Samstag, 13. September 2008

Aboaktion auf ibn-online.de

13.09.08 - Ab sofort bietet der Verlag ein Abo-Aktion für das IBN-Magazin an. Als Zugabe zum Abo erhalten Sie das Büchlein "Heiter bis wolkig"! Diese Aktion läuft bis zum 5. Oktober 2008.


Zur Aktion: www.ibn-online.de

In diesem Büchlein wird mit zahlreichen Fotos Wissenswertes und Besonderheiten über das Wetter am Bodensee vermittelt, ohne dass die Fachsprache der Meteorologen vorausgesetzt wird. Die Fotobeispiele sind Stützen bei eigenen Wettervorhersagen.

Freitag, 12. September 2008

Neuheitenparade in neun Messehallen und am Hafen

12.09.08 - Das pure Wassersportvergnügen mit zahlreichen Testmöglichkeiten und hochkarätigen Sportevents. Wasserspaß und kubanisches Flair auf der INTERBOOT 2008.


Kubanisches Lebensgefühl am Bodensee: Die INTERBOOT stimmt bei der Pressekonferenz auf die Internationale Wassersportausstellung in Friedrichshafen und ihr Partnerland Kuba ein. Bereits eine Woche vor Messebeginn verbreiten die beiden kubanischen Fotomodelle Tahimi und Odalis Böker karibisches Flair.

Friedrichshafen – Wassersport aktiv erleben können die Besucher der INTERBOOT 2008 von Samstag, 20. bis Sonntag, 28. September. Die 47. Wassersportausstellung startet in diesem Jahr mit einem neuen Werbeauftritt, mit dem interessanten Partnerland Kuba und einem neuen Slogan: „Das pure Vergnügen“. Genau dies ist auch die Botschaft für die Besucher: Von Testmöglichkeiten über Show-Veranstaltungen bis hin zu hochkarätigen Sportwettkämpfen gibt es auf der INTERBOOT zahlreiche Möglichkeiten, in die Welt des Wassersports einsteigen. „Ein solches Angebot, das in diesem Jahr noch umfangreicher ist, gibt es auf keiner anderen Ausstellung. Der Wohlfühlfaktor ist bei uns überdurchschnittlich hoch“, ist INTERBOOT-Projektleiter Dirk Kreidenweiß überzeugt.


Das pure Wassersportvergnügen: Dirk Kreidenweiß, Projektleiter INTERBOOT, Tahimi Böker, Roberto Infante, Vertreter Kubanische Botschaft, Odalis Böker, Isabel Docampo, Direktorin Kubanisches Fremdenverkehrsamt Frankfurt und Messechef Klaus Wellmann bei der Pressekonferenz zur INTERBOOT 2008 im Hafen von Kressbronn-Gohren.

Wer ohne Wartezeit an der Tageskasse auf die Messe gelangen will, kann sich in diesem Jahr sein Ticket unter www.interboot.de online kaufen und zu Hause ausdrucken. Neu in diesem Jahr ist auch die kostenlose INTERBOOT-Card. Diese kann ebenfalls im Internet beantragt werden und bietet für seine Inhaber zahlreiche Vergünstigungen – unter anderem bei Bootsvermietungen, Charterfirmen und Schiffsbetrieben.

Neun Tage können sich die Besucher in den Messehallen und am Hafen von der Faszination des Wassersports inspirieren lassen. 544 Aussteller aus 26 Ländern stellen die Premieren und Neuheiten für 2009 vor.

Wer sich konkret für ein Boot interessiert, kann bei dem jeweiligen Aussteller eine Probefahrt auf dem Bodensee vereinbaren. Im INTERBOOT-Hafen stellen die Hersteller mehr als 100 verschiedene Schiffe bereit. Aber auch alle Besucher, die (noch) keinen Bootsführerschein besitzen, kommen auf Ihre Kosten. Eine Schlauchboot-Flotte steht im Gondelhafen am Bodensee zum Einsteigen bereit. Außerdem warten Jollen sowie Kajaks und Kanus auf kleine Testtörns.
Auch am Messe-See und in den Hallen erwartet die Besucher ein großes „Testival des Wassersports“. Hier gibt es viele Möglichkeiten, in die Welt der Segel- und Motorboote, in die Welt unter und auf dem Wasser einzutauchen.

Hochkarätige Sportevents umrahmen die INTERBOOT 2008: Beim Ladies Match Cup (25. bis 28. September), setzen internationale Spitzensportlerinnen die Segel. Einen starken Auftritt haben die Motorboote wieder bei der Liquid Quarter Mile täglich (außer Mittwoch) zwischen 17 und 19 Uhr vor der Friedrichshafener Uferpromenade.
Die INTERBOOT ist von Samstag, 20. bis Sonntag, 28. September 2008 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet; der Messehafen täglich bis 19 Uhr. Die Tageskarte kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Die Familienkarte gibt es zu 22 Euro. Weitere Infos unter www.interboot.de.

Audi 49er German Championship 2. bis 5. Oktober 2008

12.09.08 - Hamburg - Mit großem Programm und sportlichen Highlights startet die Deutsche Meisterschaft der olympischen 49er Klasse Anfang Oktober auf der Außenalster. Das Hamburger Binnengewässer dient als ideale Arena um hautnah dabei zu sein und Zuschauern die Segelwettkämpfe näher zu bringen. Bundesverkehrsminister Tiefensee unterstreicht mit seiner Schirmherrschaft die Bedeutung des Segel-Events.

Sie klettern, sie turnen, sie fliegen fast. Die Zweimann-Crews der 49er-Klasse sind bekannt für ihre Akrobatik in den spektakulären Booten. Nun dürfen sich die Hamburger auf spannende 49er-Wettkämpfe direkt in der City freuen. Denn erstmals wird das Audi 49er German Championship auf der Außenalster ausgesegelt. Vom 2. bis zum 5. Oktober erwarten vier spannungsgeladene und spektakuläre Tage die Zuschauer.

Für Furore haben die 49er bereits in Qingdao, dem Austragungsort der Olympischen Segelwettbewerbe in China gesorgt: das finale und entscheidende Medal Race der 49er Klasse erhielt durch stürmisches Wetter, viele Kenterungen, einen spektakulären Boostwechsel der Dänischen Olympiasieger, und vor allem durch den Bronzemedaillen-Gewinn der deutschen Brüder Jan und Hannes Peckolt enorme Aufmerksamkeit.

