Freitag, 28. Mai 2010

Von Wedel über Cuxhaven und Helgoland bis Kiel

28.05.10 - 76. Nordseewoche lockte fast 200 Yachten auf das Meer.

Zunächst waren offizielle 188 Yachten für die Teilnahme an der Nordseewoche gemeldet. Während der Veranstaltung meldeten einige nach, so dass insgesamt 196 Yachten an den Wettfahrten der größten deutsche Hochsee-Segelveranstaltung Teilnahmen. Die Wettfahrten waren vielfältig und beinhalteten Flussregatten wie auch die extreme Hochsee-Langstrecke Pantaenius Rund Skagen.

(Hamburg, 28.05.2010) Am Freitag vor Pfingsten waren die ersten Yachten in Wedel bei Hamburg in Richtung Cuxhaven aufgebrochen. Bei der um acht Uhr am Morgen gestarteten Zubringerregatta, die 1910 das erste Mal veranstaltet wurde, segelten 45 Yachten die Elbe in Richtung Nordsee. Bei strahlendem Sonnenschein kam vor Cuxhaven als Erste die schon früh führende Yacht guts´n glory über die Ziellinie.

Berechneter Sieger wurde auf dieser "Cup des Audi Zentrum Hamburg - Cuxhaven" benannten Regatta, in der Kategorie der größten Yachten ORCi1, die Yacht Pax des Hamburgers Klaus-Uwe Stryi. Die Pax hatte schon im Vorjahr diese Auftaktwettfahrt der Nordseewoche gewonnen. In der Gruppe der kleineren Yachten ORCi2, gewann berechnet die bekannte Elan des Hamburgers Harald Baum, eine Swan 48, Baujahr 1973. Baum, der Inhaber des bekannten Yachtversicherers Panteanius ist, segelte selbst als Skipper und ist seit vielen Jahren Förderer und Sponsor der Nordseewoche.

In Cuxhaven wurde am Freitag Abend dann vom Hamburger Bernd Jörg, dem Vorsitzenden der Regattagemeinschaft Nordseewoche e.V., gemeinsam mit Sponsorenvertretern, die 76. Nordseewoche 2010 eröffnet. Auf dem Gelände der Seglervereinigung Cuxhaven feierten die Segler anschließend den Beginn der größten Deutschen Hochseeveranstaltung beim gemütlichen Beisammensein.

Noch bevor am Abend die Nordseewoche offiziell eröffnet worden war, starteten vor Cuxhaven die Teilnehmer der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) im Seesegeln (Offshore-Teil) mit Ziel Helgoland in den Sonnenuntergang. Die Sundowner Regatta der SE Vibe Out Series lockte die Segler von 40 Yachten, die bis spät in die Nacht mit Kurs Helgoland segelten, auf die offene See. Die SE Vibe Out Series ist die Regattaserie für anspruchsvolle und professionelle Segler auf der Nordseewoche. Ihre Wettfahrten waren in diesem Jahr gleichzeitig die Wertungsregatten für die IDM Seesegeln, Offshore. Neben der "Sundowner" Regatta besteht die SE Vibe Out Series aus zwei Hochseewettfahrten vor Helgoland.

Bereits auf der Sundowner Wettfahrt siegte, berechnet in der Gruppe ORCi1, das favorisierte Beluga Sailing Team. Das Beluga Sailing Team ist Vorjahressieger und auch amtierender Europameister im Seesegeln.

In der Gruppe der kleineren Yachten ORCi2 gewann die Sundowner Wettfahrt Uwe Wenzel aus Bremen mit seiner nur 8,8 Meter langen Yacht Cala... Ventinove. Er siegte auch am Pfingstsamstag bei der Hummer 1 genannten Wettfahrt der Meisterschaft. Bei der direkt darauf folgenden und bei dichtem Nebel ausgetragenen Hummer 2 Wettfahrt belegte Wenzel dann noch den dritten Platz. Diese Leistungen des Bremers reichten aus, um den Titel Internationaler Deutscher Meister im Seesegeln, Offshore in der Gruppe ORCi2 der kleineren Yachten, zu erringen.

Der ebenfalls aus Bremen stammende Christian Plump, Skipper und Teamchef des Beluga Sailing Teams, hatte am Pfingstsamstag weniger Glück. Bereits in der ersten Wettfahrt des Tages wurde sein Team wegen einer Regelverletzung nach Protest disqualifiziert. Das Spinnacker-Segel des Beluga Sailing Teams hatte kurz vor dem Ziel das Rigg der Yacht Uijuijui berührt. Deren Crew protestierte bei der Wettfahrtleitung der Nordseewoche wegen dieser Regelverletzung und das Schiedsgericht unter Obmann Uli Finckh, einem der bekanntesten Regelexperten im Segelsport, disqualifizierte Plump und sein Team nachträglich für diese Wettfahrt. Dieser Nachteil des Favoriten und die Siege bei beiden am Samstag gesegelten Wettfahrten, genügten der Mannschaft der neuen Swan 60 Yacht Emma, für den berechneten Gesamtsieg in der Gruppe der Größeren Yachten ORCi1. Damit hatte die zunächst im Mittelfeld liegende Yacht von Eigner Johann Killinger aus Hamburg gesteuert, den Titel des Deutschen Meisters im Hochseesegeln, in der Gruppe der großen Yachten ORCi1 überraschend gewonnen.

Killingers Team hatte vor der Nordseewoche erst ein einziges Mal gemeinsam trainiert und kam dennoch bei allen drei Wettfahrten als erstes Boot über die Ziellinie.

Während ein Teil der Yachten, die an der Nordseewoche teilnahmen, bereits vor Helgoland um die Meisterschaftskrone segelte, machten sich am vergangenen Samstag rund 130 Yachten von der sonnigen Küste aus auf den Weg nach Helgoland. Um 10:00 Uhr war der Startschuss für die Wettfahrten gen Helgoland in Cuxhaven, Bremerhaven, Wilhelmshaven und auf Hallig Hooge gefallen. Doch schon 10 Seemeilen vor Helgoland gerieten die Yachten in dichten Nebel. Dieser hatte auch die Wettfahrten der Internationalen Deutschen Meisterschaft behindert und senkte sich wie eine Glocke auf die See. Leider lichtete sich der Nebel am Pfingstsonntag nicht und auf die Bekanntgabe von Startverschiebungen folgte am Nachmittag die endgültige Absage aller Wettfahrten durch den Wettfahrtleiter der Nordseewoche, Dr. Stefan Lehnert. Er hatte vergeblich auf besseres Wetter gewartet um den traditionellen BHF-BANK-CUP Rund Helgoland doch noch starten zu können. Die Segler nahmen die wetterbedingte Absage gelassen auf und feierten in der extra für sie aufgebauten Alexseal Offshore Lounge am Helgoländer Hafen. In der dortigen Zeltstadt konnte unter anderen gegessen und getrunken werden. Aber auch präsentierte hier der neue Hauptsponsor der Nordseewoche, die Düsseldorfer Wassersportmesse boot, den Seglern den täglichen Wetterbericht. Auch die Öffentlichkeit war eingeladen gemeinsam mit den Seglern zu feiern.
Das tat diese auch und auf der boot Düsseldorf Regattaparty, in der Helgoländer Nordseehalle, tanzten 2.000 Menschen in der Nacht zum Sonntag zu Livemusik der Band Max and Friends.

