Donnerstag, 28. Februar 2008

Leichtwindspezialisten auf dem Vormarsch

TAKAPUNA. Trotz eines Rückschlags blieben Roland Gäbler und Gunnar Struckmann vom T-Systems Team 2008 bei der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland in Reichweite der Medaillen.

Die Starkwindspezialisten überstanden den ersten Leichtwindtag am Donnerstag (28. Februar) mit einem blauen Auge und rutschten nur auf den fünften Gesamtrang ab. Der dreimalige Titelträger aus Tinglev und sein Kieler Vorschoter liegen nun 16 Punkte hinter den Franzosen Yann Guichard und Alexandre Guyander aus Frankreich, die die Führung sechs Zähler vor den Aufsteigern des Tages, Darren Bundock und Glen Ashby aus Australien, verteidigten. Johannes Polgar aus Dänisch-Nienhof und der Eckernförder Florian Spalteholtz, ebenfalls vom T-Systems Team 2008, verbesserten sich auf Platz 17 weiter und liegen acht Ränge vor Tino und Niko Mittelmeier aus Ueberlingen.

"Für die schweren Mannschaften war das natürlich ein Katastrophentag", meinte Roland Gäbler nach den Wettfahrten fünf und sechs, die nach einer totalen Flaute auf dem Hauraki Golf vor Auckland am Reservetag nachgeholt wurden. Trotz negativer Vorhersagen setzte nach dem Mittag eine leichte Brise ein, die laut Gäbler "grenzwertig, aber durchaus segelbar war." Er startete gut, konnte aber die Position gegen bei diesen Bedingungen schnellere Gegner nicht halten und musste den Kurs wechseln. "Dann steuerten wir auf die benachteiligte Seite der Startkreuz und waren an der ersten Wendemarke nur 40." Die Aufholjagd führte zwar noch zehn Plätze nach vorne, doch das war als schlechtestes Einzelergebnis der Streicher.

Umso wichtiger wurde das zweite Tagesrennen für Gäbler/Struckmann, die sich keinen weiteren Ausrutscher leisten durften. Der Wind hatte noch etwas zugelegt, und die Olympiateilnehmer von 2004 hielten sich nach sehr gutem Start eine ganze Weile in der Spitzengruppe. Struckmann: "Leider waren wir dann auf der rechten Seite, als von links eine neue Windkante einsetzte." In der Folge ging es im Klassement rasant bergab, doch die Talfahrt wurde immerhin auf dem 18. Rang gestoppt. "Das ist zwar nicht toll, aber zumindest kein Tiefschlag", meinte Gäbler, "das lässt uns angesichts der zunehmend vorhergesagten Winde weiter hoffen."

Von dem Wetterwechsel profitierten Johannes Polgar und Florian Spalteholtz zwar, waren mit ihrem Abschneiden (20. und 3.) aber nach wie vor unzufrieden. "Unter normalen Umständen hätten wir diese Rennen nach zwei Superstarts sicher nach Hause fahren müssen", so der Steuermann, “aber wir waren schlicht zu langsam und sind im ersten Tagesrennen zweimal stumpf überlaufen worden. Dann mussten wir wegwenden, und der Ofen war aus.³ Als Hauptgrund für das fehlende Geschwindigkeitspotential nannte das Duo sein Ersatzmaterial, mit dem es die WM starten musste. Das Top-Boot liegt zuhause und soll für die nationale Olympiaausscheidung im April geschont werden. Denn dann geht es gegen die Mittelmeier-Brüder um die Fahrkarten nach Qingdao/China.

Die Tornado-WM wird am Freitag (29. Februar) mit zwei weiteren Wettfahrten fortgesetzt und geht am Sonnabend (1. März) mit den Rennen neun und zehn zu Ende. Die Klasse hat in ihren Meisterschaftsregeln kein finales Medalrace der besten zehn Teams vorgesehen und dies auch auf ihrer Jahrestagung nicht geändert.

Segeln in Zahlen
4. Tag der Tornado-Weltmeisterschaft in Takapuna/Neuseeland Gesamtstand nach sechs Wettfahrten:
1. Yann Guichard/Alexandre Guyander (Frankreich) 21 Punkte
2. Darren Bundock/Glen Ashby (Australien) 27
3. Oskar Johansson/Kevin Stittle (Kanada) 28
4. Francesco Marcolini & Edoardi Bianchi (Italien) 34
5. Roland Gäbler/Gunnar Struckmann (Tinglev/Kiel) 37
6. Billy Besson/Arnaud Jarlegan (Frankreich) 41
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17. Johannes Polgar/Florian Spalteholtz (Dänisch-Nienhof/Eckernförde) 77
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25. Tino und Niko Mittelmeier (Ueberlingen) 102