Montag, 1. Oktober 2007

Team Schümann mit Yngling-Olympiafahrkarte?

DSV (Hamburg) -­ Das Duell um die olympische Fahrkarte in der Segeldisziplin Yngling ist vorzeitig entschieden.

Die Mannschaft der Berliner Steuerfrau Ulrike Schümann hat nach der Europameisterschaft vor Warnemünde alle Karten in der Hand, sich im kommenden Jahr für die olympische Segelregatta 2008 vor Qingdao zu qualifizieren. Für das Team von Kristin Wagner (Feldafing) dagegen gibt es keine Chance mehr, zum zweiten Mal hintereinander an Olympischen Spielen teilzunehmen.

Ein Mastbruch beendete im letzten Rennen der Yngling-Europameisterschaft Kristin Wagners Träume endgültig. Als Gesamt-Dreizehnte konnte die bayerische Mannschaft die Kriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zur Nominierung für die Olympischen Spiele 2008 nicht erfüllen.

Das Team ihrer Rivalin Ulrike Schümann dagegen steht vor seiner olympischen Premiere im Gelben Meer. Die Berlinerinnen hatten die DOSB-Kriterien bereits vor den Titelkämpfen auf der Ostsee erfüllt, die sie als zehnte beendeten. Die Mannschaft muss im kommenden Jahr lediglich noch einen Leistungsnachweis erbringen, indem sie bei einer der Weltcup-Regatten vor Palma de Mallorca, Hyères oder Medemblik unter die besten zwölf Teams segeln.

«Ich bin erleichtert und überglücklich, dass es jetzt vorbei ist», sagte Ulrike Schümann. Für ihre Mannschaft mit Julia Bleck und Ute Höpfner ging es in der Zitterpartie vor Warnemünde nicht um Medaillen, sondern vor allem darum, die nationale Gegnerin in Schach zu halten und sie nicht unter die Top Fünf segeln zu lassen. Die angespannte Situation zwischen den beiden deutschen Frauen-Crews führte zu Auseinandersetzungen auf dem Wasser und Protesten an Land. «Am Ende war es nicht mehr schön», räumte Schümann ein, «ich kann noch gar nicht fassen, dass es vorbei ist. Jetzt freuen wir uns auf eine achtmonatige intensive Vorbereitungszeit auf die Olympischen Spiele.»

«Das Duell zwischen Kristin und Ulrikes Teams wurde mit hoher Intensität geführt», sagte DSV-Sportdirektor Hans Sendes, «wir sind sicher, dass im Verlauf dieser Auseinandersetzung ein starkes Team für die Olympischen Spiele gewachsen ist. Allerdings muss die Mannschaft Schümann im kommenden Jahr noch den Leistungsnachweis bringen und nach unserem Vorschlag an den DOSB offiziell nominiert werden, bevor das Olympiaticket wirklich verteilt wird.»

Die Yngling Europameisterschaft endete bereits am Freitag. Das finale Medaillenrennen musste aufgrund stürmischer Winde ausfallen.

Für alle deutschen Segler in olympischen Disziplinen steht in der kommenden Woche ein letzter Saisonhöhepunkt in der eigenen Heimat an: Die Audi Chiemsee Champions Week vom 2. bis zum 6. Oktober auf dem bayerischen Chiemsee. Der DSV TOP-Kader tritt nahezu komplett an.

ERGEBNISSE YNGLING EUROPAMEISTERSCHAFT (WARNEMÜNDE)
1. Ekaterina Skudina/Diana Krutzkikh/Natalia Ivanova (RUS); 31 Punkte
2. Mandy Mulder/Brechtje van der Werf/Marje Kampen (NED); 35 Punkte
3. Sofia Bekatorou/Sofia Papadopoulou/Christian Charamountaini (GRE); 44 Punkte
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10. Ulrike Schümann/Julia Bleck/Ute Höpfner (Berlin); 73 Punkte
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13. Kristin Wagner/Anna Höll/Anne Pfister (Feldafing); 75 Punkte