Dienstag, 2. Juni 2009

Jugend begeistert bei der Kieler Woche des Nachwuchses

02.06.09 - Es war ein traumhaftes Pfingstwochenende. Drei Tage perfekter Sonnenschein belohnte die 750 Teilnehmer der Young Europeans Sailing, der Kieler Woche des Nachwuchses. „Dieses Jahr hat alles gestimmt, nur der Wind hätte am letzten Tag etwas mehr sein können. Dennoch es hat den Jugendlichen und den Veranstaltern viel Spaß gemacht. Für die Zukunft ist es unser Ziel, interessante Klassen für den Nachwuchs mit aufzunehmen, die unser Angebot mit den DSV-Jugendklassen zu Pfingsten sinnvoll ergänzen. Dazu sind wir auch zu Experimenten bereit. Auch Surfen und Katamarane sind denkbar“, so YES-Organisationsleiter Jobst Richter zum Abschluss der Pfingstregatten vor Kiel, an denen 420 Boote aus sieben Nationen (Dänemark, Deutschland, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz) teilgenommen haben.

Neben den Siegen in den neun Klassen gab es vor allem in der Klasse Laser radial (Frauen und Männer) noch Extra-Wertungen. Neben dem YES-Sieg für die bis 18jährigen Starter/innen ging es auch um die Qualifikation für die ISAF-Jugend-WM (9. bis 18. Juli in Buzios/Brasilien).

Bei den Frauen setzte sich Chiara Steinmüller (Berlin) in der Ausscheidung durch. Als Gesamtzweite verwies die 17jährige die gleichaltrige Anja Weick (Berlin) um sieben Punkte auf Platz zwei. In der YES-Wertung setzte sich die Rostockerin Julia Scheel durch. Damit sicherte sich die 21jährige gleichzeitig den Titel der Deutschen Juniorenmeisterin.

Bei den Laser radial Männern setzte sich Fabian Gielen durch. Der 18jährige Lindauer bewies die besten Nerven und gewann mit dem zweiten Platz in der letzten Wettfahrt die YES-Regatten und die ISAF-Jugend-WM-Ausscheidung, die er am Tag zuvor mit den Plätzen 16 und 13 schon fast verspielt hatte. Der 16jährigen Sebastian Bühler (Günzburg) wurde Zweiter der YES-Regatten und der Ausscheidung.

Im 420er dominierten die Schweizer Sebastiano Baranzini/Matteo Colombo, die mit dem Tagessieg am letzten Tag Svenja und Maike Christiansen (Hamburg) auf Platz zwei verdrängten. Mit dem zweiten Platz können die Hamburger Geschwister gut leben, wichtiger war am Wochenende zuvor der Sieg bei der ISAF-Jugend-WM-Ausscheidung, in der sie gegen Birte Preuß/Rahel Haas (Hamburg) gesiegt hatten. Bei den Jungen setzten sich in Travemünde übrigens Fabian Kaske/Alexander Schütz (BYC/München) durch, die in Kiel nicht am Start waren.

Hinter Baranzini/Colombo und Christiansen/Christiansen landete Jens Marten (aus der Marten-Segeldynastie aus Eckernförde/2008 sorgten die drei Marten-Brüder für ein Novum: Alle drei starteten bei der Opti-WM) vor Preuß/Haas.

In der olympischen Einhandklasse der Männer, dem Laser Standard, blieb es bis zum Ende ein Dreikampf zwischen den zwei Schleswig-Holsteinern Simon Grotelüschen (22/Lübeck), Tobias Schadewaldt (24/Kiel/beide B-Kader) und dem Berliner Malte Kamrath, in dem sich am Ende Grotelüschen mit drei Punkten Vorsprung gegen Kamrath durchsetzte. Schadewaldt blieb Bronze.

Doch für Tobias Schadewaldt (Kiel) gibt es in dieser Saison wichtigere Ziele. Nach der Kieler Woche (Start im 49er) und der 49er-WM folgt die Laser-WM im August. „Das größte Ziel dieses Jahr ist die Laser-WM in Kanada“, so Schadewaldt, der zusammen mit dem ehemaligen Vorschoter von Marcus Baur (Kiel), Hannes Baumann, zweigleisig segelt.

