Donnerstag, 6. September 2007

Int. Deutschen Meisterschaften der Nordischen Folkeboote

Volles Risiko oder in der Deckung bleiben? - Deutsche Meisterschaft heute mit extrem schwierigen Windverhältnissen.


Die Lindauer Cotopaxi „rollt das Feld von hinten auf“ und arbeitet sich bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Folkeboote vor Radolfzell kontinuierlich nach vorne.

Der dritte Wettfahrttag der Internationalen Deutschen Meisterschaft der Folkeboote war von eher leichten, drehenden Winden geprägt. Domierend war ein kühler Nordwind, mit zeitweilig rückdrehenden Tendenzen.

Das machte die Taktik an der Kreuz extrem schwierig, weil jeder Schlag aus der sicheren Deckung heraus mit extrem hohem Risiko in beide Richtungen behaftet war. Gerade auf der rechten Seite konnte man sehr viele Plätze gut machen, aber diese genau so schnell wieder verlieren. Die Teilnehmer mussten also das Risiko, das sie auf sich nehmen wollten, ganz genau abwägen und das Punktekonto der Gegner im Hinterkopf behalten. Wer seine bisherige Platzierung verteidigen wollte, hielt Abstand von der Anliegelinie und versuchte, zwischen der Tonne und den Gegnern mit ähnlichem Punktekonto zu bleiben. Wer mit seiner Platzierung ohnehin nicht zufrieden war, konnte volles Risiko fahren und segelte dort entlang, wo die größten Verschiebungen durch Winddreher zu erwarten waren. Regattaleiter Bertram Schall bezeichnete seine Entscheidung, die Wettfahrt trotz des stark drehenden Windes nicht abzubrechen, als „grenzwertig aber richtig“. „Für beide Möglichkeiten gab es stichhaltige Argumente“, sagte er nach dem Zieleinlauf. Deshalb wurde am Mittwoch kein weiteres Rennen mehr gestartet.

Die Crew der Ylva vom Kieler Yachtclub führt das Feld weiterhin souverän an, obwohl sie einen 23. Platz im letzten Lauf kassierte. Dank des Streichresultats hat dieser Ausrutscher jedoch noch keinen nennenswerten Einfluß auf die Punktebilanz. Die Ylva führt weiterhin mit sechs Punkten Abstand vor der Schleswiger Saka-Joka mit Altmeister Walter Muhs an der Pinne. Die drittplatzierte Cabore, ebenfalls vom Schlei-Segelclub, verringerte ihren Abstand zum Zweitplatzierten von drei auf einen Punkt.

Das erste Boot vom Bodensee, die Hippo von Rainer und Liane Willibald mit Alois Weiermann auf der Mittschiffsposition fiel um einen Platz zurück. Der fünfte Rang ist aber noch immer ein hervorragendes Zwischenresultat für die Crew vom Yachtclub Radolfzell und dem Yachtclub Gaienhofen.

Auf Platz sieben liegt die Black Virgin mit dem Kreuzlinger Urs Brunner als Crewmitglied.Als weiteres Bodensee-Boot, das sich im norddeutsch dominierten ersten Drittel hält, konnte sich die Nuith aus Kressbronn vom 14. auf den zwölften Platz verbessern. Vom Punktestand her haben Norbert Herrmann, Elly Kaspar und Olaf Jahnke noch realistische Chancen, unter die ersten Zehn zu segeln.

Bemerkenswert ist die Serie der Lindauer Cotopaxi. Für dieses Boot könnte die Meisterschaft gerne noch etwas länger dauern. Während viele der Bodensee-Crews sich während der Serie immer weiter nach hinten arbeiteten, scheinen sich Friedrich Claudius Schlumberger, Wolf Peter Niessen und Gabriele Schlumberger erst während der Regatten richtig „warm zu laufen“. Nach dem ersten Tag lagen sie auf Platz 30, dann auf 25 und sind jetzt, nach einem zehnten Platz im letzten Lauf, auf dem 20. Zwischenrang angekommen.Auch die Palmstroem vom Stockacher Yachtclub konnte am Mittwoch mit dem elften Platz einen Achtungserfolg im ersten Drittel erringen, der sie um fünf Plätze nach vorn auf die 32. Position schob, Michael Hässler.

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