Samstag, 30. Mai 2009

Crash-Tag bei Traumwetter auf dem Bodensee - Richard führt Vorrunde an, Ainslie vor dem Aus

30.05.09 - Crashtag bei Traumwetter: Im Match Race Germany stellten zwölf Teams aus sieben Nationen am Freitag ihr Können unter Beweis. Spitzenreiter ist nach 48 von 66 Duellen der Vorrunde die Mannschaft um den französischen Weltranglisten-Zweiten Mathieu Richard mit sieben Siegen bei einer Niederlage. Knapp dahinter lauert das italienische Team von Francesco Bruni, das nach den ersten beiden Wettfahrttagen die gleiche Bilanz vorzuweisen hat, nach einem Crash mit Mathieu Richard jedoch den Abzug eines halben Punktes hinnehmen musste.

Der zweite Zusammenstoß des Tages endete mit einer Punktstrafe für beide beteiligte Teams: Dem viermaligen Matchrace-Weltmeister Peter Gilmour wurde ein Drittel Punkt abgezogen, sein französischer Kontrahent Damien Iehl wurde für seine Unachtsamkeit mit zwei Drittel Punktabzug bestraft. Trotzdem zog Gilmour, der das Match Race Germany in der Vergangenheit schon drei Mal gewinnen konnte, positiv Bilanz: "Es war da draußen heute wunderbar: Toller Wind, tolles Segeln! So habe ich den Bodensee selten erlebt." Mit einer Bilanz von 6:2 darf sich der fünfmalige America's Cup-Teilnehmer Hoffnungen auf den Einzug in die nächste Runde machen. Gleiches gilt für den amtierenden Weltmeister Ian Williams, der mit fünf Siegen und drei Niederlagen auf Erfolgskurs segelt.

Wettfahrtleiter Rudi Magg sagte am Abend bei der öffentlichen Pressekonferenz vor dem großen Festzelt im Gondelhafen von Langenargen: "Ich hatte zu Beginn der Woche befürchtet, dass wir mit Flaute rechnen müssen. Nun bin ich mehr als erstaunt. Der Wind weht mit konstanter Stärke, dreht allerdings bis zu 90 Grad." Dieses Szenario stellte an die Crews bei strahlendem Sonnenschein und fünf bis zehn Knoten Wind den ganzen Tag über höchste Anforderungen.

Der Weltranglisten-Erste Seb Col aus Frankreich, der mit vier Siegen und vier Niederlagen am Freitag noch um seinen Einzug in die Zwischenrunde kämpfen muss, bestätigte: "Es ist sehr hart, diesen Wind korrekt zu lesen. Es gibt Segler, die dafür ein besonders gutes Gefühl haben. Mit Glück allerdings hat das wenig zu tun." Francesco Bruni sagte: "Ein gelungener Start und die richtige Positionierung auf dem Kurs sind hier die Schlüssel zum Sieg." Den schien der dreimalige Olympiasieger Ben Ainslie auf dem Bodensee verloren zu haben: Mit fünf Niederlagen und nur drei Siegen wird es für den Skipper der britischen America's Cup-Kampagne TeamOrigin am Samstag ganz schwer, die nächste Runde noch zu erreichen.

Das 12. Match Race Germany wird am Samstag mit den letzten 18 Duellen der Vorrunde und den ersten Läufen der Zwischenrunde fortgesetzt. Bis zum Finale und der großen Siegerehrung am Pfingstmontag absolvieren die Profis insgesamt rund 150 Matches.

Ergebnisse nach dem 2. Tag >, Fotostrecke >