Samstag, 11. August 2007

DSV-Talente gewinnen zwei Gold- undeine Bronzemedaille

Erfolge vor Sopot: DSV-Talente gewinnen zwei Gold- undeine Bronzemedaille bei RS:X-Jugendweltmeisterschaft

Hamburg (DSV), 5. August 2007 - Moana Delle und Christian Freimüller sind die neuen Jugendweltmeister in der olympischen Surfdisziplin RS:X. Die 18 Jahre junge Soesterin vom Segelklub Bayer Uerdingen und ihr gleichaltriger Teamkamerad aus Böblingen, der für Windsurfing Nordschwarzwald startet, konnten sich in ihren jeweiligen Feldern nach elf Wettfahrten und herausragenden Leistungen deutlich durchsetzen. Moana Delle gewann dabei die Hälfte aller Rennen im Revier vor Sopot (Polen).

Das eindrucksvoll gute Gesamtergebnis komplettierte die 17 Jahre junge Regina Stadler aus Bernau mit ihrer Bronzemedaille. Die Schülerin vom Regatta-Surf-Club Chiemsee surfte hinter Moana Delle (31 Punkte) und der Polin Maja Dziarnowski (39 Punkte) mit 41 Punkten auf Rang drei. Bei der männlichen Jugend holte Christian Freimüller (33 Punkte) den Titel mit neun Punkten Vorsprung vor dem Briten Richard Hamilton (42 Punkte) und dem Franzosen Pierre Le Coq (43 Punkte).

DSV-Sportdirektor Hans Sendes (Hamburg) zeigte sich beeindruckt von der Galavorstellung der jungen Kadersurfer: “Ich freue mich wirklich sehr für die Aktiven, denn ich weiß, wie hart sie für diese Erfolge gearbeitet haben. Diese herausragenden Ergebnisse zählen zu den Saisonhöhepunkten im Leistungssport des Deutschen Segler-Verbandes.

ENDERGEBNIS RS: X JUGEND-WELTMEISTERSCHAFT

JUNIOREN
1. Christian Freimüller (Böblingen) 33 Punkte
2. Richard Hamilton (GBR) 42 Punkte
3. Pierre Le Coq (FRA) 43 Punkte

JUNIORINNEN
1. Moana Delle (Soest) 31 Punkte
2. Maja Dziarnowski (POL) 39 Punkte
3. Regina Stadler (Bernau) 41 Punkte

33. America´s Cup: Deutschland meldet Kampagne an

Schwarz-Rot-Gold segelt auch beim 33. America´s Cup mit. Das United Internet Team Germany wird beim nächsten Kampf um die begehrteste Segel-Trophäe der Welt wieder dabei sein, kündigte Syndikatschef Michael Scheeren an. Damit werden die deutschen Farben zum zweiten Mal in der 156-jährigen Geschichte des America´s Cup vertreten sein.

"Das ist toll ­ toll für Deutschland und toll für den Segelsport" zeigt sich Rolf Bähr, Präsident des Deutschen Segler-Verbandes, begeistert. "Bereits beim vergangenen America´s Cup hat der Sport viele neue Freunde gefunden" so Bähr weiter. So sieht es auch Michael Scheeren: "Wir sind mit der ersten deutschen Kampagne eine Verpflichtung gegenüber dem deutschen Segelsport eingegangen. Dieser wollen wir auch zukünftig gerecht werden."

Sportlich setzt das United Internet Team Germany auf die gemachten Erfahrungen. Und auf Karol Jablonski. Mit der bereits verkündeten Verpflichtung des neuen Skippers hat das United Internet Team Germany ein klares Ausrufezeichen gesetzt. Der Pole mit deutschem Pass zeigte beim letzten America´s Cup überragende Leistungen und führte überraschend das spanische Team Desafío Español bis ins Halbfinale. Der 44jährige Jablonski ist stolz, "für das United Internet Team Germany segeln zu dürfen ­Deutschland ist das Land, dem ich meine gesamten Segel-Erfolge zu verdanken habe."

