Freitag, 9. Mai 2008

Kohlendioxid-Patronen im Fluggepäck amtlich erlaubt

09.05.08 - Dürfen aufblasbare Rettungswesten und Kohlendioxid-Patronen im Fluggepäck mitgenommen werden? Immer wieder führt diese Fragestellung zu langen Diskussionen mit dem Personal von Fluggesellschaften.

Während die Airlines oft sehr rigide ablehnen, vertritt das Luftfahrtbundesamt (LBA) eine andere Auffassung: Die für die Sicherheit zuständige Bundesbehörde stellte klar: Die Mitnahme von „zwei kleinen Kohlendioxidzylindern“ im beziehungsweise als Passagiergepäck ist amtlicherseits erlaubt. Ralf-Thomas Rapp, Vorsitzender des Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR) freut sich über diese deutliche Aussage: „Wer in fernen Revieren chartern aber dabei nicht auf seine bewährte Rettungsweste verzichten möchte, hat ein gutes Argument mehr für die Gespräche mit den Airlines.“

Jedoch hat die Sache einen Pferdefuß: Einfordern können die Wassersportler diese Erlaubnis nicht. Denn das LBA weist auch darauf hin, dass die Entscheidung letztendlich doch bei den Airlines liegt. Das LBA bezog sich dabei auf die internationalen Abkommen ICAO T.I Part 8 / Chapter 1.1.2 m) beziehungsweise IATA-DGR Tab. 2.3.A.

Ralf-Thomas Rapp: „Die verschiedenen Airlines haben da unterschiedliche Ansichten. Während einige die Problematik ähnlich gelassen betrachten wie das LBA, verhalten sich andere Gesellschaften Wassersportlern gegenüber nicht entgegenkommend. Da kann man den Fluggästen nur raten, das Geld für die Tickets bei der richtigen Gesellschaft auszugeben.“ Generell gelte der Tipp, schon im Vorfeld Kontakt zur Airline zu suchen und den Wunsch nach Mitnahme seiner persönlichen Schutzausrüstung zu äußern. Eine Klärung und schriftliche Erlaubnis des Sicherheitspersonals per Fax könne meistens Ärger kurz vor Abflug vermeiden.

„Auf jeden Fall kann sich das Airline-Personal bei der Begründung der Ablehnung nicht mit einer fehlenden amtlichen Erlaubnis herausreden. Denn diese Zustimmung des LBA ist eindeutig gegeben“, so der FSR-Vorsitzende.

In punkto Definition von „kleinen“ Kohlendioxidzylindern gab das LBA in Absprache mit der Bundesanstalt für Materialforschung die Empfehlung ab, dass Patronen mit einem Füllgewicht von bis zu 60 Gramm beziehungsweise 120 Milliliter Kohlendioxid akzeptabel sind. Im FSR haben sich 16 führende deutsche Unternehmen - Hersteller und Importeure von Seenot-Rettungsmitteln - zusammengeschlossen, deren Ziel es ist, die Sicherheit auf dem Wasser zu verbessern. Informationen rund um das Thema Seenot-Rettungsmittel und das Verhalten auf dem Wasser sind zu bekommen beim FSR, Gunther-Plüschow-Straße 8, D-50829 Köln, Telefon: +49 (0)221/595710 sowie unter www.fsr.de.com.

Donnerstag, 8. Mai 2008

100 Jahre Schärenkreuzer

08.05.08 - Große Jubiläumsveranstaltung bei der Rund Um 2008 am Bodensee. Vor mehr als 100 Jahren entwickelte eine elfköpfige Expertenkommission der Königlich Schwedischen Seglergesellschaft (KSSS) eine revolutionäre Formel zum Bau von schnellen Regattayachten, die für ihre Länge federleicht waren und mit verhältnismäßig kleiner Segelfläche erstaunlich gute Segeleigenschaften erzielten: die Schärenkreuzer waren geboren. 1908 wurde der erste Schärenkreuzer „ÄLVAN“ von Erik Salander gezeichnet und bei der seinerzeit führenden Werft von August Plym in Schweden gebaut.

Die Begrenzung wurde zunächst im Wesentlichen durch die Segelfläche definiert. Noch heute werden 15 m², 22 m², 30 m², 40 m², 55 m², 75 m², 95 m², 120 m² und 150 m² Schärenkreuzer weltweit gesegelt. Besonders weit verbreitet sind die 22er und 30er, welche auch am Bodensee sehr beliebt sind und eine große Tradition auf süddeutschen Binnengewässern haben. Sie zeichnen sicht durch sportliche Eleganz, große Sicherheit selbst bei stürmischen Bedingungen und ein hohes Geschwindigkeitspotenzial aus.


