Samstag, 28. Juli 2007

Travemünder Wocher: Sturmböen peitschten die Kielboote

Starkwind mit Sturmböen beutelten die Segler am Freitag auf der 118. Travemünder Woche. Nur die Kielyachten wie die Folkeboote (Foto) trotzten den harten Bedingungen.Foto: Travemünder Woche

TRAVEMÜNDE. Starkwind mit Sturmböen fegten am Freitag (27. Juli) über die Regattabahnen der 118. Travemünder Woche. Unbeeindruckt davon absolvierten die Seesegler mit ihren Dickschiffen die 36-Seemeilen-Mittelstrecke nach Grömitz. Auch 44 Folkeboote trotzen den harten Bedingungen; Tagesbeste war die Berliner Crew von Christoph Nielsen mit Torben Dehn und Klaus Reichenberger. Kai Mares (Kiel) behauptete die Führung in der deutschen Bestenermittlung der Bénéteau 25. 13 Klassen mussten aufgrund des zu starken Winds passen. Die Eurocups der RS-Skiffs gingen ohne weitere Rennen zu Ende.

Als die 47 Dickschiffe am Morgen ihre Bugs aus der Travemünde steckten, herrschten noch ideale Segelbedingungen um Stärke fünf. Auf dem Weg nach Grömitz frischte es aber immer weiter auf. In Schauern gab es einzelne Sturmböen mit neun Beaufort. Die „Gumboots" von Martin Sulanke aus Bad Schwartau erlitt einen Mastbruch. Andere klagten über eingerissene Segel und kleinere Materialschäden. Nach knapp viereinhalb Stunden Erste im Ziel direkt an der Mole des Sportboothafens Grömitz und am Freibier war die „Ohlala" von Katja Schmuetsch aus Heiligenhafen, Siegerin in der Gruppe OSC III. Die Gesamtsieger werden am Sonnabend nach der Rückregatta gekürt.

Rundum zufrieden mit dem Härtetest für die „neue alte Dame" war Folkeboot-Skipper Christoph Nielsen. „Boot und Mast sind 30 Jahre alt. Wir haben es in der ersten Saison und noch niemals bei so viel Wind gesegelt.

Alles hat gehalten, und schnell waren wir auch", so der Berliner. Im September will er mit seiner Crew zum Folkeboot-Cup nach San Francisco/USA. Nielsen: „Dort herrschen fast jeden Tag solche Bedingungen."

Seine Führung vom Vortag baute der Kieler Kai Mares in der deutschen Bénéteau 25-Bestenermittlung noch aus. Nach einem Tagessieg wurde das zweite Rennen in einer schweren Schauerböe abgebrochen, nachdem es schon mehrere „Sonnenschüsse" gegeben hatte, als Boote unkontrolliert aus dem Ruder liefen. Die kurze Pause an Land nutzte auch die olympische Silbermedaillengewinnerin im Surfen von Sydney 2000, Amelie Lux, zum Verschnaufen. Die Kielerin war als Cockpitfrau beim Berliner Daniel Nauck eingesprungen. „Das war Action pur an Bord. Ein Riesenspaß", berichtete Lux, „auch wenn meine Beine grün und blau sind." Die Fortsetzung sah erneut die Mares-Crew mit einem Zweiten und einem weiteren Tagessieg vorn. In der Gesamtwertung vergrößerte sich der Vorsprung auf Reinhard Hübner/Helmar Nauck (Berlin) auf neun Punkte.

Eine wechselhafte Eurocup-Woche liegt hinter den Mannschaften der RS-Gleitjollen. Litten sie zu Beginn unter wenig Wind, war es am Ende zuviel des Guten. Aber trotz der beiden Ausfalltage zog der Hamburger Christian Brandt, Fünfter der RS 700 und Promoter der Klassen in Deutschland, eine positive Bilanz: „Die beiden Top-Tage bleiben den Teilnehmern in Erinnerung und das Super-Eventprogramm mit den Beachclubs gleich neben unseren Liegeplätze auch. Ich bin sicher, das wir nächstes Mal mit einer größeren Flotte wiederkommen würden."

Nach dem Durchzug der Rückfront eines umfangreichen Tiefdruckgebiets soll es am Sonnabend (28. Juli) wieder ideale Windbedingungen mit vier bis fünf Beaufort auf der Travemünder Woche geben. Während die Seesegler um 11 Uhr den Rückweg der Mittelstrecke von Grömitz aus antreten, hoffen alle anderen Klassen ab 11.30 Uhr auf drei bis vier Rennen, um den Ausfalltag wettzumachen.

Freitag, 27. Juli 2007

Travemünder Wocher: Kai Mares führt Bénéteau 25 an


Das Feld der Beneteau 25 bei der deutschen Bestenermittlung mit dem Gesamtführenden Kieler Kai Mares (GER 76) in der Mitte. Foto: Travemünder Woche

TRAVEMÜNDE. Der Kieler Kai Mares und seine Crew führen die 118. Travemünder Woche in der Bénéteau 25-Klasse nach dem ersten Tag der deutschen Bestenermittlung an. Im Eurocup der RS 700 rückte der Hamburger Christian Brandt am Donnerstag (26. Juli) hinter vier Briten auf den fünften Rang vor.

Nach ihrem Tornado-Gesamtsieg starteten die Sach-Brüder (Zarnekau) auch im Formula 18-Katamaran mit drei Tagessiegen. Tagesthema Nummer eins beim TW-Veranstalter Lübecker Yacht-Club aber war der Weltmeistertitel von Svenja Puls in der Europe-Jolle.

