Montag, 31. März 2008

Kenterung kostete Peckolts Top Ten

31.03.08 - EL ARENAL. Das T-Systems Team 2008 hat bei der der 49er-Europameisterschaft vor El Arenal auf Mallorca weiter einen schweren Stand. Am zweiten Regattatag segelten Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) zwei gute Rennen, kenterten jedoch in einer weiteren Wettfahrt und fielen zwei Plätze auf Rang 15 zurück. Marcus Baur und Hannes Baumann aus Kiel mussten eine Wettfahrt mit Materialproblemen aufgeben und verpassten als 32. die Goldflotte der besten 25. Die Gesamtführung bauten die einheimischen Olympiasieger von 2004, Iker Martinez und Yabi Fernandez, vor drei punktgleichen Verfolgern aus.

Bei mäßiger bis frischer Brise, deutlich stärker als vorhergesagt, schlug am Mittwoch (26. März) erneut die Stunde der Starkwindspezialisten. "Dennoch hatten wir unseren Trimm optimal eingestellt und fuhren mit der Spitze ganz gut mit", erzählte Jan Peckolt, der zudem wieder drei gelungene Starts steuerte. Ein dritter Platz im ersten Tagesrennen und ein Sechster im letzten zeugten auch davon, dass die Peckolts durchaus nicht im Hintertreffen waren. "Bei den Bedingungen dürfen wir als Leichtgewichte eh nicht erwarten, die Allerersten im Ziel zu sein."

Das Schicksal traf sie zwischendurch im siebten EM-Rennen. "Wir waren schon Zweiter, aber auf den vierten Rang zurückgefallen und wollten auf dem letzten Steilstück ins Ziel nochmal angreifen", berichtete Hannes Peckolt. Bei der Halse nach der Luvtonne mit gleichzeitigem Setzen des Gennakers passierte es: Die pfeilschnelle Gleitjolle geriet außer Kontrolle, und das Bruder-Paar kenterte. Statt des Sprungs ins Top-Trio fuhr ein Konkurrent nach dem anderen vorbei. Als die Peckolts ihren 49er wieder aufgerichtet hatten, waren sie nur noch 17. ­ ihr Streichresultat. "Was genau schief gegangen ist, lässt sich auch hinterher schwer sagen", so der Vorschoter, "wir haben wohl schlichtweg bei dem Manöver zu viel riskiert. Sonst wäre es sogar ein ziemlich positives Gesamtergebnis geworden."

Als Elfte und Zehnte hatten sich Baur und Baumann ebenfalls achtbar geschlagen, ehe sich vor dem letzten Rennen ein Schäkel am Masttopp löste. "Wir hätten ohne den weitersegeln können", meinte der Steuermann, "allerdings bestand die akute Gefahr, dass wir dann den Mast beschädigt hätten." Und das sei es nicht wert gewesen, denn die Goldflotte schien durch die schlechte Ausgangslage vom Vortag, als sie auf zwei Rennen verzichteten, ohnehin nicht mehr zu erreichen gewesen. Baur: "Zum ersten Mal in meiner Karriere muss ich in der Silberflotte weitermachen. Aber wir nehmen das nicht so schwer, denn wir haben in den vergangenen Wochen wenig trainiert. Dafür wiederum sind wir gar nicht soweit von den Besten entfernt."

Die 49er-Europameisterschaft wird am Donnerstag (27. März) mit drei geplanten Finalrennen fortgesetzt, für die allerdings Starkwind prophezeit wurde, so dass es wie am ersten Tag zu Ausfällen kommen könnte. Das Medalrace der besten Zehn findet am kommenden Sonntag (30. März) statt.

Segeln in Zahlen
Zwischenstand nach acht Wettfahrten der 49er-Europameisterschaft in El Arenal/Spanien:

1. Iker Martinez/Xabi Fernandez (Spanien) 19 Punkte
2. Federico und Aturo Alonso Tellechea (Spanien) 27
3. Jonas Lindberg/Kalle Torlen (Schweden) 27
4. Nico Delle Karth/Nikolaus Leopold Resch (Österreich) 27
5. Pietro und Gianfranca Sibello (Italien) 31
6. Rodion Luka/Geogiy Leonchuk (Ukraine) 33
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15. Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) 52
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32. Marcus Baur/Hannes Baumann (Kiel) 113