Dienstag, 29. Juni 2010

Schaal-Brüder erfolgreich bei Kieler Woche

29.06.10 - Die 420er-Segler Henrik und Fredrik Schaal vom SMCÜ sind bestes deutsches Boot bei der Kieler Woche.

Die Kieler Woche, größte deutsche Segelregatta, war wieder einmal nicht vom Wind bevorzugt. Maximal 3 Windstärken wurden in der gesamten Segelwoche gemessen. Die Verhältnisse waren also recht schwierig, da sich die Boote bei kabbeligem Wasser immer wieder feststampften. Die zwei jungen (und leichten) Segler vom Segel- und Motorbootclub Überlingen witterten aber gerade bei diesen Windverhältnissen ihre Chance, handelten sich aber –hochmotiviert- bei der ersten Wettfahrt gleich einen Frühstart (OCS) ein. Am Freitag hatte sich dann doch ein leichter NW-Wind mit 2 bis 3 Windstärken durchgesetzt, so dass 3 ordentliche Wettfahrten gesegelt werden konnten. An diesem Tag klappten die Start´s - sie legten mit Platz vier, acht und sechs 3 TOPTEN-Plazierungen hin.

Aber unter die ersten 10 reichte es wegen des OCS nicht, da es erst ab 5 Läufen einen Streicher gab. Aber wo blieb der Wind. Der Samstag brachte ähnliche Wind- und Wellenverhältnisse wie der Freitag. Nach einem Startversuch waren die 194 Boote um 15 Uhr schon wieder im Hafen. Für den Sonntag war vom Windfinder Wind von 0 bis 2 vorhergesagt und keiner glaubte so richtig an die erlösende 5. Wettfahrt. Schon morgens beim Brötchenholen stellten die Segler fest: „Ententeich“, d.h. null Wind. Trotzdem liefen dann alle Startschiffe aus. Das Regattabüro verkündete, alle Wettfahrten werden wie geplant gestartet und die Wettfahrtleitung hatte recht. Gegen 11 Uhr baute sich dann ein schöner Ostwind auf.

Nun hatten die Brüder ihre Chance. Schon nach der Startkreuz kamen sie als erstes Boot an die Luvtonne. Da die 420er alle mit GPS - Trackern ausgestattet wurden, konnten man die spannende Wettfahrt im Organisationszelt auf der Leinwand mitverfolgen. Danach ging es auf dem Vorwindkurs hin und her mit der Führung. Am Ende konnten die beiden einen 3. Platz ins Ziel bringen. Der Streicher war da. Sie kamen unter die TOPTEN, erreichten Platz 9 und wurden damit sogar bestes deutsches Boot.

Es gewann Justin Liu und Sheman Cheng aus Singapur vor den Franzosen Damien Brenac und Julien Lacaze. Dritte wurden die Spanier Jordi Hernandez Xammar und Joan Herp. Diese Plazierung ist ein großer Erfolg für die junge Mannschaft vom Bodensee, denn gleichzeitig war diese Regatta eine (von drei) Qualifikationsregatten für die Weltmeisterschaft 2011 der 420er. Beim FSN-Cup (Finalcup) können sie sich jetzt einen der 5 deutschen Startplätze für die WM erkämpfen. Beatrix Zittlau.