Der letzte Wettfahrttag der diesjährigen Nordseewoche, der Pfingstmontag begann sonnig und Wettfahrtleiter Lehnert konnte nach einem Massenfrühstart beim ersten Startschuss, mit dem zweiten Versuch den INDUCON Cup Helgoländer Acht starten. Diese Wettfahrt führt in einer Acht um Helgoland und die Nachbarinsel Düne. Während der Wettfahrt änderte sich das Wetter wieder. Abermals zog dichter Nebel auf. Die Wettfahrtleitung entschied sich darauf hin die Wettfahrtstrecke zu verkürzen und am Knotenpunkt der gedachten Acht die Zielzeiten der Yachten zu nehmen. Draussen auf hoher See warteten während dessen die Teilnehmer der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Seesegeln, Offshore auf Wind. Als dieser gegen Mittag einsetzte war die Sicht jedoch so gering, dass die Wettfahrt ebenfalls abgebrochen werden musste.

Als alle Segler wieder im Helgoländer Hafen festgemacht hatten, begann die spannendste Siegerehrung der diesjährigen Nordseewoche. Am Pfingstmontag um 15:00 Uhr gab Marcus Boehlich von der Regattagemeinschaft Nordseewoche e.V. schließlich die neuen Deutschen Meister in Seesegeln, Offshore bekannt. Mit einem lauten und dreifachen "Hipp, Hipp - Hurra!" ehrten die Segler ihre neuen Meister.

Nur drei Stunden nach dem die Sieger der Meisterschaft gekürt worden waren, startete die Langstreckenregatta Pantaenius Rund Skagen. Die Strecke dieser Regatta von Helgoland nach Kiel führt komplett um die das dänische Jütland herum und findet alle zwei Jahre, im Wechsel mit der Regatta Helgoland - Edinbourgh statt. Der Wetterbericht hatte für die Nacht zum vergangenen Dienstag Wind bis zur Stärke 7 in Böen 9 Beaufort vorhergesagt und eine Wellenhöhe von bis zu 5 Metern angegeben. Erste Berichte von der Regattastrecke bestätigten diese Vorhersage. Norbert Plambeck, mit der Yacht Hexe, einer der Favoriten auf dieser Regatta, hatte "die ganze Nacht 40 Knoten Wind von Vorne".
Das entspricht etwa 8 Windstärken.

Das Wetter forderte schnell seinen Tribut und noch in der Nacht kamen die ersten Mannschaften, die aufgegeben hatten, mit ihren Yachten nach Helgoland zurück. Am Morgen des Dienstag, den 25. Mai erreichte die Wettfahrtleitung dann ein dramatischer Anruf. Jan Gallbach, Skipper der Norddeutschevermögen Hamburg meldete, er sei Standby für Rettungsmaßnahmen nahe der Yacht Sinfonie Sylt. Diese treibe 10 Seemeilen westlich des dänischen Ringköbing Fjords leckgeschlagen und werde evakuiert. Tatsächlich standen zu diesem Zeitpunkt etwa 1,5 Meter Wasser in der über 21 Meter langen Yacht vom Typ Grand Soleil 70. Die Crew der Sinfonie Sylt konnte aber unverletzt per Hubschrauber abgeborgen werden und Skipper Reinhold Riel meldete der Wettfahrtleitung vom Flughafen im dänischen Esbjerg, das alle wohl auf seien. Erleichtert machte sich das Team der Nordseewoche auf die Heimfahrt.

Bereits nach 45 Stunden und 32 Minuten meldete das Zielteam auf dem Leuchtturm Kiel den ersten Zieleinlauf beim Pantaenius Rund Skagen Rennen. Die Hexe, gesteuert von Norbert Plambeck lief als erstes Schiff und ganz ohne Schäden in Kiel ein. Plambeck fand es ein wenig Schade, dass der Wind auf den letzten Seemeilen stark nachgelassen hatte und ihm so die Chance genommen wurde, den von der Yacht UCA im Jahr 2000 aufgestellten und bei 43 Stunden liegenden Streckenrekord zu brechen.

Bis zum heutigen Freitag Nachmittag waren von 88 gemeldeten und nur 55 gestarteten Yachten noch 31 Yachten in der Wertung. Davon befanden sich am Abend noch immer acht Yachten vor Kiel auf der Regattastrecke. Bis zum morgigen Samstag Mittag werden auch die restlichen Yachten im Ziel erwartet. Die nächste Nordseewoche startet wieder zu Pfingsten 2011.

Steffen und Sven Heßberger Dritte

28.05.10 - Erst im vergangen Jahr sind die Brüder Heßberger vom Segel- und Motorbootclub Überlingen in die olympische Bootsklasse 470er umgestiegen. Nun wurden sie bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft in Lübeck Dritte in der U19- Wertung. In der Gesamtwertung kamen sie auf Platz 13. Frederik und Henrik Schaal (ebenfalls SMCÜ) kamen bei der gleichzeitig ausgetragenen finalen Ausscheidungsregatte für die Qualifikation der Europameisterschaft und Weltmeisterschaft der 420er auf Platz 20.

Auch in Kiel, eine Woche später beim Pfingstbusch, zeigten die Überlinger Jugendsegler vom SMCÜ gute Leistungen. 800 Segler/innen aus acht Nationen waren vom Freitag bis Pfingstmontag bei der Young Europeans Sailing Regatta (YES) in Kiel am Start. Es gab Flaute, Kaiserwetter und Regen. Gefragt waren also Segler, die mit den unterschiedlichsten Bedingungen zurecht kamen. Frederik und Henrik Schaal starteten im großen Feld der 420er. Bei insgesamt 114 Booten kamen sie auf Platz 15. Die 420er segelten nur 4 Läufe und Frederik und Henrik starteten fulminant mit einem 3.Platz im 1.Lauf. Michael Zittlau erreichte im Laser Standard den 7.Platz von 49 Startern. Bei den Lasern war Ausdauer bei 6 Wettfahrten gefragt. Sie starten zudem immer auf der entferntesten Regattabahn (Anfahrt eine Stunde). B.Z.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Kenterte Jolle geborgen

27.05.10 - (IBN) Ein Seenoteinsatz löste am Mittwoch gegen 14.00 Uhr eine ca. einen Kilometer vor dem Kurhotel "Seehof" gekenterte Jolle aus.