Nun wollen die Segler auf der Hamburger Außenalster zum Saisonende erneut zeigen wie spannend es in ihrer Klasse zugeht. Zum Kampf um den internationalen Deutschen Meistertitel treten etwa 25 Crews auf dem seglerisch anspruchsvollen Binnenrevier an.
Die Rennen der olympischen Bootsklasse sind auch für Laien leicht zu verfolgen, denn wer die Ziellinie als erster erreicht, hat gewonnen.

Der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee hat die Schirmherrschaft für den sportlich wichtigen Event übernommen und verleiht dem Audi 49er German Championship dadurch bundespolitischen Glanz.

Auf dem Großsegel werden die rasanten Boote das Markenzeichen mit den vier Ringen des Titelsponsors Audi tragen. Der Autohersteller aus Ingolstadt ist zunehmend im Segelsport aktiv und zeigt neben dem diesjährigen Engagement in der Mittelmeer-Regattaserie Audi MedCup nun auch im Norden Präsenz.

Als ausrichtender Verein des sportlichen Spektakels hält der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) mit Sitz an der Alster die Fäden in der Hand und verspricht einiges an Rahmenprogramm. So steht beispielsweise für Donnerstag (2. Oktober) ein illuminiertes Showsegeln in der Abenddämmerung an. Und in dem extra eingerichteten Besucher-Informationszentrum des NRV (Schöne Aussicht 37) können Interessierte per Live-Tracking die Boote verfolgen, den Blick über die Alster genießen und mit den Sportlern Kontakt aufnehmen. Ein Moderator wird das Geschehen auf dem Wasser kommentieren und für Fragen zur Verfügung stehen.

Mittwoch, 10. September 2008

100 "SCHWÄNE", EINER SCHÖNER ALS DER ANDERE

10.09.08 - Stolz haben sie sich aufgereiht, die größten gleich vorne an der Außenpier die kleineren weiter drinnen in der sardischen Edelmarina von Porto Cervo. Baugleiche Hochseeyachten der Einheitsklassen Swan 45 und Club Swan 42 liegen fast brav in Reih und Glied, majestätisch dagegen die individuellen Schönheiten der Maxi-Division mit einer Länge von 20, 25, 30 oder mehr Metern über alles. Das Leittier von 100 "Schwänen" aus 16 Ländern ist die "Highland Breeze", eine Swan 112 aus Spanien. Gemeinsame Passion ihrer Crews: das Regattasegeln, am liebsten in gepflegtem Ambiente auf hohem sportlichen Niveau. Der absolute Höhepunkt, nur alle zwei Jahre im Kalender, steigt vom 9. bis 14. September zum 15. Mal: der Rolex Swan Cup.

Das Spielfeld für die famosen Yachten aus dem Hause der finnischen Nobelwerft Nautor's Swan ist die legendäre Costa Smeralda, dort wo kurz zuvor schon der glamouröse Maxi Yacht Rolex Cup gesegelt wurde. Das Revier gilt als Schönheit sondergleichen. Azurblaues Wasser zwischen schroffen Felsen, warme, zuweilen starke Winde des Spätsommers und ein ganzes Bündel verschiedener Kurse durch die atemberaubende Natur - soweit die brillanten Vorzeichen.

Bei dieser exklusiven Regatta dabei zu sein, ist also für sich schon ein Erlebnis. Doch manche Ambitionen sind höher. Sie streben nach dem Mythos, den begehrten Swan Cup und eine edle Armbanduhr aus dem Schweizer Hause Rolex. Vier davon stehen in der Glasvitrine des elitären Clubhauses vom Yacht Club Costa Smeralda, dem traditionellen Veranstalter. Sie sind für die Sieger der Divisionen A (Maxis ab 60 Fuß), Swan 45, die gleichzeitig ihre offizielle Weltmeisterschaft segeln, Club Swan 42 sowie der klassischen Division D (unter 60 Fuß) bestimmt. Die kleinste am Start wird die 11,23 Meter lange Swan 371 "Rosinante" von Tanu-Matti Tuominer aus Finnland sein.

Und vielbeachtet sicher seine Landsfrau Tea Ekengren-Sauren, der einzige weibliche Eigner am Steuer im männerdominierten Feld. Die Taktik auf ihrer Swan 45 "Blue Nights" bestimmt der America's Cup-Veteran Jeff Madrigali, mehr als ein Indiz für den eigenen Anspruch. Drei Jahre Vorbereitungszeit hat die Mannschaft absolviert. "Es ist großartig, endlich wieder hier zu sein", meinte Ekengren-Sauren, "vor zwei Jahren waren wir noch die Exoten. Inzwischen nehmen uns alle ernst, und wenn es gut läuft, wollen wir unter die ersten Fünf kommen." Die Konkurrenz in der mit 23 Yachten besetzten Einheitsklasse ist jedoch enorm. Danilo Salsis "DSK Comifin" aus Italien kommt als einziger Titelverteidiger aus 2006.

Und Glynn Williams Empfehlung mit der "WISC" aus Großbritannien ist der Gewinn der Rolex Capri Sailing Week im Frühjahr, damals gefolgt von der "Vertigo" (Marco Salvi/Italien). Deren Taktiker Vasco Vascotto brennt auf Revanche. Aus Deutschland haben zwei Swan 45 gemeldet. Es sind die "Earlybird" von Hendrik Brandis sowie die Hamburger Iskareen mit Skipper Sönke Bruhns. Während die 45er von zwölf insgesamt geplanten Wettfahrten elf in klassischer Form "up and down" segeln sollen, also mit Amwind- und Vorwindstrecke, und nur ein längeres Küstenrennen, erwarten die anderen die beliebten Kurse durch das Maddalena-Archipel. Dabei bleibt die Startlinie für YCCS-Regattaleiter Peter Craig eine besondere Herausforderung, wenn 32 Megayachten auf einmal los wollen. "Wir werden die Linie teilen mit einem Mittelboot, so dass wir trotz einer Länge von fast seiner Seemeile alle Frühstarter gut erkennen können und so die Überehrgeizigen im Zaume halten dürften", erklärte Craig. Die Swan 45 werden dann nur eine Hälfte der Startlinie benutzen.