Den Jubelschrei von Svenja Puls hallte aus dem niederländischen Workum bis auf ihr Heimatrevier vor Travemünde hinüber, so überglücklich war die Ratzeburgerin bei ihrem bisher größten Triumph. Ein phantastischer Schlusstag mit zwei Tagessiegen hatte der 22-Jährigen den Titel eingebracht. „Wir gratulieren unserem Clubmitglied am Sonnabend auf der Travemünder Woche noch persönlich", verriet TW-Organisationsleiter Claus-Dieter Stolze.
Zufriedene Gesichter gab es auch an Bord von Kai Mares, der seine Bénéteau 25 nach zurückhaltendem Auftakt (2. und 5.) ebenfalls zu zwei Tagessiegen steuerte. „Es war sehr böig und taktisch anspruchsvoll", berichtete der Kieler, „im Nu waren fünf Plätze verloren." Er lobte Wettfahrtleiter Svend Hartog für dessen umsichtige Bahnverkürzung im letzten Rennen und genoss den Blick auf die Ergebnisliste: Die Berlinerin Sonja Berger liegt mit doppelter Punktzahl (18) auf Rang zwei, seine mutmaßlich härtesten Konkurrenten Niklas Ganssauge (Hamburg/24) und Reinhard Hübner mit Helmar Nauck aus Berlin (26) sind zunächst nur Vierter und Fünfter. „Wir wollen unseren Titel wieder verteidigen", meinte der Sieger der beiden Vorjahre, Kai Mares.

Bis zur Erschöpfung segelten die überwiegend englischen Mannschaften in den Eurocups der RS-Gleitjollen. „Wir haben zwei kurze und zwei lange Wettfahrten gehabt", berichtete Bahnchef Thorsten Rocksien, „ich bin sicher, die Aktiven sind alle fix und fertig." An Spannung kaum zu überbieten ist die Entscheidung in der RS 700, die ursprünglich eine EM-Wertung geplant hatte. Vor dem Schlusstag hat Nigel Walbank die Führung mit zwei Zählern vor den punkgleichen Jon Heissig und Rob Chaplin übernommen. Der Hamburger Christian Brandt, der schon Vierter war, könnte diesen Platz zwei Punkte hinter Mark Pollington wieder zurückerobern.

Mit Genugtuung verbuchte Helge Sach die lupenreine weiße Weste zum Auftakt der F18-Wettfahrten. Jeweils mit mehreren hundert Metern entsprechend einiger Minuten Vorsprung hatte er mit Bruder Christian ihren Capricorn als Erster über die Ziellinie gesteuert. „Die Bedingungen mit wechselnden Windstärken liegen uns besonders", erklärte der Vorschoter; „wir sind wohl beim Umstellen des Trimms schneller als die anderen." Obwohl nur im letzten Rennen von Beginn an vorne, ließen die Weltmeister vom vorigen Jahr ihren Hamburger Verfolgern Justus Wolf/Susanne Hahn und Andreas John/Hans-Christoph Brumberg im weiteren Rennverlauf keine Chance. „Das war exakt unser Wind", so Helge Sach, „das kann am nächsten Tag schon ganz anders aussehen.

Wie wahr, denn für den siebten Wettfahrttag am Freitag (27. Juli) sind zunächst starke bis stürmische Winde vorhergesagt. „Über Nacht zieht ein Trog durch, der in den frühen Morgenstunden Gewitter mit schweren Sturmböen bis Windstärke zehn bringen kann" erklärt der Kieler Diplom-Meteorologe Meeno Schrader von der WetterWelt.

Der Tag nach Plan soll indes bereits um 10 Uhr mit dem Start der Mittelstreckenwettfahrt der Dickschiffe nach Grömitz beginnen. Die Eurocups der fünf RS-Klassen gehen zu Ende. Neu am Start sind mehr als 50 Folkeboote.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Zweijähriges Mädchen verstorben

Friedrichshafen

Nicht mehr retten konnten die Ärzte einer Schweizer Spezialklinik das Leben des zweijährigen Kindes, das am 18. Juli nach einem Sturz auf einer Motorfahrgastfähre mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen von einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden war.

Wie wir bereits berichteten, hatten an jenem Mittwochvormittag zwei Schweizer Ehepaare mit ihren Kindern einen Tagesausflug nach Friedrichshafen unternehmen wollen, als das kleine Mädchen etwa 10 Minuten vor Ankunft der Fähre in Friedrichshafen in einem unbeobachteten Moment auf dem Oberdeck vom Kinderwagen aus auf das Geländer kletterte und kopfüber auf das rund 5,80 m tiefer liegende Fahrdeck stürzte.

Travemünder Woche: Siege für Sachs und Tania Tammling

Die neue deutsche Jugendmeisterin in der Europe-Jolle, Tania Tammling aus Heist, vor Travemünde auf dem Weg zum Titel.
Foto: Travemünder Woche


TRAVEMÜNDE. Die 18-Jährige Tania Tammling aus Heist im Kreis Pinneberg ist neue deutsche Jugendmeisterin der Europe-Jolle. Sie siegte am Mittwoch (25. Juli) auf der 118. Travemünder Woche denkbar knapp. Schon ihren zwölften Travemünder Woche-Sieg feierten die Zarnekauer Brüder Helge und Christian Sach im olympischen Tornado-Katamaran. Bei frischen bis starken Winden zeigten die RS-Gleitjollen spektakuläre Eurocup-Rennen.

"Leichtwind liegt mir mehr, aber es hat trotz der Anstrengung in den Böen riesigen Spaß gemacht", meinte die 18-Jährige Tammling nach der achten Wettfahrt, in der sie als Siebte ins Ziel kam. Das musste sie auch, denn ihr härtester Verfolger, Fabian Kirchhoff aus Herford, war Dritter geworden und danach punktgleich. Die Schleswig-Holsteinerin gewann nur aufgrund ihrer beiden Tagessiege der Vortage.

