Freitag, 29. Februar 2008

1. Bodensee-Schiffsweinmesse im Konstanzer Hafen

Ab Mittwoch, den 5. März 2008 steht Konstanz über fünf Tage ganz im Zeichen des Wein-Genusses. Die 1. Bodensee Schiffs-Weinmesse ,,Convinum" findet im Konstanzer Hafen vom 5. März bis 9. März statt - und wie es sich gehört für eine Lage am See, auf Schiffen. Winzer aus dem Süden Deutschlands, der Schweiz und Österreich stellen ihre Weine und Brände vor. Auf den Schiffen werden auch kulinarisch dazu passende Spezialitäten angeboten.

Die Weine aus den Regionen brauchen sich schließlich nicht verstecken:
Regelmäßig werden sie bei Weinwettbewerben ausgezeichnet. Grund genug, sie ausführlich und ,,geballt" vorzustellen und kennen zu lernen. Dazu bietet die Weinmesse eine hervorragende Möglichkeit: Schließlich muss man nicht von Weingut zu Weingut reisen, sondern kann die Weine auf den Schiffen im Konstanzer Hafen probieren und sich einen guten Überblick über die Vielfalt verschaffen. Dabei gibt's jeden Tag Neues zu verkosten, denn auf drei Schiffen präsentieren die Winzer ihre Produkte. Der erste Tag, 05.03.2008, ist für das Fachpublikum reserviert: Um 14:00 Uhr öffnet die Messe für das Fachpublikum die Pforten bis 19:00 Uhr.

Neben den Weinverkostungen gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wer bisher ,,nur" im Fernseher die Kochshows, wie ,,Kochen bei Kerner" oder ,,Lafer, Lichter, Lecker", verfolgt hat, kann nun ,,live" dabei sein. Die etwas andere Kochschule ,,Octosenso" bietet an allen Tagen Show-Kochen an. Hier gibt's viel über den eigenen Geschmack zu lernen, denn Octosenso ist auch eine Geschmacksschule, die das Individuelle des Geschmackssinns hervorhebt.
Die Koch-Shows werden von der renommierten Käserei Rutz aus Wittenbach bei St. Gallen begleitet. Die Käserei hat beim Swiss Cheese Award 2006 einen Preis für den Frischkäse ,,Dark Angel Schokolade" erhalten. Am 8. März ist dann Partytime: Von 22:00 Uhr bis 4:00 Uhr morgens wird auf dem Gastroschiff gefeiert! Schiffe schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Auf Schiffen lässt sich träumen und feiern - kein Wunder erleben die Kreuzfahrtschiffe einen Boom.

Eine Weinmesse auf Schiffen zu besuchen verspricht einen besonderen Reiz:
Das ,,Reise- oder Ausflugsgefühl" lässt von fernen Welten träumen. Und die Holzvertäfelung auf dem Schiff ,,Karlsruhe" schafft zudem eine heimelige Atmosphäre. Da die Schiffe am Hafen angelegt sind, gibt es noch einen ganz anderen Vorteil: Man wird nicht seekrank. Bei den vielen Weinen, die es zu verkosten gilt, ist das bestimmt kein Nachteil. Und dann kann man auch noch die vielen, guten Spezialitäten genießen - ohne flaues Gefühl.

Die Winzer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sind in den letzten Jahren so richtig durchgestartet. Viele Auszeichnungen für ihre Weine haben sie nach Hause gebracht. Gold- und Silbermedaillen für Spätburgunder, Chardonnay und Müller-Thurgau zieren die Wände der Weingüter. Die Winzer setzen auf Qualität und nicht auf Quantität. Denn wer Massenwein herstellen will, braucht Hochleistungsweinberge - und die brauchen viel Chemie, da die Rebstöcke anfälliger für Krankheiten sind. Und das schätzen die Menschen dieser Regionen nicht - kein Wunder! Geschätzt wird: guter Wein, zum fairen Preis, vom ehrlichen Winzer. Ein Besuch auf der Convinum zeigt, dass all das möglich ist.

