Freitag, 24. August 2007

Flavio Favini neuer Melges 24-Europameister

NEUSTADT/HOLSTEIN. Vor Freude rissen sie nach dem letzten Zieldurchgang der Rolex Baltic Week die Arme hoch und feierten ihren Titelgewinn überschwänglich. Mit einem dritten Platz in der finalen Wettfahrt wurde die vierköpfige Crew der „Blu Moon“ am Donnerstagnachmittag (23. August) vor Neustadt neuer Europameister der internationalen Melges 24-Klasse. Eigner Franco Rossini aus Pedrinate in der Schweiz und seine italienische Mannschaft um America’s Cup-Steuermann Flavio Favini siegten vor der „Airis“ von Sandro Montefusco und der „Uka Uka“ von Lorenzo Bressani (beide Italien). Als bester Deutscher landete Drachen-Umsteiger Marcus Brennecke aus München mit der „Alethea“ auf dem 19.Platz.

„Wir haben alles versucht, die ‚Blu Moon’ abzuschütteln, aber Favini hat von Beginn an wie ein Magnet an uns geklebt“, meinte Roberto Benamati, Taktiker der „Airis“, die zwar ihren dritten Tagessieg holte, aber sechs Plätze zwischen sich und der Führenden hätte bringen müssen, um die EM-Krone zu gewinnen. „Wir hätten gerne noch eine weitere Wettfahrt gesegelt, aber dafür kam die Brise leider zu spät auf“, beklagte der ehemalige Starboot-Weltmeister Benamati. Mit sieben von zwölf geplanten Rennen litten die Titelkämpfe unter den schwierigen Windverhältnissen, zählte aber genug Wettfahrten für eine gültige Wertung.

Vier Stunden hatten die 74 Teilnehmer aus 14 Nationen am Finaltag geduldig gewartet, bis nach dem Mittag Nebel und Flaute endgültig verzogen und sich eine konstante Seebrise aufgebaut hatte. Wettfahrtleiter Walter Mielke verkürzte am noch die Regattabahn, um ein faires Rennen zu gewährleisten.
„Das war ein würdiger Abschluss einer großartigen EM“, meinte der Vorsitzende der deutschen Melges 24-Klassenvereinigung, Günter Tzeschlock aus Eigeltingen, der mit seiner „Ka Nalu Nui“ 16. der Nicht-Profis wurde.
Die Corinthian Trophy der Amateure gewann die estnische Crew der „Lenny“ mit Skipper Tönu Töniste aus Tallinn überlegen.

Manuel Cadmus, Vorsitzender des Veranstalters Norddeutscher Regatta Verein
(NRV) Hamburg dankte den Teilnehmern für ihren hohen Einsatz, fairen Wettkampf und großartigen Segelsport, als die Seglerinnen und Segler ihre Sieger und Platzierten am Donnerstagabend im Race Village bei der Rolex Preisverteilung feierten. Antje Ebert von Rolex Deutschland überreichte Franco Rossini von der „Blu Moon“ eine edle Armbanduhr des Modells Submariner in Stahl.

Auch Jim Richardson, Eigner und Steuermann der „Barking Mad“ aus den USA, war als Gesamtsieger der Farr 40-Regatta der Rolex Baltic Week damit ausgezeichnet worden. Die Farr 40-Teams befinden sich bereits in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, wo am Freitag (24. August) mit 35 Booten die Vorregatta (Pre Worlds) zur Rolex Farr 40-Weltmeisterschaft (29. August bis 1. September) beginnt. Dazu haben 36 Teilnehmer aus zwölf Nationen gemeldet, darunter je sieben Italiener und US-Amerikaner, sechs Dänen und die beiden Deutschen „Opus One“ und „Struntje light“.
(Ende)


Endergebnisse der Rolex Baltic Week
Melges 24-Europameisterschaft nach sieben Rennen (bei einem Streicher):

1. „Blu Moon“ (Flavio Favini/Schweiz) 17 Punkte 2. „Airis“ (Sandro Montefusco/Italien) 21,8 3. „Uka Uka“ (Lorenzo Bressani/Italien) 27 4. „Alina – Helly Hansen“ (Luca Valerio/Italien) 42 5. „Euro-Voiles“ (Denis Infante/Frankreich) 54 6. „Marseille big ship Quantum“ (Maxime Paul/Frankreich) 60 … 19. „Alethea“ (Marcus Brennecke, München) 120

Amateur-Klasse (Corinthian Trophy):
1. „Lenny“ (Tönu Töniste/Estland) 15 Punkte 2. „Gullisara“ (Mario Ziliani/Italien) 22 3. „Rocad Racing Team“ (Ingemar Sundstedt/Schweden) 29 ...
14. „Ferun” (Lennart Briesenick-Pudenz/Flensburg) 81


Farr 40-Regatta (von Sonntag 19. August):

1. „Barking Mad“ (Jim Richardson/USA) 33 Punkte 2. „Kokomo“ (Sue und Lang Walker/Australien) 46 3. „Siragusawa“ (Olli-Pekka Lumijärvi/Finnland) 48 4. „Opus One“ (Wolfgang Stolz/Frankfurt) 54 5. „Ichi Ban“ (Matt Allen/Australien) 58 6. „Struntje light“ (Wolfgang Schäfer/Lüneburg) 60 7. „Fiamma“ (Alessandro Barnaba/Italien) 60,8 8. „Groovederci“ (John Demourkas/USA) 63 9. „Backbone“ (Thomas Kjær/Dänemark) 68 10. „Sputnik“ (Ivan Wheen/Australien) 75 11. „Monkey Class“ (Ole van der Heide/Großbritannien) 79,5 12. „Flash Gordon 5“ (Helmut Jahn/USA) 81,5 13. „Baloo 110“ (Jens Erik Høst/Dänemark) 91

Endstand im Farr 40 European Circuit nach fünf Regattaserien:1. „Barking Mad“ (Jim Richardson/USA) 155 Punkte 2. „Kokomo“ (Sue und Lang Walker/Australien) 162 3. „Opus One“ (Wolfgang Stolz/Frankfurt) 225 4. „Siragusawa“ (Olli-Pekka Lumijärvi/Finnland) 237 5. „Struntje light“ (Wolfgang Schäfer/Lüneburg) 240