Große Begeisterung beim Schärenkreuzer-Cup vor Friedrichshafen

Bei der Rund Um, der berühmten Langstrecken-Nacht-Regatta am Bodensee, haben sich die Schärenkreuzer ARGO und BENNY Jahrzehnte lang beim Gewinn des „blauen Bandes“ abgewechselt. Letztere hielt 26 Jahre lang die Rekordzeit (1973 - 1999).

30 m² Schärenkreuzer waren oft meldestärkste Klasse beim größten Event am See, so auch zuletzt 2007 und allgemein die aktivste Regatta-Klasse am Bodensee. Die internationale Vereinigung der 30 m² Schärenkreuzer, die seit 1952 besteht, organisiert zur Feier des 100 jährigen Bestehens eine große Jubiläumsveranstaltung im Rahmen der diesjährigen Langstrecke.


Startszene vor Lindau

Vor dem Start wird es einen Aperitif im Festzelt geben.
Danach werden die Schärenkreuzer als erste Klasse exklusiv 10 min vor dem Hauptfeld direkt vor dem LSC-Hafen in Landnähe starten. Damit am Samstagabend bei dem großen Seglerfest im Zelt alle rechtzeitig und ausgeruht erscheinen können, wird für die Schärenkreuzer ausnahmsweise nur die kleine Runde bis Meersburg und über Romanshorn zurück gesegelt.
Dem abendlichen Fest mit Tanz und Preisverteilung folgt am Sonntag um 12.30 Uhr vor der Lindauer Kulisse ein Flottensegeln, bevor die schlanken Yachten heimatliche Gewässer anlaufen.

Programm: Flyer >
- Freitag, 06.06.2008 16.30 Uhr: Aperitif im Festzelt
- Freitag, 06.06.2008 19.20 Uhr: Vorgezogener Start der Schärenkreuzer direkt vor dem LSC-Hafen (kurze Runde)
- Samstag, 07.06.2008 19.30 Uhr: Großes Seglerfest im Zelt mit Preisverteilung der Schärenkreuzerklassen
- Sonntag, 08.06.2008 12.30 Uhr: Flottensegeln vor Lindau

Internationale Vereinigung der 30-m²-Schärenkreuzer-Klasse e.V.

Montag, 5. Mai 2008

Sachbeschädigungen in der Nacht zum 1. Mai

05.05.08 - In einem Akt sinnloser Zerstörungswut hatten unbekannte Täter in der Nacht zum 1. Mai das im Mantelhafen liegende Boot der Wasserschutzpolizei Überlingen widerrechtlich betreten und anschließend erheblich beschädigt. So rissen die Unbekannten eine Antenne aus der Halterung und entwendeten diese oder warfen sie in den Bodensee, beschädigten den Suchscheinwerfer und demolierten ein Blaulicht. Darüber hinaus trampelten die Unbekannten über ein Persenningdach des Polizeibootes, das hierbei ebenfalls beschädigt wurde und beschmierten die Frontscheibe mit Rasierschaum.

Durch diese Aktion richteten die unbekannten Täter nicht nur einen Sachschaden von rund 1000 Euro an, sondern setzten auch die Einsatzfähigkeit des Polizeibootes zeitweise außer Betrieb.

Welche Folgen ein für den Seenoteinsatz nicht zur Verfügung stehendes Polizeiboot nach sich ziehen kann, scheint diesen Zeitgenossen nicht bewusst oder gar gleichgültig zu sein. Nur einen Tag zuvor war auch dieses Polizeiboot den gesamten Nachmittag auf dem Bodensee im Einsatz, um mehrere Bootsbesatzungen und Surfer, die bei Starkwind in Seenot geraten waren, aus ihrer bedrohlichen Lage zu helfen. Hätten entsprechende Witterungsverhältnisse auch am 1. Mai geherrscht, wäre dieses Boot wenigsten für Dauer einer behelfsmäßigen Reparatur für Rettungseinsätze nicht zur Verfügung gestanden.

Ebenfalls erheblichen Sachschaden haben unbekannte Täter angerichtet, die in der Nacht zum 1. Mai, zwischen 02.10 und 02.25 Uhr die Karosserie eines auf dem Markdorfer Markplatz abgestellten Streifenwagen der Polizei mit roter Lackfarbe gesprühten.