"Am Start kommt immer die geballte Kraft der viele Tonnen schweren Superyachten eng zusammen. Da ist es besser, wenn es für alle genug Platz gibt", meint auch der Segelmacher Thomas Jungblut, der als Taktiker der größten deutschen Yacht "Greygoose" angeheuert hat. Die Swan 82 gehört dem Hamburger Tobias König und hat sich schon auf Transatlantikrennen bewährt. Ein direkter Gegner wird die höher vermessene Swan 80 "Favonius" von Roel Pieper. Das Schiff unter der Flagge der Britischen Jungferninseln ist Gesamtzweite des Swan-Maxi-Zirkus einen Zähler hinter der karbonschwarzen Swan 601 "Spirit of Jethou" von Peter Ogden aus Großbritannien. Wer im Rolex Swan Cup vorne liegt, wird die Grand-Prix-Wertung gewinnen und ebenfalls mit einer Rolex-Uhr belohnt. Mit 37 Booten ist die klassische Division am stärksten besetzt - auch mit etlichen deutschen Teilnehmern. Stammgast in Porto Cervo ist Ex-HSV-Präsident Ronny Wulff mit seiner Swan 51 "Cheri Hakkatan".

Heinz-Gerd Stein startet mit seiner Swan 53 "Crilia", und Michael Kerstan segelt die Berliner Swan 48 "Dantes". Jan und Jochen Opländers Swan 53 heißt "Katima", und Achim Türklitz "Rita" ist eine Swan 55. Die Eignergemeinschaft Paulsen/Hartmann startet mit der Swan 46 "Shaka". Und last but not least segelt der Hamburger Günter Sell wieder seine Swan 47 "Tortuga".Sie alle freuen sich auf eine Woche Exklusivität - sportlich wie gesellschaftlich. Vom Après-Sail auf der Piazza Azzurra, wo die Crews die spannenden Wettfahrten noch einmal bei Bier, Wein und Snacks Revue passieren lassen, bis zum Rolex Gala Dinner für die Eigner und geladene Gäste im Colonna Pevero Hotel. Rundum eine phänomenale Woche - der Rolex Swan Cup 2008.

Montag, 8. September 2008

Int.DM der olympischen Finn Klasse bem JSR

08.09.08 - Internationale Deutsche Meisterschaft der olympischen Finn Klasse 2008 vom 10. - 14. September bei den Jollenseglern Reichenau.

Die Jollensegler Reichenau wurden von der Deutschen Finnsegler Vereinigung und vom Deutschen Seglerverband beauftragt, die Internationale Deutsche Meisterschaft der olympischen Finn Dinghy Klasse vom 10. - 14. September 2008 auszurichten.

Die Einhand-Jolle Finn Dinghy ist schon lange bei der Herbstregatta der Jollensegler im Regattaprogramm. Diese Einhandjolle mit Länge 4,50 m, Breite 1,50 , 10qm Segelfläche und einem Mindestgewicht von 120kg ist seit 1952 ununterbrochen als “heavyweight dinghy³ im olympisch Programm, länger als jede andere Klasse. Ein fortwährender Erneuerungsprozess zum Erhalt des Olympischen Status bescherte dem Finn Dinghy mittlerweile die Verwendung von modernsten Kohlefasermasten und reckfreien Foliensegeln. Um Internationale Ehren zu erringen, ist der 80 bis 100 kg schwere, voll durchtrainierte Athlet gefordert .

Nach Meldeschluß lagen laut Cheforganisator und Regattaleiter Daniel Müller von den Jollenseglern 89 Meldungen von Seglern aus 9 Nationen vor, darunter auch der aktuelle Olympiateilnehmer aus Tschechien.

Überhaupt haben die Jollensegler ein tolles Rahmenprogramm für Segler und Anhang aufgestellt.

Nach Vermessung der Boote am Mittwoch und Donnerstag morgen wird die Meisterschaft im Rahmen einer Begrüssungsfeier durch Bürgermeister Steffens am Donnerstag um 12h offiziell eröffnet. Die Wettfahrten sollen dann ab Donnerstag 13.30h beginnen. Sind bis Samstagabend bereits 5 oder mehr Wettfahrten unter Dach und Fach, wird eine Finalwettfahrt am Sonntag nach dem neuen Meisterschaftsmodus für Olympische Bootsklassen ausgetragen. Das verspricht erhöhte Spannung und ein besonders publikums- und medienwirksames Finale der besten 10 Boote. Bei weniger als 5 Wettfahrten wird mit Fleetraces fortgefahren und die Finalwettfahrt entfällt.

Für die Jollensegler Reichenau gehen Andreas Bollongino, Jürgen Greis, Harald Leissner und Horst Wühn an den Start.

Unter www.finn-idm08.de finden Sie tagesaktuell die Ergebnisse und weitere Infos zur Meisterschaft.

Im Beiprogramm findet dann noch am Wochenende der Unterseepokal für die olympischen 470er statt, wo die Jollensegler noch mit weiteren 25 Booten rechnen.

Flotte Runde: Einhandregatta des SMCF

08.09.08 - Friedrichshafen – (st) Schnell gings diesmal bei der Einhandregatta des Segel-Motorbootclub Friedrichshafen (SMCF): Knapp über zwei Stunden benötigte der schnellste der Einhandsegler mit seiner Esse 850 für die Strecke Friedrichshafen - Immenstaad - Utwil (CH) und zurück. Bei konstanten Winden um die vier Windstärken waren fast alle der 27 Teilnehmer eine Stunde später im Ziel. Traditionell wird bei der folgenden Siegerehrung auf der Schussen auch der Sieger der Einhand-Jahreswertung geehrt.

Der Hafen voller Regattaschiffe, aber im Vereinsheim nur ein, zwei Tische voller sehr gut gelaunter Regattasegler - das kann nur eine Einhandregatta sein, bei der statt vier, fünf oder noch mehr Seglern nur einer pro Schiff segelt. Da sind dann eben nur so viele Segler wie Schiffe auf der Siegerehrung. Nichtsdestotrotz ist die Gemeinschaft der Einhandsegler ein eingeschworener Haufen, der nach abgeschlossener Regatta gerne und ausgiebig feiert. Auf der Regattabahn wird hart, aber mit Respekt gegeneinander gesegelt - schließlich ist jeder in derselben Lage, ein Segelschiff mit seinen vielen Leinen zu bedienen und auch noch zu steuern. Vollends interessant wird dies bei Segelwechseln, beispielsweise wenn der Spinnaker gesetzt werden muss – dann ist der Einhandsegler alleine auf dem Vorschiff mit dem Segel beschäftigt, das Steuerruder ist festgeklemmt oder mit einem Autopiloten versehen. Da heißt es Abstand zueinander halten, genau mitzudenken, was die Gegner tun und dies in die eigene Taktik einzubeziehen.

