Donnerstag, 28. August 2008

MS Sonnenkönigin auf Jungfernfahrt

28.08.08 - Am Freitagnachmittag sticht die "MS Sonnenkönigin", der gut 70 Meter lange Luxusliner des 73-jährigen deutschen Unternehmers Walter Klaus, mit Wahlheimat Bregenz / Österreich, zum Krängungstest in den Bodensee.

400 Personen testen das 13 Millionen teure Eventschiff auf Stabilität beziehungsweise Längenschwerpunkt über die Schwimmlage. Im Schiffbau der Superlative, konzipiert als Galerie Schiff mit einem Konzertsaal für 1000 Personen, kam es immer wieder zur Verspätung, wobei es zur Saisonbeginn 2007, dann Frühjahr 2008 zur internationalen Flottensternfahrt, auf Jungfernfahrt gehen sollte.

Der Termin 18. September 2008 mit Taufe durch die Mainau-Gräfin Bettina Bernadotte gilt jetzt als Fix. Reeder des größten Schiffes auf europäischen Binnenseen, ein Superlativ an Technik, sind zu 51 Prozent der Tycoon Walter Klaus und zu 49 Prozent der Thurgauer Immobilienmakler sowie Verwaltungspräsident der Schweizer Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft (SBS) Hermann Hess, wobei beide in umgekehrter Geschäftsfolge Eigner der Schweizer Bodensee-Schifffahrt sind. Im Frühjahr 2007 erklärte der Österreichische Vizekanzler Hubert Gorbach, der nach Ausscheiden aus der Politik fünf Monate Vorstandsvorsitzender der Klaus-Holding (Bergbahnen, Vorarlberg- Lines) war, dass der Bau des Bodensee-Luxusliners auf nahezu 15 Millionen Euro kommen würde, wobei das Schiff mit 6,5 Millionen Euro angesetzt war. Die angedachte Kostenexplosion führte zu strittigen Medienveröffentlichungen, die sich bestätigten. Die über Hundert Prozent Steigerung erklärte der Auftragsgeber Walter Klaus durch den exklusiven Schiffbau, einem Prototypen, den es weltweit noch nicht gibt und somit finanziell nicht kalkulierbar war.

Die "MS Sonnenkönigin" aus 500 Tonnen Stahl mit 69,16 Metern Länge sowie 14,55 Meter Breite, mit fünf Decks, ist kein Einzel-Ticketschiff wie die Weiße Flotte auf dem Bodensee, sondern spricht das exklusive Klientel ab 500 Personen für Modeschauen, Präsentationen, Theater, Konzerte oder Galadiners an. Herzstück der Eventtechnik ist eine ausfahrbare Bühne und eine Tribüne auf dem Hauptdeck. Als Weltneuheit wird die Kaltlichtanlage angegeben, die die Metallflächen im Schiff zum Leuchten bringen. Ergänzt wird das Raumangebot in vier durchgehenden Decks mit Barbereichen sowie einer Lounge. Die 1000 Quadratmeter Isolierglas, die sich bei Sonne nicht aufladen, garantieren einen einzigartigen Panoramablick.