Für Tania Tammling ist das der erste Titel in ihrer „langen“ Laufbahn, denn sie ging schon im zarten Alter von drei Monaten mit aufs elterliche Boot. Ihr Trainingsrevier ist die Alster in Hamburg, auf der sie die Europe-Jolle schon die dritte Saison segelt. An einen Umstieg in den olympischen Laser Radial denkt sie nicht, aber an die Europe-Europameisterschaft, die in Kürzeim französischen Biscarosse stattfindet. „Da will ich beste oder zweitbeste Deutsche werden“, so das Ziel der neuen Jugendmeisterin, die nicht nur mit Urkunde und TW-Pokal ausgezeichnet wurde, sondern zusätzlich mit einem bronzenen Samurai-Helm, einem 33 Jahre alten Wanderpreis der Klasse.

Alte Bekannte begrüßte Wettfahrtleiter Peter Ramcke bei der Siegerehrung der Tornados. Helge und Christian Sach aus dem ostholsteinischen Zarnekau standen bereits zum zwölften Mal bei der TW ganz oben auf dem Treppchen. „Das hört sich hinterher immer so selbstverständlich an, war aber auch dieses Mal wieder hart umkämpft“, meinten die Brüder übereinstimmend nach ihrem Triumph. Denn am Ende hatten sie zwar vier Punkte Vorsprung vor den Russen Alexey Chekrygin und Valeriy Seleznev, jedoch in drei Starkwindrennen keinen weiteren Tagessieg verbucht.

„In der zweiten Wettfahrt ist uns die Travellerklemme abgebrochen“, berichtete der Steuermann vom Verlust einer der wichtigsten Trimmeinrichtungen am Großsegel bei Starkwind. Nach notdürftiger Reparatur, während der sie zurückgefallen waren, starteten die Sachs eine Aufholjagd, die sie noch auf den dritten Rang führte. In der Pause vor derFinalwettfahrt zogen die Brüder eine Reparaturverbesserung einem Segelwechsel vor, der angesichts des zunehmenden Winds angezeigt gewesen wäre. Helge Sach: „Das war im Nachhinein die bessere Entscheidung, sonst wären wir wahrscheinlich in den starken Böen Kapeister gegangen.

“Atemberaubende Manöver und Kenterungen gab es auf der Bahn Foxtrott zu sehen. Die pfeilschnellen RS-Skiffs hatten mit der kurzen steilen Welle vor dem Brodtner Ufer zu kämpfen. Für einige Crews waren die fünf bis sechs Windstärken schon zu viel, sie blieben gleich an Land. Andere beklagten Ruderbruch und kleinere Materialprobleme. Aber die Cracks waren nach zwei schwierigen Anlauftagen mit nur einer Leichtwindwettfahrt hochzufrieden. „Genau davon haben wir geträumt“, meinte der Hamburger Christian Brandt, der mitgeholfen hatte, die fünf Eurocups nach Travemünde zu holen.

Brandt, RS 700-Segler in der wohl anspruchsvollsten Klasse, kenterte selbst einmal, kam jedoch in allen drei Rennen über die Runden und ist mit 16 Zählern Sechster. An der Spitze liegen die beiden Engländer Rob Chaplin und Nigel Walbank mit jeweils vier Punkten vor dem Schlusstag gleichauf. „Die beiden sind eine Klasse besser als der gesamte Rest“, so Brandt, „dafür fehlt mir vor allem das Training.“ Auch in den Klassen RS 200, 400, 600 und 800 bestätigte sich die Vormachtstellung der britischen Teilnehmer.

Weitere Travemünder Woche-Sieger kommen aus Nordrhein-Westfalen. Uelrichs Roderich brauchte im letzten Trias-Rennen mit seiner Crew Michael Bünten und Franz Stoffels schon nicht mehr anzutreten so überlegen war der Simmrather. Bei den Dyas gewannen das Kölner Duo Holger Sueße und Frank Bender.Mit dem sechsten Wettfahrttag am Donnerstag steht ein Klassenwechsel an. Elf neue Bootsklassen, darunter die Formula 18-Katamarane mit den Vorjahressiegern Helge und Christian Sach sowie etliche Gleitjollen, starten ihre Travemünder Woche. Für die RS-Segler gehen die Eurocups zuende.

Segeln in Zahlen
Ergebnisse vom 5.Wettfahrttag der 118. Travemünder Woche

MeisterschaftenInternationale deutsche Jugend

Meisterschaften der Europe
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Tania Tammling (Heist) 19 Punkte; 2.Fabian Kirchhoff (Herford) 19; 3. Julian Carlsdotter (Heikendorf) 23; 4.Philipp Rosenberg (Hamburg) 33; 5. Jasper Fischer (Holzwickede) 35; 6.Stefanie Holste (Ritterhude) 39.

RS 800 Eurocup
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Peter Barton/Bonnie Moody(Großbritannien) 4 Punkte; 2. Andy Cornah/Orwin Murray (Großbritannien) 6;3. Graham Simmonds/Chris Doe (Großbritannien) 8; 4. Andrew und Vicky Gould(Großbritannien) 13; 5. Alastair Shires/Penny Shires (Großbritannien) 14; 6.Daniel und Jamie Hare (Großbritannien) 15.

RS 700 Eurocup
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Rob Chaplin (Großbritannien) 4 Punkte;2. Nigel Walbank (Großbritannien) 4; 3. Jon Heissig (Großbritannien) 15; 4.Ian Nolan (Großbritannien) 15; 5. Mark Pollington (Großbritannien) 15; 6.Christian Brandt (Hamburg) 16.

RS 600 Eurocup
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. David Annan (Großbritannien) 4 Punkte;2. Andy Heissig (Großbritannien) 5; 3. Martin Fear (Großbritannien) 9; 4.Tony Mitchell (Großbritannien) 9; 5. John Archer (Großbritannien) 17; 6.Richard Mayo (Großbritannien) 19.