Weiterte Sachsbeschädigungen wie Farbschmierereien an Gebäuden, abgesägte Bäume oder durch rohe Eier und Joghurt verunreinigte Hausfassaden wurden bislang aus nahezu allen Kreisgemeinden bei der Polizei angezeigt. Oftmals beläuft sich der hierdurch angerichtete Sachschaden mehrere hundert Euro.

Auch vor Verkehrseinrichtungen machten unbekannte Täter bei ihrem Treiben keinen Halt. Verbogene, umgeknickte und teilweise in die Fahrbahn ragende Verkehrszeichen waren vereinzelt ebenso festzustellen, wie abgeschraubte und Verkehrszeichen, deren Verbleib bislang nicht geklärt werden konnte.

Offensichtlich scheinen manche Zeitgenossen in der Freinacht einen Freibrief zur Begehung von Straftaten zu sehen. Oder sind derartige Delikte nur der Ersatz für mangelnde Kreativität bei der Ausheckung wirklicher Maischerze? In jedem Fall haben die Verursacher entsprechender Sachschäden damit zu rechnen, für die durch ihr Treiben angerichteten Kosten haftbar gemacht zu werden. Entsprechende Täterhinweise nehmen sämtliche Polizeidienststellen entgegen.

Odd Lofteröd ist Drachen Schweizermeister 2008

05.05.08 - Norweger gewinnt sie Internationale Schweizermeisterschaft bei eher leichten Winden. Der Yachtclub Arbon wurde seinem guten Ruf als Organisator voll gerecht und bot den sportlichen Rahmen für diese Meisterschaft, die am Auffahrtstag gestartet wurde. 36 Drachen aus vier Nationen waren zu Gast im Hafen und die Mannschaften und viele Gäste wohnten der Siegesfeier am Sonntagnachmittag im Clubzelt bei, wo Odd Lofteröd mit seiner Mannschaft Niels Lofteröd und Stefan Pulver zum Schweizermeister gekürt wurde.

Souveräner Sieger

Nachdem auch am Sonntag, wie auch schon am Samstag keine gültige Regatta gesegelt werden konnte, war der Bestplatzierteste der ersten beiden Regattatage auch der Gesamtsieger. Der umsichtige Regattaleiter Hans Fatzer hat den sportlichen Teil der Meisterschaft um 12.45 Uhr abgeschossen, nachdem keine Chance auf etwas Wind bestand.

Der Sieger mit dem Boot (NOR 275) hat mit einem beruhigen Abstand von 12 Punkten auf den Zweitplatzierten die Meisterschaft für sich entschieden. Er fuhr in drei von fünf Rennen als erster über die Ziellinie. Diese Überlegenheit ist sehr hoch zu werten, war doch ein hochkarätiges Teilnehmerfeld am Start. Im vergangenen Jahr wurde er norwegischer Meister. Lofteröd wohnt allerdings schon einige Jahr in der Schweiz.

Der Zweite, der Thuner Jürg Wittwer mit GER 1018 ist ein erfolgsgewohnter Segler der zwar keinen Laufsieg holte, aber in jedem Rennen vorne dabei war. Er segelte sich auch dann nach vorn, wenn er durch Winddreher nach hinten gereicht wurde. Für die grosse Überraschung sorgten die vom Chimsee kommenden Sepp Haag mit seiner Crew. Erst auf diese Meisterschaft hin stiegen sie von einer anderen Klasse um und holten sich auf anhieb die Bronze-Medaille. Der Leichtwindspezialist holte sich den Laufsieg im abgekürzten, vierten Rennen.

In diesem gutbesetzten Feld gab es natürlich auch Enttäuschte. Einige Favoriten sahen sich einer Phalangs neuer, junger Segler gegenüber, die bei diesen Windbedingungen mehr Glück hatten. Oft waren enorm grosse Abstände im langgezogenen Feld feststellbar. Gesamthaft beurteilt, war hochstehender Regattasport feststellbar.

Die besonderen Wetter- und Windbedingungen
Die Meisterschaft wurde von der sportlichen Seite als sehr schwierig beurteilt, denn die schwachen und teilweise nicht konstanten Winde verlangten viel Können und ein besonderes Feeling. Es wurde guter Regattasport geboten mit spannenden Zweikämpfen, als auch taktisch klugen Manövern. Ein Kompliment an alle Segler, denn die ganze Meisterschaft verlief ohne einen Protest. Dies ist ein Zeichen, dass Drachensegler fair sind, auch in sehr heiklen Regatta-Situationen.