Der böigen Wind hatte sie umgeworfen. Einer Besatzung der Wasserschutzpolizeistation Überlingen, die mit ihrem Dienstboot anfuhr, gelang es, die unerfahrene Bootsführerin an Brod zu nehmen und die Jolle wieder aufzurichten. Zudem konnten die über Bord gegangenen Gegenstände der Frau aus dem Wasser geborgen werden.

Race of the Racers abgesagt

27.05.10 - Das für dieses Jahr erstmals geplante Race of the Racers an diesem Wochenende wurde abgesagt. Diese Meldung findet sich auf der Homepage des Veranstalters. Wie der Bregenzer SC mitteilt, kamen nicht genug Meldung zustande.

Deutsche 49er Segler Flotte startet erfolgreich in die Regattaserie

26.05.10 - Die Delta Lloyd Regatta ist die größte holländische Regatta des Jahres. Der Worldcup umfasst alle olympischen Bootsklassen, sowie die paraolympischen Bootsklassen. Somit erstreckt sich in ganz Medemblik, in dem Zeitraum vom 26.5.-30.5.2010, eine Stadt voller Segler.

Die Regatta ist aufgeteilt in eine Qualifikationsserie, die Finalserie und dem Medaillentag. Die ersten beiden Serien umfassen je 2 Tage, sodass zusammen mit dem Medaillentag 5 Segeltage absolviert werden. Am heutigen ersten Regattatag wurden in der 49er Klasse erstaunlich gute Ergebnisse erzielt. Mit einem neuen Boot und einer gesunden Portion Motivation ersegelte das junge Team Erik Heil und Thomas Plößel einen Tagessieg, sowie einen 5. Platz. Trotz den beiden verbesserungswürdigen Wettfahrten sind die Jungs sehr zufrieden mit den Einzelergebnissen. "Wir sind sehr erfreut darüber, dass wir auch ganz oben mitspielen können", kommentierte Erik Heil und fügte weiter hinzu: "trotzdem müssen wir daran arbeiten konstante Ergebnisse abzuliefern!" Andere deutsche 49er Teams schafften einen konstanteren Einstieg und konnten sich somit im Gesamtklassement sehr gut platzieren. Besonders hervorzuheben sind dabei Team Rieger vom Bodensee (Platz 7) und Team Briesenick/ Massmann (9.Platz).

"Der erste Tag ist nun vorbei und es gilt sich noch auf die nächsten Wettfahrten zu konzentrieren, denn unser Ziel ist das Goldfleet zu erreichen und davon sind wir noch 4 Plätze entfernt!", fügte der Kieler Maschinenbaustudent Thomas Plößel an.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Stabbrandbomben im Bodensee

26.05.10 - (IBN) Am Mittwoch, den 26.5., wurden in Friedrichshafen vor Seemoos bei einem Taucheinsatz der Wasserschutzpolizei erneut Stabbrandbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden.

Dabei wurde der Bodensee bis zu einer Wassertiefe von 21 Metern abgesucht. Geborgen wurden zwei Stabbrandbomben sowie Teile weiterer Brandbomben. Die Taucher der Wasserschutzpolizei sind in diesem Bereich regelmäßig im Einsatz, weil dort in der Vergangenheit immer wieder derartige Sprengsätze ausgemacht wurden. Der Seeraum vor Seemoos ist ein beliebter Anker- und Badeplatz.

Insgesamt vier Taucher der Wasserschutzpolizeistationen Friedrichshafen und Überlingen waren an dem Einsatz beteiligt.

Montag, 24. Mai 2010

Nordsee-Cup Gewinner bei letzter Wettfahrt der Nordseewoche ermittelt

24.05.10 - Gesamtsieger der Nordseewoche wird nach dem Gewinn von zwei Wettfahrten in seiner Klasse der Cuxhavener Heiko Päsler. Bereits 1968 hatte er das erste Mal an der Hochsee-Segelveranstaltung teilgenommen.

(Helgoland, 24.05.2010) Nach dem am gestrigen Sonntag (23.05.2010) alle Wettfahrten der Nordseewoche wegen zu dichten Seenebels ausfielen, wurde heute der INDUCON Cup Helgoländer Acht ausgesegelt.

Um 09:00 Uhr fiel vor Helgoland der Startschuss. Es starteten neben den nur 6,50 Meter langen aber sehr seetüchtigen Mini 6.50 Booten, zuerst die Teilnehmer der Family-Cruiser-Cup Wertung der Nordseewoche. In dieser Wertung können z.B. Familien ohne offizielle Vermessung für ihr Boot, die sonst für die Teilnahme an Regatten nötig ist, starten. Leider kam es an der Startlinie, die zwischen Helgoland und der Insel Düne lag, zu einem Massenfrühstart. Die Wettfahrtleitung der Nordseewoche rief daraufhin alle Teilnehmer hinter die Startlinie zurück. Beim zweiten Startversuch klappte alles und es gab keine Frühstarts. Bei westlichen 2-3 Windstärken segelten die Teilnehmer kreuzend über die Linie und begaben sich auf die traditionsreiche Wettfahrt. Der Wettfahrtleiter der Nordseewoche Dr. Stefan Lehnert erklärte, der Massenfrühstart habe auch viel mit der starken Strömung zwischen den Inseln zu tun, die für viele Skipper nicht so genau vorher zu sehen war.

Während auf der zweiten Regattabahn vor Helgoland, ausgelegt für die Deutsche Meisterschaft im Seesegeln, kaum Wind herrschte, konnte der INDUCON Cup Helgoländer Acht bei guter Sicht und zunehmendem Wind gesegelt werden. Lehnert freute sich über die zwischen den Inseln wohl minimal höheren Temperaturen, die diese Regattastrecke zunächst nebelfrei bleiben liessen. Im Laufe der Wettfahrt, die in Form einer Acht um Helgoland und die Nachbarinsel Düne gesegelt wird, entschied sich die Wettfahrtleitung um Lehnert dennoch für eine Bahnverkürzung und zeitete die Yachten nach der Umrundung der Insel Helgoland. Damit betrug die Regattastrecke rund 12 Seemeilen. Grund für die Verkürzung war der wieder aufkommende Nebel und die dadurch entstehende Zeitverzögerung. Bereits um 15:00 Uhr mussten alle Teilnehmer wieder im Hafen zur Preisverleihung sein. Ab 16:00 Uhr wurden die Rückregatten in die Orte Cuxhaven und Wilhelmshaven gestartet. Viele Segler wollten noch bis Hamburg die Elbe hoch segeln oder an der um 18:00 Uhr startenden Regatta Rund Skagen teilnehmen.

