Dienstag, 24. Juli 2007

118. Travemünder Wocher: Alle Skiffs fest in britischer Hand

TRAVEMÜNDE. Die spektakulären Skiffklassen liegen auf der 118. Travemünder Woche fest in britischer Hand. In den fünf Eurocups der RS-Boote sowie im German Grand-Prix der 18-Footer siegten am Montag (23. Juli) ausnahmslos Engländer.

Schadlos hielten sich auch die Zarnekauer Sach-Brüder Helge und Christian im olympischen Tornado. Mit zwei weiteren Tagessiegen sind die Routiniers bereits auf dem Weg zum zwölften Travemünder Woche-Sieg.

Nach einer Disqualifikation war der Lübecker Lasersegler Simon Grotelüschen verärgert, da zunächst von der Titelverteidigung bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft abgekommen.

Den Travemünder Woche-Sieg in der Sportsboat-Klasse holte die Brenta 24 des Berliners Jens Hartwig mit weißer Weste.

Auch am dritten Wettfahrttag bleiben die Windverhältnisse auf den neun Bahnen vor der Travemündung schwierig. Allerdings erlaubten die Bedingungen gleich zu Beginn am späten Vormittag in allen Klassen zumindest eine Wettfahrt, bevor die Brise am frühen Nachmittag einschlief und nicht mehr rechtzeitig zurückkehrte. „Teilweise Bewölkung hat den Aufbau einer konstanten Seebrise wie befürchtet verhindert", erklärte der Kieler Diplom-Meteorologe Meeno Schrader von der WetterWelt.

Den schnellen 18-Footern auf der Bahn Beach direkt vor dem Strand neben der Nordermole konnte das jedoch nichts anhaben. Sie brachten erneut drei Kurzrennen durch, in denen sich die führenden Brüder Andy und Dave Richards mit Andrew Fairley neben zwei Tagessiegen einen zweiten Rang als Streicher erlaubten. Für die Suche nach Europas besten RS-Seglern war das allerdings eine besonders ungünstige Wetterentwicklung, denn ihr Auftakt war erst für
13 Uhr terminiert. Das hatte in der akrobatischsten Klasse, den 700ern, zur Folge, dass nur vier Aktive ins Ziel kamen. Durch die Überlegenheit von Rob Chaplin schafften es nur noch drei Landsleute, innerhalb des Zeitlimits von 20 Minuten nach ihm ins Ziel zu kommen. Unter den Schnitt fielen auch die beiden Hamburger Christian Brandt und Max Döhler. „Der Wind ist am Ende komplett eingeschlafen", berichteten die Liegengebliebenen resigniert, „eine Bahnverkürzung wäre besser gewesen, aber so sind halt die Regeln."

Mit denen haderte Simon Grotelüschen auf der Travepromenade beim Abriggen seiner Laser-Jolle. Der 20-Jährige sah auf der Zielkreuz von der Jury auf dem Wasser die gelbe Flagge, gleichbedeutend mit einem Regelverstoß. Weil er am Vortag bereits eine erhalten hatte, musste er die vierte Wettfahrt auf der Stelle aufgeben. „Ich soll zu viele Wenden in einem zu kurzen Zeitraum gemacht haben", berichtete der amtierende deutsche Juniorenmeister, was verboten ist, wenn es nicht taktisch begründet ist oder zusätzlichen Vortrieb gibt. In der Gesamtwertung kostete ihn das die Führung, da die Disqualifikation nach vier Rennen noch nicht gestrichen werden darf. Er ist im Zwischenklassement der Meisterschaft nur Neunter. Ein fünftes Rennen wurde bei abflauendem Wind abgebrochen, soll aber am Dienstag (24. Juli) vor dem finalen Medalrace der besten Zehn noch nachgeholt werden. Grotelüschen: „Hoffentlich reicht der Wind auch dazu."

Zufriedene Gesichter zeigten die Travemünder Woche-Abonnementsieger Helge und Christian Sach zur Halbzeit der Tornados. Nach fünf Rennen haben sie schon sieben Punkte Vorsprung vor den Zweitplatzierten Russen Alexey Chekrygin/Valeriy Seleznev. Von den beiden Tagessiegen war allerdings nur der Zweite überlegen, als sie sieben Minuten Vorsprung hatten. „Das war fast ein ganzer Vorwindschenkel", so der Steuermann. Im ersten Rennen hatte er sich mit seinem Vorschoter bei noch etwas mehr Wind zunächst vom dritten Rang, „durch Nutzung aller Dreher" an die Spitze arbeiten müssen.

Die nächsten Wettfahrten starten am Dienstag (24. Juli) in allen Klassen ab 11.30 Uhr. Es stehen die Entscheidungen in den olympischen Klassen 470er, Laser und Laser Radial an als auch in den internationalen Klassen 420er, 18-Footer, Pirat, Schwertzugvogel, Sprinta Sport und O-Jolle. Die Wettervorhersage prophezeit ähnliche Bedingungen wie am Montag.