Donnerstag, 3. September 2009

Marinho überrascht, Monnin enttäuscht und Williams entpuppt sich als Überflieger

03.09.09 - Zehn Flights konnten am ersten Renntag des St. Moritz Match Race ausgetragen werden. Ian Williams gewann alle fünf von ihm bestrittenen Läufe, während das Schweizer Team um Eric Monnin nicht einen einzigen Punkt für sich hatte sichern können.

St. Moritz, 2. September 2009 – Der ersteRenntag des St. Moritz Match Race 2009 hat die zwölf teilnehmenden Teams an der 6. Etappe der World Match Racing Tour nicht enttäuscht. In der Tat waren die Segler und Organisatoren gleichermassen überrascht ob der guten Bedingungen. Erneut zeigte sich nämlich die Sonne und der thermische Wind erhob sich kurz vor Mittag, frischte dann auf gute 15-20 Knoten auf und blies den ganzen Tag über stabil. So konnten am heutigen Tag zehn Flights ausgetragen werden, was bereits rund der Hälfte aller Läufe der Round Robin entspricht. Das Rennkomitee entschied sich aufgrund der exzellenten Bedingungen denn auch, um 17 Uhr nochmals eine Rennserie zu starten, um so viele Läufe wie nur möglich durchzubringen. Denn der Wetterbericht für die kommenden Tage ist relativ unsicher.

Die erste Hälfte des Tages gehörte mehrheitlich den Lateinern, waren doch die ersten sechs Teams auf dem Wasser hauptsächlich Welsche, Franzosen und Portugiesen. Der Schwede Johnie Berntsson war innerhalb dieser ersten Gruppe von seiner Herkunft her die grosse Ausnahme. Nach den ersten drei Flights hiess es Teamwechsel. Enttäuschte Gesichter gab es bei den Schweizern, die mit drei Niederlagen zurückkamen, während die Portugiesen ein breites Grinsen im Gesicht hatten, entschieden sie doch den ersten Renneinsatz für sich wie auch ein weiteres Match gegen Sébastien Col. Die drei französischen Teams holten sich je zwei Siege.

Fünf Flights wurden in der Folge mit den anderen Teams ausgetragen. Dominiert wurde das Feld von Ian Willliams, der seinen Gegnern nicht die geringste Chance einräumte und alle seine Läufe für sich entschied. Peter Gilmour hingegen sah sich unerwarteten Schwierigkeiten gegenüber, dem Australier gelang lediglich ein Sieg gegen Francesco Bruni.

Die sechs Teams, welche den Wettkampf eröffnet hatten, kehrten kurz vor 17 Uhr auf das Wasser zurück und lieferten sich noch einmal erbitterte Duelle. Die allseits vorhandene Müdigkeit sowie der Wille, den Gegner in die Knie zu zwingen, sorgten für besonders aggressive Zweikämpfe, was den Schiedsrichtern besonders in der zweiten Tageshälfte ziemlich viel Arbeit einbrachte. So führten diverse Kollisionen zur Verhängung von einigen Strafen und drei Fälle mussten nach dem Rennen noch von der Jury diskutiert und entschieden werden. Der einsetzende Regen zwang die todmüden Konkurrenten schliesslich zur Umkehr ans Land.

Zitate:

- Éric Monnin: „Wir haben heute nicht gut gesegelt. Jeder von uns hat Fehler gemacht. Besonders frustrierend war, dass sich die Situation im Verlauf der Rennen noch verschlechterte. So handelten wir uns aufgrund unentschuldbarer Fehler verschiedentlich Strafen ein. Es gilt nun, diesen schlechten Tag hinter uns zu lassen und uns auf unsere Stärken zu besinnen“.

- Philippe Presti: „Anlässlich des zweiten Matches gegen Sébastien Col wurde ich etwas gierig und versuchte, ihn an der Amwindboje zu blockieren, um so einen Vorteil herauszuholen. Ich habe jedoch derart effizient gehalten, dass ich schliesslich in meine eigene Falle ging und nicht mehr in Fahrt kam. Aufgrund dieses Fehlers mussten wir das Match verloren geben, wenngleich es uns auf der zweiten Runde nochmals gelungen war, an sie ran zu kommen“.

- Alvaro Marinho (erste Teilnahme am St. Moritz Match Race, 17. im weltweiten Ranking der ISAF): „Wir gewannen das erste Match des Tages gegen Matthieu Richard, den aktuellen Leader der World Tour, auch das 3. Match gegen Sébastien Col, der momentan den dritten Platz im weltweiten Ranking der ISAF belegt, konnten wir für uns entscheiden. Wir sind mit diesem Einstieg in den Wettkampf sehr zufrieden und werden alles daran setzen, so weiter zu machen“.

- Ian Williams: „Wir sind ausserordentlich zufrieden über den Ausgang dieses ersten Tages. Bei diesen Bedingungen braucht man etwas Glück, und man muss wissen, wie man von den Möglichkeiten profitieren kann, was wir den ganzen Tag über getan haben. Wir kommen zum fünften Mal nach St. Moritz und fühlen uns auf diesem See, den wir alle lieben, je länger je mehr sehr wohl“.

- Bill Edgerton (Präsident der Schiedsrichter): „Wir mussten heute viel zu viele Kollisionen und Kontakte bewerten. Es waren jedenfalls viel mehr Fälle, als wir dies auf einem Kurs dieses Typs normalerweise erwarten würden, was sehr schade ist. Es hat ordentlich Wind und die Konkurrenten müssen sich auf die Boote erst noch einstellen. Das ist vielleicht ein möglicher Grund. Abgesehen von dem, war dieser Regattatag absolut einzigartig“.