In der olympischen Zweihandklasse, 470er, gab es einen polnischen Sieg. Piotr Radowski/Marcin Wantke landeten vier Wettfahrtsiege und gewann souverän vor den Schwerinern Hans-Christian Hasselmann/Moritz Rojek (Schwerin). Beste Frauen-Crew waren Juliane Wolf/Kerstin Beucke (Schwerin/Hannover) als Neunte. Das Duo segelt erst seit dieser Saison zusammen. Kerstin Beucke (26 Jahre) plant nach der Trennung von Daria Blaschkiewitz zusammen mit ihrer neuen Skipperin Juliane Wolf (23) im neuen Team „alte“ Ziele an. Schon im Mai war die 470er-Crew vor Kiel viel auf dem Wasser zu sehen. „Wir möchten diesen Sommer möglichst viel mit dem Bundeskader in Kiel trainieren. Daher segeln wir natürlich auch über Pfingsten bei den Young Europeans Sailing und bei der Kieler Woche mit“, so Kerstin Beucke. Danach steht noch die Warnemünder Woche (4. bis 12. Juli) an, um dann zur Weltmeisterschaft in Kopenhagen (20. bis 29. August) möglichst fit zu sein.

Unterstützt wird das Team dabei vom Hannoverschen Yacht Club (Heimatklub der Beucke-Geschwister) und dem Schweriner Yacht Club (Heimatverein von Juliane Wolf), der der Crew mit Ekkehard Schulz (1982: Europameister und 1988 Olympia-11.) einen erfolgreichen Segler und Nachwuchstrainer als Ansprechpartner und Trainer zur Seite stellt. „Gemeinsam mit ihm müssen wir jetzt erst einmal ordentlich Hausaufgaben machen, so Beucke.

Bei den Young Europenas Sailing lief es ja schon ganz rund.

Bei den 505ern, die zur Kieler Woche die SAP 505er-EM austragen, kam es zur Generalprobe des Aufeinandertreffens der Kiwo-Giganten Wolfgang Hunger (Strande) und Jörgen Bojsen-Möller (Dänemark), die beide 16 Mal die Kieler Woche gewonnen haben. Doch bei der Kieler Woche-Generalprobe fanden sie ihren Meister in den Weltmeistern von 2007, Jan Saugmann/Morten Ramsbaek (Dänemark), die von den Pfingstregatten schwärmten: „Das Feld hat doch fast EM-Niveau. Bis auf Ian Pinnell und Jens Findel war die Spitze am Start“, so Saugmann.

Wolfgang Hunger nutze die YES, um weiter mit dem Material zu spielen und zu üben. „Ich mag es nicht, wenn ich ein Boot nicht zum Laufen bekomme“, so Hunger, der Großsegel und Spi wechselte, um an die Geschwindigkeit von Jens Findel zu kommen. „Der segelt zur Zeit allen davon“, so Hunger, der das Phänomen schon auf dem Gardasee erlebt hat. Man komme an alle heran, nur die Geschwindigkeit von Findel habe zur Zeit keiner, so Hunger. Das mussten auch die Rekordrivalen Jacob und Jörgen Bojsen-Möller hinnehmen. Auch sie fanden keine optimale Geschwindigkeit. Am Ende blieb den Brüdern Rang vier hinter Saugmann/Ramsbaek, Hunger/Kleiner und Martin und Rainer Görge (Kiel).

Im 29er dominierten zwei Tage lang die Kieler Justus Schmidt/Max Boehme (KYC/Schönwalde) mit vier Wettfahrtsiegen und sahen in Kiel wie klare Sieger aus. Doch am flauen letzten Tag schnappten die Dänen Christiaan Kirketerp/Mathias Lehm den Kielern den Sieg weg. Die beiden Segler aus der KYC-Skiff-Truppe peilen als großes Ziel die 29er-WM im Januar an, bevor sie in das olympische Skiff 49er wechseln werden. Die erfolgreichsten Mädchen waren die Zwillingsschwestern Jule und Lotta Görge, die Vierte der Gesamtwertung wurden und damit die beste Frauen-Crew sind.

Im schwach bestückten Piratenfeld (ganze 26 waren am Start) setzte sich Routinier Karsten Bredt als Schotte bei Svenja Thoroe durch. Mit einer Idealserie am ersten Tag (dreimal Erster) wurde der Grundstock zum Gesamtsieg gelegt.

