Samstag, 23. Mai 2009

Gestern war beim Harder Match Race Cup Warten angesagt

23.05.09 - Nach nur 4 Flights (ein Flight ist jeweils ein Set von drei Duellen) zog eine Gewitterfront mit Hagel über den Bodensee, von der das Harder Binnenbecken gestreift wurde. Um Materialschäden zu vermeiden, mussten die Rennen unterbrochen werden.

Das Gewitter war aber schnell vorbeigezogen, allerdings dauerte es einige Zeit, bis die Windverhältnisse sich wieder stabilisiert hatten. Unzählige Richtungswechsel kosteten die Regattaleitung und die Bojenleger Kraft und Nerven.

Die Bilanz am Abend sah den Dänen Mads Ebler und den Schweizer Eric Monnin mit jeweils vier Siegen in fünf Läufen in Führung.

Nach dem Wechsel konnten Ian Ainslie aus Südafrika und Jacopo Pasini aus Italien beide ausgetragenen Läufe für sich entscheiden.

Die beiden Österreicher, Roman Hagara und Hans Spitzauer, konnten gestern je einen Sieg für sich verbuchen.

Am Abend gab es einen Vortrag zum Thema Doping. Anschließend sorgten die Big Band Hard und ein sensationeller Sonnenuntergang für Stimmung im Festzelt.


Hagara treibt Elber in Penalty (Foto: YCH)

euro09 Piraten - Vier Regatten am zweiten Meisterschaftstag

23.05.09 - Am Auffahrtsmorgen waren 76 Piraten zum Auslaufen zur ersten Regatta bereit vor Arbon bereit. Die Hochdruckwetterlage verhinderte leider einen Bilderbuchstart der Meisterschaft. Es herrschte Flaute, bis in den späten Nachmittag. Gestern Freitag wurde die Meisterschaft so richtig lanciert - gleich vier Läufe konnten bei sehr guten Winden gestartet werden.

In Führung liegen GER 4372 Detlef Hegert und Oliver Bajon. Bester Schweizer ist mit SUI 533 Stefan Fels mit Timo Naef vom einheimischen Yacht Club Arbon auf dem 8. Platz!

Ergebnisse 1. Tag >; Ergebnisse 2. Tag >

Freitag, 22. Mai 2009

Meisterschaftswürdige Verhältnisse

22.05.09 - Vier Läufe zwischen zwei und vier Beaufort konnte am zweiten Tag der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Contender von Radolfzell ausgesegelt werden. Nach den eher dürftigen Windbedingungen am ersten Tag, an dem erst spät abends ein Rennen auf dem See vor Radolfzell gestartet werden konnte, waren das endlich meisterschaftswürdige Verhältnisse.

Der Tagessieger vom Vortag, Gernot Götz aus Unteruhldingen, musste die Führungsposition an den Hamburger Jörg Dannemann abgeben und rangiert derzeit mit sechs Punkten Abstand auf der zweiten Position. Dritter nach fünf Rennen ist Jörg Schlienkamp vom Segelclub Westfalen.

Die weiteren Platzierungen der Segler vom Bodensee sind:
8. Jürgen Greis (JS Reichenau)
10. Christian Leonards ( JS Reichenau)
21. Holger Stengele ( SC Unteruhldingen)
25. Andreas Hohner ( YC Radolfzell)
26. Jürg Rudolf ( Altnauer SC)
28.Stefan Bärthele ( JS Reichenau)
30. Alfred Sulger (SV Dingelsdorf)
36. Patrick Ehinger ( YC Radolfzell)
52. Helgard Fischer (SV Dingelsdorf)
55. Martin Schnez (SV Dingelsdorf)
Ergebnisliste nach dem 2. Tag >


Foto: YCRa

Gernot Götz gewinnt ersten Lauf

22.05.09 - Gernot Götz aus Unteruhldingen heißt der erste Tagessieger bei der Intenationalen Deutschen Meisterschaft der Contender beim Yachtclub Radolfzell.

Bei schwierigen Windbedingungen zwischen ein und vier Beaufort gelang es, am frühen Abend des Himmelfahrtstages das erste gültige Rennen zu beenden.

Zuvor mussten schon insgesamt drei Wettfahrten abgebrochen werden. Zweiter wurde Jörg Schliekamp vom Segelclub Westfalen und der Dritte Platz entschied auf einer nervenaufreibenden Zielkreuz Jürgen Greis von den Jollenseglern Reichenau für sich.

Weitere Platzierungen der Bodensee-Segler:
7. Christian Leonards ( JSR)
17. Jürg Rudolf ( ASC)
29. Holger Stengele ( SCU)
34. Andreas Hohner (YCRa)
36. Stephan Bärthele (JSR)
47. Patrick Ehinger (YCRa)
51. Helgard Fischer (SVD)





Fotos: Yachtclub Radolfzell

Dienstag, 19. Mai 2009

INTERBOOT setzt neue Signale für kommende Wassersport-Saison

19.05.09 - Friedrichshafen. Trendbarometer INTERBOOT: Vom 19. bis 27. September 2009 steht das Friedrichshafener Messegelände wieder ganz im Zeichen des Wassersports und macht den Auftakt im Reigen der deutschen Boots-Messen. Auf der 48. Auflage zeigen die Hersteller erstmals ihre Neuheiten und setzen Signale für die Saison 2010.

Die Trendsportart Kitesurfen bekommt eine eigene Plattform und präsentiert sich erstmals bei der Veranstaltung „KITEWORLD EUROPE“ am zweiten Messe-Wochenende. In das Messe-Konzept integriert ist wieder der Bodensee. Am INTERBOOT-Hafen stehen Boote der Aussteller für Probefahrten bereit, an der Hafenpromenade findet die Show-Veranstaltung „Liquid Quarter Mile“ statt.

