Donnerstag, 3. September 2009

Bruni als Überflieger des Tages

03.09.09 - Francesco Bruni, 50. im weltweiten Ranking der ISAF konnte einen herausragenden Tag verbuchen. Der italienische Skipper, unterstützt von Rod Davis, realisierte auf sechs Rennen sechs fehlerfreie Siege.

St. Moritz - Bill Edgerton nutzte das Briefing heute Vormittag dazu, die Teams an die zahlreichen Strafen zu erinnern, die verhängt werden, wenn die Boote bei einem Zusammenstoss zu Schaden kommen. Der Präsident des Schiedsgerichtes des St. Moritz Match Race hielt die Teilnehmer dazu an, kühles Blut zu bewahren, was am ersten Tag nicht immer der Fall gewesen war. Sébastien Col äusserte sich dazu wie folgt: „Diese Boote sind sehr wendig und richtig kleine Rennziegen, was dazu verleitet, den Kontakt zum Gegner zu suchen, um diesen unter Druck zu setzen“ und fügte hinzu: „so hatten wir auf ein Mal diverse Kontakte und Berührungen, die nicht zu knapp zu Strafen führten“.

Mit diesen Empfehlungen ausgerüstet, gingen die Matches der Round Robin in den zweiten Tag des St. Moritz Match Race. Das Rennkomitee konnte heute acht Flights durchführen, womit die Gesamtzahl nun bereits bei 18 liegt. Die Round Robin ist mit 22 Rennen abgeschlossen. Der Wind wehte mit 6-12 Knoten etwas weniger stark als am Vortag. Die Rennen wurden denn auch bei unsteten Windbedingungen, was Stärke und auch Windrichtung anging, ausgetragen.

Francesco Bruni und Peter Gilmour gelangen die besten Läufe an diesem Tag. Ersterer ging aus allen sechs gesegelten Rennen als Sieger hervor. Letzterer holte sich fünf von sechs Laufsiegen. Gilmour bewies mit dieser Leistung eindrücklich, dass er sich steigern kann, war doch die Bilanz seines ersten Renntages eher durchzogen gewesen.

Björn Hansen zog einen rabenschwarzen Tag ein und konnte nicht einen einzigen Sieg verzeichnen. Éric Monnin und seinem Team gelang derweil der erste Punkt. Auf Seite der Franzosen holten sich Mathieu Richard und Philippe Presti je einen Sieg, Sébastien Col sicherte sich zwei Punkte und Ian Williams holte sich, erneut ohne jeglichen Fehler, zwei neuerliche Punkte.

Der Tag wurde von einem Zwischenfall überschattet, der Gott sei Dank glimpflich ausging. Dan McLean, die Nummer 1 im italienischen Team Joe Fly, renkte sich die Schulter aus, als er bei einem Manöver ins Wasser fiel. Es gelang dem Segler jedoch, den verletzten Arm selbst wieder einzurenken. Tapfer segelte er darauf die Regatten noch zu Ende.

Zitate:
- Sébastien Col: „Auch wenn es im Unterschied zu gestern etwas weniger stark blies, bleiben doch die Bedingungen typisch für St. Moritz. Es gilt, Möglichkeiten schnell zu ergreifen, da es nicht möglich ist, alles zu antizipieren oder zu verstehen. Die einzige Regel, die man beachten muss, ist, mit dem Wind zu spielen, den man momentan gerade hat und nicht all zu sehr darauf zu bauen, was noch kommen könnte. Man sollte also im Hier und Jetzt segeln und nicht vergessen, dass das Rennen erst im Ziel fertig ist“.

- Peter Gilmour: „Ich glaube, gestern hat es uns noch ein bisschen an Vertrautheit mit dem Boot gemangelt. Wir benötigten schlicht einen Tag länger als die anderen, um das Boot in den Griff zu bekommen. Ich habe in letzter Zeit nicht all zu viel gesegelt und benötigte daher etwas länger. Aus diesem Grund waren wir gestern auch nicht zu enttäuscht und die Steigerung, die wir am heutigen Tag verzeichnen konnten, stimmt uns zuversichtlich. Wir haben sehr viel Spass, hier in St. Moritz zu segeln“.

- Francesco Bruni: „Ich hätte mir einen solchen Erfolg nie vorstellen können. Ich war mir schon gestern bewusst, dass wir gut unterwegs sind, vermutlich sogar besser, als es das Resultat widerspiegelte. Ich war daher sehr positiv gestimmt. Heute haben wir gegen die Besten gewonnen, was ausserordentlich beglückend ist. Rod Davis macht einen hervorragenden Job und das Team arbeitet gut zusammen, es ist ein echtes Vergnügen, dass sich die Dinge so entwickelt haben“.

Match-Race, Stand nach Tag 2 und 18 Flights

Name des Skippers, (Platz im weltweiten Ranking der ISAF), Nationalität; Anzahl
Siege/Niederlagen

Francesco Bruni (50) ITA, Team Joe Fly Match Race; 8/3
Ian Williams (4) GBR, Team Pindar; 7/0 (-0,5 Strafpunkt)
Peter Gilmour (11) AUS, YANMAR Racing; 6/5
Philippe Presti, (7) FRA, French Match Racing Team; 5/3
Sébastien Col (3) FRA, French Match Racing Team; 5/3
Torvar Mirsky (6) AUS, Mirsky Racing Team; 5/2
Adam Minoprio (1) NZL, ETNZ/BlackMatch; 5/2(-1 Strafpunkt)
Matthieu Richard (2) FRA, French Match Racing Team; 4/4
Alvaro Marinho (17) POR, Seth Sailing Team; 3/7
Johnie Berntsson (9) SWE, Berntsson Sailing Team; 3/7
Björn Hansen (10) SWE, Onboard Sailing Team; 2/8
Éric Monnin (31) SUI. Swiss Match Race Team; 1/9