Freitag, 31. Juli 2009

„Scho-ka-kola“ war First Ship Home, aber Holländer gewinnen den Baltic Sprint Cup

01.08.09 - TRAVEMÜNDE. Hoch am frischen Wind, die Sonne in den glänzenden Segeln – so steuerte die rassige Yacht „Scho-ka-kola“ am frühen Freitagnachmittag (31. Juli) auf die Travemünde zu. Um punkt 13.37 Uhr und 56 Sekunden war die Crew des Norderstedter Eigners und Skippers Uwe Lebens als Erste im Ziel der letzten Etappe des 5. Baltic Sprint Cups, der auf der 120. Travemünder Woche zu Ende ging. Die Gesamtwertung der Hochseeregatta, die über zwei Wochen und fünf Etappen in 930 Seemeilen quer durch die südlichen und mittlere Ostsee führte, gewann die „Daikin Airco“ aus den Niederlanden in der IRC-Division (Racer), während bei den Cruisern nach ORC-Club die Greifswalder „Imagine“ von Holger Streckenbach knapp vorne lag.

An der Travemünder Überseebrücke 2 wurde die Mannschaft der „Scho-ka-kola“ mit spritzendem Schampus empfangen – wie es sich für das „First Ship Home“ gehört. „Mehr stinken kann das eh nicht“, lachte Uwe Lebens nach der „halbtrockenen Dusche“, „wir haben wie die Löwen gekämpft, um die Aachener abzuhängen.“ Gemeint war die „Aquis Granus“ des dortigen Akademischen Segler-Vereins, die nachts um eins mit kluger Strömungstaktik bei rauen Bedingungen vor Rügen noch vorbeigezogen war. Lebens: „Als wir das merkten, haben wir sofort unser Wachsystem aufgegeben und alle Mann zum Trimmen auf die hohe Kante beordert.“

Mit der eigenen koffeinhaltigen Schokolade „Scho-ka-kola“ und „Red Bull“ hielt sich das Team wach. Windböen der Stärke sieben und eine unangenehme Welle spielten zunächst den Gegnern auf ihrem Schwerwetterschiff in die Karten. Doch nach Sonnenaufgang in der Mecklenburger Bucht setzte sich die 17,35 Meter lange Rennyacht allmählich ab. „Aufregung gab es noch einmal mit den Laser Radial-Seglern der deutschen Meisterschaft, weil die dachten, wir würden einfach nur ignorant ihre Regattabahn Foxtrott kreuzen“, erzählte Uwe Lebens, „aber als die Youngster merkten, dass wir auch in einem Rennen sind, waren die total fair und haben sich mit uns gefreut.“

Nicht minder schäumend fiel die Willkommensparty bei den Holländern aus. Sie hatten bereits die erste Etappe von Warnemünde ins dänische Rønne auf Bornholm gewonnen und machten im Finale im Gesamtklassement alles klar. Skipper Frans van der Heijden unterstrich genau wie Lebens den sportlichen Wert des Baltic Sprint Cups: „Wir haben viel Wind erlebt und harte Gegner gehabt. Die Sprintstrecken mit einer oder zwei Nächten auf See sind eine besondere Herausforderung, weil es keinen wirklichen Rhythmus an Bord gibt. Diese Regatta muss im internationalen Kalender fest verankert bleiben.“