Die ersten beiden Regattatage boten mit kleinen Abstrichen gute und faire Verhältnisse. Eine Geduldsprobe am Samstag und am Sonntag verdauten nicht alle gleich gut, denn trotz Startversuchen konnte kein gültiger Lauf registriert werden. Die Wetterlage liess keine besseren Winde zu. Stärkere Winde und Wellen wünschten sich wohl die meisten Teilnehmer, denn erst dann kann mit dem Drachen optimal gesegelt werden.

Der Sieger stand also bereits am Freitagabend fest. Weil aber sechs Läufe für die SM ausgeschrieben waren, musste die restliche Zeit verwendet werden, den noch fehlenden Lauf nachzuholen. Leider ohne Erfolg.

Check für „Chinderhus Wyfelden“ durch den Grossratspräsidenten Willi Nägeli übergeben
Einmal mehr wartete die Drachenklasse, vor allem Harro Kniffka des Hanseatic Lloid mit einer grossen Überraschung auf. Wie bereits im Vorjahr wurde die SM dazu benutzt, um für eine Soziale Institution zu spenden. Am Galaabend im Hotel Metropol konnte ein Check und Bargeld in der Gesamthöhe von Fr. 6'500.-- an Frau Colombo vom Chinderhus überreicht werden. Der grosszügige Check wurde vom amtierenden Grossratspräsidenten Herr Willi Nägeli herzlich übergeben. In seiner Verdankung würdigte er diese Geste und die soziale Verantwortung der Drachensegler ganz besonders.


Der Yachtclub Arbon als kompetenter Organisator
Die Meisterschaft ist bestens vorbereitet und durchgeführt worden. Seit letzten Herbst wurde unter der Leitung vom OK Präsident Pablo Erat, dem Vorstand und 50 Helferinnen und Helfern des YCA diese Meisterschaft organisiert. Sie stellt einen der Höhepunkte im Vereinsjahr dar. Zu Land wurden die Gäste im Clubzelt bewirtet. Auf dem Wasser dirigiert Hans Fatzer, als erfahrener Regattaleiter, das Feld der „Königsklasse“ und schaffte mit seinem Team den Rahmen für die sportliche Seite dieser Veranstaltung. Einmal mehr hat sich der YCA bewährt und gezeigt, dass er in der Lage ist, Internationale Meisterschaften zu übernehmen. Er wagt sich im nächsten Jahr gar an eine Europameisterschaft heran, die ebenfalls über die Auffahrtstage stattfinden wird.

Attraktive Preisverleihung im Clubzelt
Aufgrund von grosszügigen Sponsoren konnten den ersten zehn im Klassement attraktive Preise überreicht werden. Sowohl der Clubpräsident, Rolf Niederer, der OK Präsident, Delegierte vom Suisse Sailing sorgten für eine würdevolle Preisverteilung, in der die Gold-, Silber- und Bronzegewinnern besondere Ehre zuteil wurde. Die Sieger wurden frenetisch gefeiert. Als besonders attraktiv beurteilten die Teilnehmer die Preisverlosungen. Das Glück bevorzugte da vor allem die schweizerischen Teilnehmer.

Alle Fotos: Fotos Petra Gregor

Arbon als Gastgeber
Die umliegenden Hotels beherbergten rund 180 Gäste/Regattateilnehmer während diesen vier Tagen. Für andere Gäste wurde es etwas schwierig, noch ein freies Hotelzimmer in unserer Gegend zu finden. Der umtriebige Yachtclub sorgte einmal mehr für touristische Aktivitäten in unserer Region. Es ist zu hoffen, dass das eintritt, was viele Teilnehmer nach der Preisverleihung äusserten. Sie möchten nämlich die wunderschöne Stadt und die herrliche Bucht wieder besuchen. Dies ist sicher ein besonderes Zeichen, dass es ihnen in Arbon gefallen hat.

Schlussresultat >

Sonntag, 4. Mai 2008

Int. Drachen SM: Noch kein Schweizermeister am Samstag

04.05.08 - Am gestrige Samstag lief das ganze Feld bereits um 08.30 Uhr aus, um den noch ausstehenden Lauf zu segeln. Wäre er zu Stande gekommen, hätte der Schweizer- meister am Galaabend gekürt werden können. So muss am Sonntag noch ein Rennen gestartet werden. Die Auslaufbereitschaft ist auf 08.30 Uhr vorgesehen.

Leider hat der Wind nicht mitgespielt. Die seglerische Bilanz: Ein allgemeiner Frühstart und ein, nach dem Vorwindkurs abgebrochenen Lauf, weil der Wind aus NW zu schwach wurde.