Montag, 7. September 2009

Schümann & Hahlbrock gewinnen nationale Match-Race-Ausscheidung und starten bei „Go for Gold“ vor Weymouth

07.09.09 - Hamburg (DSV, 06.09.09). Die Mannschaften von Ulrike Schümann und Silke Hahlbrock habe die nationale Vorausscheidung im Kampf um die beiden Match-Race-Startplätze beim Sailing World Cup „Go for Gold“ punktgleich gewonnen. Die Olympia-Vierte aus Berlin und die amtierende Europameisterin aus Hamburg beendeten die Serie am Wochenende in der Strander Bucht mit jeweils drei Siegen und einer Niederlage. Die dritte Konkurrentin Svenja Puls aus Kiel erwarb sich neuen Respekt, aber keine Punkte!

Weil die britischen Veranstalter der Regatta auf dem olympischen Revier vom 14. bis 19. September vor Weymouth den Gastnationen in der neuen olympischen Disziplin Match Race Frauen in diesem Jahr nur zwei Startplätze anbieten, in Deutschland aber derzeit drei ambitionierte Teams Kurs auf die Olympischen Spiele 2012 nehmen, hatte der Deutsche Segler-Verband (DSV) die Ausscheidungsserie vor Kiel angesetzt.

Nach erneuten Materialproblemen mit den beiden neuen Kielbooten vom Typ Elliott 6m, die der DSV im Juni für die Aktiven gekauft hatte und im Olympiastützpunkt in Kiel bereit hält, musste die Serie auf insgesamt nur sechs Duelle verkürzt werden. Am Samstag verhinderten außerdem starke Winde und Sturmböen weitere Matches. Mit Ulrike Schümann, Kathrin Kadelbach und Julia Bleck sowie Silke Hahlbrock, Maren Hahlbrock und Kerstin Schult setzten sich die Favoritinnen durch. Ihre beiden direkten Duelle beendeten die 35-jährige Steuerfrau vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) und die 25-jährige Skipperin vom Hamburger Segel-Club (HSC) mit 1:1.

Hahlbrock gewann die erste Begegnung souverän, weil Schümann im Start „noch nicht ganz wach“ war und sich gleich zwei Penalties einfing. Schümann ihrerseits gewann das zweite Match nach kluger taktischer Entscheidung für die bevorteilte Seite des Kurses, indem ihr Team die Hamburgerinnen auf dem Vorwind-Abschnitt überholte. Als beide Teams die Ziellinie kreuzten, erhielten beide noch einen Penalty, weil sie sich in zwei verschiedenen Situationen nicht freigehalten hatten. „Wir haben an diesem Wochenende aufgrund der Materialprobleme nur drei Stunden gesegelt. Das ist schade. Aber die Duelle waren sehr lehrreich und spannend.“

Silke Hahlbrock war ebenfalls zufrieden: “Für uns war es ein gutes Training. Unsere Starts waren gelungen, wir sind gut reingekommen. In den letzten beiden Rennen waren wir dann vielleicht schon zu locker, hatten nicht mehr den letzten Biss. Wir haben gesehen, was wir noch üben müssen – die Vorwindgänge...“ Lob gab es von der deutschen N ummer 1 Hahlbrock für die unterlegene Svenja Puls und ihre Crew: „Die haben sich gegenüber ihrer Premiere bei der Kieler Woche schon sehr gesteigert. An der Kreuz waren sie sehr schnell.“

Nadine Stegenwalner, designierte DSV-Sportdirektorin, war an beiden Tagen vor Ort und hatte die Duelle beobachtet. Auch sie kritisierte die Konstruktions- und Bauschwächen der Boote und kündigte Konsequenzen an: „Die Materialbrüche sind schon sehr enttäuschend und kosten den DSV viel Zeit und Geld. Die Boote müssen seit sieben Wochen andauernd repariert werden. Das bedeutet viel Frust für die Sportlerinnen, für uns und Auseinandersetzungen mit der Werft. Wir werden das Problem bei der November-Tagung des Weltverbands ISAF thematisieren.“

Von den sportlichen Leistungen der Frauen-Mannschaften aber war Stegenwalner beeindruckt: „Ich habe spannende Duelle gesehen. Auch das Team Puls hat sich erheblich steigern können. Diese neue olympische Disziplin steht zurzeit sicher auf unserer Haben-Seite.“

ENDERGEBNIS
Nationale Ausscheidung für „Go for Gold“ in Weymouth (ab 14. September) Kiel, Strander Bucht
1. Ulrike Schümann (Berlin, Verein Seglerhaus am Wannsee), 3:1 Siege
1. Silke Hahlbrock (Hamburg, Hamburger Segel-Club), 3:1 Siege
3. Svenja Puls (Kiel, NRV Olym pic Team), 0:4 Siege