Ob moderne Retroklassiker, edle Yachten, sportliche Motorboote, elegante Segelboote, die passende Yacht für mediterrane Reviere oder das Einsteigerboot – Neun Tage lang präsentiert die INTERBOOT in den Hallen, am Messe-See und am Hafen einen Marktüberblick. Auf einem Gemeinschaftsstand präsentieren junge, innovative Unternehmen ihre Produkte. Gefördert werden die Aussteller vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die Messe Friedrichshafen organisiert für die Unternehmen den Stand.

Erstmal findet vom 25. bis 27. September die „KITEWORLD EUROPE“ statt. Die Veranstaltung ist in die INTERBOOT integriert und bietet den Fans der Trend-Wassersportart in einer eigenen Halle eine Plattform, um sich zu treffen, sich auszutauschen und von Profis Anschauungsunterricht zu erhalten.

Im INTERBOOT-Hafen laden die Aussteller zu Probefahrten ein, zudem stehen Schlauchboote, Jollen, Kajaks und Kanus für Testtörns zur Verfügung. Ihr Beschleunigungsvermögen zeigen PS-starke Motorboote beim Viertelmeile-Rennen „Liquid Quarter Mile“ vor der Hafenpromenade. Seit der Premiere im Jahr 2006 hat sich der Wettbewerb zu einem großen und besonderen Wassersport-Event entwickelt, der Zehntausende an die Promenade lockt.

Weitere Informationen zur Wassersport-Ausstellung unter www.interboot.de.

Lotterie-Regatta für Optimisten und Hobie Cat beim SMCÜ

19.05.09 - Schon wie letztes Wochenende ließ auch diesmal der Wind auf sich warten. Am Samstag reichte der Wind nur ganz knapp nicht für eine erste Wettfahrt. Regattaleiter Konny Huther schickte die Segler deshalb schon gegen 17 Uhr zu einem frühen Abendessen an Land, setzte aber gleichzeitig die Startbereitschaft bis 20 Uhr fest. Doch das half auch nichts – die Abendpriese blieb aus.

Am Sonntag warteten die 86 Optimisten und 18 Hobie Cat 16 bis Mittag, ehe sie einen Startversuch wagen konnten. Es reichte für einen verkürzten Lauf und alle waren froh, daß nun doch die Preise ordnungsgemäß verteilt werden konnten. Bei den Opti A siegte Marvin Frisch vom WYC, bei den 51 Opti B setzte sich Tobias Bauer, ebenfalls WYC, an die Spitze. Das für eine Hobie Cat Regatta starke Feld von 18 Booten führte Steuermann Martin Tittjung an.

Windmäßig konnte der SMCÜ diesmal leider nicht punkten. Aber an Land gab es trotzdem gute Stimmung, keiner hatte mit einem so sonnigen und warmen Wochenende gerechnet. Den Wartenden wurde es nicht langweilig. Beim Second Hand konnte so manche Seglerkleidung für die Kinder in die passende Größe gewechselt werden. Besonders bedankte sich die Präsidentin bei Dagmar Fritze und ihren Helfern, die das Landprogramm so gut organisiert hatten. Die Wassermannschaft gab ebenfalls ihr bestes, um wenigsten einen Lauf zustande zubringen. Nicht zuletzt bedankte sich die Präsidentin Gabriele Kromer-Schaal bei den jungen Seglern für ihr vorbildliches Verhalten auf dem Wasser und an Land. Beatrix Zittlau.

Opti A 1. Marvin Frisch WYC, 2. Andreas Mutter YCRA, 3. Carla Gerlach YCRA
Opti B 1. Tobias Baur WYC, 2. Patrick Christa YCH/AUT, 2. Leon Zartl YCL
Hobie 16 1. Martin Tittjung, 2. Klaus-Dieter Fische, 3. Benedikt Huber.

Gesamtergebnis >


Flaute ohne Ende! (Foto: Beatrix Zittlau, SMCÜ)


Die Sieger mit Pokalen (Foto: Beatrix Zittlau, SMCÜ)

Kieler Woche zwischen Tradition und Premieren

19.05.09 - Feuerwerk der Segelhöhepunkte: ISAF Sailing World Cup - Erster Auftritt der olympischen Bootsklasse Elliott 6m - X-35-WM - X-41-EM - SAP 505er-EM – Virtueller Kieler Woche-Sieger.

Die Welttournee des olympischen Segelsports, der ISAF-Sailing World Cup, macht in Kiel Station. Es kommt zum ersten Auftritt der neuen olympischen Frauen-Bootsklasse Elliott 6m. Erstmals wird es einen „virtuellen“ Kieler Woche-Sieger geben, der sich im Internet durchgesetzt hat. Und drei hochkarätige internationale Meisterschaften, WM der X-35, EM der X-41 und SAP-EM der 505er prägen die 127 Jahre junge Kieler Woche (20. bis 28. Juni), die einmal mehr mit einem imponierenden Zahlenwerk aufwartet.

3 Millionen Besucher, 10.000 Masten auf der Kieler Förde, 4.500 Regattateilnehmer, 2.000 Boote, 360 Starts, 50 Nationen, 40 Segeldisziplinen, 11 Bahnen, neun Tage: Das sind die Eckdaten der diesjährigen Kieler Woche.