Die Einhandregatta des SMCF am Samstag war sicher eine der schöneren, da der Wind stark, aber nicht böig war und das Manövrieren nicht allzu schwer machte. Das Feld wurde nicht weit auseinandergezogen, so dass genau beobachtet werden musste, wo die anderen Schiffe laufen, damit man nicht vom Konkurrenten abgedeckt oder zum Ausweichen gezwungen wurde - was beides Zeit kostet.

Am besten löste diese Aufgabe Manuel Sauter mit seiner Esse 850, der in der Yardstickklasse I sowohl gesegelt auch nach Berechnung Erster wurde, gefolgt von Kurt Etter (YCRo) mit seiner „Blasimir“ und Jürgen Wussow (MYCÜ) auf „Bjiou“. In Yardstick II siegte Gerhard Geigle (YCSi) auf „RAN“ vor Walter Müller (YCSi) auf „Full-Life“ und Silke Hessel (YCRo) auf „Ladies First“. In Yardstick III konnte sich Martin Schneider (YCWw) gegen die 806-Segler Willi Egger (WYC) mit seiner „Strahl“ und Armin Pulter (YCL) auf „Katapult“ durchsetzen.

Die Bodensee-Einhandwertung fasst die Ergebnisse der vier Einhandregatten in Langenargen, Sipplingen, Bregenz und Friedrichshafen zusammen. Die Sieger der Friedrichshafener Regatta konnten sich zumindest in den Klassen I und III auch in der Jahreswertung durchsetzen: Mit vier ersten Plätzen sicherte sich Manuel Sauter souverän den Einhandpokal in der Yardstickklasse I, in Yardstick II wurde Walter Müller (YCSi) Bodensee-Einhandmeister. In Yardstrick II konnte Martin Schneider seiner Pokalsammlung den Einhand-Wanderpokal hinzufügen. Ein schöner Segeltag klang mit einem schönen Fest in gewohnt kleiner, aber gut gelaunter Runde aus.

Weitere Ergebnisse > / Jahreswertung >


Bodensee-Einhandmeister (fast) unter sich:(v.l.) Manuel Sauter (Bodensee-Einhandpokal YS I),Martin Schneider(Bodensee-Einhandpokal YS III),Walter Müller (Bodensee-Einhandpokal YS II) undGerhard Geigle (Einhandregatta FN YS II)

Segeln mit Pokerface: Ladies Match Cup am Bodensee

08.09.08 - Friedrichshafen – Sie taktieren und warten, die Schirmmützen tief ins Gesicht gezogen, um der Gegnerin keine Regung zu offenbaren: Beim Ladies Match Cup geht es auch in diesem Jahr wieder um die richtige Strategie und den wahren Bluff. Denn beim Match Race wird im Duell Boot gegen Boot gesegelt und das ist reine Nervensache. Zehn Frauenteams aus sechs Nationen treffen sich anlässlich der 47. INTERBOOT (20. bis 28. September 2008) zum vierten Ladies Match Cup auf dem Bodensee. Bei der als Grade One (höchste Wertungskategorie) eingestuften Regatta wird Segelsport der Spitzenklasse geboten und um Preisgelder in Höhe von 10.000 Euro gekämpft.

„Frauen Match Race wird als neue olympische Disziplin 2012 in Weymouth (England) erstmals dabei sein und wir wollen mit dem Ladies Match Cup auch in Deutschland auf diese spannende Art des Segel-Wettkampfs aufmerksam machen“, erklärt Eberhard Magg, einer der Initiatoren der Veranstaltung. Er kennt die Spielregeln beim „Matchen“ ganz genau. Magg ist selbst gegen die Besten der Welt gesegelt und war als Gründungsmitglied des Deutschen Americas Cup Projektes hauptberuflich mit dem Duellsport verbunden.

Zum Ladies Match Cup treten die weltbesten Frauen gegeneinander an. Als Favoritin gilt in diesem Jahr die Dritte der Weltrangliste, Silke Hahlbrock aus Hamburg mit ihrer Crew. „Der Ladies Match Cup ist die einzige Grade One Veranstaltung in Deutschland und es ist für uns schon etwas Besonderes, zuhause einen solchen Event zu segeln“, so die Seglerin, die mit ihrer Crew für die Teilnahme an den olympischen Spielen 2012 trainiert. Nach ihren Gegnerinnen gefragt, meint die 24-Jährige, die 2007 auf dem Bodensee Platz drei ersegelte: „Ich glaube es wird schwer gegen Lucy McGregor, die ist einfach sehr gut und schon lange dabei“. Die Britin, momentan 21. der Weltrangliste, ist früher im Team mit der zweifachen Olympiasiegerin Shirley Robertson gesegelt. Nun steuert sie ihr eigenes Projekt.

Mit einer Wild Card geht die Konstanzerin Madlen Frey ins Rennen. Die 164. der Weltrangliste ist zum zweiten Mal vor Friedrichshafen dabei und freut sich über die Chance auf dem heimischen Gewässer gegen die internationalen Top-Seglerinnen anzutreten. Gesegelt wird auf Booten vom Typ Beneteau First 7.5 die vom Match Center Germany zur Verfügung gestellt und den Teams vor jeder Runde per Losverfahren zugeordnet werden. Bedingt durch die Bootsgröße segeln beim Ladies Match Cup daher jeweils vier Frauen in einem Team.

Weitere Infos zu den Segelsportveranstaltungen am INTERBOOT-Messehafen gibt es unter www.interboot.de.


Foto: interboot.de

Starterliste Ladies Match Cup 2008
Silke Hahlbrock (GER), WRL 3
Christelle Philippe (FRA), WRL 8
Mathilde Geron (FRA), WRL 16
Julie Bossard (FRA), WRL 17
Lucy McGregor (GBR), WRL 21
Lorenza Marriani (ITA), WRL 24
Karin Hagström (SWE), WRL 26
Charlotta Thorelius (SWE), WRL 30
Maria Ramires (POR), WRL 34
Madlen Frey (GER), WRL 164

Achtung - kein falscher Pegel!

08.09.08 - Infolge der intensiven Niederschläge im Einzugsgebiet des Rheins der vergangenen Tage stieg der Pegel (Konstanz) von gestern Sonntag auf heute Montag um 14 cm auf 3,72 an!

