Freitag, 16. April 2010

Match Race Germany wird live im Internet übertragen

16.04.10 - Langenargen - Pünktlich zum Meldeschluss ist das erlesene Feld für das 13. Match Race Germany komplett: Angeführt von Weltmeister Adam Minoprio aus Neuseeland und Vizeweltmeister Torvar Mirsky aus Australien nehmen insgesamt zwölf Mannschaften aus acht Nationen Kurs auf Langenargen am Bodensee. Dort geht es für sie über Pfingsten beim Deutschen Grand Prix der World Match Racing Tour um Prämien und wertvolle Preise im Gesamtwert von rund 60.000 US$, wichtige Weltranglistenpunkte und viel Prestige in den Rennen, die erstmals live im Internet übertragen werden.

Das Segelspektakel der Superlative direkt vor dem Langenargener Ufer führt die besten Matchracer der Welt zum 13. Mal nach Baden-Württemberg. „Wir sind glücklich, können unserem Publikum wieder ein Weltklassefeld präsentieren“, sagt Veranstalter Eberhard Magg, „das Match Race Germany ist und bleibt ein Magnet für die internationalen Stars der Szene. Dafür danken wir auch unseren Partnern, die mit uns für den angemessenen Rahmen sorgen.“

Mit seinem Rekord von 15 Siegen bei Tour-Regatten zählt der Australier Peter Gilmour zum Favoritenkreis. Die graue Eminenz der Matchracer, der im Januar seinen 50. Geburtstag feierte, ist mit drei Weltmeistertiteln immer noch König in dieser Duelldisziplin der Segler. Gilmour gewann das Match Race Germany von 2004 bis 2006 dreimal hintereinander und will sich nach dem verpatzten Tour-Auftakt vor Marseille in deutschen Gewässern rehabilitieren.

Doch selten war der Kreis der Favoriten im Match Race Germany so groß wie in diesem Jahr. Steuermann Mathieu Richard zählt nicht erst seit seinem Sieg in Marseille dazu. Der sympathische Franzose kommt als Tour-Spitzenreiter und machte dem Bodensee schon vor dem Regattastart ein großes Kompliment: „Ich liebe das Revier. Insbesondere, wenn es sonnig ist. Die Bedingungen vor Langenargen sind aufgrund der leichten Windbedingungen oft hart, aber ich liebe es!“

Mit besonderer Aufgabe und der irreführenden aktuellen Weltranglistenposition 334 im Gepäck reist Jesper Radich an. Der furiose dänische Skipper hat einige Zeit pausiert, startet nun sein Comeback. 2003 triumphierte Radich zuletzt im Match Race Germany, ein Jahr später gewann er die World Match Racing Tour als jüngster Steuermann aller Zeiten. Mit fünf Grand-Prix-Siegen liegt er in der ewigen Bestenliste der Tour auf Platz vier hinter Peter Gilmour (15 Siege), Russell Coutts (Neuseeland/6 Siege) und Magnus Holmberg (Schweden/6 Siege). Holmberg meldet sich mit seiner Teilnahme am deutschen Matchrace-Klassiker im Tour-Geschehen zurück, könnte mit einem weiteren Sieg Segelsuperstar Russell Coutts in der Bestenliste hinter sich lassen.

Doch die Routiniers, zu denen am Bodensee auch der 43-jährige Weltranglisten-Neunte und Ex-Shosholoza-Steuermann Paolo Cian aus Italien und der ebenfalls 43 Jahre alte schwedische Weltranglisten-Achte Björn Hansen zählen, werden sich des Ansturms der nachdrängenden nächsten Generation versierter Duellsegler erwehren müssen. Neben Minoprio und Mirsky könnte sich auch der stürmische 26-jährige Däne Mads Ebler als Favoritenschreck erweisen, der 2009 bei der Matchrace Europameisterschaft Bronze gewann.