Das elffache Volumen der olympischen Segelwettkämpfe macht die Kieler Woche ohnehin schon zur weltgrößten Segelveranstaltung, die vom Kuttersegeln über Surfbrett, Jolle, Kielboot bis zum Dickschiff und sogar zur Windjammerparade alle Varianten bietet. Und dennoch kann die Traditionsveranstaltung, die seit Jahren die Behindertensegler integriert, auch in diesem Jahr wieder mit neuen Highlights aufwarten. Gemeinsam mit dem Presenter BMW und den Partner HSH Nordbank sowie boot Düsseldorf präsentierten die Kieler Woche-Veranstalter ihr umfassendes Segelprogramm heute bei einer Pressekonferenz im Elb-Panorama in Hamburg.

ISAF Sailing World Cup
So macht der ISAF World Sailing Cup nach fünf Regatten in Australien, USA und Europa in Kiel Station, bevor es in Weymouth (Großbritannien/Ausrichtungsort der olympischen Segelwettkämpfe 2012) zum Finale kommt. „Der ISAF Sailing World Cup wird den Segelsport weiter in das öffentliche Interesse rücken und die Spannung, Begeisterung und Ausstrahlung des Segelsports unterstreichen“, so ISAF-Präsident Göran Petersson. „Es ist eine Anerkennung vom Weltseglerverband an die sechs Veranstalter für deren bisherige Verdienste um den Segelsport national und international“, so der Organisationsleiter der Kieler Woche, Jobst Richter (57).

Da die Segler/innen der olympischen Bootsklassen immer früher zu den Veranstaltungen anreisen, um das Revier zu testen, startet die Kieler Woche 2009 wieder olympisch. „Wir beginnen sogar noch einen Tag früher und bieten den Segler/innen den Freitag zum Testen als Practice Race“, erklärt Richter. Die Kieler Woche beginnt für die zehn olympischen Disziplinen damit bereits am Freitag, 19. Juni, mit einem Vorbereitungsrennen. Der erste Start am Samstag erfolgt dann bereits um 11 Uhr morgens. Damit stehen den olympischen Klassen von Samstag, 20. Juni, bis Mittwoch, 24. Juni, fünf komplette Regattatage zur Verfügung. Die 13 internationalen Klassen gehen dann von Donnerstag, 25. Juni, bis Sonntag, 28. Juni, an den Start.

Frauen folgten dem Lockruf
Besonderes Augenmerk haben in diesem Jahr einmal mehr die Frauen verdient. Sie folgten dem Lockruf aus Kiel. 24 Crews aus neun Ländern werden vom 20. bis 24. Juni in der neuen olympischen Bootsklasse Elliott 6m um den Kieler Woche-Titel kämpfen. Es ist der erste Auftritt der Elliotts im Rahmen des ISAF Sailing World Cups. 2012 werden in dieser Klasse olympische Medaillen vergeben.

„Der Weltseglerverband, der Deutsche Segler-Verband, die Werft um Eigner Greg Elliott sowie unsere Freunde in Finnland und den Niederlanden machen es möglich, dass wir die Elliotts präsentieren können“, freut sich Kieler Woche-Organisationsleiter Jobst Richter. Wie sehr sich die Seglerinnen auf diesen Auftritt freuen, zeigen die schnellen Zusagen aus aller Welt. Innerhalb von vier Wochen war trotz des Meldegeldes von 2.100 Euro das 24 Crews umfassende Feld komplett. Die deutschen Farben sind gleich dreimal vertreten. Deutschlands beste Match Race-Seglerin, Silke Hahlbrock (2008: WM-6.), hat mit dem „Match-Race Team Hamburg“ bereits den ganzen Winter auf einer J22 vor Kiel trainiert. Die 25-jährige wurde mit ihrer Schwester Maren Hahlbrock (26) und Marion Rommel (24) in den C-Kader des DSV aufgenommen.

Zusammen mit der Olympia-Vierten Ulrike Schümann (36/Berlin/A-Kader), die ihre dritte Olympiakampagne gemeinsam mit der erfahrenen Match Race-Seglerin Kathrin Kadelbach (2008 Deutsche Vizemeisterin), Antje Struckat und Lydia Koppin angekündigt hat, zählt Hahlbrock zu den großen deutschen Hoffnungen im Frauen Match Race. Und so ganz nebenbei möchte das Hahlbrock-Team als amtierender Kieler Woche-Sieger den Titel verteidigen. Als dritte Crew haben die Puls-Sisters, Svenja Puls (24/Europeseglerin und Weltmeisterin 2007) und Janika Puls (21/Laser radial), gemeldet.

Die Sterne der Stare funkeln in Kiel
Besonders hochkarätig dürfte auch das Startboot-Feld sein. Die Stare wetteifern eine Woche später vor Kiel um den EM-Titel. Erfreulich ist der große Andrang ambitionierter deutscher Crews. Ein halbes Dutzend teilweise sehr junger Teams haben die Teilnahme an der olympischen Regatta 2012 vor Weymouth in Großbritannien im Visier. Unter ihnen aber sind neuerdings auch zwei Routiniers, die aus ganz anderen Disziplinen ins Starboot gewechselt sind: Johannes Polgar und Tim Kröger.

Aktuell bilden der Berliner Robert Stanjek und sein Hamburger Vorschoter Markus Koy die Messlatte in der deutschen Starbootszene. Doch sie haben reichlich Konkurrenz bekommen. Neben Stanjek/Koy und Polgar/Kröger trainieren drei weitere viel versprechende junge Mannschaften mit dem Ziel der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 unter dem Dach des Heinz Nixdorf Vereins: Matthias Miller/Benedikt Wenk, Alexander Schlonski/Frithjof Kleen und Johannes Barbendererde/Timo Jacobs. Mit vergleichsweise wenig Starboot-Erfahrung, aber viel Routine und professioneller Einstellung kämpfen Polgar und Kröger gleichzeitig um den Anschluss an die Weltspitze. Ein Jahr haben sie sich dafür Zeit gegeben. 2010 soll und muss die Kaderqualifikation her.

