Deutsches Frauen-Team gewinnt erstes Duell, Monsieur Richard liebt den Leichtwindpoker.
Langenargen (20. Mai 2010). Der feierlichen Eröffnung des 13. Match Race Germany auf Schloss Montfort folgten am Donnerstag die Auftakt-Duelle in der Bucht von Langenargen. Bei leichten Winden zwischen vier und acht Knoten begann der deutsche Matchrace-Klassiker mit zwölf Teams aus neun Ländern mit den ersten spannenden Duellen der Vorrunde in der Bucht von Langenargen begonnen. Mit drei Siegen setzte Mathieu Richards French Match Racing Team seinen zu Saisonbeginn eingeschlagenen Erfolgskurs im Deutschen Grand Prix der ISAF World Match Racing Tour fort.
Einen Monat nach seinem Sieg beim Tour-Auftakt in seinem Heimatrevier vor Marseille im April präsentiert sich der 34 Jahre alte Bodensee-Fan Mathieu Richard auch im deutschen Revier in Bestform, ließ seinen Worten von der Eröffnungsfeier („Ich liebe Leichtwindbedingungen!“) Taten folgen und besiegte in seinen ersten drei Begegnungen Europameister Mats Ebler aus Dänemark, den dreimaligen Weltmeister Peter Gilmour mit seinem Team Yanmar Racing aus Australien und das einzige deutsche Team mit Skipperin Kathrin Kadelbach aus Berlin.
Die deutschen Damen ihrerseits machten der ausschließlich männlichen Profikonkurrenz das Segelleben im Nieselregen schwer und gewannen überraschend ihr erstes Duell. Zwar mussten sich Kathrin Kadelbach, ihre Berliner Taktikerin Ulrike Schümann und die Crew dem überragend agierenden Mathieu Richard und auch Weltmeister Adam Minoprio und dessen Team ETNZ/BlackMatch Racing geschlagen geben, konnten dann aber den Weltranglisten-Achten Björn Hansen und sein Gill Global Team besiegen und den ersten Punkt verbuchen.
„Damit haben wir als Amateure in diesem Profifeld unser Minimalziel erreicht und ein Rennen gewonnen. Nun müssen wir uns neue Ziele stecken“, sagte Steuerfrau Kathrin Kadelbach mit einem Augenzwinkern, „Unser EWE Sailing Team ist gut gesegelt. Wir haben die Schweden mit besserer Geschwindigkeit auf der Kreuz überholen können.“ Nach umkämpfter Vorstartphase und einem von den Schiedsrichtern abgelehnten Protest gegen die Frauen hatten Kadelbach/Schümann sich für die aus ihrer Sicht leicht bevorteilte rechte Seite des Kurses entschieden und wurden für ihr taktisches Geschick belohnt.
Einen guten ersten von fünf Segeltagen im Match Race Germany erwischte auch der südafrikanische America’s Cup-Segler Ian Ainslie (Team Proximo). Mit zwei Siegen über den Italiener Paolo Cian (Team Italia), der das Match Race Germany 2007 gewinnen konnte und den schwedischen America’s Cup-Veteranen Magnus Holmberg und seine Victory Challenge bei einer Niederlage gegen Vizeweltmeister Torvar Mirsky (Mirsky Racing Team) aus Australien liegt Ainslie nach dem ersten Viertel der Vorrunde aussichtsreich auf Platz drei hinter Mathieu Richard und dem ebenfalls ungeschlagenen Torvar Mirsky (3:0).
Ian Ainslie ist am Bodensee aber nicht nur segelsportlich ein gefragter Interview-Partner. Der Mitbegründer der Izivunguvungu-Stiftung für benachteiligte Jugendliche in Kapstadt sagte über die Anstrengungen seines Heimatlandes bei der Organisation der ersten Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika: „Das ganze Land freut sich darauf. Schade nur, dass unser eigenes Team zuletzt nicht so gut drauf war. Aber das wird sicher bis zur WM noch besser. Wir erwarten ein großes Fußballfest und viel Spaß für alle Menschen in Südafrika und diejenigen, die unser Land besuchen kommen.“
Die abnehmenden Winde machten der Wettfahrtleitung vom gastgebenden Yacht-Club Langenargen die Austragungen weiterer Rennen am Donnerstagnachmittag schwer. Die Vorrunde des deutschen Segeklassikers wird am Freitag fortgesetzt. Das Match Race Germany, zu dem am Wochenende Zehntausende Zuschauer erwartet werden, endet am Pfingstmontag mit der Siegerehrung und der Ausschüttung des Preisgeldes in Höhe von 50.000 US-Dollar. Außerdem werden Sachpreise im Wert von 10.000 US-Dollar vergeben. Die besten acht Teams teilen sich 100 wertvolle Punkte für die Weltmeisterschaftswertung der ISAF World Match Racing Tour.
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