Freitag, 5. Juni 2009

1. Team Race Germany der OPTIMISTEN , der Nachwuchs in der Matchrace Szene kommt!

05.06.09 - Mit einem weiteren Paukenschlag machte der YCL im 60. Jubiläumsjahr auf seine intensive Jugendarbeit aufmerksam, und das vor einer gigantischen Kulisse und in einem Rahmen wie er besser nicht sein kann. Zigtausende Zuschauer auf der Uferpromenade sahen am Samstag und Sonntag des Pfingstwochenendes das „1.Team Race Germany“ der Optimist Jollen.

Beim Match Race Germany, der einzigen deutschen Station im Rahmen der World Match Racing Tour, bei der vom 28. Mai – 01. Juni 2009 vor der traumhaften Kulisse von Langenargen und bei Kaiserwetter, - d.h. Sonnenschein und kräftigem Wind - wo nicht nur die Weltelite des Segelsports mit 12 Teams in spannenden Duellen auf dem Wasser um Punkte und hohes Preisgeld fightete, kämpften auch 4 Jüngsten-Teams in kleinen Optimist Jollen um den 1. Titel in dieser Disziplin.

Dabei segelten 4 gemischte Teams aus verschiedenen Clubs mit jeweils 4 Booten gegeneinander. Es ist eine sehr spannende Art des Regattasegelns, bei der in hohem Maße Strategie, Taktik, Regelkenntnis und Bootsbeherrschung erfolgsbestimmend sind. Die Segler im Alter von 7 bis 14 Jahren werden so ,auf fast spielerische Art, an die hohe Kunst des Match Racing herangeführt und lernen gleichzeitig ungemein viel für das „normale“ sogenannte Fleetrace, wo es darauf ankommt, möglichst schnell zu segeln und als Erster ins Ziel zu kommen.

Der Jugendleiter des YCL Christian Zartl und das ebenfalls in Langenargen beheimatete Match Center Germany sehen im Teamrace, das in den stärksten Segelnationen wie England, Australien oder Neuseeland schon sehr verbreitet ist, eine große Chance, den Seglernachwuchs darüber sehr schnell und mit großer Begeisterung auf ein höheres seglerisches Niveau zu bringen.

So kam es also zu diesem Event im Event, bei dem die „Kleinen“ den großen Segelprofis, die zwangsläufig mit ihren viel größeren Booten weiter draußen segelten, buchstäblich ein wenig die Schau stahlen. Denn deren Bahn lag unmittelbar vor den Tribünen an der Uferpromenade, also viel näher beim Publikum.

Bezeichnend, dass Peter Gilmore aus Australien, der 4-fache Weltmeister im Match Race, mit seiner Regattayacht zwischen zwei Rennen zum Startschiff der Opti Team Race Leitung kam und fragte, ob im nächsten Jahr auch wieder ein Team Race stattfindet, den dann wolle er seine beiden „Kids“ auch mitbringen!

Die Wettfahrtleitung hatte wieder Knut Kämpfert und sein Team, die bereits eine Woche vorher bei der Montfort Junior Trohpy des YCL, einen tollen Job machten. In insgesamt 3 sogenannten Round Robins wurden unter den 4 Teams die Finalisten für das große und das kleine Finale ausgesegelt. Die Races dauerten dank des kräftigen, insbesondere am Samstag sehr böigen Ostwindes bis Stärke 5, jeweils nur 12 bis 20 Minuten. Echte Sprintrennen, bei welchen es zumindest am 1. Tag noch mehr auf die Bootsbeherrschung ankam und die Taktik eine eher untergeordnete Rolle spielte. Entsprechend wenig zu pfeifen hatten die beiden professionellen Wasserschiedsrichter Uli Finckh, der Regelguru des Deutschen Seglerverbandes, und der auch bereits bei sechs europäischen Ream Races Schir war, sowie Jürgen Graf.. Pfeifen heißt, Regelverstöße sofort zu ahnden und Strafen - 1 oder 2 Kringel - drehen zu lassen. Am Sonntag, bei moderateren Bedingungen, zeigten die Teams dann schon deutlich mehr taktischen Biss und deshalb waren auch mehr Pfiffe zu hören.

Nach einem spannenden Finale, erst ein 3. Lauf brachte die Entscheidung, siegte das Team D „Opti Lords“. Zweite wurden das Team B „Pirates of Austria“ aus Hard (AUT) mit ……. Den dritten Platz belegte Team A , die Wave Fighter. Platz vier blieb für das Team C „Wave Rider“

Hierbei ist zu sagen, dass die ersten beiden Mannschaften ausschließlich aus Seglern der Kategorie Opti A bestand, also der schon erfahreneren Regattagruppe, während es sich bei den anderen Teams um jüngere Opti B Segler handelte.

Nichts desto Trotz waren alle „Match Racer in Spe“ begeistert von dieser tollen Premierenveranstaltung, umso mehr, als alle bei der Pressekonferenz am Samstag, dem Tag vor den Finals, mitten unter den großen Vorbildern dabei sein konnten.

Der Yacht Club Langenargen e.V. zeichnet übrigens schon seit Anfang an für die Regattaorganisation des Match Race Germany verantwortlich. Nun hat der YCL noch „eins draufgesetzt“ mit dem Team Race Germany der Optimisten. Aber auch damit noch nicht genug, das Angebot „Schnuppersegeln“ unter - perfekten Rahmenbedingungen - in drei verschiedenen Jollenklassen für Jugendliche wurde kräftig genutzt. Nach dem „aufräumen“ ist immer noch keine Ruhe angesagt, es geht gleich weiter mit dem Pfingstkurs, vom 2. – 6. Juni. Dabei werden über 50 Jugendliche, Anfänger, Fortgeschrittene und Regattasegler in den jeweiligen Klassen an den Segel- und Regattasport herangeführt und trainiert. Das alles ist nur möglich mit begeisterten, ambitionierten Verantwortlichen und Helfern.

Mit dem Olympiaerfolg 2008 der Gebrüder Peckolt, dem Gewinn der Bronzemedaille, soll es nicht getan sein, der YCL will „Mehr“. Wolf-Peter Niessen. Fotos >