Bootfahrer tun gut daran, auf allfälliges Schwemmholz zu achten, dass bei derartig grossen Pegelanstiegen unweigerlich mit in den See geschwemmt wird!

Auswirkungen auf diese immense Wassermenge hatte auch die Wassertemperatur. Die Messung von heute 5.00 Uhr in Lindau zeigte eine um 1,5° niedrigeren Stand (18.8°).

Sonntag, 7. September 2008

St. Moritz hat einen neuen Bergkönig

07.09.08 - ST. MORITZ – Der König ist tot – es lebe der König! Der Franzose Mathieu Richard hat den Engländer Ian Williams als Bergkönig von St. Moritz abgelöst. Mit zwei überzeugenden Rennsiegen bei sehr leichten Winden sicherte sich der Vize-Weltmeister im Match Racing des Vorjahres den Sieg im 6. St. Moritzer Match Race.

Im Final der momentan beiden besten Match Racer war der in Nantes geborene Segler an diesem Tag besser. „Es ist phantastisch hier zu gewinnen,” meinte der glückliche Sieger im Namen seiner Crew. „Wir hatten eine gute Taktik und einen guten Trimm,“ erklärte der 32 Jahre alte Franzose, der im Sommer von Marc Pajot für die französische Challenge „French Spirit“ für den 34. America’s Cup engagiert wurde. Und sich natürlich über den Siegerscheck von 35.000 Franken freute.

Ian Williams, der Vorjahressieger von St. Moritz, applaudierte seinem Nachfolger noch auf der „blu26“, dem neuen Boot, das auf dem St. Moritzer See erstmals eingesetzt wurde. „Mathieus Timming war besser“, konstatierte der geschlagene Engländer. Auf dem dritten Rang klassierte sich mit Philippe Presti ein weiterer Franzose. Er gewann in einem extremen Leichtwindrennen den dritten Match gegen den Youngster Adam Minoprio. Der Neuseeländer, der in St. Moritz fast jeden Pré-Start gewonnen hatte, war durch eine Grippe handicapiert. Dem 23 Jahre alten Segler, der in seinem ersten Profijahr steht, gehört die Zukunft.

Das 6. St. Moritz Race brachte trotz eines verregneten und eher windarmen Finaltages spannende Rennen. Insbesondere am Freitag und Samstag bekamen die Zuschauer Match Racing auf höchstem Niveau zu sehen. Das Konzept, junge Segler aus Skandinavien, Australien und Neuseeland einzuladen, hat sich bewährt.

RESULTATE
Final 6. St. Moritz Match Race

Platz 1 und 2: Mathieu Richard (FRA) v Ian Williams (ENG) 2:0

Platz 3 und 4: Philippe Presti (FRA) v David Minoprio (NZL) 2:1

Erfolg ist auch eine Frage des Managements (06.09.)

07.09.08 - Sie standen schon in den Startlöchern, die Verfolger genauso wie die Führenden. Aber der Gott der Winde hatte am letzten Tag des 19. Maxi Yacht Rolex Cup kein Einsehen mit den Seglerinnen und Segler. Das azurblaue Wasser vor der schroffen Felsenküste Sardiniens bei Porto Cervo kräuselte sich am Sonnabend (6. September) nur leicht. Gerade zwei Knoten, Windstärke eins, erreichte die Brise im Mittel – zu wenig für ein faires Abschlussrennen der inoffiziellen Maxi-Weltmeisterschaft. Peter Craig, der oberste Wettfahrtleiter des italienischen Veranstalters Yacht Club Costa Smeralda, beließ die Spitzenreiter des Vortags auch als die glücklichen Gesamtsieger: Die „Rambler“ (George David/USA) bei den Racern, die „Ranger“ (John Williams/USA) bei den Cruisern sowie die Wally „Magic Carpet Squared“ (Lindsay Owen-Jones/Großbritannien) und die „Numbers“ (Dan Meyers/Ernesto Bertarelli, USA/Schweiz) bei den Mini-Maxis.

„Ein schönes Leichtwindrennen hätte uns noch einmal gut getan“, meinte der Hamburger Segelmacher Thomas Jungblut als Taktiker der Wally 100 „Y3K“ von Großreeder und Präsident der Internationalen Maxi-Vereinigung IMA, Claus-Peter Offen. „Unser Boot ist auf Leichtwind ausgelegt und hatte in der überwiegend frischeren Brise der Regatta nicht seine Lieblingsbedingungen.“ Auch wenn anfangs manchmal nur wenige Sekunden auf die vorderen Boote gefehlt hätten, die auch an kleinen Fehler festgemacht werden könnten, spiegle das Endergebnis nicht den bisher erfolgreichen Saisonverlauf wider. Das Team, das 2005 den Maxi Yacht Rolex Cup mit dem Vorgängerschiff gewonnen hatte, musste sich mit Platz sechs begnügen. Ein Neubau, der die Schwächen bei Mittel- und Starkwind wettmachen soll, sei jedoch in Arbeit.

Auch die Mannschaft von Thomas Bscher auf der „Open Season“ hatte eindringlich auf die letzte Wettfahrt gehofft, fehlten zum obersten Treppchen auf dem Siegerpodest doch nur zwei Punkte. Der Kölner Eigner, bis 2007 Präsident der Nobelautomarke Bugatti, hatte unter Taktiker Jochen Schümann nach vielen Jahren erstmals wieder einen Tagessieg geschafft, musste aber durch einen vierten Rang am vorletzten Tag insgesamt mit „Bronze“ zufrieden sein. Außer Schümann waren auch Segeltrimmer Matti Paschen aus Hamburg sowie der Cuxhavener Jan Schoepe aus dem Team Germany an Bord, das in Vorbereitung auf den 33. America’s Cup (AC) war, bevor dieser in einem juristischen Streit versank. „Die Crew hat gut harmoniert und wurde durch den Erfolg auf dem Wasser zusätzlich motiviert“, meinte der dreimalige Olympiasieger Schümann, „gewinnen macht jedem halt doch mehr Spaß als hinterher zu segeln.“

Während die Zukunft besagten ACs weiter vor einem New Yorker Berufungsgericht schmort, genoss Cupverteidiger Bertarelli seinen Ausflug zurück in die reale Segelwelt. Neben Ed Baird (USA), auf den Cuppern erster Steuermann, und Taktiker Brad Butterworth (Neuseeland) hatte er sein gesamtes Topteam mitgebracht. „Seit langer Zeit war ich mal wieder mit dem Großteil der Mannschaft auf einem Boot zusammen“, so Bertarelli, „das war ein schöner Moment. Die Crew arbeitet wie ein Schweizer Uhrwerk. Die Manöver klappen auf den Punkt, und der Trimm ist präzise. Dann ist das Steuern ein Kinderspiel.“ Der Alinghi-Boss stand selbst am Ruder und verlor nur einen einzigen von fünf möglichen Tagessiegen an die Gesamtzweite „Rosebud“ von Roger Sturgeon (USA).