Heiko Päsler, Bauingenieur aus Cuxhaven, der bereits zum 43. Mal an der Nordseewoche teilnahm, konnte mit dem Sieg in der Gruppe der kleineren Yachten ORCi2 am heutigen Tag erneut Punkten. Päsler, der eine Yacht vom Typ X 36s steuert, gewann bereits am Samstag (22.05.2010) den Cuxport Cup von Cuxhaven nach Helgoland. Nach berechneter Zeit wurde er und seine Crew Gesamtsieger des Nordseewoche, an den der Nordsee-Cup vergeben wird. Päsler hatte den Nordsee-Cup schon vor einigen Jahren einmal gewonnen und gab an den "Sieg schon ins Auge gefasst zu haben". Die Mannschaft seiner Yacht mit Namen "Static Electric" habe am Samstag beim Cuxport Cup eine gute Ansteuerung nach Helgoland und damit beste Voraussetzungen für den Sieg gehabt, so Päsler, der für die Seglervereinigung Cuxhaven startete.

Sieger in der Family-Cruiser-Wertung, die ohne Spinnacker und Regattastress bei der Nordseewoche segelt, wurde der für den Hamburger Club Seglervereinigung Altona Oevelgönne (SVAOe) startende Berend Beilken mit seiner Henze 31 Yacht "Ballerina II".

Meistertitel im Hochseesegeln vergeben

24.05.10 - Meistertitel im Hochseesegeln auf der Nordseewoche vergeben - Teilnehmer starten zur Langstrecke nach Kiel.

Die beiden neuen Deutschen Meister im Hochseesegeln kommen aus Hamburg und Bremen. Johann Killinger (NRV), Sieger in der Gruppe ORCi1 hatte nicht mit einem Sieg gerechnet. Uwe Wenzel (WSVA), sah sich nach gelungener erster Wettfahrt schon insgeheim in der Favoritenrolle in der Gruppe der kleineren Yachten ORCi2 und bezeichnete die Bedingungen bei der Nordseewoche als optimal.

(Helgoland, 24.05.2010) In diesem Jahr fand während der Hochsee- Segelveranstaltung Nordseewoche, die offiziell "Internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln, Offshore" genannte Meisterschaft der besten deutschen Hochseesegler statt. Insgesamt standen vier Wettfahrten auf hoher See auf dem Programm. Eine der Wettfahrten musste allerdings wegen dichtem Seenebel zunächst verschoben und dann ganz abgesagt werden. Dadurch standen faktisch bereits am Samstag (22.05.2010) Abend die neuen Deutsche Meister der Gruppen ORCi1 und ORCi2 fest. Johann Killinger aus Hamburg, Skipper der in der Gruppe ORCi1 startenden Yacht "Emma", ahnte da noch nichts von der endgültigen Absage der vierten Wettfahrt und dass er damit als Führender am heutigen Pfingstmontag den Meistertitel mit nach Hause nehmen sollte. Als Killinger und sein Team am Pfingstmontag Nachmittag auf der Preisverleihung ausgezeichnet wurden, war er "hocherfreut, dass es gleich zu Anfang mit dem Titel klappte", damit habe man nicht gerechnet. Das Team war erst kurzfristig neu zusammengekommen und hatte "erst ein einzigel Mal hart zusammen trainiert" so Johann Killinger, der für den Norddeutschen Regattaverein (NRV) aus Hamburg startete. Das "Beluga Sailing Team", das unter Skipper Christian Plump aus Bremen im vergangenen Jahr sogar Europameister wurde, konnte dieses Jahr seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden. Plump und seine Crew waren in der dritten Wettfahrt der Meisterschaft nachträglich wegen einer Regelverletzung disqualifiziert worden und verloren so wichtige Punkte.

In der Gruppe der kleineren Yachten, ORCi2, ist neuer Deutscher Meister im Seesegeln Offshore, der Bremerhavener Uwe Wenzel, der für den Wassersportverein Aumund (WSVA) startete. Mit seiner nur 8,8 Meter langen Yacht "Cala... Ventinove" vom Typ Dehler 29, sah sich Wenzel, der auch Vorsitzender der Regattavereinigung Seesegeln (RVS) ist, in der Favoritenrolle. "Mit uns hat keiner gerechnet und die Bedingungen waren perfekt", so Wenzel. Noch bevor er selbst geehrt wurde, hatte sich der Bremerhavener in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der RVS bei den Seglern und Veranstaltern der Nordseewoche bedankt.

Insgesamt waren vier Regatten, der in jedem Jahr zu Pfingsten veranstalteten Nordseewoche, Teil der Ausscheidungen um den Titel Internationaler Deutscher Meister im Seesegeln, Offshore. Dazu zählte neben den anspruchsvollen und für ambitionierte Segler konzipierten Regatten der SE Vibe Out Series, die Wettfahrt BHF-BANK-CUP Rund Helgoland. Da am Pfingstsonntag auf der Nordsee rund um Helgoland dichter Nebel mit kaum 50m Sichtweite herrschte, wurde die Wettfahrt jedoch abgesagt. Die am heutigen Montag geplante Ersatzwettfahrt während der Regatta INDUCON Cup Helgoländer Acht, konnte zunächst wegen Flaute bei guter Sicht nicht starten. Als der Wind schließlich auf 3 Windstärken auffrischte, war wieder dichter Nebel aufgezogen und die Wettfahrt musste wegen einer zu geringen Sicht endgültig abgesagt werden. Die schifffahrtspolizeiliche Genehmigung für die Regatten sah eine Mindestsichtweite von 1.000 Metern vor, die durch schnell aufziehenden Nebel deutlich unterschritten wurde. Der Obmann des Ausschusses Seeregatten des Deutschen Segler Verbandes (DSV), Dr. Wolfgang Schäfer bestätigte den Seglern noch vor Ort, dass trotz der nicht gesegelten vierten Wettfahrt, die Meisterschaft regelkonform ausgetragen worden sei.

