Freitag, 5. Juni 2009

"Beluga Racer" auf zum Grande Finale

05.06.09 - Letzte 3'440 Seemeilen liegen vor Boris Herrmann und Felix Oehme.

CHARLESTON. Bei grauem Himmel und einer schwachen bis mäßigen südwestlichen Brise sind die Weltumsegler am Donnerstagnachmittag (4. Juni) in Charleston/USA zur fünften und letzten Etappe des Portimão Global Ocean Race gestartet. Der Kieler Boris Herrmann (28) und Felix Oehme (27) aus Hamburg segeln die verbliebenen 3'440,3 Seemeilen in den portugiesischen Zielhafen Portimão mit der beruhigenden Gewissheit eines bereits vorzeitig geschafften Gesamtsiegs. Dennoch wollen sie mit ihrer Yacht "Beluga Racer" auch das Finale gewinnen und um den 22. Juni herum als Erste wieder in Europa an Land gehen.

Beim Startschuss direkt vor dem Maritime Center im Hafen von Charleston hatte die chilenische "Desafio de Cabo Hornos" von Felipe Cubillos und José Muñoz noch den Bug vorne. Doch kurz darauf erwischten die Deutschen eine Bö, zogen souverän an den Gesamtzweiten vorbei und bauten einen Vorsprung von 400 Metern auf. Stolz passierte die zwölf Meter lange Class40-Hochseeyacht "Beluga Racer" auch eine ihrer "großen Schwestern": Schon am Vortag des Re-Starts hatte es die besondere Begegnung mit dem einlaufenden, 138 Meter langen Frachter “Beluga Family³ gegeben, der Container transportiert und auf Schwerlasten ausgelegt ist.

Der Abschied von der maritim geprägten Hafenstadt im US-Bundesstaat South Carolina fiel allen Beteiligten ­ wie schon in den Etappenhäfen zuvor ­ nicht leicht. Das kleine, aber feine Teilnehmerfeld war ausgesprochen herzlich empfangen und über zwei Wochen sehr persönlich betreut worden. "Unsere Gastgeber waren wie liebenswerte Großeltern zu uns", berichtete Felix Oehme, "es hat uns an rein gar nichts gemangelt." Gleichwohl freute der geborene Lübecker sich nach der morgendlichen Segnung durch einen örtlichen Geistlichen genauso wie Boris Herrmann auf die vor ihnen liegenden Herausforderungen.

Bereits zum Wochenende soll die Brise nämlich signifikant auf Starkwind zunehmen. "Vor der US-Ostküste zieht eine Kaltfront auf, die entlang des Golfstrombands verlaufen dürfte", prophezeit Sven Taxwedel, Meteorologe und Routenberater bei der Bremer Projekt- und Schwergutreederei Beluga Shipping GmbH, dem Hauptsponsor des Teams. Für die Crew werde es wichtig, an der Vorderseite dieser Kaltfront zu bleiben, an der sich ein eigenes Tiefdrucksystem entwickelt, das für günstige westliche Winde im ersten Teil der Etappe sorgen sollte.

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