Tageskarten kosten 10,00 Euro und sind an den Verkaufsständen vor den Schiffen erhältlich. Nähere Informationen unter www.con-vinum.com oder Büro Convinum, Tel.: +41-71-686 89 90

Programm:
05.03.2008: Eröffnung/Fachtag 14:00-19:00 Uhr
06.03.2008: Expo 11:00-20:00 Uhr; Gastroschiff bis 24:00 Uhr
06.03.2008: Expo 11:00-20:00 Uhr; Gastroschiff bis 24:00 Uhr
08.03.2008: Expo abends Partytime 11:00-20:00 Uhr; Gastroschiff bis 04:00 Uhr
09.03.2008: Expo 11:00-20:00 Uhr; Gastroschiff bis 23:00 Uhr

Gäbler/Struckmann vor dem Finaltag in Lauerstellung

TAKAPUNA. Vor dem Finaltag der Segelweltmeisterschaft in der olympischen Tornado-Klasse liegen Roland Gäbler und Gunnar Struckmann vom T-Systems Team 2008 in Takapuna/Neuseeland zwar auf dem undankbaren vierten Platz. Doch der dreimalige Titelträger aus Tinglev und sein Vorschoter aus Kiel haben Edelmetall noch fest im Auge. Denn der Rückstand auf die neuen Spitzenreiter Darren Bundock/Glen Ashby (Australien) beträgt nur zehn Punkte; "Silber" und "Bronze" sind vor den letzten beiden Wettfahrten nur fünf Zähler entfernt. Auch das zweite T-Systems Team 2008 mit Johannes Polgar/Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) segelte am Freitag ein starkes Rennen (3.), wurde aber anschließend wegen Frühstarts disqualifiziert und fiel auf den 21. Gesamtrang zurück. Tino und Niko Mittelmeier aus Ueberlingen sind 27.

Aufatmen hieß es schon am Freitagmorgen für Gäbler und Struckmann, denn bereits vormittags wehte eine anständige Nordostbrise auf dem Regattarevier bei Auckland, die bei strahlendem Sonnenschein durch Thermik stetig zunahm. "Das war der schönste Segeltag, den wir bisher hier erlebt haben", schwärmte Struckmann, "einfach traumhaft." Bei mäßigen bis frischen Winden spielte die relativ schwere Mannschaft ihre Trimmvorteile eiskalt aus. Einzig die befreundeten Australier Bundock/Ashby waren in der siebten Wettfahrt eine Nummer besser. Gäbler: "Wir haben das Feld angeführt, aber die Jungs sind auch sehr schnell und fanden einen noch günstigeren Weg zum Ziel."

Im Anschluss startete die deutsche Olympiamannschaft von Athen 2004 erneut auf den Punkt, wählte aber eine etwas zu konservative Taktik, um wieder ganz vorne dabei zu sein. "Durch die Mitte geht es halt oft gut, aber manchmal nicht optimal", so der Steuermann, "wir mussten im Verlauf des Rennens noch ein paar Boote überholen, um am Ende einen fünften Platz zu belegen." Damit war das T-Systems Team 2008 gemeinsam Tagesbestes, denn Bundock/Ashby kam hinter ihm als Sechstes ins Ziel.

Noch vor den beiden Top-Crews hatten Polgar/Spalteholtz nach einem souveränen Rennen die Ziellinie überquert. Doch das böse Erwachen folgte auf dem Fuße, denn ihr Tornado war an der Startlinie als Frühstarter identifiziert worden. Statt drei gab's 52 Punkte, die zwar gestrichen werden können, aber die mühsame Aufholjagd im Gesamtklassement jäh bremsten. "Auf das Endergebnis kommt es eh nicht mehr an, das ist schon verpatzt", meinte Polgar, "viel wichtiger ist für uns, dass wir endlich wieder richtig gut gesegelt sind, und auch bei frischen Bedingungen mit der Weltelite mithalten konnten."

Für den Schlusstag am Sonnabend (1. März) wurden noch stärkere Winde vorhergesagt. "Uns kann das nur Recht sein", so Gäbler und Struckmann, "wir wollen nicht nur dabei sein, sondern segeln hier auf Sieg." Der vierte WM-Titel wäre nach der verpassten Olympiaqualifikation "die schönste Entschädigung". In zwei noch ausstehenden Wettfahrten, da die Klasse kein finales Medalrace segelt, liegt sogar die Goldmedaille noch im Bereich des Möglichen.

Segeln in Zahlen
5. und vorletzter Tag der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland Gesamtstand nach acht von zehn Wettfahrten:
1. Darren Bundock/Glen Ashby (Australien) 34 Punkte
2. Oskar Johansson/Kevin Stittle (Kanada) 39
3. Yann Guichard/Alexandre Guyander (Frankreich) 39
4. Roland Gäbler/Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel) 44
5. Francesco Marcolini & Edoardi Bianchi (Italien) 46
6. Mitch Booth/Pim Nieuwenhuis (Niederlande) 52
...
21. Johannes Polgar/Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) 127
...
27. Tino und Niko Mittelmeier (Ueberlingen) 165

Donnerstag, 28. Februar 2008

Leichtwindspezialisten auf dem Vormarsch

TAKAPUNA. Trotz eines Rückschlags blieben Roland Gäbler und Gunnar Struckmann vom T-Systems Team 2008 bei der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland in Reichweite der Medaillen.