Mit Erfahrung aus dem America’s Cup kommt der Südafrikaner Ian Ainslie dazu, der sich zuletzt effizient auf Platz elf der Matchrace-Weltrangliste vorgearbeitet hat. Last but not least hat Ian Williams in Langenargen noch eine Rechnung offen. Dem Matchrace-Doppelweltmeister der Jahre 2007 und 2008 fehlt immer noch ein Sieg in Deutschland. Der smarte Anwalt und Weltranglisten-Vierte ist dem Match Race Germany seit seinem ersten Start vor fünf Jahren ununterbrochen treu und sagt: „Es ist eine der wenigen Regatten, die wir noch nie gewinnen konnten. Also sind wir extrem scharf darauf, das zu ändern!“

Gegen diese geballte Ladung Matchrace-Expertise der internationalen Profis räumt sich die einzige deutsche Mannschaft nur Außenseiterchancen ein. Aber: Steuerfrau Kathrin Kadelbach und ihre Taktikerin Ulrike Schümann aus Berlin haben gerade ein einjähriges intensives Matchrace-Training absolviert, gehen also bestens vorbereitet und als Publikumslieblinge an Bord der Yachten vom Typ Bavaria 35 Match. Die Olympia-Vierte Ulrike Schümann, die im März das Ende ihrer olympischen Karriere bekannt gab, schlüpft für das Match Race Germany in die Rolle der Taktikerin und überlässt Kathrin Kadelbach das Steuer. Schümann weiß um die Stärken ihrer Crew mit zwei Frauen und drei Männern in einem Boot. „Bei leichten Winden haben wir als Frauen keine Nachteile, bei starken Winden müssen die Männer eben etwas mehr ran“, sagt die 36-Jährige vom Verein Seglerhaus am Wannsee, „für uns wäre jeder einzelne Rennsieg in diesem Feld ein großer Erfolg. Gegen Männer zu siegen macht nun einmal am meisten Spaß!“

Offizieller Trainingstag für die Teams ist der 19. Mai. Zeitgleich erwacht die Zeltstadt am See, die sechs Tage lang Herzkammer des großen Segelfests am Bodensee sein wird. Das vielseitig und liebevoll gestaltete familienfreundliche Rahmenprogramm beinhaltet auch 2010 wieder bunte Kinder-Aktionen, Sponsorenpräsentationen und interaktiven Angebote rund um den Segelsport, mitreißende Bands, Schnuppersegelaktivitäten von und mit dem veranstaltenden Yacht Club Langenargen und ein großes Angebot regionaler und internationaler Speisen und Getränke direkt an der Promenade. Der Eintritt zum seglerischen Pfingstfest ist kostenlos.

Live-Übertragungen mit Alcatel-Lucent

Auch technologisch wird das Match Race Germany seinem Ruf als Trendsetter 2010 gerecht. Mit Hilfe modernstem Mobilfunk der vierten Generation, der sogenannten LTE-Technologie (Long Term Evolution), und dank Großeinsatz des Kommunikationspartners Alcatel-Lucent und der TV-Produktion der World Match Racing Tour werden die Rennen im Match Race Germany per Video-Streaming live im Internet sowie auf Monitoren auf dem Gelände übertragen und von ZDF-Sportreporter Nils Kaben kommentiert. Für das ambitionierte Vorhaben wird ein komplettes lokales LTE-Netz aufgebaut. Umfangreiche Tests im März verliefen erfolgreich. So können Videobilder in SD/HD-Qualität live von Onboard-Kameras auf den Booten, aus Schloss Montfort und von weiteren Positionen gesendet werden. Zukünftig werden die von den LTE-Basisstationen über Funk kommenden riesigen Datenmengen über die hochleistungsfähigen Glasfasern in den Netzen weitertransportiert.

Erich Zielinski, Leiter des Bereichs Ende zu Ende 4G / LTE-Lösungen der Alcatel-Lucent Deutschland AG: „Diese Premiere unterstreicht die technische Leistungsfähigkeit der nächsten Generation Mobilfunktechnik. Zwar kennen wir schon lange Live-Übertragungen von Sportereignissen wie Formel 1 oder Tour de France, aber nur mittels sehr aufwändiger und teurer Kommunikationstechnik. Mit LTE wird erstmals eine öffentliche, demnächst weit verbreitete Standard-Infrastruktur zum Einsatz kommen und die TV-Produktion vereinfachen.“

Das Bildmaterial steht gleichzeitig Fernsehsendern für eigene Live- oder Aufzeichnungs-Produktionen und Online-Medien zur Verfügung.