Kiwo-Giganten bei der SAP 505er-EM
Ein ganz besonderes Highlight wird die SAP 505er-EM. Ganz oben auf der Liste der internen Duelle im Feld der rund 100 Crews steht der Zweikampf zwischen den Kieler Woche-Rekordsiegern Wolfgang Hunger aus Strande und dem Dänen Jörgen Bojsen-Møller. Jeweils 16 Erfolge fuhren die beiden Kontrahenten in den vergangenen 30 Jahren ein.

Hunger dominierte seit 1983 das Geschehen mit acht Siegen im 470er und seit 1997 mit ebenso vielen Erfolgen im 505er, während Bojsen-Møller mit 15 Triumphen im Flying Dutchman seit 1983 fast unbezwingbar ist. Einmal konnte sich der dänische Segelmacher aber auch in einer anderen Klasse in die Siegerliste eintragen: 1979 im 505er. Damals wurde er zudem Europameister.

Die Zielvorgabe für beide ist also klar: „Wir wollen natürlich den Titel gewinnen, aber die Konkurrenz ist groß. Es ist alles dabei, was Rang und Namen hat”, sagt Wolfgang Hunger, der seit dem vergangenen Jahr mit Julien Kleiner an der Vorschot ins Rennen geht. Neben dem EM-Triumph blickt er aber auch mit einem halben Auge auf den Kieler Woche-Rekord: „Das Ganze ist natürlich von der Presse geschürt. Erst musste ich Willi Kuhweide überholen, dann Gerd Eiermann, und jetzt ist Jörgen Bojsen-Møller zu schlagen. Aber wenn man auf der Bahn ist, will man natürlich auch gewinnen.” Ebenso setzt Bojsen-Møller, der mit Bruder Jacob segelt, die Prioritäten: „Wir müssen noch ein paar persönliche Verpflichtungen klären. Aber wenn wir das schaffen, dann kämpfen wir um den Titel mit. Der Kieler-Woche-Rekord wäre dabei ein schöner Nebeneffekt.”

X-en-Hattrick in Kiel
Die X-Yachten schicken sich an, zu einem festen Bestandteil der Kieler Woche zu werden. Nach den Weltmeisterschaften 2007 und den Europameisterschaften 2008 segeln die X-35 in diesem Jahr erneut um den globalen Titel vor Kiel. Im Kielwasser der kleinen Schwester kommt auch die X-41 mit ihrer Flotte nach Schilksee und ermittelt auf der Bahn Alpha die europäischen Titelträger.

Der Seebahn-Chef der Kieler Woche, Eckhard von der Mosel, sieht das Geschehen auf der Außenförde durch die X-en deutlich aufgewertet: „Die Top-Segler auf der Ostsee haben sich bei den X-Yachten zusammengefunden. Das werden die High-End-Regatten im Norden. Deshalb werden wir für die X-en immer einen Slot in der Kieler Woche offen halten.“

Neben dem Niederländer Cees Wieringa, der sich mit seiner „DRS X” 2007 den WM-Sieg sicherte, und dem Briten Mark Richmond mit der „Cool Running” (WM-Silber 2007 und EM-Bronze 2008) treffen die deutschen X-Yachten auf italienische Konkurrenz. „Die italienischen Crews sind zum Teil mit hochkarätigen Profis besetzt und sind immer zum Favoritenkreis zu zählen”, sagt Sven Christensen von der „Xen”, der als Geschäftsführer der Kieler Woche-Vermarktungsagentur “Point of Sailing” das Geschehen allerdings nur von Land aus verfolgen kann. Er erwartet bis zu 40 Crews aus zehn Nationen am Start. Selbst aus Japan ist schon eine Meldung eingegangen.

Für jeden Seesegler etwas
Doch ob leistungsorientierter Regattafreak oder „nur“ schnell segelnder Fahrtensegler, ob Kurzstrecken-Freund oder Langstrecken-Fan - die Kieler Woche bietet für jeden Seesegler und jeden Schiffstyp etwas.

Herzstück bleibt der Kaiserpokal als Gesamtwertung aus Senatspreis (Mittelstrecke) und den bis zu zehn Kiel-Cup-Regatten (Kurzstrecken). Den Auftakt für die ORC International-Klassen I-IV bildet die Mittelstrecke am Samstag, 20. Juni, mit dem traditionellen Start vor dem Hindenburgufer, bevor Sonntag, 21. Juni, bis Dienstag, 23. Juni, die Kurzstreckenrennen (Up-and-downs) des Kiel-Cups auf dem Programm stehen. Parallel gehen auch die Einheitsklassen (z.B.: J80 und Albin Express) in eigener Wertung ins Rennen. Den hochkarätigen Kieler Woche Offshore-Preis, den Kaiserpokal, können allerdings nur die ORC International-Yachten gewinnen.

Die ORC-Club-Schiffe kämpfen am ersten Kieler Wochenende um die Siege beim Welcome-Race, das sich aus zwei Mittelstrecken am Samstag, 20. Juni, und Sonntag, 21. Juni, zusammensetzt.