Nach der Preisverleihung starteten viele der Teilnehmer direkt zurück an die Küstenorte Cuxhaven und Wilhelmshaven. Auf beiden Strecken werden die sog. Rückregatten der Nordseewoche ausgesegelt. Viele Segler segeln danach noch die Elbe hoch bis nach Hamburg. Am Abend um 18:00 Uhr startete dann als Abschluss der in diesem Jahr zum 76. Mal ausgetragenen Nordseewoche, die Langstreckenregatta Pantaenius Rund Skagen. Für diese Wettfahrt, die von Helgoland einmal komplett um das dänische Jütland herum, im Norden an Skagen vorbei bis nach Kiel führt und als große Herausforderung gilt, hatten 88 Yachten gemeldet.

Am Start waren schließlich 55 Yachten. Diese werden im Laufe der Woche in Kiel erwartet. Dr. Meeno Schrader aus Kiel, der Wetterexperte der Nordseewoche erwartete sechs Windstärken für die erste Nacht nach dem Start. "In Böen bis gute acht Beaufort" sagte Schrader, "aber viel schlimmer werden die drei bis fünf Meter hohen Wellen sein" so der Wetterexperte. Noch vor dem Start mussten die Teilnehmer, die schon in den letzten Tagen von Sicherheitsinspektionen des Veranstalters Regattagemeinschaft Nordseewoche e.V. nicht verschont blieben, ihre Sturmbesegelung kurz setzen und der Wettfahrtleitung bei Vorbeifahrt an der Mole präsentieren. Die Yachten werden nun bis zu fünf Tage auf See sein, bevor das letzte Boot in Kiel einläuft.

Neuseeländer triumphieren auf dem Bodensee

24.05.10 - Publikumsliebling Jesper Radich feiert Comeback.

Langenargen - Weltmeister Adam Minoprio und sein Team ETNZ/BlackMatch Racing haben das 13. Match Race Germany vor Langenargen auf dem Bodensee gewonnen. Die fünftägige Profiserie ging nach spannenden Duellen bei leichten bis mittleren Winden an den ersten vier Tagen am Pfingstmontag ohne Finale zuende. Eine hartnäckige Flaute ließ das geplante Programm auf dem Wasser platzen. „Es muss an der Zahl 13 gelegen haben“, sagte Veranstalter Eberhard Magg, „dass wir nach großem Sport über viele Tage ausgerechnet zum Finale von einer Flaute erwischt wurden.“


Sieger Adam Miniprio (Foto: Match Race Germany / Richard Walch)

Der Deutsche Grand Prix bekam trotzdem würdige Sieger: Weil die Kiwis in der Vorrunde Platz zwei, ihr Finalgegner Jesper Radich aber nur Platz sechs belegt hatte, konnten die Neuseeländer auch ohne Finale zu den neuen Königen vom Bodensee gekürt werden und gewannen 10.000 Euro Preisgeld. So wollen es die internationalen Matchrace-Regeln.

Adam Minoprio, der im Halbfinale den australischen Vizeweltmeister Torvar Mirsky und dessen Team Mirsky Racing 2:1 besiegt hatte, sagte: „Alle Finalisten können stolz auf ihre Leistung sein, haben ihr Bestes gegeben. Wir haben hier in den vergangenen zwei Jahren immer den Einzug in die Viertelfinalrunde verpasst. Jetzt hat es mit dem Sieg geklappt. Ich denke, wir fangen nun an, das Match Race Germany zu mögen. Schade nur, dass der Wind heute nicht zur Party erschienen ist.“

Platz zwei und 8000 Euro sicherten sich bei ihrem erfolgreichen Comeback nach zweijähriger Matchrace-Pause Zuschauerliebling Jesper Radich und sein Team Radich Racing. Nach Siegen in Deutschland in den Jahren 2002 und 2003 stahl der Wind Radich am Pfingstmontag die Chance, um seinen dritten Titel im deutschen Matchrace-Klassiker zu kämpfen. Doch Radich nahm die Flaute mit Gelassenheit: „Ich bin hier von den Fans so begeistert empfangen worden, Kinder haben mir kleine Steine geschenkt, auf die sie Anfeuerungen und Grüße geschrieben haben. Ich habe ihnen versprochen, dass wir unser Bestes geben werden. Leider hat der Wind das nicht getan“, sagte Jesper Radich am Bodensee.

Der 34 Jahre alte Steuermann aus Kopenhagen musste sich nach seinem 2:1-Halbfinalsieg über den französischen Weltranglisten-Ersten Mathieu Richard (French Match Racing Team) im Finale nur dem abwesenden Wind geschlagen geben und verabschiedete sich mit einem großen Kompliment vom Bodensee: „Langenargen hat uns allen in dieser Woche eine fantastische Zuschauerkulisse geboten – vielen Dank!“

Dritter wurden der Franzose Mathieu Richard und sein French Match Racing Team, die damit auch nach dem zweiten von zehn Weltmeisterschaftsläufen der ISAF World Match Racing Tour die Tourwertung mit 40 Punkten vor Titelverteidiger Adam Minoprio (33 Punkte) und Neueinsteiger Jesper Radich (20 Punkte) anführen.

Mit seinem vierten Platz in Deutschland rückte Torvar Mirsky, der am Montag in Langenargen seinen 24. Geburtstag mit Champagner und Geburtstagstorte feierte, in der Tourwertung mit insgesamt 16 Punkten auf Platz sechs vor. Die Welttour wird im Juni mit dem Korea Cup fortgesetzt und endet im Dezember 2010 mit dem Monsoon Cup in Malaysia und der Krönung der neuen Weltmeister. Tour-Direktor Craig Mitchell sagte bei der Siegerehrung in Langenargen: „Die Arbeit mit dem erfahrenen Team der 13. Auflage des Match Race Germany ist ein Vergnügen. Die traditionsreiche Veranstaltung wird immer gut organisiert und hat zuverlässige Partner. Das Match Race Germany ist ein Höhepunkt der Tour-Saison.“

Zwölf Teams aus neun Ländern waren am 20. Mai in das 13. Match Race Germany gestartet. Auf der Jagd nach 50.000 US-Dollar Preisgeld, Sachpreisen im Wert von 10.000 US-Dollar und wertvollen 100 Punkten für die WM-Wertung war das Match Race Germany der zweite WM-Lauf unter dem Dach der ISAF World Match Racing Tour 2010.