Donnerstag, 15. April 2010

Unfall mit Folgen: 1 Boot gekentert, 1 Motorboot flüchtig

15.04.10 - Am Mittwoch Abend fand auf dem Obersee die Internationale Seenot- und Fahndungsübung der Wasserschutz- und Seepolizeien statt. Es wurde angenommen, dass ein Motorboot einem anderen Motorboot vor Wasserburg den Vorrang nahm.

Der Bootsführer des vorrangberechtigte Boot musste ausweichen, verlor die Kontrolle über das Boot und kollidierte mit einem Seezeichen. Das Boot sank und drei Personen wurden ins Wasser geschleudert. Es wurde zunächst nationaler Seenotalarm für die Boote der Feuerwehr Wasserburg, der Feuerwehr Lindau, des THW Lindau, der WSP-Gruppe der PI Lindau sowie der Wasserwachten aus Nonnenhorn und Lindau ausgelöst. Die Wasserwacht Wasserburg sicherte die im Wasser befindlichen Rettungsschwimmer mit einem kleineren Motorboot ab.

Zwei der über Bord gegangenen Personen wurden bereits durch das Feuerwehrboot Wasserburg bei der Anfahrt aufgefunden und gerettet. Es war schnell klar, dass eine dritte Person vermisst wurde. Es wurde zunächst mit sechs Booten eine Suchkette aufgebaut. Der gemeinsamen Einsatzleitung in Lindau löste internationalen Seenotalarm aus, nachdem sich sehr schnell herausstellte, dass zur Suche nach der vermissten Person mehr Boot notwendig waren. In der Zwischenzeit wurde bekannt, dass der Unfallverursacher in Richtung Seemitte flüchtete. Auf dem See wurden neben der Suchmaßnahme, die von der Wasserwacht geleitet wurde, durch die Wasserschutzpolizei eine Fahndung nach dem flüchtenden Motorboot eingeleitet. Ca. 1 Stunde nach dem Unfall konnte die dritte Person durch die in der Zwischenzeit angewachsene Suchkette vor Wasserburg aufgefunden werden.

Durch das Zollboot Graf Zeppelin aus Friedrichshafen konnte fast gleichzeitig das flüchtende Boot vor Langenargen gestellt werden. Jetzt stellte sich heraus, dass auch von dem Boot des Unfallverursachers nach dem Unfall eine Person über Bord gegangen war, die gesucht werden musste. Mit internationalen Kräften aus Österreich (Seepolizei Hard, Feuerwehr Hard), der Schweiz (Schifffahrtsamt Rohrschach, SLRG Rorschach, Seepolizei Thurgau) und Deutschland (DLRG Langenargen und Friedrichshafen, WSP Konstanz sowie die bayerischen Boote) wurde durch das Wasserschutzpolizeiboot aus Friedrichshafen eine Suchkette vor Langenargen gebildet. Mit Einbruch der Dunkelheit konnt auch die letzte Person aufgefunden werden. Die Übung konnte erfolgreich beendet werden. Trotz des erfolgreichen Ausgangs der Übung zeigten sich denoch Defizite, die international aufgearbeitet werden müssen. Es zeigte sich, dass die Kommunikation noch verbessert werden und die Suchformationen mit allen am Wasserrettungsdienst beteiligten Organisatioen und Behörden immer wieder geübt werden muss. Die Wasserschutzpolizei bedankt sich vor allem bei den ehrenamtlichen Kräften für ihr Engagement und die Teilnahme an der Übung. Insgesamt beteiligten sich 20 Einsatzboote , ca. 80 Einsatzkräfte sowie der bayerische Fischereiaufseher mit seinem Boot an der Übung.

Dienstag, 13. April 2010

Hafen Lindau: Einigung bestätigt

13.04.10 - Um einen Rechtsstreit zu verhindern, haben sich die Lindauer Oberbürgermeisterin Petra Meier to Bernd-Seidl und der Konstanzer Oberbürgermeister Horst Frank im vergangenen Oktober grundsätzlich in Sachen „Seehafen Lindau“ geeinigt.

