Mittwoch, 7. November 2007

Unheil abgewendet, trotz eklatanter Fehlleistung von DSV, ÖSV und Swiss Sailing!

Bei der Jahrestagung der ISAF im portugiesischen Estoril werden derzeit auch die ab 2009 geltenden Wettfahrtregeln diskutiert und vorbereitet.

Dabei lag auch ein Vorschlag für eine geänderte Regel 89.2 auf dem Tisch der Regelkommission. Danach hätte bei allen Regatten, zu der Teilnehmer aus einem anderen Land erwartet werden, die entsprechenden Vorschriften des nationalen Verbandes des Veranstalters in Englisch in die Segelanweisung eingearbeitet werden müssen, was praktisch bedeutet hätte, dass für jede Regatta am Bodensee eine Segelanweisung in englisch mit der Übersetzung der geltenden Passagen aus den Ordnungsvorschriften des jeweiligen Dachverbandes hätte erstellt werden müssen.

Dies hätte für alle Regatten, von der Mittwochsregatta bis zur Großveranstaltung gegolten. Weder DSV, noch ÖSV, noch Swiss Sailing waren in der Lage, die Brisanz dieser Regeländerung zu erkennen und hatten zur entscheidenden Sitzung noch nicht einmal einen Beobachter entsandt. Offensichtlich hatte keiner der Wettsegelverantwortlichen der drei Verbände die im Vorfeld veröffentlichten Vorschläge gelesen, vielleicht auch nicht begriffen!

Lediglich einem Vertreter der Studentischen Seglergemeinschaft Tübingen, der privat und inoffiziell aus eigener Initiative als Beobachter an der Sitzung teilnahm, gelang es durch seine hervorragenden Kontakte zum italienischen Seglerverband, Einfluss auf die Entscheidung zu nehmen.

Es ist dem italienischen Vertreter in der Regelkommission, Luciano Giacomi, zu verdanken, dass die Vorschrift entschärft wurde und ein "falls notwendig und sinnvoll" eingefügt wurde. Somit bleibt in diesem Bereich für die Vereine am See alles beim alten.

Willii Gohl, derzeit Estoril