In der Europe, die am Abschlusstag wegen der Flaute keine Wettfahrt mehr segeln konnten, siegte Svenja Puls, die bereits im vergangenen Jahr durch hervorragende Leistungen auffiel und so ziemlich alles gewann. In diesem Jahr steht vor allem der Einstieg mit ihrer Schwester Janika in die neue olympische Match Race-Klasse Elliott 6m auf dem Programm. Bereits zur Kieler Woche (20. bis 28. Juni) sind sie für das Matche Race des ISAF Sailing World Cups gemeldet.

Weitere Informationen unter www.young-europeans-sailing.de

Ergebnisse – Endstände

505er (6 Wettfahrten/ Einzel- - Gesamtpunkte):
1. Jan Saugmann / Morten Ramsbæk (Dänemark) 1,00 2,00 1,00 (7,00) 3,00 4,00 11,00
2. Dr.Wolfgang Hunger / Julien Kleiner (Strande) 2,00 3,00 2,00 4,00 5,00 (33,00) 16,00
3. Martin Görge / Rainer Görge (Kiel) 4,00 5,00 4,00 (12,00) 2,00 3,00 18,00
4. Jacob Bojsen-Møller / Jørgen Bojsen-Møller (Dänemark) 3,00 1,00 5,00 8,00 (9,00) 2,00 19,00
5. Ulf Plessmann / Hans- Heinrich Rix (York) 6,00 7,00 (13,00) 1,00 7,00 1,00 22,00
6. Tom Gosch / Rolf Meyer (Westerrönfeld) 10,00 6,00 6,00 (11,00) 6,00 8,00 36,00

Pirat (6 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte): 1. Svenja Thoroe / Karsten Bredt (Kiel) 1,00 1,00 1,00 5,00 (5,00) 4,00 12,00 2. Sven Vagt / Daniel Labhart (Bremen) 3,00 3,00 3,00 2,00 2,00 (9,00) 13,00 3. Lars-Oliver Melzer / Marc Rokicki (Berlin) 2,00 2,00 2,00 8,00 8,00 (27,00) 22,00 4. Maria Bröcker / Martin Bröcker (Kiel) 7,00 6,00 6,00 (9,00) 6,00 7,00 32,00 5. Jakob von Hausen / Konrad Eugenius Kuhmann (Münster) 4,00 (27,00) 4,00 15,00 3,00 8,00 34,00 6. Kirstin Wöhlk / Lukas Brüning (Kiel) 12,00 (16,00) 7,00 1,00 13,00 3,00 36,00

Europe (4 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte):
1. Svenja Puls (Kiel) 1,00 2,00 4,00 2,00 9,00
2. Martin Kotte (Reinbek) 3,00 1,00 3,00 3,00, 10,00
3. Moritz Kuralt (Essen) 4,00 5,00 2,00 5,00, 16,00
4. Philipp Rosenberg (Hamburg) 7,00 7,00 5,00 7,00, 26,00
5. Mareike Siefker (Osnabrück) 5,00 6,00 8,00 15,00, 34,00
6. Daniel Winter (Meerbusch) 2,00 10,00 6,00 26,00, 44,00

Laser (6 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte):
1. Simon Grotelüschen (Lübeck) 1,00 2,00 1,00 3,00 (3,00) 1,00 8,00
2. Malte Kamrath (Kiel) 3,00 3,00 3,00 1,00 1,00 (45,00) 11,00
3. Tobias Schadewaldt (Kiel) 2,00 1,00 9,00 6,00 2,00 (45,00) 20,00
4. Mads Bendix (Fredericia) 4,00 6,00 5,00 5,00 5,00 (45,00) 25,00
5. Magnus Kaeldso (Svendborg) (12,00) 8,00 6,00 9,00 4,00 2,00 29,00
6. Thorbjørn Schierup (Mårslet) 5,00 4,00 4,00 8,00 (10,00) 9,00 30,00

