Freitag, 29. August 2008

Österreichische Jugendmeisterschaft - 4. Tag

29.08.08 - Morgenstund hat Zund im Mund: Die Frühwettfahrt sorgte für Aufregung auf Bahn A. Optis und Zoom 8 waren gestern wieder zum Aufstehen im Morgengrauen verurteilt, Wettfahrtleiter Fritz Trippolt hatte den Start zur fünften Wettfahrt um 8 Uhr angesetzt und zog sein Vorhaben trotz mickrigen Windes gnadenlos durch.

Die Kids dürften den Sand vom Sandmännchen noch nicht ganz aus den Augen gerieben haben, denn beide Klassen hatten Probleme, ihren Parcours vorschriftsmäßig zu bewältigen. Die Zoomies nahmen die Tatsache, dass ihr Kurs laut Aushang um ein zusätzliches Staberl verlängert worden war, einfach nicht zur Kenntnis und gingen geschlossen zu früh durchs Ziel. Und jetzt? Entscheidung der Jury: Das Race wird nicht in die Wertung genommen. Immer noch besser als DNF für alle, womit der Streicher quasi entfallen wäre.

Bei den Optis ließ in der ersten Gruppe der Führende, Severin Rothlauf aus Deutschland, die Tonne in Lee rechts statt links liegen, rund 20 Kinder folgten seinem schlechten Beispiel. Dann kam Thomas Palme, wieder einmal weit vor dem Feld als Erster der Zoom-Flotte, zur selben Tonne und nahm sie richtig rum. Opti-Maus Kathrin Abbrederis wusste dieses Zeichen zu deuten (glaubt man einem Weltmeister oder einem Deutschen!) und ließ das Fass im Gegensatz zu ihren Vorgängern links liegen, worauf die restliche Opti-Truppe ebenfalls von rechts auf links umschwenkte und damit den Kurs korrekt absolvierte.

Fazit: Ein DNF für die Legastheniker, Top-Plätze für die anderen. Die Kinder nahmen es allesamt relativ gelassen, manch Elternteil brach am Ufer in Tränen aus. Für Diskussionsstoff war jedenfalls gesorgt, auch die Tatsache, dass die zweite Gruppe bei den Optis wegen eines massiven Drehers keine Kreuz zu segeln hatte und im komplett abflauenden Wind um die 20 Kinder nicht ins Zeitlimit kamen, wurde harsch kritisiert. Unterm Strich bleibt eine alte Weisheit: Diejenigen, die von den Umständen profitierten, sahen ganz zufrieden aus der Wäsche, diejenigen, die zu den Verlierern zählten, schmollten und bockten.

Nach einer Mittagspause an Land gingen dann alle Klassen wieder aufs Wasser und rangen dem immer noch ziemlich auf der faulen Haut liegenden Wind einen, bzw. in der Zoom 8 sogar noch zwei weitere Durchgänge ab.Vor dem letzten Tag sieht das Zwischenklassement nun folgendermaßen aus: Im Opti vergab der bislang führende Calvin Claus mit einer falschen Bojenrundung (siehe oben) und einem Frühstart alle Chancen und rutschte auf Rang 24 ab. Neuer Leader ist Marc Simmer, und zwar mit acht Punkten Vorsprung auf Lara Vadlau. Die kassierte in der fünften Wettfahrt ihren zweiten Pfiff von der Jury, kann sich also keinen Streicher mehr leisten. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt …

Nichts Neues gibt es von den Zoom 8 zu berichten - Thomas Palme hält die Weste weiß, hinter ihm liegt die ebenfalls sehr konstant segelnde Julia Häupl, da sind die Karten verteilt. Auch im Laser Radial bleibt Claus Dapeci bei den Burschen voran und Vroni Haid hinter der Deutschen Katharina Schleicher bestes österreichisches Mädchen.

Spannung verspricht hingegen der heutige Tag bei den 420ern. In Führung liegen punktegleich Max Trippolt/Julian Meister vom gastgebenden Club und das deutsche Team Tim und Marc Fischer, dahinter lauern mit zwei Punkten Rückstand die Power-Girls Lena Hess und Elisabeth Smolka. Da ist noch alles drin - wer wird die besten Nerven und den besten Riecher für den Wind haben und den Titel holen? Heute wissen wir mehr - am frühen Abend werden die Medaillen verteilt! Bericht von: Judith Duller.

Zwischenresultate:
Optimist - Zoom8 - LaserR - M - LaserR - W - 420er