Die Starkwindspezialisten überstanden den ersten Leichtwindtag am Donnerstag (28. Februar) mit einem blauen Auge und rutschten nur auf den fünften Gesamtrang ab. Der dreimalige Titelträger aus Tinglev und sein Kieler Vorschoter liegen nun 16 Punkte hinter den Franzosen Yann Guichard und Alexandre Guyander aus Frankreich, die die Führung sechs Zähler vor den Aufsteigern des Tages, Darren Bundock und Glen Ashby aus Australien, verteidigten. Johannes Polgar aus Dänisch-Nienhof und der Eckernförder Florian Spalteholtz, ebenfalls vom T-Systems Team 2008, verbesserten sich auf Platz 17 weiter und liegen acht Ränge vor Tino und Niko Mittelmeier aus Ueberlingen.

"Für die schweren Mannschaften war das natürlich ein Katastrophentag", meinte Roland Gäbler nach den Wettfahrten fünf und sechs, die nach einer totalen Flaute auf dem Hauraki Golf vor Auckland am Reservetag nachgeholt wurden. Trotz negativer Vorhersagen setzte nach dem Mittag eine leichte Brise ein, die laut Gäbler "grenzwertig, aber durchaus segelbar war." Er startete gut, konnte aber die Position gegen bei diesen Bedingungen schnellere Gegner nicht halten und musste den Kurs wechseln. "Dann steuerten wir auf die benachteiligte Seite der Startkreuz und waren an der ersten Wendemarke nur 40." Die Aufholjagd führte zwar noch zehn Plätze nach vorne, doch das war als schlechtestes Einzelergebnis der Streicher.

Umso wichtiger wurde das zweite Tagesrennen für Gäbler/Struckmann, die sich keinen weiteren Ausrutscher leisten durften. Der Wind hatte noch etwas zugelegt, und die Olympiateilnehmer von 2004 hielten sich nach sehr gutem Start eine ganze Weile in der Spitzengruppe. Struckmann: "Leider waren wir dann auf der rechten Seite, als von links eine neue Windkante einsetzte." In der Folge ging es im Klassement rasant bergab, doch die Talfahrt wurde immerhin auf dem 18. Rang gestoppt. "Das ist zwar nicht toll, aber zumindest kein Tiefschlag", meinte Gäbler, "das lässt uns angesichts der zunehmend vorhergesagten Winde weiter hoffen."

Von dem Wetterwechsel profitierten Johannes Polgar und Florian Spalteholtz zwar, waren mit ihrem Abschneiden (20. und 3.) aber nach wie vor unzufrieden. "Unter normalen Umständen hätten wir diese Rennen nach zwei Superstarts sicher nach Hause fahren müssen", so der Steuermann, “aber wir waren schlicht zu langsam und sind im ersten Tagesrennen zweimal stumpf überlaufen worden. Dann mussten wir wegwenden, und der Ofen war aus.³ Als Hauptgrund für das fehlende Geschwindigkeitspotential nannte das Duo sein Ersatzmaterial, mit dem es die WM starten musste. Das Top-Boot liegt zuhause und soll für die nationale Olympiaausscheidung im April geschont werden. Denn dann geht es gegen die Mittelmeier-Brüder um die Fahrkarten nach Qingdao/China.

Die Tornado-WM wird am Freitag (29. Februar) mit zwei weiteren Wettfahrten fortgesetzt und geht am Sonnabend (1. März) mit den Rennen neun und zehn zu Ende. Die Klasse hat in ihren Meisterschaftsregeln kein finales Medalrace der besten zehn Teams vorgesehen und dies auch auf ihrer Jahrestagung nicht geändert.

Segeln in Zahlen
4. Tag der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland Gesamtstand nach sechs Wettfahrten:
1. Yann Guichard/Alexandre Guyander (Frankreich) 21 Punkte
2. Darren Bundock/Glen Ashby (Australien) 27
3. Oskar Johansson/Kevin Stittle (Kanada) 28
4. Francesco Marcolini & Edoardi Bianchi (Italien) 34
5. Roland Gäbler/Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel) 37
6. Billy Besson/Arnaud Jarlegan (Frankreich) 41
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17. Johannes Polgar/Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) 77
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25. Tino und Niko Mittelmeier (Ueberlingen) 102

Mittwoch, 27. Februar 2008

Flaute bei der WM...