Bei der kommenden Kampagne wird nichts dem Zufall überlassen bleiben. Durch die frühzeitige Anmeldung steht ausreichend Zeit zur Verfügung, um die großen Herausforderung professionell vorzubereiten. "Diese Zeit werden wir nutzen, um das bestmögliche Team und ein exzellentes Boot an den Start zu bringen", verspricht Scheeren.

SIEMENS / MATADOR GEWINNT DIE 26. COPA DEL REY

Palma de Mallorca 05.08.07 - Nach dem vorletzten Tag der Copa del Rey war noch alles offen in der TP52 Klasse. Doch mit einem dritten und fünften Platz konnte sich das SIEMENS / MATADOR Team mit Steuermann Guillermo Parada und dem Schweizer Profisegler Christian Scherrer gestern Samstag den Sieg vor Palma sichern. Unterstützt würde das argentinische Team von Paul Cayard als Taktiker. Also Gast mit an Bord war auch die Prinzessin von Spanien Ellena di Borbon.

An zweiter und dritter Stelle platzierte sich MUTUA MADRILEÑA mit Vasco Vascotto und CAIXA GALICIA mit John Kostecki. Die Copa del Rey zählt zur MEDCUP 07 Regatta Serie der TP52. Die nächste Regatta findet vom 20. bis am 25. August in Portimao, Portugal statt. Bis dahin befindet sich Scherrer in der Schweiz und wo er das fünfte St.Moritz Match Race organisiert welches vom 14. bis am 19. August die Weltelite der Match Racer ins Engadin bringt.

Unteruhldingen + Kressbronn

Unteruhldingen
Sachschaden von rund 300 Euro haben unbekannte Täter angerichtet, die in der Nacht zum Donnerstag (2.8.) mehrere Sachbeschädigungen im Bereich der BSB-Schiffslandestelle in Unteruhldingen begingen. Die Unbekannten haben nicht nur durch Zündeleien eine Parkbank und das Gebälk bzw. die Verschalung eines Wartehäuschens angesengt, sondern auch mit einem Messer das Sitzbrett einer weiteren Parkbank beschädigt. Ferner traten die Täter gegen einen verschlieþbaren Aschenbecher aus Edelstahl und demolierten diesen völlig. Personen, die in der fraglichen Nacht Verdächtiges bei der Schiffsanlagestelle an der Seepromenade beobachtet haben oder Hinweise zur Identität der Täter geben können, werden gebeten, sich mit der Wasserschutzpolizeistation Überlingen, Telefon: 0049 (0)7551 949590, in Verbindung zu setzen.

Kressbronn
In der Nacht zum Sonntag (5.8.) haben unbekannte Täter auf dem Gelände des Sportzentrums Meichle & Mohr hinter dem Hafenmeisterbüro ein dort abgestelltes blaues Tretauto (Gröþe 3 x 1,5 Meter) im Wert von rund 3.000 Euro entwendet. Personen, die in der fraglichen Nacht Verdächtiges beim Sportzentrum beobachtet haben oder Hinweise zum Verbleib des zweisitzigen Gefährtes, das mit einer Ladefläche und Kettenantrieb ausgestattet ist, geben können, werden gebeten, sich mit dem Wasserschutzpolizeiposten Langenargen, Tel. 0049 (0)7543 93160, in Verbindung zu setzen.

Und immer wieder lockt der Fastnet Rock

Hansens „Outsider“ (Kiel) und drei Hamburger Yachten dabei

COWES. Er ist nur ein einsamer Felsen vor der südirischen Küste mit einem Leuchtturm drauf. Und doch ist der Fastnet Rock ein Mythos. Er ist der Wendepunkt in der wohl legendärsten Hochseeregatta der Nordhalbkugel, dem Rolex Fastnet Race. Der Klassiker ist berühmt und berüchtigt für seine oft gnadenlosen Bedingungen mit schwersten Stürmen – nicht alle Segler kehrten in der 82-Jährigen Geschichte wieder heim. Das Rennen führt über 608 Seemeilen von Cowes auf der südenglischen Insel Isle of Wight durch den Ärmelkanal und die Irische See zurück nach Plymouth in der Grafschaft Devon.

Am Sonntag (12. August) startet die 42. Auflage mit einer Rekordbeteiligung von fast 300 Yachten, darunter auch vier deutsche.

