Mittwoch, 29. Juli 2009

183 Teams bei 29er WM am Gardasee am Start – Schmidt/Boehme erreichen Goldfleet

29.07.09 - Riva del Garda /Italien - Den Höhepunkt der laufenden 29er Saison 2009 stellte eindeutig die vom 18. – 25. Juli in Riva del Garda stattfindende Weltmeisterschaft dar. 183 Teams aus 21 Nationen trafen sich im Traditionsclub Fraglia Vela Riva, in dem direkt zuvor schon die Weltmeisterschaften im 49er und 29erXX stattfanden, um in den 6 Wettfahrttagen den Weltmeister zu ermitteln.

Deutschland war mit 33 Teams überaus gut vertreten, mit Justus Schmidt und Max Boehme vom Kieler Yacht Club schaffte es sogar eine deutsche Mannschaft in die von Australien, Großbritannien und Argentinien dominierte Goldfleet. Letztendlich mussten sich die amtierenden Deutschen Meister im Kampf um den Weltmeistertitel mit Platz 23 zufrieden geben, was jedoch angesichts der staken Konkurrenz höchst beeindruckend ist.

So waren auf den Plätzen 2 und 3 die frischgebackenen 49er Weltmeister Nathan Outteridge und Iain Jensen (Australien) mit ihren jeweiligen Steuerfrauen Lauren Jeffries sowie Haylee Outteridge vertreten, die sich jedoch dem Vorjahresweltmeister im 29er, Steven Thomas mit Vorschoter Blair Tuke (ebenfalls Australien) geschlagen geben mussten. Diese gewannen mit einem sensationellen Vorsprung von 28 Punkten und konnten sich somit die letzten beiden Wettfahrten sparen um keinen dritten Platz streichen zu müssen.

Zu Beginn fand am Sonntag, nachdem alle Schiffe vermessen waren das übliche Practice Race zur Gewöhnung an das Revier statt. Zur ersten regulären Wettfahrt am Montag wurden die 183 Boote in vier täglich wechselnde Gruppen aufgeteilt, in denen die Qualifikationsrennen ausgesegelt wurden. Nach drei Tagen, in denen neun Rennen gesegelt wurden, folgten drei weitere Tage Final Races in den vier verschiedenen, nach Platzierungen eingeteilten Fleets.

Der Gardasee, der ja als windreiches Revier bekannt ist, zeigte sich die ganze Woche über von seiner besten Seite, so wurden die Seglerinnen und Segler, ausgenommen den letzten Tag, durchwegs mit Windstärken von 5-7 Beaufort bedacht. Damit hatten viele deutsche Teams, die den Wind und die starke Welle des Reviers weniger gewöhnt waren, zu kämpfen. Hinzu kam der große Anteil an deutschen U20-Seglerinnen und Seglern und rein weiblichen Teams, denen es oft einfach an Gewicht mangelte.

Dennoch schafften es erfreulicherweise sieben deutsche Teams in die Silberfleet, in der sie sich gut platzieren konnten. So erreichten Philipp und Thilo Kramer vom Starnberger See den 4. Platz in dieser Fleet, Philipp Müller und Moritz Janich vom Ammersee Platz 7, Jens Thoma und Simon Woop aus Nürnberg Platz 11 (alle U20). In die Bronzefleet schafften es 8 deutsche Teams, hier beeindruckte der erst 14-jährige Stefan Gieser mit Vorschoter Felix Meggendorfer auf Platz 3. Die restlichen 17 Teams schlugen sich tapfer in der Emerald Fleet. Trotz der auffälligen Männerdominanz konnten sich die Kielerinnen Jule und Lotta Görge Platz 6 in der Bronzefleet ersegeln, ihnen folgten 10 andere rein weiblich besetzte Boote aus Deutschland auf späteren Platzierungen.

Christian Kramer, Präsident der Deutschen 29er Klassenvereinigung, freute sich, dass es die Deutschen Meister Schmidt/Boehme in die internationalen Top 25 geschafft haben, hätte sich jedoch noch ein paar mehr deutsche Teams in der Goldfleet gewünscht. Jedoch betonte er die rege deutsche Beteiligung und das gute Abschneiden der meist unter 20-jährigen Seglerinnen und Segler, welche noch starkes Entwicklungspotential nach oben vermuten lassen. So fängt die Entscheidung des Deutschen Seglerverbandes, den 29er zur Deutschen Jugendmeisterschaftsklasse zu erheben, allmählich an, sich bezahlt zu machen.

Insgesamt war die Weltmeisterschaft ein beeindruckendes Ereignis, was auch der souveränen Organisation des ausrichtenden Clubs zu verdanken war, die dafür sorgte, dass die Wettfahrten auf den zwei Bahnen zügig und reibungslos ablaufen konnten. Ebenso fand als Rahmenprogramm am Donnerstag Abend eine Party statt, sodass zwischen den Seglerinnen und Seglern internationale Kontakte geknüpft werden konnten.

Auch wenn sich die teilnehmenden Seglerinnen und Segler nun wahrlich eine Pause verdient hätten, ging es für viele gleich nach der Siegerehrung weiter in den Norden, zur Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft in Travemünde, auf der sie nun ebenfalls um einen Titel kämpfen.

weiterführende Infos:

- Promo Video mit Aufnahmen von der WM: www.youtube.com/watch?gl=US&v=DQBsba1HqnU

- Bilder: www.photoshop.com/user/fragliavelariva/?wf=share&trackingid=BTAGC&galleryid=40a5cb62e6bc4ace99f63b5c8ff1200e

- alle Ergebnisse: www.29erworlds.org/ --> Results