RS 400 Eurocup
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Ian Robson/Sandy Johnson(Großbritannien) 3 Punkte; 2. Howard Farbrother/Louise Hosken(Großbritannien) 8; 3. Giles und Heather Chipperfield (Großbritannien) 9; 4.John Cooper/Becci Wigley (Großbritannien) 13; 5. Bill und Lynda Handley(Großbritannien) 14; 6. Simon Horsefield/Lea Herod (Großbritannien) 18.

RS 200 Eurocup
Gesamtstand nach vier Wettfahrten: 1. Ian Pickard/Lucy Matthews(Großbritannien) 4 Punkte; 2. Nicholas Charles/Juliet Kingsnorth(Großbritannien) 5; 3. Trudie Fell/Peter Cruikshank (Großbritannien) 8; 4.Paul Dorer/Ian Robertson (Großbritannien) 12; 5. Andy Robertson/Chris Witty(Großbritannien) 12; 6. Roy McCubbin/Kirsty McSeveney (Großbritannien) 15.

Olympische Klassen

Tornado
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Helge und Christian Sach (Zarnekau) 8Punkte; 2. Alexey Chekrygin/Valeriy Seleznev (Russland) 12; 3. NilsBunkenburg/Susanne Hahn (Surendorf) 13; 4. Pavel Sozykin/Vitaly Russu(Russland) 23; 5. Christina und Florian Loweg (Stuttgart) 29; 6. EckartKaphengst/Jens Piepke (Sören) 34.

Internationale Klassen

Dyas
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Holger Sueße/Frank Bender (Köln) 9Punkte; 2. Lothar Schmidt/Ingo Schleicher (München) 15; 3. CarloSeyfarth/Norbert Schmidt (Höhr-Grenzhausen) 21; 4. Jens Leicher/AndreasHappich (Koblenz) 30; 5. Dirk Grotebrune/Hannes Stricker (Hamburg) 38; 6.Eckhard Meyer/Jörg Mürau (Ochsenfurt) 42.

Trias
Endstand nach acht Wettfahrten: 1. Roderich/Bünten/Stoffels (Simmrath) 8Punkte; 2. Stamm/Reeh/Gläser (Berlin) 9; 3. Hanisch/Hallensleben/Broy(Berlin) 23; 4. Assheuer/Zeller/Gaede (Köln) 24; 5. Bergner/Billig/Jumpertz(Schwabach) 31; 6. Stansch/Detlefs/Ullrich (Berlin) 33.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Landes-Segler-Verband bestellt Anti-Doping-Beauftragten

Brandaktuell, wenn auch nicht in der Sportart Segeln: Doping im Leistungssport.Dieses Thema war wichtiger TOP Mitte Mai bei der Tagung der Vorsitzendenund Geschäftsführer der Fachverbände im Landes-Sport-Verband BW.

Dessen Anti-Doping-Beauftragter, Dr. Heiko Striegel, machte deutlich, dass nichtnur die Spitzenverbände sondern auch und gerade die Träger der Kader-Sportlerinnen und Sportler, also die Fachverbände, sich dieses Themas energisch und gezielt annehmenmüssen. Unabhängig davon, dass der DSV ja schon lange das Thema Doping im Leistungssport im Focus hat, ist dieses auch bei den Landes-Kadern zwingendund vor allem präventiv zu behandeln.

Der Vorstand des LSV BW hat deshalb anl. seiner letzten Sitzung Ende Juni diesesThema ein weiteres Mal aufgegriffen und vor allem reagiert. Mit sofortiger Wirkungwurde einstimmig (und natürlich mit vorheriger Einwilligung) Herr Rolf -Michael Huberzum Anti-Doping-Beauftragten des Verbandes bestellt.

Der Name wird einigen bekannt vorkommen. Richtig ! Rolf Huber war lange Jahre Landes-Jugendobmann, nahm dann eine "Auszeit" und will sich nunmehr wiederehrenamtlich engagieren. Wir sind dankbar und freuen uns auf seine Mitarbeit.

Für den gewiß nicht leichten Job bringt er durch seine Lehramtstätigkeit, speziell im Fachbereich Chemie, gute Voraussetzungen mit. B-Trainer-Lizenz hat er auch, aktiver Segler ist er allemal.

Adresse: Gottlieber Straße 32, 78462 Konstanz, Tel. 0049 (0)7531 22879
E-Mail: Huber-KN@t-online.de

Reinhard Heinl, 1.Vors. LSV BW (http://www.seglerverband-bw.de).

Comeback von Russell Coutts bei Oracle

Russell Coutts wird bei der nächsten Austragung des America's Cup sein Comeback geben. Der neuseeländische Steuermann, dreifacher Gewinner des «Auld Mug», gab die Zusammenarbeit mit dem US-Team Oracle als Direktor und Skipper bekannt.

Der 45-jährige Coutts, einer der weltbesten Segler, hatte sich 2004 nach dem ersten Alinghi-Sieg im America's Cup vor Auckland (Neus) im Streit von Patron Ernesto Bertarelli getrennt. Bei Oracle wird der mehrfache Weltmeister diverser Klassen wie erwartet Nachfolger von Chris Dickson, der nach dem überaus deutlichen Halbfinal-Out im Louis Vuitton Cup gegen Luna Rossa (It) demissioniert hatte. Dickson war im Syndikat des US-Milliardärs Larry Ellison trotz Kritik diverser Teammitglieder CEO, Skipper und Steuermann in Personalunion. (si)


Offizielle Meldung von BMW ORACLE Racing Team

Larry Ellison begrüßt neuen CEO
BMW ORACLE Racing Team-Eigner Larry Ellison hat gestern bekannt gegeben, dass sein Team für den AC 33 vom dreifachen America’s-Cup-Sieger Russell Coutts geleitet wird. “Russell und ich freuen uns beide darauf, am nächsten America’s Cup teilzunehmen”, sagte Ellison.

