Donnerstag, 20. März 2008

Kopf-an-Kopf-Rennen der Tornado-Crew

PALMA - An Spannung nicht zu überbieten ist der Zweikampf in der olympischen Tornado-Klasse bei der 39. Princess Sofia Trophy im spanischen Palma de Mallorca.

Das T-Systems Team 2008 Johannes Polgar und Florian Spalteholz aus Dänisch-Nienhof und Kiel liegt auch nach dem vierten Segeltag nach Punkten mit den führenden Franzosen Revil/Espagnon gleichauf auf Rang zwei. Ihre 49er-Kollegen Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) mussten zwar Rang zwei räumen, blieben aber auf Medaillenkurs. Während die Berliner Yngling-Mannschaft Ulrike Schümann/Julia Bleck/Ute Höpfner in der einzigen Tageswettfahrt Sechste wurde, fielen die 470er-Frauen Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz (München/Berlin) vom pinta racing team durch ein aufgegebenes Rennen auf Platz elf zurück.

Das Tornado-Duell findet inzwischen nicht nur in der Ergebnisliste statt, sondern auch auf dem Wasser. "Wir lassen uns gegenseitig nicht mehr aus den Augen", berichtete Johannes Polgar, "wer erst einmal vorne liegt, versucht den anderen konsequent zu decken." Am Ende Tages stand es einmal mehr eins zu eins, denn die Deutschen hatten die siebte Wettfahrt als Zweite direkt vor den Franzosen beendet. Polgar: "Im zweiten Rennen sind wir einmal ein paar Meter zu weit nach links gefahren, und dadurch nur Vierter geworden." Das Ergebnis durften sie streichen und haben mit 13 Zählern nur halb so viele Punkte wie die nächsten Verfolger Francesco Marcoli und Edorado Bianchi aus Italien.

Für Gründonnerstag wurden erstmals frische bis starke Winde für die Bucht von Palma vorhergesagt. "Wir freuen uns auf die härteren Bedingungen, um auch darin unser neues Boot zu testen³, so Florian Spalteholz, “und dem Endergebnis soll das hoffentlich auch nicht schaden." Auch die Peckolt-Brüder blicken entspannt auf den Zwischenstand der 49er-Wertung, der sie nach elf Rennen neun Punkte hinter Platz eins sieht. Die Ukrainer Rodion Luka und Geogiy Leonchuk behauteten ihren Vorsprung vor den italienischen Sibello-Brüdern, obwohl sie sich auch einen elften Rang als ersten Streicher leisteten.

"Für uns kommt es hier ja nicht entscheidend auf die Platzierung an", sagte Hannes Peckolt, "viel wichtiger sind die positiven Erkenntnisse beim Bootshandling und die taktische Sicherheit." Mit guten, aber konservativen Starts sei bisher kein Staat zu machen, da "die Wettfahrtleitung augenscheinlich viele Frühstarter laufen lässt." Und bei den Kurzrennen ist dann nach dem Start schon eine Vorentscheidung gefallen. "Mit einem fünftem und einem sechsten Rang in der Goldflotte sind wir aber zufrieden", meinte Jan Peckolt, "auch wenn das sicher kein Bombentag war."

Nach der unverschuldeten Kollision am Vortag waren Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz mit ihrem provisorisch reparierten Boot vor allem bei Leichtwind nicht glücklich. Der starke fünfte Platz in der achten Wettfahrt bei etwas mehr Brise als zuvor basierte auf gelungener Taktik. "Im Verlauf der Wettfahrt passte alles zusammen", berichtete die Steuerfrau, "schnell waren wir jedoch nicht." Deswegen hatten sie das erste Tagesrennen in aussichtsloser Position sogar aufgegeben, was den Sturz in der Gesamtwertung verursachte. Die Italienerinnen Micol/Conti erkämpften die Gesamtführung mit einem Punkt Vorsprung vor Via-Dufresne/Tutzo aus Spanien zurück.

Aufsteigende Tendenz spürte das Yngling-Trio zwar noch nicht im Gesamtstand, wo es um einen Rang auf acht runter ging. Doch der sechste Platz am Mittwoch erfreute Steuerfrau Ulli Schümann: "Wir waren gut dabei, wenn auch nicht ganz vorne." Angesichts eines Strafkringels (360-Grad-Drehung) wegen einer Tonnenberührung sei der Ausgang akzeptabel. Als der Wind einschlief, wurde das zweite Tagesrennen abgebrochen und soll am Donnerstag bei 20 Knoten aus Nordost nachgeholt werden. Schümann: "Der Szenewechsel kann uns nur Recht sein. Aber wir wissen auch, was wir bei Leichtwind noch zu tun haben." An der Spitze überflügelten Basalkina/Ukrainseva/Maximova ihre russischen Gegnerinnen Skudina/Krutskikh/Ivanova wieder.

Segeln in Zahlen

Zwischenstand nach dem 4. Tag der Princess Sofia Trophy in Palma de Mallorca/Spanien:

470er-Frauen
1. Giulia Conti/Giovanna Micol (Italien) 36 Punkte
2. Natalia Via-Dufresne/Laia Tutzo (Spanien) 37
3. Marcelien De Koning/Lobke Berkhout(Niederlande) 40
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11. Steffi Rothweiler/Vivien Kussatz (München/Berlin) 67

49er
1. Rodion Luka/Geogiy Leonchuk (Ukraine) 33 Punkte
2. Pietro und Gianfranca Sibello (Italien) 38
3. Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) 42

Tornado
1. Xavier Revil/Christophe Espagnon (Frankreich) 13 Punkte
2. Johannes Polgar/Florian Spalteholz (Dänisch-Nienhof/Kiel) 13
3. Francesco Marcolii/Edoardo Bianchi (Italien) 26

Yngling
1. Anna Basalkina/Vlada Ukrainseva/Ekaterina Maximova (Russland) 18 Punkte
2. Ekatarina Skudina/Diana Krutskikh/Natalia Ivanova (Russland) 22
3. Sarah Ayton/Sarah Webb/Pippa Wilson (Großbritannien) 24
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8. Ulrike Schümann/Julia Bleck/Ute Höpfner (Berlin) 42