Dienstag, 16. September 2008

Ein Klassiker auf Kurs - Lacustre-Neubauten am Bodensee

16.09.08 - Weiß lackiert sind Rumpf, Deck und Mast, mahagonibraun hebt sich die Kajüte ab - das ist „Fitzcaraldo“, schnittig, elegant und schnell; mit Nr. 267 die jüngste Lacustre, zum ersten mal in neuer Composit-Bauweise, einer Kombination aus Holz und Kunststoff.

Nach der klassischen Holz geplankten, der Holz formverleimten und der reinen Kunststoff-Variante bietet die neue Composit-Lacustre eine weitere interessante Alternative. Fahrten- wie Regattasegler kommen mit dem wartungsfreundlichen Schiff gleichermaßen auf ihre Kosten. „Mit insgesamt vier Bauweisen bieten wir damit Lacustre für jeden Geschmack und zu attraktiven Preisen“, meint Hans Bodmer, Präsident der Lacustre-Vereinigung. Die Lacustre-Klasse erhält so kräftigen Rückenwind und auch der Nachwuchs segelt auf dem Jugendboot „Jeunesse“ seit dieser Saison nach vorne. Lacustre-Neubauten sind bei den Bodensee-Werften derzeit hoch im Kurs: Aktuell wurden zwei Schiffe gerade fertig gestellt, fünf weitere sind im Bau.

Wie gut, dass Konstrukteur Henri Copponex vor 60 Jahren bei den Bauvorschriften für die Lacustre das Baumaterial für sein „in Landseen heimisches“ Boot nicht festgelegt hat! So konnte sich der Klassiker vom Holz geplankten Oldtimer bis zum bunten Kunststoffboot entwickeln, blieb dabei aber immer chancengleiches, elegantes wie schnelles Regattaschiff.

Mitte der 70er Jahre hatte die Klassenvereinigung beschlossen, Alternativen zur zeitlich und finanziell aufwendigen klassisch geplankten Bauweise zuzulassen. Die ersten GFK-Lacustre entstanden. Teakdeck und Mahagoniaufbau gaben den Schiffen weiterhin ihre Eleganz, der auch bunte Alumaste nichts anhaben konnten. Wer viel Regatten segeln will, sich wenig um den Unterhalt kümmern kann, für den bietet die Polyester-Variante eine preisgünstigste Lacustre-Lösung. (ab 70 000 € ) Für klassische Holzboot-Fans gibt’s formverleimte Schiffe, die einen langen Werterhalt sicherstellen.

Bei der neuen Composit-Bauweise wird der Bootsrumpf aus Schichten mit Holz und Hightechfaser-Lagen verbunden mit Epoxy-Harz aufgebaut. Damit addieren sich Vorteile des langlebigen formverleimten Holz-Lacustre mit denen der günstigen und pflegeleichten Kunststoff-Variante. Zunächst sind Composit-Lacustre in einer Pilotserie auf fünf Schiffe beschränkt. Damit, sowie mit der gerade beschlossenen Einführung eines Einheits-Alumastes beweist die Lacustre-Klasse, die zu den aktivsten Regatta-Klassen zählt, Innovation für die Zukunft.

Auf der „Interboot“ in Friedrichshafen vom 20.-28.9.2008 ist eine formverleimte Lacustre im Bau sowie eine mit Compositschale zu sehen (Halle A3 A3-300, Lacustre Vereinigung zusammen mit den Werften Kulhay und Heinrich). Weitere Informationen: www.lacustre.ch.