleiter Frank Schüepp vom Altnauer Segelclub ASC das Feld mit Kurs Konstanz auf die erste Kreuz. Weitere Bahnmarken lagen vor Hagnau am Deutschen Ufer und Güttingen (CH). In zwei Gruppen gestartet boten die insgesamt 12 Klassen mit den 2 Katamaranen und Kielyachten aller Grössen und Schattierungen ein beeindruckendes Bild auf dem Wasser. Bedingt durch optimale Windverhältnisse blieb das gesamte Feld über einen langen Zeitraum dicht beisammen. Die internationalen und teilweise prominenten Mannschaften kämpften unerbittlich um Plätze und Positionen. Die Mannschaft um Richard Volz, mit Christian Gasser und Ernst Bieri, welche auf ihrer 8mR-Rennyacht „Aluette“ den Weltmeistertitel 2007 errungen haben, rang auf Augenhöhe mit potentiellen Gegnern wie der „Vermeer“ von Michael Piper und entschied den Konkurrenzkampf für sich.

Nach der Wendemarke Hagnau, bei auffrischendem Wind, wurde die „Zampano“ von einer grossen Yacht überholt. Gut im Rennen brach der Spi durch die Abdeckung ein, das Schiff verlor stark an Geschwindigkeit. Beim plötzlichen wiederaufgehen des Spinnackers wurden durch den Winddruck grosse Kräfte freigesetzt, der Schäckel brach. Skipper Gresser: „Wir mussten die Regatta mit der Genua beenden und verloren einige Plätze. Mit dem 5. Rang in unserer Gruppe sind wir dennoch zufrieden“. Kurt Hess auf „Chetan“ rundete die Tonne Hagnau als erstes Schiff der Klasse 101. Er konnte diese Position bis ins Ziel verteidigen. Um 22:58 querte das letzte Schiff die Ziellinie vor Altnau. Neben kleineren Vorkommnissen sei die Regatta fair, unfallfrei und schnell verlaufen erklärte Wettfahrtleiter Schüepp auf Anfrage. Eine nach Abschluss der Regatta vom Schweizer Ufer losgerissene und abgetriebene Wendemarke konnte anderntags vor Fischbach unversehrt wieder eingesammelt werden.

Zur Siegerehrung erschienen die Mannschaften am Samstagmorgen etwas übermüdet. Nicht nur die anspruchsvolle Regatta sondern auch die abschliessende stimmungsvolle Seglerparty mit der Band „The Noise Brothers“ hatte teilweise deutliche Spuren hinterlassen. Die Wertung erfolgte nach Klassen und Yardstick sowie der Ausgleichsformel ORC. Neben Erinnerungs- und Wanderpreisen konnten vom Veranstaltenden Club erneut attraktive Sponsorenpreise verlost werden. Ein wertvoller Chronometer, Uhren und Segelbekleidung sowie Reisegutscheine und Körperpflegeprodukte erfreuten die glücklichen Gewinner. Text und Bilder: Urs Heiz

Rangliste (Auszug Sieger)
Open Class: SUI 44 Albert Schiess (Katamaran)
YST1: SUI 11 Richard Volz (8mR)
YST2: GER 1380 Thomas Münzer (20er n.V.)
YST3: SUI 1864 Brigitte Burri (Shark 24)
X99: GER 516 Elke Maurer-Martin
Aphrodite 101: SUI 266 Kurt Hess
Avance 36: AUT 5 Jürgen Peter
H-Boote: SUI 512 Thomas Harder
Folkeboot: GER 475 Andy Trunz
ORC 1: SUI 37 Sven Nicklaus (X-Treme 37)
ORC 2-4: GER 4113 Maria v. Magg (BB10)
ORC Sport: SUI 084 Patrick Sievi (Esse 850)


Mannschaftssport


Auf der Kreuz


An der Wendemarke Konstanz

Die Resultate > (Aenderung 15.08.08!)