Samstag, 11. August 2007

Portrait Silke Hahlbrock

Silke Hahlbrock ist Deutschlands derzeit erfolgreichste Match Race-Seglerin, ist Nummer vier der Weltrangliste und startet im Herbst beim INTRBOOT Ladies Match Cup Frauen allein an Bord.

Friedrichshafen – Nicht alle Kinder von Paaren, die sich auf einem Dreimaster kennen und lieben lernen, werden später Segler. Doch auf Silke Hahlbrock trifft das zu. Die Hamburgerin ist Deutschlands derzeit erfolgreichste Match Race-Seglerin. Sie wird zu Wettkämpfen nach Brasilien, auf den Bermudas und zu anderen exotischen Zielen eingeladen. Derzeit trainiert sie für den dritten INTERBOOT Ladies Match Cup in Friedrichshafen. Das Match Race, das im Rahmen der neuntägigen Internationalen Wassersport-Ausstellung INTERBOOT (22. bis 30. September 2007) am Bodensee ausgetragen wird, gilt mittlerweile als das Top-Event in Deutschland im Damen-Segeln.

Silke Hahlbrock ist Deutschlands derzeit beste Match Race-Seglerin, lebt in Hamburg, studiert Betriebswirtschaftslehre und absolvierte eine „ganz normale Seglerkarriere“, bevor sie Geschmack an einer besonderen Form des Segelns, dem Match Racing fand, dem Wettkampf Boot gegen Boot.

Segeln lernte die heute 23-jährige Hamburgerin mit acht Jahren in einem Optimist auf dem Dieksee, ebenso wie ihre 13 Monate ältere Schwester Maren. Bald darauf kaufte der Jugendsegelclub Alster einen „Teeny“, eine kleine Jolle für eine Zwei-Mann-Crew und Silke und Maren saßen fortan gemeinsam in einem Boot. Bald war klar, dass die Jüngere der Beiden die Pinne übernimmt und steuert, denn die Schwestern wollten Regatten segeln und „ich war ein bisschen aggressiver“, erzählt Silke Hahlbrock.

Inzwischen segelt sie mit bis zu vier anderen Frauen an Bord und meist gilt: „Ladies only“ – hauptsächlich geht sie nämlich bei reinen Frauen-Races an den Start, tritt aber gerne auch gegen Männer an. Deren Vorteil sieht Silke Hahlbrock vor allem im Gewicht: „Ein Mann ist schwerer und dadurch kann das Boot schneller gedreht oder angepumpt werden“. Trotzdem schafft Silke Hahlbrock es, sich gegen männliche Konkurrenz durchzusetzen. Zuletzt in Rimini: Im international gut besetzten Feld wurde sie Sechste (bestes Damenteam) und ließ nicht weniger als drei der weltbesten Männercrews hinter sich. Einen ganz großen Unterschied gibt es aber darüber hinaus noch: Während bei den Frauen immer irgendwo das Minus auf dem Bankkonto im Kopf mitsegelt, können die Männer gut davon leben.

Vom 7. bis 11. August segelt die Vierte der Weltrangliste um die Weltmeisterschaft im französischen Saint Quay, kurz danach kommt sie an den Bodensee zum INTERBOOT Ladies Match Cup (26. bis 30. September 2007) und freut sich auf die Wassersportmesse im Süden Deutschlands. „Auf dieser Messe kann man viele Bekannte treffen und interessante Neuerungen anschauen“, so das Nordlicht, das mit einem klaren Ziel in den Südwesten Deutschlands reist: „Wir wollen gewinnen.“