Obwohl die „Numbers“ allein Dan Meyers gehört, war Bertarelli auch aus einem anderen Grund auf das Abschneiden stolz. Die 20,29 Meter lange Yacht wurde vom deutschen Alinghi-Chefdesigner Rolf Vrolijk gezeichnet und von Dirk Kramer mit konzipiert, der ebenfalls zur Konstruktionsabteilung des Schweizer Syndikats gehört. Bertarelli: „In die Yacht sind viele unserer Erkenntnisse aus dem America’s Cup hineingeflossen.“ Das verlangt indes einen Abstecher nach Norddeutschland. Denn während die schnellsten Mini-Maxis der 20-Meter-Klasse in Porto Cervo zur Überführung für ihre nächsten Einsätze vorbereitet wurden, wurde in Kiel eine weitere Schwester getauft, die ebenfalls aus der Feder von Vrolijk stammt.

Das Schiff heißt „Container“ und ist eine neue „alte Bekannte“. Denn der Eigner Udo Schütz aus Selters im Westerwald hatte 1993 mit seinem gleichnamigen 50-Füßer zusammen mit der „Rubin“ von Hans-Otto Schümann und der „Pinta“ von Willi Illbruck für Deutschland den Admiral’s Cup der Hochseesegler gewonnen. 15 Jahre danach ließ der 71-Jährige Unternehmer aus der Verbundstofftechnik bei der Werft Knierim-Yachtbau nun eine STP 65 bauen. Eingesetzt wurde ein Hightech-Material der Wabenbauweise aus den eigenen Schütz-Werken, das aus dem Flugzeugbau stammt. „Die Les Voiles de Saint-Tropez Ende September wird unsere erste Regatta sein“, kündigte Schütz an, „und danach geht es zum Rolex Middle Sea Race nach Malta.“ Der Eigner baut auf eine erfahrene Mannschaft mit dem deutschen Matchrace-Crack Markus Wieser am Steuer.

Überdacht wird nach der IMA-Tagung, die traditionell während des Maxi Yacht Rolex Cup am ihrem Sitz in Porto Cervo stattfand, die Einteilung der Mini-Maxi-Division. Dort trafen in der Mehrzahl ambitionierte Cruiser-Racer, wie die „Allsmoke“ des ausgezahlten Tchibo-Erben und heutigen Investors (u. a. Germanischer Lloyd) Günter Herz auf die lupenreinen Racer wie außerdem die drittplatzierten „Moneypenny“ von Jim Swartz, ebenfalls eine STP 65 aus den USA. Die „Allsmoke“, mit Alinghi-Ersatzsteuermann Peter Holmberg (Jungferninseln) als Skipper, wurde nach dem Ausfall in zwei Rennen wegen gerissener Vorsegel am Ende nur Elfter. Vor drei Jahren hatte sie noch die Cruising-Division gewonnen, in der dieses Jahr die klassischen Yachten der Spirit of Tradition aufgingen.

Bester Klassiker wiederum war zwei Jahre lang das 38,25 Meter lange Schmuckstück „Hetairos“ des im Schweizer Luzern lebenden deutschen Industriellen Otto Happel. Auch bei den Cruisern behauptete sich die große Mannschaft und wurde Zweiter hinter der deutlich überlegenen J-Class-Yacht „Rangers“, die mit weißer Weste gewann. „Wir sind die Manöver immer entsprechend den Möglichkeiten der gemischten Crew aus Profis und Amateuren angegangen und haben uns nie zu viel zugemutet“, meinte „Hetairos“-Projektmanager Jens Cornelson, denn wenn auf den Giganten etwas schief gehe, habe das oft schwerwiegende Auswirkungen, nicht nur auf das Ergebnis im Ziel. „Rangers“-Eigner John Williams pflichtete dem bei: „39 Mann an Bord bei einem Manöver zu koordinieren, ist eine Managementaufgabe.“

Und manchmal ist es schlicht die Funktionalität der umfangreichen Technik an Bord der Rennziegen, die den Ausschlag über Sieg oder Niederlage gibt. Sie wurde den sieggewohnten Seglern auf dem 100-Fuß-Super-Maxi „Alfa Romeo“ von Neville Crichton aus Neuseeland zum Verhängnis. Ein Hydraulikmotor versagte im vierten Rennen seinen Dienst. Dadurch glich die drei Meter kürzere „Rambler“, die im Gegensatz zu ihrer Gegnerin auch keinen Schwenkkiel hat, in dem Zweikampf der kleinsten Division der schnellsten Yachten nicht nur aus. Durch den Sieg im letzten gesegelten Rennen behielt sie bei Punktgleichheit auch das bessere Ende für sich. Eigner George David bekam im Beisein seiner Hoheit dem Aga Khan, Gründer der YCCS, die die Trophäe des Maxi Yacht Rolex Cup sowie von Rolex-Boss Patrick Heiniger aus Genf eine edle Armbanduhr des Models Yachtmaster in Stahl und Gold überreicht.

Hier sind sie also, die Zutaten für den Erfolg bei den spektakulärsten Regatten der Welt: Nimm ein großartiges Boot, und nimm ein großartiges Team. Manage beides gut. Und hoffe, dass Mutter Natur dich eine überzeugende Leistung abliefern lässt. Die Reihe hochkarätiger Rolex-Regatten wird am Dienstag (8. September) mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Rolex Swan Cup fortgesetzt.