Den Abschluss für jedermann bietet der 2008 neu ins Leben gerufene Schabernack Cup am zweiten Wochenende. Das Auftaktrennen führt am Freitag, 26. Juni, aus der Innenförde nach Schilksee. Es folgt am Samstag, 27. Juni, der Schabernack Cup (eine Untiefe vor Heiligenhafen heißt Schabernack) von Schilksee nach Heiligenhafen, wo auch die Siegerehrung stattfindet. Gewertet wird hier nach dem aus Club- und Abendregatten bekannten Handicap-System Yardstick.

Die großen ORC Yachten ab 40 Fuß segeln um das „Silberne Band“. Donnerstag ist eine Langstrecke ausgeschrieben und Freitag das Coastal Race nach Heiligenhafen.

Traunsee: Leinen los!

19.05.09 - Segelsport vom Feinsten, aufregende Wettkampf-Boote zum Anfassen und das exklusive Flair der "Sailing City" ­ die Allianz Traunsee Woche ist für alle Segelbegeisterten ein Muss.

Ab dem 21. Mai werden über 700 Aktive aus aller Welt ihre Segler zu Wasser lassen und in den unterschiedlichsten Kategorien die Besten unter sich ausmachen. In den Klassen Platu25 und Joker werden am Traunsee sogar EuropaCups ausgefahren. Und den Besuchern bietet sich am Ufer des Sees noch viel mehr. Der Felgenhersteller AEZ tritt nicht nur als Sponsor in Erscheinung, sondern präsentiert in der "Sailing City" sein aktuelles Räderprogramm. Im Sortiment sind unter anderem zahlreiche Felgen, die perfekt für Zugmaschinen kleiner Yachten und Boote geeignet sind. Egal ob BMW X6, Mercedes GL oder Audi Q7 ­ AEZ hat für alle das Richtige auf Lager.

Auf der Gmunder Esplanade feiert die "Sailing City" ihren dritten Geburtstag. Sie ist das "Fahrerlager" der Traunsee Woche und bildet ein großes Segelzentrum, das es ermöglicht, ganz ohne Absperrungen, intensive Einblicke ins Hightech-Segeln zu bekommen. Schließlich liegen hier die "Carbon-Monster", jene RC44-Yachten, die im RC44 Austria Cup antreten. Neben Russel Coutts haben sich zahlreiche Stars aus dem America¹s Cup angemeldet. Unter anderem werden James Spithill, Dean Baker, Sebastian Col und Cameron Appleton am Traunsee erwartet, die im Match Race Cup und der Fleet Race Trophy an den Start gehen werden. Österreichs Fahnen werden Christian Binder und René Mangold hochhalten.

Herausforderung auf sieben Strecken
Die Sportler und Zuschauer erwartet ein großes Programm. Insgesamt sind sieben Regattabahnen, über den gesamten See verteilt, geplant. Für die Skipper wird es bei den Wettfahrten sicher nicht einfach werden, sei es in der Tornado-, A-Cat- oder Dyas-Klasse.

Erster Start am Donnerstag
Nach einer Steuermannbesprechung wird am 21. Mai pünktlich um 13 Uhr der erste Start freigegeben. An den folgenden drei Tagen beginnen die Regatten der 14 Klassen jeweils morgens ab 10 Uhr. Abends sind die entsprechenden Siegerehrungen geplant. Vom 25. bis 31. Mai werden dann die Profis im RC44 Austria Cup bei ihrer Arbeit zu beobachten sein.

Programm:
21.-24. Mai: 6. Allianz Traunsee Woche
25.-26. Mai: Freies Training der RC44-Klasse 27.-31. Mai: RC44 Austria Cup

Sponsor:
www.aez-wheels.com





Fotos: IKmedia GmbH, Oliver Schielein; Manfred Prescher, D-91126 Schwabach

12. Match Race Germany 2009 steht bevor

19.05.09 - Hohe Schule & Survival Training: Wie Profis die World Match Racing Tour in Krisenzeiten nutzen.

Langenargen. Die Räder im America´s Cup stehen still, seit die Gerichtsschlacht zwischen Verteidiger Alinghi (Schweiz) auf der einen und Ankläger und Herausforderer BMW Oracle Racing (USA) auf der anderen Seite tobt. Zwei Jahre schon lähmt der Streit der Cup-Giganten das Geschehen, birgt aber auch die Chance für andere hochkarätige Regattaserien, das „Loch“ auf hohem Niveau zu füllen. Besonders begehrt bei den Segelprofis in aller Welt: Die Teilnahme an der World Match Racing Tour. Hier messen sich die besten Steuerleute und Crews der Welt, hier können sie ihre Fertigkeiten in der Cup-Disziplin Matchrace Boot gegen Boot trainieren und - hier gibt es Preisgeld zu gewinnen.

„Natürlich ist der Streit im America´s Cup etwas ärgerlich für uns, denn die Eigner-Szene wurde zuletzt von Segelprofis überflutet. Aber das klärt sich hoffentlich bald und dann gibt es vielleicht wieder weniger Profis im Kampf um die Jobs“, erklärt der 24-jährige neuseeländische Shooting Star Adam Minoprio, der in nur einem Jahr in die Top Ten der Matchrace-Weltrangliste vordringen konnte und 2009 über Pfingsten bereits dem erweiterten Favoritenkreis im Kampf um den Sieg im Match Race Germany angehört.