Zwischenzeitlich wurden die Details verhandelt und ausformuliert. Mit der heutigen Beurkundung beim Lindauer Notar Dr. Peter Reibenspies und der Unterzeichnung durch die beiden Stadtoberhäupter, die Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz GmbH (SWK), der Bodensee-Hafen-Gesellschaft mbH (BHG) und der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH (BSB) ist die Einigung wirksam geworden: Ab 1.5.2010 wird die Stadt Lindau Eigentümerin des gesamten Hafens. Die Stadtwerke Konstanz haben im Lindauer Hafen langfristig gesicherte Nutzungsrechte für ihre Tochtergesellschaft, die Bodensee-Schiffsbetriebe.

„Ich freue mich sehr, dass unser Bayerischer Löwe jetzt endlich sein Gehege bekommt“ – so Oberbürgermeisterin Petra Meier to Bernd-Seidl. Mit der nun ausgehandelten Vereinbarung würden sowohl die Belange der Stadt Lindau als auch die der Bodensee-Schiffsbetriebe Konstanz gewürdigt und entsprechend berücksichtigt. Mit der heute beurkundeten Vereinbarung sei der Rechtsstreit zwischen den beiden Bodensee-Städten endgültig beigelegt. Einer auf die Zukunft ausgerichteten und vertrauensvollen Zusammenarbeit stehe nun nichts mehr im Wege.

„Ich bin froh, dass es zu einer Einigung gekommen ist, wir haben damit eine gemeinsame Perspektive für die BSB, die Stadt Lindau und die Schifffahrt insgesamt“, erklärte Oberbürgermeister Horst Frank. Somit könne der Tourismus weiter voran gebracht werden.

Beide Oberbürgermeister bedankten sich besonders bei den Lindauer und Konstanzer Mitgliedern der Verhandlungsrunde Achim Frey (Stabstelle Recht Stadt Lindau), Herbert Lau (Stadtkämmerei Stadt Lindau), Christoph Sigg (BHG) und Jörg Handreke (BSB) für die kompetente und engagierte Arbeit, die wesentlich zum erfolgreichen Abschluss beigetragen haben.

Die wesentlichen Inhalte der Einigung:

• Lindau erwirbt das Eigentum an allen Flächen im Seehafen und räumt den Stadtwerken Konstanz für Ihre Tochtergesellschaft Bodensee-Schiffsbetriebe ein dauerhaftes Nutzungsrecht für den Westhafen und den Anlegersteg im Osthafen ein.

• Die Bodensee-Hafen-Gesellschaft aus Konstanz erhält ein langfristiges Recht zur Nutzung und Umgestaltung der Grundstücke Eilguthalle und Tankanlage.

Das Erbbaurecht hat eine Laufzeit von 50 Jahren mit einer Verlängerungsoption um weitere 25 Jahre. Die BHG entwickelt und saniert im Laufe der nächsten fünf Jahre in enger Abstimmung mit der Stadt Lindau die Eilguthalle unter Berücksichtigung der betrieblichen Belange der BSB. Ziel ist dabei die Verlegung der Tankanlage.

Im Jahre 2003 hat die Deutsche Bahn AG die Bodensee-Schiffsbetriebe und die damit verbundenen Hafen- und Grundstücksflächen an die Stadtwerke Konstanz GmbH verkauft.

Die damit ausgelöste Auseinandersetzung der beiden Bodenseestädte um die Eigentumsrechte am Lindauer Hafen hat nunmehr ein außergerichtliches Ende gefunden. Alle Beteiligten sind sich einig, dass einer gedeihlichen und erfolgreichen Zusammenarbeit im Interesse der Fortentwicklung des Tourismus und der Schifffahrt auf dem Bodensee nichts mehr im Wege steht.

Die Einigung wurde unterzeichnet von:
Petra Meier to Bernd-Seidl, Oberbürgermeisterin Stadt Lindau
Horst Frank, Oberbürgermeister Stadt Konstanz, Aufsichtsratsvorsitzender SWK, Beiratsvorsitzender BHG und BSB
Konrad Frommer, Geschäftsführer SWK und BHG
Christoph Sigg, Geschäftsführer BHG
Jörg Handreke, Geschäftsführer BSB
Stefan Ballier, Geschäftsführer BSB