Schon in den Tagen vor dem Start sammeln sich zahlreiche Rolex Fastnet-Aspiranten im und um den Solent herum an der südenglischen Küste. Viele der Regatta-Teilnehmer segelten zuvor die Skandia Cowes Week als Einstimmung auf das lange Rolex Fastnet Race. Andere reisten diese Woche eigens für den Saisonhöhepunkt in England an. Am Sonntag wird die größte Flotte seit 1979, dem katastrophalen Orkanrennen, über die Startlinie vor dem Royal Yacht Squadron in Cowes rauschen. Das erste Startsignal soll um 9.50 Uhr britischer Zeit (10.50 Uhr in Deutschland) ertönen.

„Wir sind voller Vorfreude, aber auch voller Respekt“, sagt der Kieler Tilmar Hansen, der seine neue „Outsider“ an den Start bringt. Mit der Elliott 52 hat der Hochseeveteran gerade die Transatlantikregatta HSH Nordbank blue race nach gesegelter Zeit in der Hauptgruppe gewonnen. „Nach fast 4.000 Seemeilen erscheinen die gut 600 zwar wie ein Klacks“; so der Skipper, „aber vor Leichtsinn kann ich jeden nur warnen. Die Reviere, die wir beim Rolex Fastnet Race passieren, haben allein durch die starken Tiden ihre Tücken.“

An das Fastnet Race hat Hansen überwiegend gute Erinnerungen, denn bei seinen beiden bisherigen Auftritten 1983 und 85 gewann er anschließend mit Deutschland den Admiral’s Cup, seinerzeit die inoffizielle Mannschaftsweltmeisterschaft der Hochseesegler. Und dieses Jahr will er der direkten Konkurrenz das Heck zeigen. Hansen: „In unserer Klasse sind etliche heiße 50- bis 60-Füßer dabei.“ Zur Verstärkung der „Outsider“-Crew kommt der neuseeländische Weltumsegler („Merit Cup“) Mike Quilter als Navigator an Bord. „Das gibt uns Sicherheit und garantiert unterwegs gute Laune“, so Tilmar Hansen.

Die anderen drei deutschen Boote wollen auch gewinnen, und zwar vor allem die Clubwertung der Illingworth Trophy. Sie starten unter dem Stander des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) Hamburg. Es sind die „Inschallah VI“ von Volker Andreae, die „Norddeutsche Vermögen Hamburg“ unter Skipper Georg Christiansen sowie Christopher Wuttkes „Guts n’Glory“. „Wir haben außerdem den veranstaltenden Royal Ocean Racing Club, den RORC, zu einer partnerschaftlichen Friendship Challenge herausgefordert“, berichtet Teamführer Andreae.

Der Hamburger ist gespannt auf die Leistung seines Schiffes im internationalen Wettbewerb unter der IRC-Wertung, denn „da fehlen uns noch die Vergleiche“. Seine 41-Fuß-Yacht, ein Judel/Vrolijk-Design, hat er eigens für diese Formel mit einen Bugspriet sowie einen neuen, größeren 150-Quadratmeter-Gennaker ausgerüstet. „Damit müsste unsere Vorwindschwäche passe sein“, glaubt der Eigner und Skipper. Mit der Atlantikerfahrenen Mannschaft des Hamburgischen Vereins Seefahrt (HVS) auf der „N. V. Hamburg“ sowie der DK 46 „Guts n’ Glory“ glaubt der zweite NRV-Vorsitzende für Regattasport, ein schlagkräftiges Team zusammen zu haben, um möglicherweise sogar in die Geschichte der Regatta einzugehen.

Und das Rolex Fastnet Race ist eine Regatta mit langer Historie. Denn den ersten Wettbewerb gab es schon 1925. Das Rennen wurde anschließend – außer einer Unterbrechung in den 40er-Jahren – seit den frühen 30ern alle zwei Jahre veranstaltet. Für viele Segler ist die Teilnahme an dieser reinen Blauwasser-Regatta eine große Herausforderung – ob das erste, das fünfte oder das 20. Mal. Da gibt es jene Enthusiasten, die immer wieder zurückkehren – immer wieder mit dem eisernen Willen, sich erneut mit zuweilen unvorhersagbaren und unbeständigen Winden sowie den tückischem Strömungen in den Gewässern entlang der südenglischen Küste zu messen.

