Montag, 31. März 2008

Als Vierte im Medalrace am Ende EM-Neunte

31.03.08 - EL ARENAL. Mit einem vierten Platz im finalen Medaillenrennen (Medalrace) schlossen der Hamburger Jan Peckolt und sein Bruder Hannes aus Kiel am Sonntag (30. März) die Segeleuropameisterschaft der olympischen 49er-Klasse als Neunte ab. Obwohl das T-Systems Team 2008 im Gesamtklassement noch einen Rang zurückfiel, zog es eine positive Bilanz der Titelkämpfe in El Arenal auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca. Alte und neue Europameister sind die einheimischen Iker Martinez und Xabi Fernandez knapp vor ihren Landsleuten Federico und Aturo Alonso Tellechea. Marcus Baur und Hannes Baumann aus Kiel, ebenfalls vom T-Systems Team 2008, hatten die EM bereits am Vortag als 28. beendet.

"Das war ein chaotisches Medalrace unter extrem wechselhaften Bedingungen", berichtete Hannes Peckolt vom Finale, "wir waren zwischendurch mal Erster, aber auch mal Letzter, und das ging fast allen so." Grund: Bei einer leichten Brise auf dem Mittelmeer gab es nicht nur starke Drehungen, sondern auf der Regattabahn auch etliche Windlöcher. "Manchmal standen einige Crews im Doppeltrapez, während andere mangels Druck im Boot standen", so der Vorschoter weiter, "ich hätte dabei ungern eine Europameisterschaft entschieden. Der Glanz des Medalraces ist dann fraglich."

Gleichwohl war die Erfolgsmannschaft vom Yacht-Club Langenargen froh, das Medaillenrennen nach einer Steigerung im EM-Verlauf erreicht zu haben. "So viele intensiven Rennen der zehn besten Teams gibt es ja in einer Saison nicht", meinten die Olympiaqualifikanten, "und jedes davon schult uns im direkten Vergleich." Dass ausgerechnet die Franzosen Alexandre Monteau/Damien Guillou im Finale Dritte wurden und dadurch punktgleich in der Gesamtwertung an ihnen vorbeizogen, sei jedoch beim "Fahrstuhlfahren" vor Mallorca nicht zu verhindern gewesen.

Deshalb war das T-Systems Team 2008 auch erleichtert, dass es in El Arenal für sie nicht auf die Endplatzierung ankam. Nach dem Vizetitel im Vorjahr hatten die Peckolts sich dieses Jahr im Hinblick auf die Olympischen Spiele im August in Qingdao/China auf verschiedene Material- und Manövertests konzentriert. "Dabei waren längst nicht alle Erkenntnisse positiv", erklärte Jan Peckolt, "aber wenn wir dabei ausschließen, was nicht gut funktioniert, hilft uns das auch weiter." Erschwerend seien die EM-Bedingungen bei überwiegend frischen bis starken Winden gewesen. Darunter litt die Vergleichbarkeit mit der Princess Sofia Trophy in der Vorwoche, als die Brüder mit einem anderen Boot und einem anderen Mast bei schwächeren Winden Zweite wurden.

Nach Trainingsrückstand und einer folgenschweren Kenterung hatten Marcus Baur und Hannes Baumann bei der EM 2008 kleinere Brötchen backen müssen. "Mitte April in Südfrankreich wollen wir auf jeden Fall wieder in die Goldflotte kommen", meinte der Steuermann, "und vielleicht ist dann ja sogar schon mehr drin." Bei Starkwind fehle es der Kombination mit dem jungen Vorschoter noch an Erfahrung.

Segeln in Zahlen

Endstand der 49er-Europameisterschaft in El Arenal/Spanien:
1. Iker Martinez/Xabi Fernandez (Spanien) 85
2. Federico und Aturo Alonso Tellechea (Spanien) 87
3. Rodion Luka/Geogiy Leonchuk (Ukraine) 91
4. Nico Delle Karth/Nikolaus Leopold Resch (Österreich) 93
5. Nathan Outteridge/Ben Austin (Australien) 103
6. Tim Wadlow/Chris Rast (USA) 108
7. Pietro und Gianfranca Sibello (Italien) 113
8. Alexandre Monteau/Damien Guillou (Frankreich) 118
9. Jan und Hannes Peckolt (Hamburg/Kiel) 118
10. Peter Krüger Andersen/Dennis Dengsø Andersen (Dänemark) 136
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28. Marcus Baur/Hannes Baumann (Kiel)