Mit zwei Siegen hat sich das einzige deutsche Team bei der historischen ersten Teilnahme einer Steuerfrau am Match Race Germany überraschend gut verkauft. Kathrin Kadelbach und ihre Taktikerin Ulrike Schümann vom Verein Seglerhaus am Wannsee in Berlin konnten als Amateurinnen bei ihrer Premiere in der Weltliga der Profiteams auf den Yachten vom Typ Bavaria 35 Match immerhin den schwedischen Weltranglisten-Achten Björn Hansen und Matchrace-Europameister Mats Ebler aus Dänemark schlagen. „Wir sind glücklich und stolz, dass wir hier dabei sein durften“, sagte Kathrin Kadelbach, die sich neben der Olympia-Vierten Ulrike Schümann noch drei Männer zur Verstärkung ins Boot geholt hatte. „Wir haben eine Lernkurve so steil wie ein Felsen absolviert und würden mit diesen Erfahrungen jetzt am liebsten noch einmal neu durchstarten“, sagte Ulrike Schümann, „das Niveau war hier enorm hoch und für uns eine riesige Herausforderung. Es hat aber viel Spaß gemacht, gegen so ein Weltklassefeld antreten zu dürfen.“

„Wir sind ein bisschen erschöpft, aber überglücklich“, sagte Veranstalter Eberhard Magg am Ende des fünftägigen Deutschen Matchrace Grand Prix, „für den Erfolg des Match Race Germany haben in diesem Jahr 195 ehrenamtliche Helfer, 50 Partner und Sponsoren, herausragende Segelsportler, der Yacht-Club Langenargen und unser Team gebürgt – eine tolle Leistung! Sie alle haben den Besuchern ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.“ Mit einem Augenzwinkern fügte Magg hinzu: „Und das, obwohl es die 13. Auflage war...“

Mehr als 35.000 Besucher haben den deutschen Matchrace-Klassiker an fünf Tagen besucht. Allein am Pfingstsonntag strömten rund 15.000 Menschen in den Hafen von Langenargen. Auch unter den Partnern und Sponsoren der führenden deutschen Matchrace-Regatta herrschte Begeisterung. Veranstalter Harald Thierer erklärte: „Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft. Wir denken, dass der nächste Schritt zur Partnerschaft mit einem Titelsponsor jetzt möglich sein wird. Wir haben am Rande des Match Race Germany sehr vielversprechende Gespräche mit Entscheidungsträgern geführt.“

Sonntag, 23. Mai 2010

Navigatoren und Schiedsrichter bei der Deutschen Meisterschaft im Seesegeln gefordert

23.05.10 - Der Favorit für den Titel Deutscher Meister im Seesegeln und amtierender Europameister "Beluga Sailing Team" verliert durch Disqualifikation auf einer Wettfahrt wichtige Punkte. Dichter Nebel sorgte am Samstag für angespannte Navigatoren und Wettfahrtausfall am Pfingstsonntag.

(Helgoland, 23.05.2010) Während der Hochsee-Segelveranstaltung Nordseewoche findet rund um Helgoland derzeit die Internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln, Offshore statt. Bereits am Freitag, den 21.Mai 2010 waren 35 Yachten von Cuxhaven in die Nacht nach Helgoland gestartet. Diese erste Wettfahrt der Meisterschaft konnte Favorit und amtierender Europameister seiner Klasse, Christian Plump mit seinem "Beluga Sailing Team" für sich entscheiden. Am gestrigen Samstag, pünktlich um 12:00 Uhr fiel dann der Startschuss zur zweiten Wettfahrt der Meisterschaft. Sonne und 3 bis 4 Windstärken aus nordwestlicher Richtung sorgten für ideale Bedingungen auf der Regattabahn.

Noch bevor Wettfahrtleiter Hajo Andresen aus Flensburg den Startschuss abgegeben hatte, schossen bereits etliche Yachten über die Startlinie. Andresen rief daraufhin alle Yachten zurück hinter die Startlinie und setzte am Startschiff eine schwarze Flagge. Damit drohte die Wettfahrtleitung, auch beim Neustart zu früh startenden Yachten, die sofortige Disqualifikation an. Als Andresen erneut die Wettfahrt mit dem traditionellen Namen Hummer 1 startete, verlief dieser ohne weitere Frühstarts. Die Segler startenden dicht an dicht auf die als Dreieck ausgelegte Regattabahn. Für schwierige Segelbedingungen sorgten starke Strömungen und einzelne, kurzzeitige Richtungsänderungen des Windes. Die Yacht "Emma", eine Swan 60 mit Skipper Johann Killinger vom Norddeutschen Regattaverein am Ruder, startete mit einer "taktischen Verzögerung von ca. 20 Minuten", so Wettfahrtleiter Andresen. Killinger steuerte seine Yacht durch das gesamte Feld und kam als erster über die Ziellinie.

Das bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Seesegeln führende Boot, die Rodman 42 "Beluga Sailing Team" berührte etwa 1 Minute vor dem Zieleinlauf bei einem letzten Manöver mit seinem Spinnacker-Segel das Rigg der "Uijuijui", einer Rainbow 42, die vom Hamburger Skipper Dr. Friedrich Hausmann gesteuert wird. Die Crew der "Uijuijui" protestierte umgehend bei der Wettfahrtleitung wegen des durch die Berührung gegebenen Regerverstoßes. Bei der anschließenden Protestverhandlung disqualifizierte das Schiedsgericht, unter Leitung des Schiedsrichterobmannes Uli Finckh, aus Breitbronn am Ammersee, das "Beluga Sailing Team". Christian Plump war dennoch guter Dinge und will die Meisterschaft noch nicht verloren geben. "Das ist nicht so gut gelaufen" so Plump, "aber wir geben so schnell nicht auf. Was viel schlimmer war, waren die Probleme mit unserem GPS auf der zweiten Wettfahrt im Nebel". Dennoch versuchte das "Beluga Sailing Team" mit einem neuen Zeugen des Vorfalls eine Wiederaufnahme des Protestverfahrens am heutigen Sonntag zu erreichen. Das Schiedsgericht blieb jedoch bei seiner Entscheidung.