Der Neuseeländer sagte, er habe das Angebot, als CEO zu BMW ORACLE Racing zu stoßen, begeistert angenommen. “Diese Herausforderung gibt mir eine Führungsrolle in einem außergewöhnlichen Team. Ich freue mich darauf, ein erfolgreiches Team aufzubauen. Und ich teile Larrys Vorstellungen von engen und mitreißenden Regatten“, sagte Coutts.

“Es wird großartig sein, wieder beim Cup dabei zu sein. Ich habe der 32. Auflage mit Freude zugesehen – aber freue mich sehr darauf, wieder selbst auf dem Wasser dabei zu sein.”

Simon Grotelüschen (LYC) verteidigt Titel, Lübecks Saxe schlägt Rostocks Methling im Rotspon Cup

Alter und neuer deutscher Juniorenmeister der olympischen Laser-Klasse auf der 118. Travemünder Woche: Simon Grotelüschen vom veranstaltenden Lübecker Yacht-Club. Foto: Travemünder Woche.

TRAVEMÜNDE. Ein turbulenter Tag liegt hinter der 118. Travemünder Woche. Zur Halbzeit bot er am Dienstag (24. Juli) vom spaßigen Rotspon Cup der Bürgermeister über Gewitterwarnungen mit Platzregen, die zur Absage einiger Wettfahrten führten, und harten Juryverhandlungen bis hin zu vielen strahlenden Siegern alle Facetten. Zu Letzteren gehörte auch Lübecks Verwaltungschef Bernd Saxe, der Rostocks Bürgermeister Roland Methling beim 2:0 im Matchrace keine Chance ließ. Den deutschen Juniorenmeistertitel der olympischen Laser musste Lokalmatador Simon Grotelüschen am grünen Tisch verteidigen, nachdem er auf dem Wasser die Führung zurückerobert hatte.

Knisternde Spannung herrschte am Nachmittag auf dem Parkplatz hinter dem Regattabüro. Im grauen Container der Jury 1 wurde über den Ausgang der Laserregatten entschieden. Die Kontrahenten waren ausgerechnet der Berliner Malte Kamrath und sein Freund Simon Grotelüschen, Nummer eins und zwei des Gesamtklassements. Was war passiert? Weil der Lübecker sich bereits am Vortag eine Disqualifikation eingefangen hatte, attackierte Kamrath ihn schon vor dem Start des fünften Rennens, um eine Regelverletzung zu erzwingen, die Grotelüschen aussichtslos zurückgeworfen hätte. Das Verhalten ist in Matchraceregatten gang und gäbe, kommt aber auch sonst immer wieder vor, wenn es „um die Wurst" geht. Kurz vor dem Start kam es zur Kollision, als Kamrath mit Wegerecht von Lee auf Grotelüschen zuhielt.

Allerdings hätte der Protestierende seinem gerammten Widersacher mehr Zeit zum Ausweichen geben müssen, entschied die Jury. Schließlich könne sich niemand in Nullkommanichts in Luft auflösen. „Das ist ein ganz normaler Vorgang mit einer Juryentscheidung, die auch der Unterlegene akzeptieren muss", meinte Bundeshonorartrainer Klaus Lahme (Hamburg), der die harten Bandagen für international üblich hielt, aber keine nachhaltig getrübte Stimmung zwischen den befreundeten Seglern will.

Über die 90minütige Verhandlung verstrich das Zeitlimit für den spätestens möglichen Start des Medalraces der besten Zehn, das eigentlich über den Gesamtsieg der Laser entscheiden sollte. Simon Grotelüschen konnte es am Ende egal sein. Er hatte Kamrath (5.) zuvor als Zweiter auf dem Wasser geschlagen und hätte unabhängig von dem Protest das bessere Ende für sich gehabt. Deshalb strahlte der 20-Jährige am Ende auch, ließ sich von Freundin und Mutter umarmen sowie von TW-Organisationschef Claus Dieter Stolze mit einem Glas Schampus feiern.

Zwei strahlende Bürgermeister beim Rotspon Cup: Rostocks unterlegener Roland Methling (links) und Bernd Saxe aus Lübeck. Foto: Travemünder Woche.

Dem Rotwein trachtete dagegen die Politik. Ein bisschen wirkte es als wollte Rostocks Oberbürgermeister seinen Lübecker Kollegen gar nicht zum Duell um eine Sechs-Liter-Flasche Rotspon herausfordern, so spät startete seine Crew nach dem Hausherr. Als Rolf Erwert, Vorsitzender des Lübecker Yacht-Clubs, das Hornsignal zum Start gab, lag das 6,50 Meter lange Kajütboot vom Typ Skippi 650 des Mecklenburgers jeweils noch rund 50 Meter von der Startlinie weg. Den Rückstand machte seine Mannschaft in beiden Vergleichen nicht mehr wett.

„Wir sind kampferprobte Freunde, und so ein Event trägt zur guten Atmosphäre zwischen zwei Hansestädten bei", meinte Methling zurück an Land. In Punkto Wirtschaftsansiedlung, Fährlinien und Tourismus bestehe eine „gesunde Konkurrenz": Die beiden Großregatten Warnemünder und Travemünder Woche ergänzten sich prima im internationalen Regattakalender und sollten künftig noch besser kooperieren, wünschte sich der Gast aus Rostock, dessen Segelerfahrung als einmaliger Vorschoter im 420er auf dem Schweriner See und auf Traditionsschiffen beruht.

