Montag, 11. August 2008

Kein Auftakt nach Maß, aber Schümann bleibt optimistisch

11.08.09 - „Wir können es besser und haben sicher kein Speedproblem“ - Qingdao (DSV, 9. August 2008). Nach dem ersten Tag ihrer Olympiapremiere belegen Ulrike Schümann und ihre Yngling-Crew mit Julia Bleck und Ute Höpfner bei der olympischen Regatta vor Qingdao Platz acht. „Das ist ein akzeptabler Ausgangswert, auch wenn heute mehr drin gewesen wäre. Wir haben sicher kein Speedproblem, aber noch Probleme im Segeltrimm“, haderte Steuerfrau Schümann mit dem Mittelfeldplatz. Gleichzeitig hat die 35-Jährige weder ihren Optimismus noch ihren Kampfgeist verloren: „Wir wissen, dass wir es besser können. Es war heute einfach noch viel Nervosität mit an Bord.“

„Da musste erst einmal der Druck raus, in den nächsten Rennen wird es sicher besser“, munterte auch Teamchef Hans Sendes seine Mannschaft am Abend vor der offiziellen Eröffnungsfeier für die Segler im Olympiahafen von Qingdao auf. Die insgesamt 45 Yngling-Seglerinnen hatten am Samstag auf Kurs Alpha vor allem mit extrem anspruchsvollen Strömungsverhältnissen zu kämpfen. „Da gibt es ungeheure Stromkanten“, berichtete Schümann, „auch am Start waren alle Teams übervorsichtig, denn der Strom schiebt mit enormer Kraft von hinten – da gibt es sonst ganz schnell mal einen Frühstart.“

In Führung liegen die favorisierte britische Olympiasiegerin Sarah Ayton und ihr Team (5 Punkte) vor den kanadischen Außenseiterinnen mit Steuerfrau Jennifer Provan (9 Punkte) und den Holländerinnen mit Mandy Mulder (10 Punkte) an der Pinne.

Trotz zehn Punkten Rückstand auf die Spitzenreiterinnen will sich Schümann von ihrem Resultat nicht bremsen oder frustrieren lassen. Die Prognose der 35-jährigen Steuerfrau vom Verein Seglerhaus am Wannsee: „Wir dürfen uns jetzt keine großen Patzer mehr erlauben, müssen möglichst immer in die Top 5 segeln. Den einen erlaubten Streicher haben wir uns wohl schon heute geleistet.“

In den parallel ausgetragenen Rennen in der Einhandjolle Finn Dinghy übernahm der Pole Rafal Szukiel (5 Punkte) nach dem ersten Tag die Führung vor dem Amerikaner Zach Railey (7 Punkte) und Großbritanniens Doppel-Olympiasieger Ben Ainslie (11 Punkte). Der Brite hat in China seine dritte Goldmedaille im Visier und gewann nach schwachem Auftakt die zweite Wettfahrt souverän. Von der britischen Presse liebevoll „Big Ben“ getauft, könnte der 31-jährige Ausnahmeathlet erneut zum Superstar der olympischen Segelregatta werden.

Die Eröffnungsfeier für die 400 Segler aus 62 Nationen begann am Samstag Abend um 20 Uhr im Olympiahafen von Qingdao. Die olympische Regatta wird am Sonntag mit den Rennen drei und vier der Disziplinen Yngling und Finn Dinghy sowie den ersten drei Wettfahrten im 49er fortgesetzt. Dann starten auch die Brüder Jan-Peter und Hannes Peckolt aus Hamburg und Kiel in ihre Olympiapremiere.

Der aktuelle, offizielle Ergebnisdienst unter http://www.sailing.org/olympics/