Kurz nach Ende der Hummer 1 Wettfahrt, die zur SE Vibe Out Regattaserie zählt, startete die Wettfahrtleitung in plötzlich auftretendem, dichten Nebel das dritte Rennen der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Seesegeln. Als der Startschuss fiel war das Ende der Startlinie, welches durch eine Tonne begrenzt ist kaum zu sehen. Um zu kontrollieren, ob es dennoch keine Frühstarts gab, beorderte die Wettfahrtleitung eines der Sicherungsboote ans Ende der Startlinie und setzte erneut die schwarze Flagge. Wettfahrtleiter Hajo Andresen wollte so mit der Disqualifikationandrohung bei Frühstart, einen solchen von Anfang an verhindern. Kurz vor dem Start gab es jedoch eine Kollision. Die Yacht "Ree" aus Horumersiel blieb mit ihrer Mastspitze an der "Achterstag" genannten Leine der eckernförder Yacht "Varuna Xpress" hängen. Das Achterstag verläuft bei Yachten von der Mastspitze ans Heck und dient der Regulierung der Mastbiegung. Durch den starken Zug an dieser Leine, brach der Mast der "Varuna Xpress" in der Mitte. Glücklicherweise wurde bei dieser Kollision niemand verletzt. Für beide Boote war die Wettfahrt jedoch beendet.
Nach sauberem Start segelten die nunmehr nur noch 29 teilnehmenden Yachten mit hoher Geschwindigkeit in dichtem Nebel. Für die Navigatoren an Bord der Boote bedeutete es daher eine große Herausforderung, die Bahnmarken der Regattastrecke rechtzeitig im Nebel zu finden. Im Laufe der Wettfahrten hatte der Wind auf bis zu 5 Windstärken aufgefrischt und die Temperatur war deutlich gesunken.
Waghalsige Manöver ließen einige Segel Schaden nehmen, den die Segelmacher von PrimeSails aus Hamburg noch bis 04:00 Uhr in der Früh in ihrer improvisierten Werkstatt auf Helgoland reparierten.

Am Pfingstsonntag morgen, fand um 07:00 Uhr die Steuermannbesprechung zum letzten und entscheidenden Lauf der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Seesegeln, Offshore statt. Wetterexperte Dr. Meeno Schrader aus Kiel, warnte schon in dieser Besprechung vor "plötzlich aufkommendem Seenebel". Dennoch liefen zunächst alle Yachten aus. Um 10:00 Uhr, als der reguläre Start erfolgen sollte, war klar, dass die Wettfahrtleitung diesen wegen der geringen Sicht, die auf der Regattabahn zum Teil nur 50 Meter betrug, verschieben musste. Da der Nebel sich nicht lichtete ließ Wettfahrtleiter Dr. Stefan Lehnert um 15:00 Uhr alle Starts endgültig absagen und verschob damit die letzte Wettfahrt der Meisterschaft auf den Pfingstmontag.

Weitere Informationen, Bilder und Videos finden Sie unter www.nordseewoche.org

Nordseewoche Zubringerregatten endeten vor Helgoland in dichtem Nebel

23.05.10 - Plötzlich auftretender, dichter Nebel behinderte am gestrigen Samstag (22.05.2010) in der Deutschen Bucht die Teilnehmer der 76. Nordseewoche. Dennoch kam es bei Sichtweiten von unter 100 Metern nicht zu Kollisionen. Insgesamt segelten 133 Yachten von der Küste nach Helgoland.

(Helgoland, 23.05.2010) Am gestrigen Samstag, pünktlich um 10:00 Uhr fielen in Cuxhaven, Bremerhaven, Wilhelmshaven und auf Hallig Hooge zeitgleich die Startschüsse der Zubringerregatten der Nordseewoche. In Cuxhaven starteten beim Cuxport Cup 91 seegehende Yachten mit Ziel Helgoland genau gegen den Wind, der aus nordwestlicher Richtung mit gut 4 Windstärken blies. Die Segler mussten aufgrund der Windrichtung die gesamte Strecke "mühsam Kreuzen", so Wettfahrtleiter Dr. Stefan Lehnert aus Bremen. Die 25 Yachten aus Bremerhaven und die 10 in Wilhelmshaven gestarteten, segelten unter gleichen Bedingungen zur Insel. Allein die sieben Yachten, die von Hallig Hooge starteten, hatten es durch die Windrichtung etwas einfacher, so Lehnert, der seit vielen Jahren Wettfahrtleiter der Nordseewoche ist.

Zu Beginn der Nordseewoche-Zubringerregatten herrschte an allen Startorten strahlender Sonnenschein. Doch Wetterexperte Meeno Schrader aus Kiel, der vor Ort auf Helgoland täglich einen Wetterbericht für die Teilnehmer der Nordseewoche erstellt, rechnete von Beginn an mit plötzlich auftretendem Seenebel. Dieser setzte dann auch ein, als die Teilnehmer aus Cuxhaven, Wilhelmshaven und Hallig Hooge bereits rund 10 Seemeilen vor Helgoland segelten. Die Segler aus Bremerhaven mussten sogar rund 20 Seemeilen in dichtestem Nebel mit Sichtweiten von zum Teil weniger als 100m navigieren. In weniger als 30 Minuten war der Nebel so dicht geworden, dass die Navigatoren an Bord der Yachten alle Hände voll zu tun hatten, immer den richtigen Kurs anzugeben. Auch für das Nordseewoche-Team im Ziel, zwischen Helgoland und der Düne, war der Nebel eine große Herausforderung. Nur mit viel Mühe, dem Einsatz eines zusätzlichen Motorbootes und durch Funkkontakt konnten die einzelnen Yachten im Ziel identifiziert und gezeitet werden.

Erstes Schiff im Ziel war die "Tjorven" von Hallig Hooge, die aufgrund der kürzeren Strecke noch vor dem schnellsten und größten Schiff auf der Nordseewoche, der "Hexe" aus Cuxhaven, auf Helgoland ankam. Wie bei allen Segelregatten, an denen Yachten verschiedensten Typs teilnehmen, wurden bis spät in der Nacht noch die Sieger der Wettfahrten mittels komplizierter Formeln ermittelt. Diese Formeln gleichen die Unterschiede der Yachten durch Berücksichtigung von Faktoren wie Bootslänge, Crewstärke, Segelfläche und vielen weiteren Maßen aus. So kann auch in einem Feld mit unterschiedlichsten Yachten auf faire Weise ein Sieger ermittelt werden.

Beim Cuxport Cup, von Cuxhaven nach Helgoland gewann in der Gruppe der größten Yachten (ORCi 1) die "X-Play" mit Jens Nickel am Ruder, der für die Seglervereinigung Cuxhaven startet. Die Wettfahrt von Bremerhaven nach Helgoland gewann berechnet die "Campaign", eine sportliche Yacht vom Typ J80, die von Nele Engelken, die für die Segelkameradschaft Wappen von Bremen startet, gesteuert wurde. Berechneter Sieger der Wettfahrt aus Wilhelmshaven wurde ebenfalls eine J-Yacht. Die J110 "Jazara", gesteuert von Dr. Joachim Schulze vom Universität-Segel-Club Bochum, brauchte 5 Stunden und 17 Minuten bis ins Ziel zwischen Helgoland und der Düne. Dort hatten die Zeitmesser am Ende des Tages 9 Stunden die hereinkommenden Yachten gemessen und Funkkontakt zu den Seglern gehalten.