Den Bürgermeistern reichte eine leichte Brise auf der Trave für ihre Kurzrennen, den spektakulärsten Klassen war der Wind am vierten Regattatag nicht treu. Die Eurocups der RS-Gleitjollen gingen genauso leer aus, wie die olympischen Tornados, die ihre TW jedoch noch fortsetzen. „Wir hatten eine Gewitterwarnung, die bis 20 Uhr Sturmböen bringen konnte", erklärte der oberste Wettfahrtleiter Walter Mielke seine Entscheidung, um 16 Uhr alle weiteren Rennen des Tages anzusagen. Grund: „Das kann schneller aufziehen, als die Boote zurück an Land in Sicherheit kommen."

Dennoch fielen am Dienstag einige Entscheidungen auf dem Wasser. Mit einem Tagessieg in der letzten Wettfahrt gewannen die Bremer Sven Vagt und Stina Hadeler die Piraten-Konkurrenz der 118. Travemünder Woche einen Punkt vor den Zweitplazierten Lübeckern Thomas Kaitschick und Peter Gardeweg hauchdünn. Das gleiche Kunststück gelang dem Kieler Christoph Homeier bei der norddeutschen Meisterschaft der Contender. Auch in der O-Jolle machte Wolfgang Höfeler (Marl) den Gesamtsieg erst am Ende klar so wie Bernhard Kraus aus Rieden am Forggensee in der Sprinta Sport.

In der olympischen 470er-Jolle siegten Veit Hammeter und Martin Hostenkamp aus Lindau, im kleineren 420er Fabian Tang und Kevin Hammel aus Düsseldorf.

Genauso ungefährdet wie Manfred Brändle und Thorsten van Eyll aus Wuppertal im Schwertzugvogel waren die Engländer Richards/Fairley/Richards, dessen Steuermann in der Schweiz wohnt und arbeitet, im German Grand Prix der 18-Footer.

Am Mittwoch (25. Juli) geht die Internationale Deutsche Meisterschaft der Europes genauso zu Ende, wie die Travemünder Woche der olympischen Tornados sowie der Trias und Dyas. Die RS-Skiffs setzen ihre Eurocups fort. Die Starts sind ab 11.30 Uhr geplant.

Alle Ergebnisse >

Dienstag, 24. Juli 2007

118. Travemünder Wocher: Alle Skiffs fest in britischer Hand

TRAVEMÜNDE. Die spektakulären Skiffklassen liegen auf der 118. Travemünder Woche fest in britischer Hand. In den fünf Eurocups der RS-Boote sowie im German Grand-Prix der 18-Footer siegten am Montag (23. Juli) ausnahmslos Engländer.

Schadlos hielten sich auch die Zarnekauer Sach-Brüder Helge und Christian im olympischen Tornado. Mit zwei weiteren Tagessiegen sind die Routiniers bereits auf dem Weg zum zwölften Travemünder Woche-Sieg.

Nach einer Disqualifikation war der Lübecker Lasersegler Simon Grotelüschen verärgert, da zunächst von der Titelverteidigung bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft abgekommen.

Den Travemünder Woche-Sieg in der Sportsboat-Klasse holte die Brenta 24 des Berliners Jens Hartwig mit weißer Weste.

Auch am dritten Wettfahrttag bleiben die Windverhältnisse auf den neun Bahnen vor der Travemündung schwierig. Allerdings erlaubten die Bedingungen gleich zu Beginn am späten Vormittag in allen Klassen zumindest eine Wettfahrt, bevor die Brise am frühen Nachmittag einschlief und nicht mehr rechtzeitig zurückkehrte. „Teilweise Bewölkung hat den Aufbau einer konstanten Seebrise wie befürchtet verhindert", erklärte der Kieler Diplom-Meteorologe Meeno Schrader von der WetterWelt.

Den schnellen 18-Footern auf der Bahn Beach direkt vor dem Strand neben der Nordermole konnte das jedoch nichts anhaben. Sie brachten erneut drei Kurzrennen durch, in denen sich die führenden Brüder Andy und Dave Richards mit Andrew Fairley neben zwei Tagessiegen einen zweiten Rang als Streicher erlaubten. Für die Suche nach Europas besten RS-Seglern war das allerdings eine besonders ungünstige Wetterentwicklung, denn ihr Auftakt war erst für
13 Uhr terminiert. Das hatte in der akrobatischsten Klasse, den 700ern, zur Folge, dass nur vier Aktive ins Ziel kamen. Durch die Überlegenheit von Rob Chaplin schafften es nur noch drei Landsleute, innerhalb des Zeitlimits von 20 Minuten nach ihm ins Ziel zu kommen. Unter den Schnitt fielen auch die beiden Hamburger Christian Brandt und Max Döhler. „Der Wind ist am Ende komplett eingeschlafen", berichteten die Liegengebliebenen resigniert, „eine Bahnverkürzung wäre besser gewesen, aber so sind halt die Regeln."

Mit denen haderte Simon Grotelüschen auf der Travepromenade beim Abriggen seiner Laser-Jolle. Der 20-Jährige sah auf der Zielkreuz von der Jury auf dem Wasser die gelbe Flagge, gleichbedeutend mit einem Regelverstoß. Weil er am Vortag bereits eine erhalten hatte, musste er die vierte Wettfahrt auf der Stelle aufgeben. „Ich soll zu viele Wenden in einem zu kurzen Zeitraum gemacht haben", berichtete der amtierende deutsche Juniorenmeister, was verboten ist, wenn es nicht taktisch begründet ist oder zusätzlichen Vortrieb gibt. In der Gesamtwertung kostete ihn das die Führung, da die Disqualifikation nach vier Rennen noch nicht gestrichen werden darf. Er ist im Zwischenklassement der Meisterschaft nur Neunter. Ein fünftes Rennen wurde bei abflauendem Wind abgebrochen, soll aber am Dienstag (24. Juli) vor dem finalen Medalrace der besten Zehn noch nachgeholt werden. Grotelüschen: „Hoffentlich reicht der Wind auch dazu."