...aber frischer Wind an der Spitze der Tornado-Klasse, um 2012 olympisch zu bleiben

TAKAPUNA. Eine gähnende Flaute hat am Mittwoch (27. Februar) die Weltmeisterschaft der Tornadosegler im neuseeländischen Takapuna unterbrochen. Die Wettfahrten fünf und sechs wurden um 24 Stunden verschoben, so dass der geplante Ruhetag ausfällt. Stattdessen sorgte auch das deutsche T-Systems Team 2008 mit Roland Gäbler und Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel) auf Gesamtrang zwei knapp hinter Yann Guichard/Alexandre Guyander aus Frankreich sowie Johannes Polgar und Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) auf Platz 20 für frischen Wind in der internationalen Klassenvereinigung. Mit neuen Gesichtern im Vorstand, darunter die Belgierin Carolijn Brouwer an der Spitze und Struckmann als Schatzmeister, soll weiter intensiv versucht werden, die Katamarane auch über 2008 hinaus olympisch zu halten. Dieser Status war beim Weltsegelverband ISAF für 2012 verloren gegangen.

Beim Jahresmeeting der internationalen Tornadoklassenvereinigung ITA beschlossen die 51 WM-Mannschaften, mehr aktive Spitzensegler Lobbyarbeiter ins Feld zu führen, wenn es in den nächsten Monaten darum geht, die Gremien der ISAF von einer Kehrtwende zu überzeugen. Zur Vorgeschichte: Nach kontroverser Diskussion hatte die Vollversammlung des Weltsegelverbands im November in Estoril/Portugal überraschend die Mehrrumpfklasse aus dem zukünftigen Olympiaprogramm gestrichen, weil es nach Vorgaben des Internationalen Olympischen Komites IOC ab 2012 nur noch zehn statt elf Disziplinen geben darf. Die Wahl hatte in der Segelszene für helle Aufregung gesorgt. Katamarane seien nicht nur eine sehr bedeutende Variante des Sports, sondern auch eine besonders attraktive und telegene, argumentiert das Lager der Tornados.

"Wir halten das Votum der ISAF nach wie vor für eine krasse Fehlentscheidung und werden dafür mitkämpfen, diese rückgängig zu machen", sagte das T-Systems Team 2008 unisono. Zwar habe der ISAF-Exekutivausschuss vor kurzem abgelehnt, den Fall wegen angeblicher Verfahrensfehler im November von sich aus als Dringlichkeit wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Spätestens beim so genannten Mid-Year-Meeting der ISAF im Sommer solle jedoch eine erneute Abstimmung erfolgen, so der Wunsch der Tornados. Dafür sammeln sie die Zustimmung von mindestens 20 nationalen Segelverbänden, die den Antrag unterstützen sollen. Struckmann: "Das ist ein steiniger Weg, aber wir wollen uns nicht tatenlos ergeben, sondern die Interessen einer starken Fraktion im breiten Spektrum des Segelsports berücksichtigt wissen."

Am Donnerstag (28. Februar) will sich das WM-Feld wieder aufs Segeln konzentrieren. "Wir wünschen uns nur etwas anderes als an den ersten beiden Tagen", meinte Johannes Polgar, der mit seinem bisherigen Abschneiden überhaupt nicht zufrieden ist, "leider schlief die Brise Mittwoch nach dem Auslaufen zur Regattabahn schnell ein. An einen Rennstart war nicht zu denken." Auch die Vorhersagen sind schlecht. Es werden erneut schwache, umlaufende Winde erwartet. Dann bliebe nur noch der Freitag, an dem es auffrischenden Nordostwind geben soll, bevor am Sonnabend im finalen Medalrace der WM-Titel und die Medaillen vergeben werden sollen.

Segeln in Zahlen
Gesamtstand der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland von Dienstag (26. Februar):

1. Yann Guichard/Alexandre Guyander (Frankreich) 17 Punkte
2. Roland Gaebler/Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel) 19
3. Mitch Booth/Pim Nieuwenhuis (Niederlande) 23
4. Oskar Johansson/Kevin Stittle (Kanada) 26
5. Francesco Marcolini & Edoardi Bianchi (Italien) 33
6. Fernando Echavarri/Anton Paz (Spanien) 34
...
20. Johannes Polgar/Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) 81
...
36. Tino und Niko Mittelmeier (Ueberlingen) 136

Dienstag, 26. Februar 2008

Ex-Weltmeister weiter auf Medaillenkurs

TAKAPUNA. Frische Südwestwinde mit starken Böen sorgten am zweiten Tag der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland für einige spektakuläre Kenterungen im Feld.