Der erfahrene zweimalige Matchrace-Weltmeister Ian Williams beurteilt die Möglichkeiten für Segelprofis abgeklärter. Der 32-jährige Anwalt, der vor einigen Jahren seinen juristischen Beruf aufgab, um als Segelprofi Karriere zu machen, sagt: „Natürlich ist es auch außerhalb des America´s Cup möglich, seinen Lebensunterhalt mit dem Segeln zu verdienen. Die World Match Racing Tour ist der ideale Platz dafür. Bei einigen Events kann man gutes Preisgeld verdienen. Und dann ist natürlich die auf der Tour gesammelte Erfahrung von unschätzbarem Wert für ein späteres Engagement im America´s Cup.“

Die World Match Racing Tour und ihre Grand Prix Läufe wie das Match Race Germany auf dem Bodensee vor Langenargen trotzen der aktuellen Weltwirtschaftskrise mit unbeugsamem Engagement und bieten immer wieder auch jungen Profis die Plattform für ihren Weg nach oben. „Wir sind und bleiben die Hohe Schule für Matchracer, befinden uns jedoch aufgrund der weltweiten Finanzkrise gemeinsam mit den Seglern mitten im Survival Training“, beschreibt Veranstalter Eberhard Magg die aktuelle Lage aus Sicht der Organisatoren und Teilnehmer. Aufgeben aber käme für den deutschen Matchrace-Motor niemals in Frage. Magg sagt: „Es gibt gute und weniger gute Zeiten. Auch wir haben Veranstaltungspartner verloren, dafür aber neue hinzugewonnen. Wir sehen also wieder Licht am Ende des Tunnels...“

Durch die angespannte Lage im Sponsoring-Markt stehen vor allem jüngere Mannschaften unter Leistungsdruck. Das australische Supertalent Torvar Mirsky erklärt: „Es ist für uns angesichts der Zwangspause im America´s Cup und der Wirtschaftskrise momentan sehr schwierig, unseren Lebensunterhalt mit dem Segelsport zu verdienen. Wir sind extrem vom Preisgeld abhängig um weitermachen zu können. Oft können wir nicht ausreichend trainieren, obwohl das eine essentielle Voraussetzung für unser Ziel wäre, Matchrace-Weltmeister zu werden. Andererseits hat uns die Cup-Pause ein kleines Fenster geöffnet, in die World Match Racing Tour einzusteigen, aufzusteigen und uns einen Namen zu machen. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren ungeheuer viel in Sachen Matchrace und Management gelernt. Also hoffen wir, dass uns jemand einen Platz in seinem Team anbietet, sobald der America´s Cup wieder durchstartet.“

Der französische Weltranglisten-Erste und America´s Cup-Skipper Seb Col hat diesen Platz längst sicher. Deswegen reagiert der 31-Jährige vergleichsweise gelassen auf die Krisensituation: „Es wäre zuviel der Ehre, dem America´s Cup anzulasten, dass er uns vom Überleben abhält. Es gibt ja noch viele andere Disziplinen und das ist so großartig in unserem Sport. Aber es ist natürlich sehr frustrierend die Gründe zu kennen, warum der America´s Cup in diese Situation geraten ist. Wir selbst können ja nichts dafür...“

Minoprio, Williams, Mirsky und Col sind vier der insgesamt zwölf Steuerleute, die vom 27. Mai bis 1. Juni um den Sieg im Match Race Germany kämpfen. Zum engsten Favoritenkreis zählen auch der viermalige Matchrace-Weltmeister Peter Gilmour (Australien) und der dreimalige Olympiasieger Ben Ainslie (GBR). Der einzige deutsche Teilnehmer Carsten Kemmling startet als 35. Der Matchrace-Weltrangliste genau wie der erfolgreichste Schweizer Matchrace-Steuermann Eric Monnin mit Außenseiter-Chancen in das hochklassige Segelfest zu Pfingsten.

Die Veranstalter erwarten wieder mehr als 35.000 Besucher in ihrer Zeltstadt am Langenargener Hafen. Gesegelt wird beim Publikumsmagneten der World Match Racing Tour auf sportlich großen Yachten vom Typ Bavaria 35 Match um entscheidende Punkte für die Welt- und Tourrangliste, rund 50.000 Dollar Preisgeld, wertvolle Sachpreise und viel Prestige. Die Duelle werden zum Greifen nah vor dem Bodensee-Ufer ausgetragen. Gastgebender Verein ist zu seinem 60. Geburtstag der Yacht-Club Langenargen e.V. um Präsident Michael Nöltge und den charismatischen Wettfahrtleiter Rudi Magg.

Die Eröffnungsfeier im Bilderbuch-Schloss Montfort mit Seglern und Partnern wie Audi, Veuve Clicquot Champagner, Glenmorangie Single Malt Whisky, MTU-Friedrichshafen, Stihl oder Marinepool ist für den 28. Mai geplant. Beste musikalische Unterhaltung durch Live-Bands sowie Köstlichkeiten aus der Region und ein abwechslungsreiches Familienprogramm sind im großen Veranstaltungszelt und der kleinen Zeltstadt am Langenargener Ufer zu finden. Hier gibt es täglich heitere Spiel- und Sportangebote für die ganze Familie.

Montag, 18. Mai 2009

Glockenschläge zur Eröffnung der Friedrichshafener Segelwochen

18.05.09 - Auf der vollbesetzten Clubhausterrasse des Württembergischen Yacht-Clubs begrüßte Präsident Dr. Eckart Diesch am Samstagmorgen geladene Gäste, aktive Segler und Mitglieder zur offiziellen Eröffnung der 26. Friedrichshafener Segelwochen und zum Start der traditionellen Pokal-Regatta des WYC.