Endstand des Maxi Yacht Rolex Cups 2008

Racing-Division
1. RAMBLER George David (USA) 6 Punkte
2. ALFA ROMEO Neville Crichton (Neuseeland) 6

Cruising-Division
1. RANGER John Williams (USA) 4 Punkte
2. HETAIROS Otto Happel (Deutschland) 15
3. VELSHEDA Jelo Reynolds (Großbritannien) 19

Mini-Maxi-Division
1. NUMBERS Meyers/Bertarelli (USA) 6 Punkte
2. ROSEBUD Roger Sturgeon (USA) 9
3. MONEYPENNY Jim Swartz (USA) 10
...
11. ALLSMOKE Günter Herz (Hamburg) 40

Wally-Division
1. MAGIC CARPET SQUARED Lindsay Owen-Jones (Großbritannien) 11 Punkte
2. HIGHLAND FLING X Irvine Laidlaw (Großbritannien) 12
3. OPEN SEASON Thomas Bscher (Köln) 13
...
6. Y3K Claus-Peter Offen (Hamburg) 20

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Noch ein Tag wie im Maxi-Paradies (05.09.)

07.09.08 - Vorzeitige Gesamtsieger bei den Mini Maxis und den Cruisern sowie Hochspannung bei den Wally-Yachten und den Racern - so lautet die Zwischenbilanz vor dem Finaltag des 19. Maxi Yacht Rolex Cups in Porto Cervo, Sardinien/Italien. Sowohl die vom Schweizer Ernesto Bertarelli für sein America's Cup-Team Alinghi gecharterte „Numbers“ als auch die unter der Flagge der Cayman Islands segelnde Fahrtenyacht der J-Class, „Rangers“, sind nach ihren Tagessiegen von Freitag (5. September) nicht mehr zu schlagen. Zwei zu zwei unentschieden steht dagegen das Duell der Hightech-Rennyachten „Alfa Romeo“ (Neville Crichton/Neuseeland) und „Rambler“ (George David/USA). Und in der Wally-Division haben gleich vier noch Chancen auf den Gewinn der inoffiziellen Maxi-Weltmeisterschaft, darunter die „Open Season“ von Thomas Bscher aus Köln.

Der höchste Gipfel der Felseninsel Mortoriotto an der Costa Smeralda liegt 77 Meter über dem Meeresspiegel. Damit überragt er die höchsten Masten der imposanten Maxis gerade noch. Denn die „Palme“ der 44 Meter langen und 9,34 Meter breiten „Salperton“, dem absolut größten Schiff des 40 Yachten umfassenden Teilnehmerfelds der spektakulären Regatta, ragt 60 Meter in den Himmel. Immerhin konnten die Urlauber des sardischen Ferienparadieses von diesem Punkt staunend auf die Giganten der Meere herab blicken, wenn sie nicht gerade in dem kristallklaren blauen Wasser vor den schroffen Felsen badeten. Von der Oberfläche sahen die vorbeigleitenden Top-Exemplare extremer Bootsbaukunst indes nicht minder eindrucksvoll aus.

Die glücklichen Zaungäste des Maxi Yacht Rolex Cup hatten bis zum frühen Nachmittag warten müssen, ehe die Jahresversammlung der Internationalen Maxi-Vereinigung IMA beendet war und Regattaleiter Peter Craig die Startlinie aufgebaut hatte. Trotz einer starken Rechtsdrehung mit abflauender Brise auf fünf Knoten (Stärke zwei) zehn Minuten vor dem geplanten ersten Startschuss gelang es dem Wettfahrtkomitee des veranstaltenden Yacht Club Costa Smeralda (YCCS), die vier Divisionen ohne Verzögerung auf ihre Bahnen durch die Inselwelt im Maddalena-Archipel zu schicken.

Nur für den Zweikampf in der Racing-Division stand ein so genannter Up-and-Down-Kurs auf dem Programm, auf dem die Boote zunächst gegen den Wind zur Luvtonne kreuzen, bevor sie mit Wind von hinten zum Leetor (zwei Wendetonnen) segeln. Dreimal war dieser „Aufzug“ zu absolvieren, eine Gesamtdistanz von 17,3 Seemeilen. Sowohl die Crew der 90 Fuß langen „Rambler“, als auch die der 100 Fuß langen „Alfa Romeo“ waren überehrgeizig, denn beide leisteten sich einen Frühstart und mussten umkehren, um neu zu starten und nicht disqualifiziert zu werden.

Das merkte die US-Mannschaft jedoch viel später, als Crichtons Team, das seinen Neustart sofort einleitete. So sah die „Alfa Romeo“ von Beginn an wie die sichere Siegerin aus. Doch im Regattasport kann bis zur Ziellinie immer noch etwas passieren, zum Beispiel unverhoffte Riggprobleme auf dem führenden Boot. Der Super-Maxi wurde zur Hälfte des Rennens abgebremst, da die Crew keinen Mastbruch riskieren wollte. Im Ziel lag die „Alfa Romeo“ nur noch drei Minuten voraus, was nach berechneter Zeit zehn Minuten hinter der kleineren Gegnerin bedeutete. Somit muss das letzte Rennen am letzten Tag alles entscheiden.

Bei den Mini Maxis überzeugte die Hamburger „Allsmoke“ von Günter Herz mit Tagesplatz sechs als bester Cruiser-Racer hinter den fünf reinrassigen Rennyachten erneut, hat aber an den beiden Ausfällen des Vortags durch Materialbruch zu tragen. Gesamtplatz elf ist der Zwischenstand vor der letzten Wettfahrt. Dass die Fünfer-Gruppe eine Regatta für sich segelt, zeigte vor allem die „Rosebud“ von Roger Sturgeon, Gewinnerin des Rolex Sydney Hobart-Rennens 2007. Trotz eines Frühstarts, nach dem sie das gesamte Feld von 18 Booten von hinten aufrollen musste, schaffte sie es berechnet noch auf den fünften Rang - als Letzte hinter ihren gleichartigen Konkurrentinnen.

Wenig Manöver und viel Geradeausfahrt auf Geschwindigkeit, genau das lag der neuen, 143 Fuß langen „Esense“ mit Wally-Gründer und -Präsident Luca Bassani aus Italien am Ruder. Er war immerhin das erste Mal seit Beginn des Maxi Yacht Rolex Cup als Erster im Ziel. Die „Esense“ wurde sechs Minuten vor der „Y3K“ von Claus-Peter Offen (Hamburg) gezeitet, war berechnet aber erneut Schlusslicht. Zehn Sekunden hinter der „Y3K“ kam die „Magic Carpet Squared“ mit dem Briten Lindsay Owen-Johns am Steuer ins Ziel.