Für Piet Vroon und Ken Newman war eine Regatta nie genug. Der Holländer Vroon ist diesmal mit seiner Lutra 56 „Formidable“ dabei. Es wird sein 23. Fastnet-Rennen. Nach über 40 Jahren Wettkampf gewann Vroon 2001 die Klassen IRC und IRM und nahm beide Trophäen, den Fastnet Challenge Cup und die Fastnet Rock Trophy, sowie ein Rolex Yacht-Master Chronometer mit nach Hause.

Ken Newman, der mit seiner Swan 51 „Grandee“ teilnimmt, übertrifft Vroon sogar noch. 24 Teilnahmen kann Newman für sich verbuchen und hat seit seinem ersten Fastnet 1967 nur eines in den folgenden 40 Jahren verpasst. Was den unerschrockenen 78-Jährigen Segler immer wieder zurück an die Startlinie bringt, ist mehr als nur die pure Gewohnheit. Das Rolex Fastnet, anders als andere Hochseeregatten, bietet einen Kurs mit mehreren Etappen, die ihre ganz eigenen Anforderungen haben. Newman: „Es ist eine klassische Regatta, die sehr verschiedene Situationen bereit hält, und jede Etappe ist irgendwie eine neue Herausforderung. Denke nie, du hast schon gewonnen. Und denke nie, du hast schon verloren.“

Newman wird oft gefragt, ob er bei dem „schlimmen Rennen“ (gemeint ist das 79er Fastnet) dabei war. Aber für ihn war 1957 das schlimmere Rennen an Bord der „Bluejacket“. „Es war fruchtbar“, erinnert er sich an Stürme, die die Flotte heimsuchten. „Zwei Blöcke für unser Genuafall sind zerborsten, und wir mussten vor Brixham ankern. Es hat fünf Tage gedauert, aber wir haben das Rennen beendet.“ Von 41 gestarteten Yachten belegte die „Bluejacket“ am Ende den zwölften und damit letzten Platz, kam aber im Gegensatz zu den 29 anderen Booten, die das Rennen aufgeben mussten, kam sie wenigstens ins Ziel.

Unterdessen haben sich bei den hart umkämpften IMOCA 60’s, die nach Klassenregeln segeln, einige Top-Segler zusammen gefunden. So nimmt zum Beispiel der Brite Alex Thompson auf der „Hugo Boss“ die Hilfe des Whitbread/Volvo Round the World Race-Veteranen und America’s Cup-Navigators Andrew Cape aus Australien in Anspruch. Dee Caffari auf der „Aviva“ hat den Wetterexperten Mike Broughton an Bord, um die richtigen taktischen Entscheidungen zu treffen. Außerdem steht der Olympische Goldmedaillengewinner im Rudern, Sir Matthew Pinsent, auf ihrer Crewliste, der aber als Journalist mitsegelt und daher sicher nicht an den Winschen kurbeln wird.

Die meisten Segelexperten rechnen mit einem Zweikampf um die Ehre, als erstes Einrumpfboot die Ziellinie zu erreichen. Die brandneue 30 Meter lange „ICAP Leopard“ von Mike Slade (Großbritannien), ein Farr-Design mit Schenkkiel, fordert Neville Crichton’s jüngstes Reichel/Pugh-Design, die neuseeländische „Alfa Romeo“ heraus. Letztere hat bereits etliche Siege eingefahren, seit sie vor zwei Jahren zu Wasser gelassen wurde. Die beiden Yachten werden zuvor erstmals bei einigen Kurzrennen vor der Küste aufeinander treffen.

Das wieder auflebende Interesse an Hochseeregatten hat den Royal Ocean Racing Club als Veranstalter des Rolex Fastnet Race dazu veranlasst, die Teilnehmerzahl in diesem Jahr auf 300 zu begrenzen. Die Registrierungen kamen schnell, und schon nach zwei Monaten war die Liste nahezu voll. Nach wie vor werden Zertifikate und Einhaltung des Regattareglements kontrolliert. Die endgültigen Rennwerte werden erst kurz vorm Start bekannt gegeben.