Hierbei hob Dr. Diesch vor allem die Gemeinschaftsarbeit der drei Häfler Segelvereine SMCF, WVF und WYC hervor, die inzwischen über mehr als ein viertel Jahrhundert die Friedrichshafener Segelwochen erfolgreich organisieren, diesmal unter der Federführung des WYC. Außerdem gebe es auch einige weitere gemeinsame Projekte, wie die Stadtmeisterschaften im Segeln, die Arbeit der gemeinsamen Trainerin für den Seglernachwuchs oder der alljährlich im Herbst statt findende Seglerball, dieses hervorragende Zusammenspiel sei schon etwas besonders, meinte der Präsident des WYC weiter. In diesem Zusammenhang dankte Dr. Diesch auch den Vorsitzenden der beteiligten Clubs Hans-Peter Benz vom SMCF sowie Horst Böck vom WVF für die reibungslose und gute Zusammenarbeit und natürlich dem unermüdlichen Einsatz aller ehreamtlichen Helfer. Ein Wort des Dankes ging auch an den anwesenden Bürgermeisterstellvertreter Erich Habis-reuther der Stadt Friedrichshafen, die sich jedes Jahr mit einem Betrag an den Segelwochen beteiligt.

Erich Habisreuther freute über die jahrelange konstruktive Zusammenarbeit der Häfler Clubs, dies mache deutlich, dass gemeinsam doch einiges erreicht werden könne. Und welch große Zustimmung die Segelwochen bei den Aktiven haben, zeige sich doch auch darin, dass die Teilnehmer aus Österreich der Schweiz und Deutschland kommen.


Mit gutem Wind und der allzeit Handbreit Wasser unter dem Kiel wünschte Habisreuther allen Teilnehmern viel Erfolg.Mit dem traditionellen Schlagen der Schiffsglocke wurden die 26. Friedrichshafener Segelwochen eingeläutet.

Beluga-Crew nach Sieg im Freudentaumel

18.05.09 - CHARLESTON. Die Hochseesegler Boris Herrmann aus Kiel und der Hamburger Felix Oehme können den Sekt kaltstellen lassen. Mit ihrem Sieg auf der vierten und vorletzten Etappe ist dem Beluga Offshore Sailing Team Platz eins im Portimão Global Ocean Race praktisch nicht mehr zu nehmen. In der Nacht zu Sonntag (17. Mai) kreuzte die blau-weiße Class40-Yacht „Beluga Racer“ die Ziellinie vor Charleston/USA und hatte am Ende rund 150 Seemeilen Vorsprung vor den nächsten Verfolgern aus Chile. Allein eine völlig unwahrscheinliche Disqualifikation auf der finalen Etappe der Regatta rund um den Globus, die im Juni zurück zum Starthafen Portimão in Portugal führt, könnte den vorläufigen Höhepunkt in der steilen Sportlerkarriere der beiden 27-Jährigen noch gefährden, die nun ein beruhigendes Sieben-Punkte-Polster haben.

Die Sonne war bereits hinter dem Horizont der US-Küste von South Carolina verschwunden, als die „Beluga Racer“ nach einer mehrstündigen Flaute kurz vorm Ziel wieder Fahrt aufnahm und bei einer mäßigen Brise unaufhaltsam dem Etappensieg entgegen segelte. In der Heimat der beiden neuen Stars am deutschen Segelhimmel herrschte tiefschwarze Nacht. Exakt um 2:49 Uhr und 47 Sekunden war es dann soweit: Mit roten Leuchtfackeln in der Hand standen Boris Herrmann und Felix Oehme Arm in Arm im Cockpit und feierten den dritten von vier möglichen Teilerfolgen. Sowohl in Kapstadt/Südafrika als auch in Wellington/Neuseeland hatten sie den Bug vorne gehabt und waren nur in Ilhabela/Brasilien noch knapp abgefangen worden.

Einer Bier- folgte eine Champagnerdusche an Bord, als Freunde und Verwandte ihre Helden begrüßten. „Es ist einerseits schade, dass das Rennen jetzt quasi schon entschieden ist, aber wir sind natürlich auch heilfroh, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen kann“, drückte Skipper Boris Herrmann im Freudentaumel auch gemischte Gefühle aus. „Sogar als den Chilenen im spannenden Zweikampf das Ruder gebrochen war, kämpften sie aufopferungsvoll weiter und erzielten teils höhere Geschwindigkeiten als wir. Das war großer Sportsgeist und Werbung für das Hochseesegeln auf diesen nur zwölf Meter langen Booten.“ Kritiker hatten es zunächst skeptisch gesehen, ob die Yachten für eine Regatta rund um die Welt geeignet seien, sind aber inzwischen längst verstummt.

Die ersten Gratulanten waren die geschlagenen Cubillos/Muñoz, die erst am späten Sonntagabend im Ziel erwartet wurden, per Satellitentelefon. Aber auch die Glückwünsche aus der Heimat ließen nicht lange auf sich warten. „Das ist eine großartige Leistung unseres Teams, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann“, sagte Niels Stolberg, „die Mannschaft hatte nach frühem Rückstand zu Beginn der Etappe die Nerven behalten und wurde am Ende für ein couragiertes Rennen belohnt.“ Der geschäftsführende Gesellschafter des Hauptsponsors, der Projekt- und Schwergutreederei Beluga Shipping GmbH mit Sitz in Bremen, verfolgte den Erfolgsweg der „Beluga Racer“ im Internet unter www.globalracetracker.com, wann immer es seine Zeit erlaubte, und zollte auch den Unterlegenen Respekt: „Die Chilenen haben unseren Jungs alles abverlangt und sich sogar nach dem Ruderbruch nie geschlagen gegeben. Das verdient ebenso Hochachtung.“

Herrmann und Oehme waren aber auch noch geschockt über einen weiteren Zwischenfall, der sich tags zuvor weiter hinten im Feld ereignet hatte. Der Belgier Michel Kleinjans auf der „Roaring Forty“ war am frühen Sonnabendmorgen östlich der Bahamas mit einem Containerschiff kollidiert. Dabei hatte der Solosegler Glück im Unglück, denn er blieb unverletzt und konnte die Regatta trotz schwerer Schäden an seinem Boot mit gebrochenem Bugspriet und einem Riss an der Deckskante ohne fremde Hilfe fortsetzen. Offenbar hatte er den Frachter gerammt und nicht umgekehrt. „Das ist nicht auszudenken, was da alles hätte passieren können“, so Herrmann, „das ist ja vergleichsweise glimpflich ausgegangen.“ Es zeige aber auch, dass erst auf der Ziellinie abgerechnet werde.