Roland Gäbler und Gunnar Struckmann vom T-Systems Team 2008 verloren am Dienstag (26. Februar) zwar ihre Gesamtführung vom Auftakt, segelten aber als Tagesvierte und -neunte weiter auf Medaillenkurs. Hinter den neuen Spitzenreitern Yann Guichard/Alexandre Guyander aus Frankreich liegt das Duo nur zwei Punkte auf Platz zwei zurück, vier Zähler vor Mitch Booth und Pim Nieuwenhuis (Niederlande). Nach dem Fehlstart am Vortag ging es bei Johannes Polgar und Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde), die ebenfalls für das T-Systems Team 2008 starten, leicht bergauf. Nach den Einzelrängen 18 und 14 sind sie 20. Tino und Niko Mittelmeier aus Ueberlingen fielen auf Platz 36 zurück.

Die Wind- und Wellenbedingungen auf dem Hauraki Golf nahe der Hauptstadt Auckland waren für alle Teilnehmer eine große Herausforderung. „An der Ablauftonne überschlug sich direkt vor uns ein Katamaran. Wir konnten nur durch ein Notmanöver gerade noch ausweichen“, berichtete Roland Gäbler von einem aufregenden Regattatag. Eine unverschuldete Kollision hätte sicher auch für den Ex-Weltmeister das Aus bedeutet, der schon dreimal WM-Gold holte. So punktete er mit seinem Olympia-Vorschoter von 2004 erneut zweimal in den besten zehn und untermauerte seinen Anspruch auf Edelmetall.

„Die Franzosen waren noch schneller als wir“, analysierte Gäbler kritisch, „aber zum Glück kommt es bei den relativ stark drehenden Winden nicht nur auf die Bootsgeschwindigkeit an. Mit der besseren Taktik im richtigen Moment Wenden oder Halsen kann viele Meter wieder gutmachen.“ Unterm Strich war der geborene Bremer, der in Tinglev kurz hinter der dänischen Grenze wohnt, mit den Ergebnissen hochzufrieden: „Viele Topfavoriten haben sich schon Ausrutscher geleistet. Wer hier am Ende konstant unter die Top Ten fährt, wird am Ende Weltmeister werden.“

Über den erkennbaren Aufwärtstrend mochten sich Polgar und Spalteholtz noch nicht so recht freuen. Befreit vom Qualifikationsdruck, der erst bei der nationalen Olympiaausscheidung im April wiederkehrt, hatten sie sich für die WM viel mehr vorgenommen. „Es wurmt uns schon, dass wir hier vorne nicht anklopfen können“, so Spalteholtz, „wir hoffen, dass der Wind jetzt abnimmt und wir danach besser mithalten können.“ Abgesehen von einer unglücklichen Taktik in zahlreichen Winddreher haperte es nämlich auch am Speed. „Roland und Gunnar sind fast 20 Kilogramm schwerer als wir“, erklärte der Vorschoter, „das macht beim Trimmen bei Starkwind eine Menge aus.“

Ein schwacher Trost für die Olympiakandidaten des T-Systems Team 2008 war das schlechte Abschneiden ihrer Konkurrenten um die China-Tickets. Die Mittelmeier-Brüder mussten das dritte Rennen sogar aufgeben und liegen zur Halbzeit weit abgeschlagen in der zweiten Tabellenhälfte. Polgar: „Natürlich schauen wir mit einen Auge darauf, was sie machen. Aber das ist hier nicht entscheidend. Erst in Hyères kommt es darauf an.“ (Andreas Kling)

Segeln in Zahlen

2. Tag der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland, Gesamtstand nach vier Wettfahrten:

1. Yann Guichard/Alexandre Guyander (Frankreich) 17 Punkte
2. Roland Gaebler/Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel) 19
3. Mitch Booth/Pim Nieuwenhuis (Niederlande) 23
4. Oskar Johansson/Kevin Stittle (Kanada) 26
5. Francesco Marcolini & Edoardi Bianchi (Italien) 33
6. Fernando Echavarri/Anton Paz (Spanien) 34

20. Johannes Polgar/Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) 81

36. Tino und Niko Mittelmeier (Ueberlingen) 136