Zufriedene Gesichter zeigten die Travemünder Woche-Abonnementsieger Helge und Christian Sach zur Halbzeit der Tornados. Nach fünf Rennen haben sie schon sieben Punkte Vorsprung vor den Zweitplatzierten Russen Alexey Chekrygin/Valeriy Seleznev. Von den beiden Tagessiegen war allerdings nur der Zweite überlegen, als sie sieben Minuten Vorsprung hatten. „Das war fast ein ganzer Vorwindschenkel", so der Steuermann. Im ersten Rennen hatte er sich mit seinem Vorschoter bei noch etwas mehr Wind zunächst vom dritten Rang, „durch Nutzung aller Dreher" an die Spitze arbeiten müssen.

Die nächsten Wettfahrten starten am Dienstag (24. Juli) in allen Klassen ab 11.30 Uhr. Es stehen die Entscheidungen in den olympischen Klassen 470er, Laser und Laser Radial an als auch in den internationalen Klassen 420er, 18-Footer, Pirat, Schwertzugvogel, Sprinta Sport und O-Jolle. Die Wettervorhersage prophezeit ähnliche Bedingungen wie am Montag.

Montag, 23. Juli 2007

2. Wettfahrttag der 118. Travemünder Woche

Dreikampf der Laser-Kadersegler

TRAVEMÜNDE. Die ersten Sieger der 118. Travemünder Woche stehen fest. Es sind die besten Eigner und Crews der 45 Dickschiffe, deren Kurzwettfahrten bereits am Sonntag, dem 22. Juli, zu Ende gingen. Sie kommen in acht verschiedenen Wertungsklassen aus Lübeck, Neustadt, Berlin, Bremen und Wolfenbüttel. In der olympischen Laser-Klasse ist der erwartete Dreikampf der deutschen Kadersegler entbrannt, während sich bei den Tornados ein deutsch-russischer Vergleich anbahnt.

Kurz vor 14 Uhr kreuzte die Kieler Hochseeyacht „Dolce Vita“ als Erste die Ziellinie auf der Neustädter Bucht. Damit sicherte sich Eigner Jörg Dollenberg aus Wolfenbüttel nicht nur den Gesamtsieg der „Königsklasse“ IMS I, sondern überflügelte im Ostsee Cup V (OSC V) auch noch die „patent 3“ von Jürgen Klinghardt aus Bremen, Siegerin nach IMS II. Jörg Inselmanns „Mandus Helmholt“, ebenfalls aus Bremen gewann die Gruppe IMS III/IV. Die weiteren Travemünder Woche-Sieger im Ostsee Cup: „Tabaluga“ (Uwe Wulf/Lübeck, I), „na und“ (Stefan Meining/Lübeck, II) sowie „Nic 2“ (Clemens Reichert/Neustadt,
III) und „Nomis“ (Helmut Simon/Berlin, IV).

Bis 15.30 Uhr mussten die pfeilschnellen Tornados warten, die in ihren Klassenregeln ein Windlimit von sechs Knoten vorschreiben. Mittags hatte Wettfahrtleiter Peter Ramcke schon ein Rennen angeschossen, musste dies aber nach einem extremen Winddreher wieder abbrechen. Zunächst überraschte der A-Cat-Crack Nils Bunkenburg aus Surendorf mit seiner neuen Hamburger Vorschoterin Susanne Hahn als Tagessieger vor zwei russischen Mannschaften und den Lokalmatadoren Helge und Christian Sach aus Zarnekau.

Gedrängel herrschte an der Startlinie der olympischen Laser-Klasse, die gleichzeitig ihre deutsche Juniorenmeisterschaft austrägt. Erst unter verschärften Startregeln (schwarze Flagge) war das allzu forsche Teilnehmerfeld zu bändigen. Vorne lagen im Ziel wie erwartet die Kadermitglieder des Deutschen Segler-Verbands (DSV). Simon Grotelüschen vom TW-Veranstalter Lübecker Yacht-Club hatte im ersten Rennen den Bug vor dem Berliner Malte Kamrath und dem Rostocker Alexander Schlonski. Die ersten beiden konkurrieren auch um den Titel des deutschen Juniorenmeisters.

HINWEIS für die Redaktionen: Außer auf der Seebahn werden auf allen Bahnen weitere Rennen gesegelt. Eine endgültige Tageszusammenfassung folgt gegen 19 Uhr.

Segeln in Zahlen

Sonntag, 22. Juli 2007

Erste Ergebnisse vom 2. Wettfahrttag der 118. Travemünder Woche

Seebahn

Endergebnisse nach zwei Wettfahrten

OSC I
1. „Tabaluga“, Uwe Wulf (Lübeck) 3 Punkte, 2. „Chica“, Christian Jäger
(Lübeck) 4, 3. „Picaro“, Georg Westphal (Lübeck) 6.

OSC II
1. „na und“, Stefan Meining (Lübeck) 2 Punkte, 2. „Hobbes“, Peter Thyen
(Lübeck) 4, 3. „Flotte Lotte“, Frank Haßler (Timmendorfer Strand) 7.

OSC III
1. „Nic 2“, Clemens Reichert (Neustadt) 4 Punkte, 2. „entemix“, Kai Plassmeier (Hamburg) 4, 3. „Test“, Dan Bauermeister (Wismar) 5.

OC IV
1. „Nomis“, Helmut Simon (Berlin) 3 Punkte, 2. „Rumtreiber“, Ulrich Martens
(Grevesmühlen) 4, 3. „Aramis“, Arne Kölpin (Lübeck) 6.

OSC V
1. „Dolce Vita“, Jörg Dollenberg (Wolfenbüttel) 3 Punkte, 2. „patent 3“, Jürgen Klinghardt (Bremen) 5, 3. „Robinson“, Holger Reppin (Lübeck) 7.