Die Rolex Fastnet Race Webseite ist unter http://fastnet.rorc.org online. Während des Rennens können die Zuschauer zu Hause vor dem PC die Positionen der 300 Boote verfolgen, die via OC-Tracker, mit dem jede Yacht ausgerüstet ist, virtuell dokumentiert werden. Der Fastnet Challenge Cup wird an den Gesamtsieger nach IRC vergeben. Einen edlen Rolex Chronometer bekommt ebenfalls der Fastnet Challenge Cup-Gewinner sowie die Einrumpf-Yacht, die als erste die Ziellinie überquert. Neben der Trophäe für den Gesamtsieg nach IRC gibt es zusätzlich 30 weitere Auszeichnungen, die bei der Siegerehrung am Freitag, dem 17. August, in der historischen Royal Citadel – der Heimat des 29. Kommando-Regiments der Königlichen Artillerie – mit Blick auf den Hafen von Plymouth vergeben werden.

Deutsche Farr 40-Premiere zur Rolex Baltic Week

NEUSTADT/HOLSTEIN. Packende Manöver und knappe Zieleinläufe in baugleichen Yachten sind ihr Kennzeichen, prominente Amateursteuerleute als Eigner am Ruder ihr Grundsatz. Die Farr 40-Klasse gilt seit zehn Jahren als Nonplusultra des Regattasports. Zur vierten Rolex Baltic Week segeln 14 internationale Teams, darunter zwei einheimische, erstmals in Deutschland.

In Neustadt/Holstein an der Ostsee küren sie vom 17. bis 19. August zudem den Gesamtsieger im European Circuit, einer fünfteiligen Grand-Prix-Serie der Farr 40-Klasse.

Die Farr 40-Teilnehmer der Rolex Baltic Week, die vom 18. bis 23. August außerdem die Melges 24-Europameisterschaft zu Gast hat, kommen aus Australien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Italien, der Ukraine und den USA. Die Crewmitglieder an Bord vertreten jedoch eine Vielzahl weiterer Nationen, denn die Internationalität der Mannschaften, die je nach Einhaltung des Gewichtslimits neun oder zehn Personen stark sind, ist ein typisches Kennzeichen der Farr 40-Klasse.

So vertraut der Lüneburger Arzt Wolfgang Schäfer auf seiner „Struntje Light“ Jesper Bank als Taktiker. Der Däne Bank war Skipper des ersten deutschen America’s Cup-Syndikats Team Germany. Schäfer, Präsident der europäischen Farr 40-Flotte, hatte die erste Regatta seiner Klasse nach Deutschland geholt. Obwohl das allein schon ein Gewinn ist, wird er auf dem Wasser nichts verschenken. Schäfer: „Wir sind hoch motiviert und gut drauf. Wir hoffen auf einen Heimsieg.“

Mit Rückenwind startet der zweite deutsche Teilnehmer, Wolfgang Stolz, mit seiner „Opus One“. Nachdem der Frankfurter Investmentbanker sich bereits auf verschiedenen Swan 45-Regatten einen Namen gemacht hatte, stieg er voriges Jahr auch in die Farr 40-Klasse ein und wäre 2006 um Haaresbreite auf Anhieb Weltmeister geworden. Mitte Juli gewann Stolz nach dreieinhalb Jahren „geduldiger Schulung durch meinen Taktiker“, den Neuseeländer Kelvin Harrap, hochzufrieden seine erste Regatta, das Dexia Farr 40 Skagen Race.

Die Regatta in Dänemark war die vorletzte des European Circuits. Dazu gehörten im Frühsommer die Rolex Capri Sailing Week und die Rolex Settimane della Bocche in Porto Cervo (beides Italien) als Europameisterschaft sowie die nordische Farr 40-Meisterschaft in Hankö/Norwegen. Neustadt bildet die fünfte und entscheidende Serie dieser Grand-Prix-Wertung. Vor dem Finale kämpfen zwei Gastmannschaften aus Übersee um den Gesamtsieg. Die australische „Kokomo“ von Lang und Sue Walker führt mit 241 Punkten vor der „Barking Mad“ von Jim Richardson aus den USA (264). Die „Struntje Light“ von Schäfer ist Dritter (345).

