Montag, 22. Juni 2009

Mondscheinwoche des YCA: Warten auf Wind

22.06.09 - Bereits zum 14. Mal führte der Yachtclub Arbon (YCA) die unter Seglern äusserst beliebte Mondscheinwoche durch. Täglich gingen ca. 60 Schiffe an den Start. Die schwierige Wetterlage liess leider nur zwei Rennen zu, in denen sich die Lokalmatadoren meist durchsetzten. Dank der sehr gut geführten Veranstaltung waren die Sportler, obwohl nur zwei Läufe zu Stand kamen, an der Rangverkündigung zufrieden und werden auch im nächsten Jahr wieder nach Arbon kommen.

Segler mit Behinderungen machten mit
Die unter der Betreuung von Sailability.ch stehenden Boote, die unsinkbar sind und nicht kentern können, starteten in Zweierteams und erbrachten eine bewundernswerte Leistung. Sie wurden zwar separat gewertet, starteten aber im Gesamtfeld mit ihren kleinen Booten mit. Sieger wurde Philip Angst vor Fluri Urech und Roger Liebherr.

Guten Sport, trotz drehenden und schwachen Winden
Ein besonderes Merkmal der Mondscheinwoche ist, dass fair gesegelt wird. Sollte ein Steuermann einen Fehler z.B. wegen Missachtung der Vortrittsregeln, hat er dies direkt zu korrigieren, oder mit dem Betroffenen an Land zu regeln. Dies führt zu toleranterem Verhalten während des Rennens. Trotzdem setzten die Teams ihr ganzes Können und ihre Cleverness ein. Dies war auch nötig, denn die instabilen Winde verlangten hohe Aufmerksamkeit und rasche Reaktionen. Wenn sich dann noch gute Revierkenntnisse dazu gestellten, war das in dieser Woche ein echter Vorteil.

Die Sieger
Oft hört man: Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Das galt gerade in einer solchen Wettersituation. Manch ein Favorit konnte sich nicht wunschgemäss durchsetzen, denn die schwierigen Bedingungen selektierten stark. Gespannt war man auf drei neue Boote im Feld, einerseits die von Patrick Ruf gesteuerte „Yermaya“ und die Libera von Sammy Smits. Der effektvollen Enigma 34 traute man zum Vornherein gute Geschwindigkeit zu. Dies vor allem auch deshalb, weil sie vom mehrfachen Polizeiweltmeister, Fredi Geisser gesteuert wurde.

Wie im Vorjahr duellierten sich bei den ganz schnellen Booten die „Evanesse“ von Patrick Herzig und die „Hurry Curry“ mit dem erfahrenen Peter Munz am Steuer. Letzterer holte sich den Sieg in der Wertungsgruppe Yardstick 1. Das neue 12m Boot „Yemaya“ der YCA-Segler, das erst einige Tage vorher angeliefert wurde, fiel durch gute Geschwindigkeit auf, jedoch wird sich diese Crew noch an die Feinheiten der Konstruktion herantasten müssen. Sie wurden Dritte. Den Sieg in der Yardstick-Gruppe 2 holte sich einmal mehr Roland Rüegge vom YCA vor der „Santana“ mit Karsten Heinzle aus Fussach und Toni Wetzel mit dem gleichen Boot wie der Sieger. Die Lokalmatadoren das YCA beherrschten die Medaillenränge in der YST 3. Es bekämpften sich der Sieger, Martin Gasser mit seiner H323 und Dieter von Buschmann. Am Schluss trennten sie lediglich ein Punkt. Guter Dritter wurde Anton

Stäheli mit seiner Neuerwerbung, einer schöne Klassik-Yacht. In der Gruppe Mehrrumpfboote war der Trimaran von Ulf Hügel, ebenfalls vom YCA, der Schnellste, gefolgt von den beiden 18HT von Andrea Lutz und Thomas Frehner. In der Gruppe ORC-Club konnte der YCA ebenfalls den Sieger stellen. Mit zwei unangefochtenen Siegerläufen mit der Esse 850 setzte sich Max Juchli an die Spitze, gefolgt vom „Altmeister“ der Esse-Klasse, Horst Zimmermann und dem Drittplatzierten Markus Gschwandner. Die Esse 850 scheint ein ideales Boot zu sein, um in dieser Wertungsgruppe mitreden zu können. Bei den Jollen war das Feld dieses Jahr recht klein. Die beiden Finn von Fredy Wachter (Sieger) und dem Zweiten, Alex Geisser lagen vor Allain Robichon mit dem 470er.

Die Organisation erhielt viele Komplimente
Mit über 40 fleissigen Helferinnen und Helfern unter der Leitung des Präsidenten Rolf Niederer stand eine hervorragende Organisation zur Verfügung. Die Seglergäste, meist zwischen 190-230 Personen wurden im Clubzelt und am Land bestens betreut, während die Regattaleitung in den bewährten Händen von Ivo Gonzenbach lag. Auf ihn wartete eine äusserst schwierige Aufgabe, die er mit Bravour meisterte. Er war es, der auch die allabendliche Verlosung und die Rangverkündigung mit viel Charme und Humor führte. Er machte die eine oder andere Crew besonders froh; zum Beispiel gewann eine Mannschaft einen hochattraktiven Preis eines Arboner Unternehmens und wird mit seiner ganzen Mannschaft ein Champagnerfrühstück in Arbon geniessen können. Dank vielen grosszügigen Sponsoren konnte attraktive Preise vergeben werden und als absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Seglerszene auch wieder die tägliche Seglerzeitung „Mondscheiner“ hergestellt werden. Eine farbige Informationsbroschüre, die über den Vortag berichtete und nebst den Ranglisten viel Wissenswertes enthielt. Er wurde elektronisch an 400 Stellen versandt und in Druckversion am Hafen verteilt. Somit waren die Informationen fast in Echtzeit bei den Adressaten zur Verfügung.

Auf diese Weise hat die Mondscheinwoche täglich ca. 300 Gäste nach Arbon gelockt und durch die besonderen Attraktionen der Veranstaltung auch touristische Aufmerksamkeit erreicht, denn manch einer erkennt die vielen Schönheiten unseres Städtchens. Aufgrund der positiven Reaktionen der vielen Teilnehmer ist anzunehmen, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sein werden.

Einmal mehr hat der YCA einen segelsportlichen Höhepunkt geboten, dies nach der erst vor einigen Wochen durchgeführten EURO 09 der Piraten-Klasse. Diese Aktivitäten wurden am Schluss der Veranstaltung mit grossem Applaus belohnt.


Gesamtwertung Arboner Mondscheinwoche 2009 (Gesamt >)

Jollen
Fredy Wachter Finn
Alex Geisser, Finn
Alain Robichon 470er

YST 1
Peter Munz, X-382 Sport
Patrik Herzig, Abraxas 10.5 Hk top
Patrik Ruf, Twelve OD

YST 2
Roland Rüegge, Olsen 34
Karsten Heinzle, Optima 101
Toni Wetzel, Olsen 34

YST 3
Martin Gasser, H323
Dieter von Buschmann, Int. 806
Anton Stäheli, S+S 34

Mehrrumpfboote
Ulf Hügel, Corsair 28
Andreas Lutz, 18HT
Thomas Frehner, 18HT

ORC-Club
Max Juchli, Esse 850
Horst Zimmermann, Esse 850
Markus Gschwandner, Esse 850

Sailability
Philipp Angst, A-Dinghy
Flurin Urech, A-Dinghy
Roger Liebherr, A-Dinghy