Samstag, 12. September 2009

Hamburger „Y3K“ gewinnt Maxi Yacht Rolex Cup vorzeitig

12.09.09 - Claus-Peter Offen gewann am Freitag (11. September) mit seiner Hochseeyacht „Y3K“ in Porto Cervo/Italien vorzeitig den Maxi Yacht Rolex Cup und wurde damit in der Wally-Klasse zum zweiten Mal nach 2005 Segelweltmeister der Maxiyachten. Die Tagesränge zwei und drei reichten dem Hamburger Großreeder mit seiner Crew, um am Schlusstag rechnerisch von der „Open Season“ mit dem dreimaligen Olympiasieger und zweimaligen America's Cup-Gewinner Jochen Schümann an Bord nicht mehr eingeholt werden zu können.

„Das Boot läuft 1a, und die Mannschaft hat einen Klasse-Job gemacht“, lobte Offen sein Team. Der Eigner stand dabei nach einer Klassenregel selbst am Steuer und hatte einen entsprechend großen Anteil am Erfolg. Nach leichten Handlingproblemen zum Auftakt der Regatta spielte sich die Stammcrew schnell ein und legte mit zwei Tagessiegen den Grundstein für den Gesamtgewinn, denn diese würden bei theoretisch noch möglicher Punktgleichheit mit der „Open Season“ vom Ex-„Bugatti“-Chef Thomas Bscher (Köln) den Ausschlag geben.

Zurück in der Marina des veranstaltenden Yacht Club Costa Smeralda auf Sardinien war die Unsicherheit an Bord zunächst groß, ob die Entscheidung tatsächlich schon gefallen war. Zunächst gab es einen Fehler in der Ergebnisliste, der jedoch schnell identifiziert und korrigiert wurde. Ein weiterer Blick in die Segelanweisung schaffte dann Klarheit. „Wir hätten uns die Rechnerei auch sparen können, wenn wir im letzten Rennen des Tages vor dem Ziel nicht zu früh gehalst hätten“, meinte Offen selbstkritisch. Danach konnten sie nämlich die Zieltonne nicht anliegen und mussten nochmals zurückhalsen. Das kostete insgesamt rund 20 Sekunden - zu viel bei berechneten elf Sekunden Rückstand auf die 28,55 Meter lange „Open Season“.

Die „Y3K“ ist 30,50 Meter (100 Fuß) lang und die zweite Wally 100, die Offen nach schlechten Erfahrungen mit der Vorgängerin neu hatte bauen lassen. Mast und Kiel sind nun weiter hinten angeordnet und dadurch der Gesamttrimm der Yacht erheblich verbessert. „Wir haben sogar den Mast noch um anderthalb Meter gekürzt, um den Rennwert günstiger zu machen, weil wir bei Leichtwind überproportional schnell waren und Segelfläche ‚übrig' hatten“, erklärte Taktiker Thomas Jungblut (ebenfalls Hamburg). Bei 45 Meter Mastlänge fiel dies wiederum kaum auf.

„Wir sind stolz und glücklich, dieses Klassefeld mit unserem Neubau auf Anhieb geschlagen zu haben“, sagte Claus-Peter Offen weiter, „das werden wir gebührend feiern und es richtig krachen lassen.“ Am Freitagabend stand die schon legendäre Rolex Party im Luxusresort „Cala di Volpe“ auf dem Programm. Während das „Y3K“-Team ohne jeden Druck voraussichtlich dennoch am Finalrennen am Sonnabend (12. September) teilnehmen wird, geht es für viele anderen noch um die entscheidenden Punkte. Die „Visione“ von „SAP“-Gründer Hasso Plattner (Walldorf) kämpft in der Gruppe Cruiser/Spirit um Tradition hinter der ebenfalls vorzeitigen Gesamtsiegerin „Velsheda“ punktgleich mit der „Hamilton II“ (beide aus Großbritannien) um Rang zwei.

Zwischenstand nach dem dritten Wettfahrttag des Maxi Yacht Rolex Cup in Porto Cervo/Italien: Platz, Bootsname, Eigner, Nation, R1-R2-R3-R4-R5-R6, Punkte (Alle Resultate >)

Mini-Maxi Racing
1. Ràn, Niklas Zennstrom, GBR, (4-)2-3-2-1-1, 9.0
2. Alfa Romeo, Neville Crichton, NZL, 3-4-2-1-2(-6), 12.0
3. Luna Rossa, Maestrale Holding, ITA, 2-3(-7)-4-5-2, 17.0

5. Container, Udo Schütz, Selters, 7-(DNC-)1-5-8-3, 24.0

Wally
1. Y3K, Claus-Peter Offen, Hamburg, 3-1-1-2-3, 10.0
2. Open Season, Thomas Bscher, Köln, 2-3-2-6-2, 15.0
3. J One, Jean-Charles Decaux, FRA, 1-2-5-4-5, 17.0

Cruising/Spirit of Tradition
1. Velsheda, Tarbat Investment Ltd, GBR, 1-1-1-1, 4.0
2. Hamilton II, Lockstock Ltd, GBR, 2-4-5-2, 13.0
3. Visione, Hasso Plattner, Walldorf, 5-3-2-3, 13.0

6. Hetairos, Otto Happel, 8-2-6-6 22.0
7. Saudade, Albert Büll, Hamburg, 6-6-DNC-8 30.0