Donnerstag, 10. Dezember 2009

Have a Hobie Day - oder eine ganze TW

TRAVEMÜNDE. Der „Hobie Way of Life“ hält im Sommer Einzug an der Lübecker Bucht. Zur 121. Travemünder Woche (23. Juli bis 1. August 2010) werden bis zu 150 Hobie-Crews erwartet, die bei ihren Multi Europeans, den Europameisterschaften in insgesamt neun Disziplinen, für ein buntes Spektakel auf dem Wasser und an Land sorgen werden. Denn sobald die intensiven Wettfahrten auf der Regattabahn beendet sind, fühlen sich die Hobie-Segler aus aller Welt als große Gemeinschaft, in der der soziale Aspekt bei geselligen Partys nicht zu kurz kommen darf.

Im sportlichen Mittelpunkt stehen die Hobie 16, die zunächst ihre Meister in den Frauen-, Masters- und Jugendkategorien sowie in der Spi-Variante ermitteln, bevor es in Qualifikations-, Gold- und Silberrennen um den „großen“ EM-Titel bei den 16ern geht. Insgesamt rund 100 Boote der weltweit am meisten verbreiteten Katamaran-Klasse werden damit vor Travemünde auf die Bahn gehen.

Und die deutschen Starter dürfen sich vor der heimischen Küste durchaus Chancen auf Topplatzierungen ausrechnen. „Der mehrmalige Europameister Detlef Mohr hat in den vergangenen Jahren zwar einen Titelgewinn verfehlt, zählt in der Lübecker Bucht aber ebenso zu den Favoriten wie Knud Jansen, der sich zu einem starken Konkurrenten entwickelt hat“, sagt Fritz-Rüdiger Klocke, deutscher Präsident der europäischen Klassenvereinigung (EHCA). Daneben sei die französische Flotte immer stark einzuschätzen. Und auch aus Übersee starten traditionell Mannschaften bei der EM, denen mittels Wildcards gern die Teilnahme ermöglicht wird, obwohl sie nicht den Titel gewinnen können.

Über die nationalen Verbände werden rund 35 Crews nominiert, die direkt in den Kampf um den Titel eingreifen können. Eine etwa gleiche Anzahl hat die Chance, über die Qualifikationsrennen bzw. Topplatzierungen bei der Jugend-EM in den Kreis der Meisterschaftsanwärter aufgenommen zu werden. „Es ist ein erklärtes Ziel der Hobie-Klasse, die Jugend in die Gemeinschaft zu integrieren“, erklärt Klocke. Daher gehören auch die Hobie-Dragoon zum Reigen der Europameisterschaften. „Der Dragoon etabliert sich immer mehr als Einstiegsklasse in das Katamaransegeln nach dem Opti“, so der EHCA-Präsident.

Reichlich Zweirumpferfahrung bringen dagegen nicht nur die Einhand-Athleten auf den Trampolinen der Hobie 14 und FX-One ein. Die Crews auf dem rasanten Hobie Tiger haben teils sogar internationalen Format und können nach ihrer viertägigen Meisterschaft gleich auch noch in das Geschehen der deutschen Bestenermittlung in der Formula 18-Klasse eingreifen, wo es auch gegen andere F-18-Kats geht.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir mit dem Lübecker Yacht-Club einen Ausrichter gefunden haben, der es uns ermöglicht, alle Hobie-Klassen zu den Multi-Europeans zu versammeln“, sagt Klocke, der auch die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Travemünder Woche bei der Gestaltung des Rahmenprogramms lobt. So dürfen sich die Hobie-Segler auf drei gesellige Großereignisse im Laufe der Woche freuen. Nach der Welcome-Party am ersten TW-Sonnabend bildet die so genannte Cut-Party am Dienstag auf der Viermastbark „Passat“, wenn bereits die ersten Titel vergeben sind und die Teilnehmer für die entscheidende Hobie-16-Meisterschaft feststehen, den Höhepunkt der Woche. Am zweiten TW-Sonnabend nimmt die Hobie-Gemeinde nach sicherlich turbulenten Regattatagen bei der Farewell-Party mit den Siegerehrungen Abschied.

Bis dahin werden die Katamarane auf dem Wasser und an Land der Travemünder Woche ihr Gesicht 2010 gegeben haben. „Das wird ein einprägsames Bild mit all den Katamaranen – von den Tornados über die F-18 bis zu den Hobies – im Bereich vom Strand neben der Nordermole über den Grünstrand bis zum Mövenstein“, ist Claus-Dieter Stolze, Geschäftsführer der Travemünder Woche, schon jetzt voller Vorfreude auf die bunte Kat-Meile, die durch eine Illumination des Strandbereiches abends besonders unterstrichen werden soll.