Montag, 1. Juni 2009

Olympiasieger „Big Ben“ Ainslie fordert Titelverteidiger Iehl am Pfingstmontag zum Finalduell auf dem Bodensee

01.06.09 - Fast zehn Stunden dauerten die dramatisch spannenden Viertel- und Halbfinalrennen am Pfingstsonntag an, dann erst war das Traumfinale im Match Race Germany perfekt: Der erfolgreichste Olympiasegler des dritten Jahrtausends fordert am Pfingstmontag Titelverteidiger Damien Iehl zum Duell. Der dreimalige Goldmedaillengewinner „Big Ben“ Ainslie und sein America´s Cup-Team Origin kämpfen gegen das französische French Match Racing Team um Damien Iehl um den Sieg im einzigen deutschen Matchrace Grand Prix.

Die beiden anderen Halbfinalisten dagegen mussten ihre Träume vom Sieg beim Großen Preis von Deutschland begraben. Das Yanmar Racing Team des viermaligen australischen Weltmeisters Peter Gilmour, der das Match Race Germany in der Vergangenheit drei Mal gewinnen konnte, unterlag Ben Ainslie mit 2 : 3. Der französische Weltranglisten-Zweite Mathieu Richard musste sich im Halbfinale dem selbst gewählten Gegner und Trainingspartner Iehl mit 1.5 : 3 knapp geschlagen geben. Gilmour und Richard segeln am Montag um den verbleibenden dritten Platz auf dem Matchrace-Podium.

Altmeister Peter Gilmour zeigte sich aber als fairer Verlierer: „Wir haben heute zwei Starts verrissen. Ich kann Ben nur zu seinem Sieg gratulieren.“ Ainslies eigene Analyse des umkämpften Duells gegen den fast 20 Jahre älteren fünfmaligen America´s Cup-Teilnehmer klang so: „Wir waren heute zehn Stunden auf dem Wasser. Es war ein langer Tag. In den ersten beiden Rennen haben wir gut gesegelt. Dann gab es ein Fleetrace mit uns und einigen Gästen. Wir haben dadurch unseren Roten Faden verloren, aber Peter hat die Unterbrechung offenbar stark gemacht. So nutzte er die Möglichkeit, zwei Rennen in Folge zu gewinnen. Im letzten Rennen hatten wir dann einen guten Start. Und Ian Percy hat einen fantastischen Job gemacht und jede Böe perfekt angesagt. Nun freuen wir uns auf die morgige Herausforderung. Damien Iehl ist offenbar sehr gut im Umgang mit diesen Booten...“

Das bislang spannendste Duell der Serie hatten sich im Viertelfinale Ben Ainslie und sein Landsmann und Doppel-Weltmeister Ian Williams geliefert. Die beiden britischen Segelschwergewichte schenkten sich nichts, zogen alle Register ihres Könnens. In ihrem „Battle of Britain“ verhängten die Schiedsrichter in sechs Duellen ein halbes Dutzend Penalties. Von Ainslies Boot ging Crew-Mitglied und Olympiasieger Ian Percy unfreiwillig baden und klagte lächelnd: „Das war viel zu kalt.“ In einer Kollision rasierte Ainslies Mast das Achterstag (Masthalterung) auf dem Boot von Williams ab. Der wiederum musste nach einer Kollision einen Punktabzug durch die Jury hinnehmen.

Das Match Race Germany geht am Pfingstmontag mit dem Finale und der anschließenden Siegerehrung am frühen Nachmittag zu Ende. Noch am gleichen Abend fliegen mehr als die Hälfte der Teams direkt nach Korea, um dort an der dritten von insgesamt zehn Grand Prix-Veranstaltungen der World Match Racing Tour in Gyeonggi teilzunehmen.

Finale Duelle am Montag morgen
Das Finale werden am Montag früh Damien Iehl und Ben Ainslie bestreiten. Alle Zuschauer, die morgen die Duelle live verfolgen möchten, sollten sich bereits morgen früh vor Ort einfinden. Die Siegerehrung wird am frühen Nachmittag stattfinden.