IMS I
1. „Dolce Vita“, Jörg Dollenberg (Wolfenbüttel) 2 Punkte, 2. „Express“, Regine Jager (Wolgast) 4, 3. „Made in Sweden“, Matthias Renner (Schweden) 6.

IMS II
1. „patent 3“, Jürgen Klinghardt (Bremen) 3 Punkte, 2. „Flying Circus“, Wolfgang Uecker (Lübeck) 4, 3. „Havoc“, Enno Thyen (Lübeck) 5.

IMS III/IV1. „Mandus Helmholt“, Jörg Inselmann (Bremen) 3 Punkte, 2. „Flöde“, Joern Thiel (Tangendorf) 3, 3. „Stalker“, Florian Jungblut (Hamburg) 6.

8 er WM: „Mission completed!“ 2 Titel gehen an den See!


Die überlegenen Sieger SUI 11 "Aluette"


H 9 „Elfe II“ Sieger in der „First Rule Class“


H 4 „Sposa“ Zweiter in der „First Rule Class“


GER 8 „Wyvern“ 10. Platz

Die abschließende Wettfahrt der 8er WM am Samstag sah einen überlegenen neuen Weltmeister: SUI 11 „Aluette“ gecoacht von Ekkehard Kaller und erneut hervorragend gesteuert von Tino Ellegast. Die Taktik war schon vor dem Start allen klar. Die zweitplazierte GBR 2 „Lafayette“ würde alles tun, um das deutsch-schweizerische Team so weit nach hinten zu segeln wie möglich.

Die Schotten hatten als bislang schlechtestes Ergebnis einen 4. Platz als Streicher, während „Aluette“ noch die Bürde des Frühstartes vom vergangenen Mittwoch mit sich tragen mußte. Bereits vor dem Start entwickelte sich ein Duell zwischen den beiden Yachten. Allerdings hatte die Mannen um Allan Manuel auf der „Lafayette“ wohl nicht bedacht, daß an der Pinne von SUI 11 mit die aktuelle Nummer 39 der Match Race Weltrangliste saß und alle Angriffe von GBR 2 souverän parierte. Beide Yachten starteten dennoch recht gut und lagen im vorderen Drittel des Feldes.

Auf der ersten Kreuz kam es dann zu einem regelrechten Wendeduell der beiden Kontrahenten, in dem sich aber zeigte, dass die Bodenseeyacht immer einen Hauch schneller wendete und auch ihre Genua besser trimmte. Obwohl „Lafayette“ zunächst die bessere Ausgangsposition hatte, fuhr ihnen SUI 11 einfach davon und hatte ca. 4 Längen Vorsprung, als Steuermann Ellegast wendete, um vor dem Bug von „Lafayette“ zu passieren. Nach der Wende hatten die Altnauer den Wind von Backbord, während die schottische Yacht mit Wind von Steuerbord auf ihren Gegner zusegelte.

Ein sofortiger Protest der Briten war die Folge. „Aluette“ zeigte sich unbeeindruckt und fuhr konsequent immer weiter nach vorn, während „Lafayette“ zurückfiel und wohl alle Hoffnungen darauf setzte, den WM Titel am grünen Tisch zu gewinnen. Am Ende belegte SUI 11 den dritten Platz in dieser abschließenden Wettfahrt, die erneut schwachwindig war und sowohl von Winddrehern, als auch einigen unverständlichen Handlungen und Fehlern der Wettfahrtleitung gekennzeichnet wurde.

Großartig segelten in dieser Wettfahrt auch GER 8 „Wyvern“ aus Radolfzell und H 4 „Sposa“. Die Publikumslieblinge aus Lindau mit Robby Nitsche an der Pinne starteten endlich einmal couragiert und konnten trotz defensiven Segelns an den Bahnmarken mit den schnelleren modernen Booten mithalten. H 9 „Elfe II“ vom LSC, gesteuert von Andi Lochbrunner stand schon vor der letzten Wettfahrt als Weltmeister in der „First Rule Class“ und ging gar nicht mehr an den Start. Dafür konnte der schottische Gaffelachter H 12 „The Truant“ in der letzten Wettfahrt zum ersten Mal an den Start gehen. Die Restaurierungsarbeiten an dieser Yacht konnten einfach nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, aber eine Wettfahrt wollte die sympathische junge Crew um Skipper Mike Dalglish dennoch mitsegeln.

Zu Recht gönnte sich das Team vom Altnauer SC auf der „Aluette“ nach dem Zieldurchgang einen kräftigen Siegesschluck aus dem mitgeführten kleinen Bierfaß, denn egal wie der Protest gegen sie ausgehen würde, sie hatten auf dem Wasser gezeigt, daß sie unter allen Wetterbedingungen die schnellsten waren.

So wurden denn vom veranstaltenden Royal Northern and Clyde Yacht Club und Titelsponsor Chopard die letzten Vorbereitungen für Siegerehrung und Galadinner getroffen und die ersten Gäste zum abschließenden Empfang begrüßt, während die international Jury noch den Protest verhandelte. Nach eineinhalbstündiger Verhandlung stand fest: Protest abgewiesen, SUI 11 „Aluette“ ist Weltmeister und gewinnt auch die einst vom damaligen italienischen König Umberto gestiftete „Coppa Italia“.

IBN-online gratuliert den Weltmeistern vom Bodensee!

Beim abschließenden Galadinner wurden die Yachten zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2008 in Hankö (Norwegen) eingeladen und die erste Meldung für diese WM bekanntgegeben: König Harald von Norwegen wird mit seinem dann komplett restaurierten Achter NOR 33 „Sira“ an den Start gehen.

Die komplette Ergebnisliste der WM auf dem schottischen Clyde werden wir in Kürze veröffentlichen. (Willii Gohl / IBN) Ergebnissliste >