Freitag, 27. Juli 2007

Travemünder Wocher: Kai Mares führt Bénéteau 25 an


Das Feld der Beneteau 25 bei der deutschen Bestenermittlung mit dem Gesamtführenden Kieler Kai Mares (GER 76) in der Mitte. Foto: Travemünder Woche

TRAVEMÜNDE. Der Kieler Kai Mares und seine Crew führen die 118. Travemünder Woche in der Bénéteau 25-Klasse nach dem ersten Tag der deutschen Bestenermittlung an. Im Eurocup der RS 700 rückte der Hamburger Christian Brandt am Donnerstag (26. Juli) hinter vier Briten auf den fünften Rang vor.

Nach ihrem Tornado-Gesamtsieg starteten die Sach-Brüder (Zarnekau) auch im Formula 18-Katamaran mit drei Tagessiegen. Tagesthema Nummer eins beim TW-Veranstalter Lübecker Yacht-Club aber war der Weltmeistertitel von Svenja Puls in der Europe-Jolle.

Den Jubelschrei von Svenja Puls hallte aus dem niederländischen Workum bis auf ihr Heimatrevier vor Travemünde hinüber, so überglücklich war die Ratzeburgerin bei ihrem bisher größten Triumph. Ein phantastischer Schlusstag mit zwei Tagessiegen hatte der 22-Jährigen den Titel eingebracht. „Wir gratulieren unserem Clubmitglied am Sonnabend auf der Travemünder Woche noch persönlich", verriet TW-Organisationsleiter Claus-Dieter Stolze.
Zufriedene Gesichter gab es auch an Bord von Kai Mares, der seine Bénéteau 25 nach zurückhaltendem Auftakt (2. und 5.) ebenfalls zu zwei Tagessiegen steuerte. „Es war sehr böig und taktisch anspruchsvoll", berichtete der Kieler, „im Nu waren fünf Plätze verloren." Er lobte Wettfahrtleiter Svend Hartog für dessen umsichtige Bahnverkürzung im letzten Rennen und genoss den Blick auf die Ergebnisliste: Die Berlinerin Sonja Berger liegt mit doppelter Punktzahl (18) auf Rang zwei, seine mutmaßlich härtesten Konkurrenten Niklas Ganssauge (Hamburg/24) und Reinhard Hübner mit Helmar Nauck aus Berlin (26) sind zunächst nur Vierter und Fünfter. „Wir wollen unseren Titel wieder verteidigen", meinte der Sieger der beiden Vorjahre, Kai Mares.

Bis zur Erschöpfung segelten die überwiegend englischen Mannschaften in den Eurocups der RS-Gleitjollen. „Wir haben zwei kurze und zwei lange Wettfahrten gehabt", berichtete Bahnchef Thorsten Rocksien, „ich bin sicher, die Aktiven sind alle fix und fertig." An Spannung kaum zu überbieten ist die Entscheidung in der RS 700, die ursprünglich eine EM-Wertung geplant hatte. Vor dem Schlusstag hat Nigel Walbank die Führung mit zwei Zählern vor den punkgleichen Jon Heissig und Rob Chaplin übernommen. Der Hamburger Christian Brandt, der schon Vierter war, könnte diesen Platz zwei Punkte hinter Mark Pollington wieder zurückerobern.

Mit Genugtuung verbuchte Helge Sach die lupenreine weiße Weste zum Auftakt der F18-Wettfahrten. Jeweils mit mehreren hundert Metern entsprechend einiger Minuten Vorsprung hatte er mit Bruder Christian ihren Capricorn als Erster über die Ziellinie gesteuert. „Die Bedingungen mit wechselnden Windstärken liegen uns besonders", erklärte der Vorschoter; „wir sind wohl beim Umstellen des Trimms schneller als die anderen." Obwohl nur im letzten Rennen von Beginn an vorne, ließen die Weltmeister vom vorigen Jahr ihren Hamburger Verfolgern Justus Wolf/Susanne Hahn und Andreas John/Hans-Christoph Brumberg im weiteren Rennverlauf keine Chance. „Das war exakt unser Wind", so Helge Sach, „das kann am nächsten Tag schon ganz anders aussehen.

Wie wahr, denn für den siebten Wettfahrttag am Freitag (27. Juli) sind zunächst starke bis stürmische Winde vorhergesagt. „Über Nacht zieht ein Trog durch, der in den frühen Morgenstunden Gewitter mit schweren Sturmböen bis Windstärke zehn bringen kann" erklärt der Kieler Diplom-Meteorologe Meeno Schrader von der WetterWelt.

Der Tag nach Plan soll indes bereits um 10 Uhr mit dem Start der Mittelstreckenwettfahrt der Dickschiffe nach Grömitz beginnen. Die Eurocups der fünf RS-Klassen gehen zu Ende. Neu am Start sind mehr als 50 Folkeboote.