Dienstag, 20. Juli 2010

750 Boote auf der Jagd nach 27 Titeln

20.07.10 - IBN. Rund 1.500 Seglerinnen und Segler aus 20 Nationen werden ab kommenden Sonnabend (24. Juli) in 35 Bootsklassen und 42 Disziplinen ihre Travemünder Woche-Sieger 2010 suchen.

In ihrer 121. Auflage hat die Regatta zugleich 27 Titelkämpfe ausgeschrieben, von der Internationalen Deutschen Meisterschaft auf dem olympischen Surfbrett RS:X bis zur manroland Tornado-Weltmeisterschaft der Zweirumpfboote. Überhaupt bilden die Katamarane mit 200 Teilnehmern allein bei den Hobie Multi Europeans den Schwerpunkt der insgesamt 750 Meldungen. Die eine Million erwarteten Besucher dürfen sich nach der Eröffnung am Freitag (23. Juli) jedoch nicht nur auf das Regattaprogramm freuen, zu dem erstmals Showrennen am späten Nachmittag auf der Trave gehören, sondern auch auf ein fröhliches und abwechslungsreiches Festival an Land, das erst zehn Tage später am Sonntag, dem 1. August, mit einem spektakulären Höhenfeuerwerk zu Ende geht.

Mit 99 Booten in der offenen EM-Wertung der Hobie 16 bildet die weltweit am meisten verbreitete Katamaranklasse mit Abstand das stärkste TW-Feld. Wettfahrtleiter Peter Ramcke wird es ab Mittwoch (28.Juli) auf Bahn Foxtrott vor dem Brodtner Ufer starten. Aber auch die Tornados mit 47 Meldungen sowie die Laser Radial (45) zur offenen Distriktmeisterschaft Nord und die 41 Formula 18-Kats bei ihrer deutschen Bestenermittlung bringen stattliche Felder an die Startlinien. „37 olympische Finn Dinghis und 33 Folkeboote können sich genauso sehen lassen“, freut sich der oberste Wettfahrtleiter Walter Mielke vom Hauptveranstalter Lübecker Yacht-Club (LYC) über das Meldeergebnis in den größten Klassen ohne Meisterschaften.

Abgesehen von dem Gros der Einheimischen haben sich Aktive aus Australien, Österreich, Weißrussland, Tschechien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, der Schweiz, Schweden, Belgien, Spanien, Singapur und sogar aus dem Oman angesagt. „Acht arabischen Segler aus dem Sultanat Oman, die im Hobie 16 starten, sind seltene, aber umso lieber gesehene Gäste der Travemünder Woche und sorgen für ein besonderes, internationales Flair“; sagt der LYC-Vorsitzende Andreas Stülcken von der Organisationsleitung.

Und was wäre eine charmante Segelveranstaltung ohne „blaues Blut“? Seine königliche Hoheit Prinz Luitpold von Bayern gibt sich die Ehre und kommt mit seiner Asso 99 nach Travemünde. Während es für eine der schnellsten Kielbootklassen der Welt die TW-Premiere ist, war der Prinz in seinen Jugendjahren schon als Segler an der Travemündung. Der deutsche Klassenboss gilt mit seiner „König Ludwig Dunkel“ nicht nur als Favorit bei der German Open, sondern auch als Aspirant auf den Sieg im anschließenden Euro Cup. Die Seesegler zieht es mit ihren Yachten dieses Jahr bei der Mittelstrecke (Start: Freitag, 10 Uhr) Richtung Osten in die Marina Boltenhagen.

Einem Experiment fiebert die gesamte TW-Mannschaft von rund 300 größtenteils Ehrenamtlichen entgegen: Es sind die lange vorbereiteten und nun erstmals in die Tat umzusetzenden Wettfahrten auf der Segel-Arena Trave direkt vor den Augen des Publikums. Nachdem die Tagesrennen auf der Lübecker Bucht abgeschlossen sind und sich auf der Wasserstraße ein Zeitfenster ohne Durchfahrt der Großschifffahrt öffnet, werden von Sonnabend bis Sonnabend verschiedene Klassen vor der Regattastation an den Start gehen. Geplant sind ab 17 Uhr zwei kurze Ausscheidungen von zirka 20 Minuten mit je acht Booten, ehe die besten vier aus jedem Lauf das Finale bestreiten. Den Anfang machen am ersten Wochenende die Tornados, bevor die Hobie Tiger und Wildcat sowie die Asso 99, Hobie 16, F-18 und A-Cats zum Zug kommen.