Das US-Team, das 1998 erster Farr 40-Weltmeister war und diesen Triumph 2004 als bisher einziges Boot wiederholen konnte, hat Platz eins im European Circuit noch fest im Visier. Nach dem Auftaktsieg bei der Rolex Capri Sailing Week musste es die Australier vorbeiziehen lassen. Nach der letzten Serie werden jedoch die neun schlechtesten Einzelresultate gestrichen, so dass sich das Gesamtergebnis nochmals erheblich ändern kann.

Bei Jim Richardson segelt ein besonders in diesem Jahr bekanntes Gesicht. Terry Hutchinson war Taktiker beim America’s Cup-Finalisten Emirates Team New Zealand, der Anfang Juli im spanischen Valencia nach hartem Kampf dem Schweizer Cup-Verteidiger Alinghi 2:5 unterlag. Auch an Bord der „Barking Mad“ gibt der US-Amerikaner die Taktik vor. Hutchinson gehört zu den profiliertesten Segelprofis weltweit.

Weitere namhafte Teilnehmer und Mitfavoriten auf den Sieg bei der Rolex Baltic Week sind die „Flash Gordon 5“ des in Deutschland geborenen Stararchitekten Helmuth Jahn aus Chicago/USA, die australische „Ichi Ban“ von Matt Allen sowie italienische „Fiamma“ mit Skipper Alessandro Barnaba. Sie alle wollen die Rolex Baltic Week außerdem als Generalprobe für die zehnte Rolex Farr 40-Weltmeisterschaft nutzen, die am 29. August in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen beginnt.

Das Regattaprogramm in Neustadt ist auch im Hinblick auf die WM-Vorbereitungen der Teams auf drei Wettfahrttage komprimiert. So passte es in Abstimmung mit der Europäischen Farr 40-Vereinigung (European Farr 40 Fleet) als Co-Organisator den internationalen Regattakalender hinein. Die ersten drei Kurzrennen finden am Auftakttag (Freitag, 17. August) statt, bevor abends die offizielle Eröffnung der Rolex Baltic Week erfolgt. Nach jeweils drei weiteren Wettfahrten, also insgesamt neun, steht der Sieger am Sonntagnachmittag fest.

Die Rolex Baltic Week, die vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV) Hamburg in der ancora Marina ausgerichtet wird, ist die einzige von Rolex in Deutschland unterstützte Segelregatta. Zum weltweiten Kalender der Rolex-Regatten gehören in diesem Jahr noch so profilierte Events wie das Rolex Fastnet Race direkt vor der Rolex Baltic Week in England, der Maxi Yacht Rolex Cup Anfang September in Porto Cervo (Italien) sowie das Rolex Middle Sea Race Ende Oktober in Malta und das Rolex Sydney Hobart Yacht Race Ende Dezember in Australien.

Überlingen - Wasserschutzpolizei meldet

Wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr ermittelt die Wasserschutzpolizeistation Überlingen gegen einen 71-jährigen Bootsführer, der am Montagnachmittag vor Überlingen-Nussdorf ein anderes Boot überholt und hierbei gestreift hatte.

Nach Auskunft von Zeugen war der 71-Jährige mit seinem Motorboot von Überlingen kommend in östliche Richtung gefahren und hatte sich von Achtern kommend dem Boot eines 62-Jährigen im spitzen Winkel genähert. Beim Überholmanöver streifte der 71-Jährige das Boot des Geschädigten, der bei dem Aufprall Verletzungen am Arm erlitt. Auch seine Ehefrau zog sich eine Verletzung am Oberarm und Prellungen an der Schulter zu. Durch den Wellenschlag lief das Boot des 62-Jährigen mit Wasser voll, weshalb dieser von einem Leck ausging. Nur mit Hilfe einer zu Hilfe kommenden Bootsbesatzung gelang es dem Geschädigten einschließlich Besatzung an Land zu kommen. Der Verursacher, der seine Fahrt unvermindert fortgesetzt hatte, konnte wenig später von einem Segler, der den Vorfall beobachtet hatte, auf den Unfall angesprochen werden. Erst dann wendete der 71-Jährige sein Boot und fuhr Richtung Unfallstelle zurück, wo er von der Wasserschutzpolizei überprüft wurde.