Bereits zwei Tage nach dem Start hatten die Briten Jeremy Salvesen und David Thomson auf der „Mowgli“ die ersten Materialprobleme. Ein Spinnaker hatte sich bei einem missglückten Manöver um das Vorstag und den Masttopp gewickelt. Das bekam die Crew nur entwirrt, indem sie in der Landabdeckung der brasilianischen Küste Schutz suchte und frühzeitig alle Chancen einbüßte, in den Zweikampf an der Spitze einzugreifen. Sie lagen am Sonntag noch rund zwei Tage vom Ziel entfernt.

Und dieses Duell hatte wieder einmal die Fans in Atem gehalten. Die Chilenen erwischten einen grandiosen Start und waren schnell einige Seemeilen davon gesegelt. Doch nach 220 Seemeilen zog die „Beluga Racer“ mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 24 Knoten (fast 45 km/h) nur 50 Meter vor dem Bug der feuerroten „Desafio de Cabo Hornos“ vorbei und baute den Vorsprung über ein Wertungstor bei Recife noch aus. „Wir haben einen neuen Sweetspot unseres Boots entdeckt“, erklärt Felix Oehme, „bei gutem halbem Wind aus 100 Grad zur Fahrtrichtung hatten wir immer Nachteile. Darauf hatten die Verfolger gesetzt.“

Doch die Rechnung ging nicht auf, weil die „Beluga“-Crew unter neuer Segelkonfiguration unter Gennaker mit einem Reff im Großsegel von einem Rekord zum nächsten jagte. Sie brauchte nur drei Wochen, neun Stunden, 49 Minuten und 47 Sekunden für die 4.770 Seemeilen lange Teilstrecke. Das waren 9,28 Seemeilen Durchschnittsgeschwindigkeit – so schnell wie selbst auf den Starkwindetappen durch das Südpolarmeer nicht. Auch vor dem Ruderbruch, als die „Desafio de Cabo Hornos“ auf ein unsichtbaren Gegenstand unter der Wasseroberfläche fuhr, hatten die Chilenen bereits kaum eine Chance, den „Beluga-Express“ ernsthaft zu attackieren.

„Ein Traum ist wahr geworden“, meinte Felix Oehme nach dem Zieldurchgang, „und wir sind überglücklich.“ Die Mannschaft hatte hart gekämpft und alles gegeben, vor allem Vollgas. „Sogar die Zahnbüste wurde nach Luv gestaut, um optimal zu trimmen“, so der Co-Skipper weiter. „Das ist ein sehr bewegender Moment für uns und das gesamte Team“, sagte Boris Herrmann, „aber wir bleiben ehrgeizig und wollen auch die letzte Etappe gewinnen. Als Erste in Portugal einzulaufen, würde diesen phantastischen Triumph perfekt machen.“ Der Start ist für den 31. Mai geplant; das Finale dürfte zirka drei Wochen dauern.

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Sonntag, 17. Mai 2009

Sieg für Boris Herrmann und Felix Oehme vor Charleston

17.05.09 - CHARLESTON. Exakt zehn Minuten und 13 Sekunden vor drei Uhr deutscher Zeit haben Boris Herrmann und Felix Oehme in der Nacht zu Sonntag (17. Mai) die vierte und vorletzte Etappe des Portimão Global Ocean Race gewonnen. Mit ihrer Hochseeyacht „Beluga Racer“ kreuzten sie die Ziellinie vor Charleston/USA rund 150 Seemeilen vor ihren Verfolgern und sicherten sich damit praktisch vorzeitig den Gesamtsieg bei der Regatta rund um die Welt. Nur eine Disqualifikation auf der Schlussetappe zurück nach Europa im Juni könnte den größten Triumph in der Segelkarriere der beiden 27-Jährigen aus Kiel und Hamburg noch gefährden.

„Wir sind ziemlich erschöpft, aber dennoch von diesem Erfolg überwältigt“, meinte die Mannschaft kurz nach dem Zieleinlauf vor dem US-Bundesstaat South Carolina. „Wir haben alles gegeben, vor allem Vollgas“, so Skipper Boris Herrmann, der mit seinem Co-Piloten Felix Oehme nur drei Wochen, neun Stunden, 49 Minuten und 47 Sekunden für die 4.770 Seemeilen lange Teilstrecke aus dem brasilianischen Ilhabela benötigte. Das waren 9,28 Seemeilen Durchschnittsgeschwindigkeit - so schnell wie selbst auf den Starkwindetappen durch das Südpolarmeer nicht. Auch vor einem Ruderbruch, der Felipe Cubillos/José Muñoz auf der „Desafio de Cabo Hornos“ zusätzlich schwächte, hatten die Chilenen bereits kaum eine Chance, den „Beluga-Express“ ernsthaft zu attackieren.