Durch waghalsige Manöver bei den schwierigen Sichtverhältnissen ging auf der Strecke so manches Segel kaputt. Die Segelmacher von PrimeSails aus Hamburg, die tatkräftig von Henning Neumann, von Neumann Yachting aus Lübeck unterstützt wurden, nähten und flickten bis um 4:00 Uhr am nächsten Morgen die Schäden, um den Seglern den Start bei den nächsten Wettfahrten zu Ermöglichen. "Es war wirklich alles an möglichen Schäden dabei" so Segelmacher Henning Neumann, "da waren Segel in der Mitte zerrissen oder es fehlte gleich ganz der Kopf" an dem das Segel am Mast hochgezogen wird.

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13. Match Race Germany 2010

23.05.10 - Mirsky, Minoprio & Radich segeln ins Semifinale, Mathieu Richard fordert Jesper Radich zum Duell. Packende Viertelfinalkrimis vor mehr als 15.000 Besuchern.


Torvar Mirsky (Foto: Match Race Germany / Richard Walch)

Langenargen - Volle Strände, begeisterte Besucher, hunderte Fahrtenyachten und Jollen auf dem Bodensee, das Opti Team Race für die Kleinsten vor Schloss Montfort und drei packende Segelkrimis der Profis in anspruchsvollen leichten Winden direkt vor dem Langenargener Bilderbuchufer – der Pfingstsonntag stand am Bodensee im Zeichen des 13. Match Race Germany 2010. Mehr als 15.000 Fans und Gäste strömten in den Hafen von Langenargen, genossen das herrliche Sommerwetter und beobachteten die spannenden Duelle der Profiteams der ISAF World Match Racing Tour, die von ZDF-Reporter Nils Kaben live kommentiert werden.

Auf dem Wasser setzten sich in den drei Viertelfinalbegegnungen zunächst der neuseeländische Weltmeister Adam Minoprio (ETNZ/BlackMatch Racing) gegen den schwedischen America’s Cup-Veteranen Magnus Holmberg (Victory Challenge) sowie der australische Vizeweltmeister Torvar Mirsky (Mirsky Racing) gegen den viermaligen Matchrace-Weltmeister Peter Gilmour (Yanmar Racing) mit jeweils 3:1 durch. Die Generation der „Jungen Wilden“ war an diesem Tag stärker als ihre Lehrmeister.

Das dritte Duell zwischen Doppelweltmeister Ian Williams (Team GAC Pindar) und Jesper Radich, der das Match Race Germany 2002 und 2003 schon zweimal gewinnen konnte, ging über die maximale Länge und endete in auffrischenden Winden mit einem knappen Sieg des Dänen über den Briten, der beim Grand Prix von Deutschland weiter auf seinen ersten Sieg warten muss.

Zur anschließenden Ermittlung der Halbfinalpaarungen trafen sich die drei siegreichen Crews und der nach seinem Vorrundensieg bereits direkt für das Halbfinale gesetzte Franzose Mathieu Richard (French Match Racing Team) auf dem Wasser zur Auslosung der Boote. Mathieu Richard, so wollen es die Matchrace-Regeln, durfte sich als Spitzenreiter seinen Halbfinalgegner wählen. Der zum Auftakt der Tour-Saison 2010 so souveräne Franzose, der den ersten WM-Lauf im April vor Marseille gewonnen hatte, entschied sich für den furiosen Angreifer Jesper Radich. Damit trafen im zweiten Semifinale automatisch die Teams von Adam Minoprio und Torvar Mirsky aufeinander. Die Halbfinalbegegnungen haben noch am Sonntagnachmittag begonnen und enden am Pfingstmontagvormittag.

Zu den prominenten Besuchern des Match Race Germany zählte am Pfingstsonntag Dr. Dieter Hundt, seit 1996 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Hundt bedankte sich bei den Organisatoren Eberhard Magg und Harald Thierer für die Einladung zu einem erlebnisreichen Tag auf dem Wasser und an Land, sagte: „Das Match Race Germany ist ein hochinteressantes und spannendes Ereignis, das in Baden-Württemberg seinesgleichen sucht.“

Teil der Profiregatta war in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge das Team Race Germany Optimist 2010. 30 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 14 Jahren kämpften zwischen Schloss Montfort auf der einen und dem Matchrace-Kurs der Profis auf der anderen Seite um Punkte und Pokale. Den Sieg in der zweitägigen vom Yacht-Club Langenargen veranstalteten Serie erkämpfte das Dream Team Baden Württemberg vor dem Team Let’s Fets vom Untersee und den Masters of Desasters vom Württembergischen Yacht Club. Teilnehmerin Marie vom Württembergischen Yacht Club brachte die tolle Stimmung beim Nachwuchs am besten auf den Punkt: „Es ist super cool, dass wir hier mitmachen können. Wenn ich groß bin, möchte ich vielleicht auch Segelprofi werden und Matchrace segeln.“

Erstmals ist in diesem Jahr das Automobilunternehmen Alfa Romeo Partner im Match Race Germany. Marketingleiter Alexander Knesewitsch zog einen Tag vor dem Finale begeistert Zwischenbilanz: „Wir sind als neuer Partner absolut glücklich. Das ist ein gigantisches Match: Der hochkarätige Segelsport und unsere Autos vereint im Match Race Germany.“ Ausgestellt ist im Regattadorf unter anderem der spektakuläre Alfa 8 C Spider.

Ernst G. Wallaschek (Deutsche Post Global Mail, CEO Güll Group) zog für Matchrace-Partner DHL Global Mail Bilanz. Das Unternehmen hatte zum dritten Mal in Folge wichtige Geschäftskunden zum Match Race Germany geladen. Wallaschek sagte: „Wir sind ein internationales Unternehmen und laden unsere Gäste aus aller Welt immer sehr gerne zu diesem einmaligen Erlebnis in den Süden Deutschlands an den Bodensee ein. So ist es auch für uns ein Match, das wir sehr gerne unterstützen.“

Das Match Race Germany endet am Pfingstmontag mit der Siegerehrung und der Ausschüttung des Preisgeldes in Höhe von 50.000 US-Dollar. Außerdem werden Sachpreise im Wert von 10.000 US-Dollar vergeben. Die besten acht Teams teilen sich 100 wertvolle Punkte für die Weltmeisterschaftswertung der ISAF World Match Racing Tour.

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