Mittwoch, 15. August 2007

1. Tag der Pre-Olympics in Qingdao / China

Rothweiler/Kussatz zum Auftakt Dritte

QINGDAO. Extrem leichte Winde strichen am Mittwoch (15. August) den Regattaauftakt bei den PreOlympics in Qingdao/China erheblich zusammen. Die meisten Klassen, darunter die Starboote mit Marc Pickel und Ingo Borkowski (Kiel/Potsdam) vom pinta racing team, brachte keine Wettfahrt zustande. Den 470er-Frauen gelang nach langem Warten zumindest ein Zieldurchgang, bei dem Steffi Rothweiler und Vivien Kussatz (München/Berlin) auf Platz drei segelten.

„Es waren höchstens zwei Windstärken und starke Strömung“, berichtete die Steuerfrau, „wir waren mäßig gestartet und mussten höllisch aufpassen, den Anschluss zu behalten.“ Nach der Startkreuz lagen die Europameisterinnen nur auf dem 13. Rang, nach einer Runde waren sie Elfte. Erst auf dem zweiten Vorwindgang gelang der große Sprung nach vorn. Rothweiler: „An der letzten Bahnmarke haben wir noch unsere schwedischen Sparringspartner Therese Torgersson und Vebdela Sachrisson niedergekämpft und waren Dritte.“

Den Bronze-Platz, den die Mannschaft auch im Vorjahr bei der ersten Testregatta auf dem Olympiarevier belegt hatte, verteidigte sie hinter den ersten Tagessiegerinnen Elise Rechichi und Tessa Parkinson aus Australien sowie den niederländischen Weltmeisterinnen Marcelien de Koning und Lobke Berkhout. „Das ist ein schönes Geschenk“, meinte die Vorschoterin Vivien Kussatz, die am 15. August ihren 35. Geburtstag hat. „Trotzdem werden wir es heute ruhig angehen lassen, denn der Tag war anstrengend genug. Außerdem hatten wir nachts schon reingefeiert.“

Die Starboote verließen am ersten Tag noch nicht mal den Hafen von Qingdao, so wenig Wind wehte auf ihrer Bahn. „Das war schon mal unser Ruhetag gleich zu Beginn“, meinte Ingo Borkowski sarkastisch, „immerhin haben wir uns auch ausgeruht, statt stundenlang auf dem Wasser vergeblich zu warten.“ Das schwülwarme Wetter mit Temperaturen um die 35 Grad Celsius, typisch für die Region, zehrt so oder so an den Kräften der Aktiven.

Sein Steuermann nutzte die unfreiwillige Pause zum Studium der Lokalzeitungen, die sein Konterfei zeigten. „Ich bin mit 1,96 Meter offenbar der größte Segler unter den Teilnehmer“, berichtete Marc Pickel, „das fanden die chinesischen Journalisten ganz spannend.“
Die PreOlympics werden am Donnerstag (15. August) in beiden Klassen fortgesetzt. Geplant sind zwei Wettfahrten – wie jeden Tag. Allerdings sind die Windvorhersagen wenig verheißungsvoll. Die Entscheidungen sollen am kommenden Mittwoch (22. August) fallen.