Das reichte in der Tageswertung zu Rang zwei hinter der „Highland Fling X“ von Irvine Laidlaw (ebenfalls Großbritannien), der in der Gesamtwertung nun nur noch einen Zähler hinter Spitzenreiter Owen-Jones zurückliegt. Thomas Bscher folgt mit der „Open Season“ einen Punkt dahinter gleichauf mit der „J One“, die eine zweiprozentige Zeitstrafe und einen Platz abgezogen bekam, weil ihr französischer Eigner Jean-Charles Decaud entgegen den Klassenregeln nicht selbst steuerte. Nach dem letzten Rennen am Sonnabend (6. September) dürfen alle noch das schlechteste Einzelergebnis streichen, so dass die Verteilung der Favoritenrollen eine hohe Mathematikaufgabe ist.

Wie spannend das Regattasegeln auch auf vergleichsweise gemütlichen Fahrtenyachten sein kann, demonstrierte die Cruising-Division einmal mehr. Obwohl es zunächst nach einem einseitigen Rennen aussah, sorgten die Navigatoren für das gewisse Etwas. Denn bei den Kursen rund um die Inseln geht es immer auch um den kürzesten Weg entlang zahlreicher Untiefen, ohne die Hindernisse unter Wasser zu treffen. Und genau das passierte der überlegenen „Ranger“-Crew, wodurch die zweite J-Class-Yacht „Velsheda“ aus Großbritannien von hinten aufkam und ihr bis ins Ziel einen harten, allerdings erneut erfolglosen Zweikampf bot.

Direkt hinter den beiden Js belegte die „Hetairos“ mit dem Deutschen Otto Happel am Steuer einen guten dritten Platz, womit er seinen zweiten Gesamtrang mit 15 Punkten vor der „Velsheda“ (19) verteidigte. Allerdings steht auch den Cruisern noch das Streichergebnis nach der fünften Wettfahrt bevor. Und danach dürfte die „Velsheda“, die am Starkwindtag aufgeben musste, noch vorbeiziehen.

Gute Nachrichten kamen vom britischen „Alegre“-Team. Ihr Crewmitglied Led Pritchard, der sich am Vortag an Bord eine Unterschenkelfraktur zugezogen hatte, befindet sich auf dem Weg der Besserung und dürfte aller Voraussicht nach vollständig genesen. Er soll noch ein paar Tage im Krankenhaus von Olbia auf Sardinien verbringen, ehe er zur weiteren Behandlung nach Hause verlegt wird.

Zwischenstand nach dem vierten Wettfahrttag des Maxi Yacht Rolex Cups 2008

Racing-Division
1. RAMBLER George David (USA) 6 Punkte
2. ALFA ROMEO Neville Crichton (Neuseeland) 6

Cruising-Division
1. RANGER Erle Williams (USA) 4 Punkte
2. HETAIROS Otto Happel (Deutschland) 15
3. VELSHEDA Jelo Reynolds (Großbritannien) 19

Mini-Maxi-Division
1. NUMBERS Meyers/Bertarelli (USA) 6 Punkte
2. ROSEBUD Roger Sturgeon (USA) 9
3. MONEYPENNY Jim Swartz (USA) 10
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11. ALLSMOKE Günter Herz (Hamburg) 40

Wally-Division
1. MAGIC CARPET SQUARED Lindsay Owen-Jones (Großbritannien) 11 Punkte
2. HIGHLAND FLING X Irvine Laidlaw (Großbritannien) 12
3. OPEN SEASON Thomas Bscher (Köln) 13
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6. Y3K Claus-Peter Offen (Hamburg) 20

Nummer 1, 2, 8 und 9 im Halbfinal

07.09.08 - ST. MORITZ – St. Moritz ist seinem Ruf, die weltbesten Segler im Engadin zu präsentieren, einmal mehr gerecht geworden. Die Nummer 1, 2, 8 und 9 der ISAF Weltrangliste im Match Race schafften den Sprung in den Halbfinal. Der morgige Sonntag verspricht spannende Rennen um den Titel des Bergkönigs von St. Moritz.

Der Franzose Mathieu Richard, die Weltnummer 1, der Engländer Ian Williams, die Nummer 2 und Vorjahressieger in St. Moritz, das Supertalent Adam Minoprio aus Neuseeland (Nummer 8) und der Franzose Philippe Presti (Nummer 9) konnten sich in spannenden Rennen für die letzten Vier qualifizieren. Dabei kann Mathieu Richard schon ein wenig vom Final träumen: Im einzigen Halbfinal, der am späten Nachmittag durchgeführt werden konnte, schlug er seinen Landmann Philippe Presti. Die übrigen Matches der Best-of-Three-Serie des Halbfinals werden am Sonntag morgen ausgetragen.

Bereits im Viertelfinal war auf dem St. Moritzer See hervorragender Segelsport zu sehen. Einen absoluten Höhepunkt erlebten die Zuschauer im dritten Match zwischen Adam Minoprio und Peter Wibroe. Während des Pré-Starts jagten sich die beiden Crews fünf Minuten lang durch das Wasser, was die Zuschauer mit langem Applaus quittierten. Es war Match Racing von höchstem Niveau, was der Neuseeländer und der Däne auf dem St. Moritzer See boten.

Die beliebten Lokalmatadoren Eric, Marc und Jean-Claude Monnin mit dem vierten Mann Simon Brügger verpassten den Sprung unter die letzten Vier nur knapp. Sie verloren gegen den amtierenden Match Race Weltmeister Ian Williams mit 2:1. Nach Aussagen von Eric und Jean-Claude Monnin war das Ausscheiden auf eigene Fehler zurückzuführen. Eine mangelnde Kommunikation und eine fehlende Synchronisation in den Manövern wurden als Gründe der beiden Niederlagen ausgemacht.

Auch in den Platzierungsrennen lief es den Schweizern nicht besonders gut: Nach zwei Niederlagen mussten sich die vier Segler schlussendlich mit dem 8. Schlussrang zufrieden geben. Die Plätze fünf bis sieben belegen der Franzose Sebastien Col und die beiden Dänen Peter Wibroe und J.G. Hansen.

Die Resultate:

Halbfinal:
Mathieu Richard v Philippe Presti 1:0

Platzierungsrennen:
Sebastien Col (FRA) v J.G. Hansen (DEN) 1:0
Peter Wibroe (DEN) v Eric Monnin (CH) 1:0
5./6. Platz: Col v Wibroe 1:0
7./8. Platz Hansen v Monnin 1:0