Laser radial Männer (6 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte): 1. Fabian Gielen (Lindau) 5,00 2,00 1,00 (16,00) 13,00 2,00 23,00 2. Sebastian Bühler (Günzburg) 3,00 5,00 6,00 5,00 (15,00) 5,00 24,00 3. Conrad Rebholz (Uhldingen) (21,00) 9,00 8,00 4,00 1,00 3,00 25,00 4. Pascal Timshel (Farum) 2,00 4,00 5,00 15,00 (30,00) 1,00 27,00 5. Florian Haufe (Hamburg) 6,00 7,00 3,00 1,00 12,00 (19,00) 29,00 6. Ole Nietiedt (Zielow) 11,00 11,00 4,00 3,00 8,00 (18,00) 37,00

Laser radial Frauen (6 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte):
1. Julia Scheel (Rostock) (13,00) 1,00 1,00 3,00 4,00 8,00 17,00
2. Chiara Steinmüller (Berlin) 1,00 7,00 8,00 1,00 5,00 (28,00) 22,00
3. Martje Uecker (Hamburg) 8,00 2,00 4,00 (15,00) 2,00 11,00 27,00
4. Anja Weick (Berlin) 5,00 4,00 2,00 6,00 (24,00) 12,00 29,00
5. Wiebke Siemsen (Eckernförde) 7,00 9,00 5,00 (12,00) 8,00 2,00 31,00
6. Janine Ennulat (Berlin) 3,00 3,00 16,00 (22,00) 1,00 9,00 32,00

29er (9 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte):
1. Christiaan Kirketerp / Mathias Lehm (Risskov) 5,00 2,00 2,00 1,00 1,00 (8,00) 1,00 6,00 (11,00) 18,00
2. Justus Schmidt / Max Boehme (Schönwalde) 1,00 1,00 1,00 2,00 (36,00) 1,00 3,00 (36,00) 14,00 23,00
3. Philipp Kramer / Thilo Kramer (München) 3,00 3,00 3,00 4,00 7,00 (36,00) 2,00 (36,00) 3,00 25,00
4. Jule Görge / Lotta Görge (Kiel) (12,00) 4,00 5,00 3,00 2,00 4,00 6,00 (9,00) 2,00 26,00
5. Simon Winter / Kilian Holzapfel (Emmerting) 7,00 5,00 4,00 5,00 (36,00) 3,00 (36,00) 2,00 1,00 27,00
6. Philipp Müller / Moritz Janich (Wörthsee) 8,00 8,00 8,00 6,00 (36,00) 2,00 4,00 (36,00) 5,00 41,00

420er (7 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte):
1. Sebastiano Baranzini/Matteo Colombo (Schweiz) (10,00) 1,00 2,00 2,00 3,00 5,00 1,00 14,00
2. Svenja Christiansen / Maike Christiansen (Hamburg) 3,00 4,00 1,00 2,00 (14,00) 1,00 7,00 18,00
3. Jens Marten / Mats Kampen (Eckernförde) 1,00 2,00 1,00 4,00 (11,00) 9,00 3,00 20,00
4. Birte Preuß / Rahel Haas (Hamburg) 2,00 1,00 (5,00) 1,00 4,00 1,00 15,00 24,00
5. Henrik Schaal / Frederik Schaal (Überlingen) 3,00 3,00 (39,00) 1,00 1,00 7,00 11,00 26,00
6. Dirk Bennen / Christiaan Van Garderen (Vogelenzang) 13,00 2,00 4,00 (14,00) 7,00 3,00 6,00 35,00

470er (7 Wettfahrten/Einzel- Gesamtpunkte):
1. Piotr Radowski / Marcin Wantke (Warsaw) 2,00 1,00 5,00 (7,00) 1,00 1,00 3,00 13,00
2. Hans-Christian Hasselmann / Moritz Rojek (Schwerin) 6,00 7,00 2,00 3,00 2,00 3,00 (12,00) 23,00
3. Karol Jaczkowski / Artur Baranowski (Chojnice) 4,00 10,00 4,00 1,00 3,00 (14,00) 2,00 24,00
4. Andreas Ebel / Kai Bertallot (Güstrow) 8,00 6,00 1,00 4,00 (12,00) 5,00 4,00 28,00
5. Stefan Schneider / Frank Thieme (Berlin) 1,00 2,00 3,00 9,00 (26,00) 10,00 5,00 30,00
6. Henrik Simon / David Heitzig (Bensheim) 9,00 8,00 (12,00) 2,00 5,00 7,00 7,00 38,00