Portrait Silke Hahlbrock

Silke Hahlbrock ist Deutschlands derzeit erfolgreichste Match Race-Seglerin, ist Nummer vier der Weltrangliste und startet im Herbst beim INTRBOOT Ladies Match Cup Frauen allein an Bord.

Friedrichshafen – Nicht alle Kinder von Paaren, die sich auf einem Dreimaster kennen und lieben lernen, werden später Segler. Doch auf Silke Hahlbrock trifft das zu. Die Hamburgerin ist Deutschlands derzeit erfolgreichste Match Race-Seglerin. Sie wird zu Wettkämpfen nach Brasilien, auf den Bermudas und zu anderen exotischen Zielen eingeladen. Derzeit trainiert sie für den dritten INTERBOOT Ladies Match Cup in Friedrichshafen. Das Match Race, das im Rahmen der neuntägigen Internationalen Wassersport-Ausstellung INTERBOOT (22. bis 30. September 2007) am Bodensee ausgetragen wird, gilt mittlerweile als das Top-Event in Deutschland im Damen-Segeln.

Silke Hahlbrock ist Deutschlands derzeit beste Match Race-Seglerin, lebt in Hamburg, studiert Betriebswirtschaftslehre und absolvierte eine „ganz normale Seglerkarriere“, bevor sie Geschmack an einer besonderen Form des Segelns, dem Match Racing fand, dem Wettkampf Boot gegen Boot.

Segeln lernte die heute 23-jährige Hamburgerin mit acht Jahren in einem Optimist auf dem Dieksee, ebenso wie ihre 13 Monate ältere Schwester Maren. Bald darauf kaufte der Jugendsegelclub Alster einen „Teeny“, eine kleine Jolle für eine Zwei-Mann-Crew und Silke und Maren saßen fortan gemeinsam in einem Boot. Bald war klar, dass die Jüngere der Beiden die Pinne übernimmt und steuert, denn die Schwestern wollten Regatten segeln und „ich war ein bisschen aggressiver“, erzählt Silke Hahlbrock.

Inzwischen segelt sie mit bis zu vier anderen Frauen an Bord und meist gilt: „Ladies only“ – hauptsächlich geht sie nämlich bei reinen Frauen-Races an den Start, tritt aber gerne auch gegen Männer an. Deren Vorteil sieht Silke Hahlbrock vor allem im Gewicht: „Ein Mann ist schwerer und dadurch kann das Boot schneller gedreht oder angepumpt werden“. Trotzdem schafft Silke Hahlbrock es, sich gegen männliche Konkurrenz durchzusetzen. Zuletzt in Rimini: Im international gut besetzten Feld wurde sie Sechste (bestes Damenteam) und ließ nicht weniger als drei der weltbesten Männercrews hinter sich. Einen ganz großen Unterschied gibt es aber darüber hinaus noch: Während bei den Frauen immer irgendwo das Minus auf dem Bankkonto im Kopf mitsegelt, können die Männer gut davon leben.

Vom 7. bis 11. August segelt die Vierte der Weltrangliste um die Weltmeisterschaft im französischen Saint Quay, kurz danach kommt sie an den Bodensee zum INTERBOOT Ladies Match Cup (26. bis 30. September 2007) und freut sich auf die Wassersportmesse im Süden Deutschlands. „Auf dieser Messe kann man viele Bekannte treffen und interessante Neuerungen anschauen“, so das Nordlicht, das mit einem klaren Ziel in den Südwesten Deutschlands reist: „Wir wollen gewinnen.“

Weltklasse-Seglerinnen bereiten sich für Ladies Macht Cup vor

INTERBOOT Sportevent: Internationale Spitzenseglerinnen haben sich angekündigt: Silke Hahlbrock und Lotte Meldgaard am Start.

Friedrichshafen – Internationale Spitzenseglerinnen wie die Deutsche Silke Hahlbrock (Platz 4 der Weltrangliste), die Dänin Lotte Meldgaard Petersen (Platz zwei der Weltrangliste), die französische Seglerin Christelle Phillippe (Platz 7 der Weltrangliste) oder die Britin Gemma Farrell (Platz 11 der Weltrangliste) werden beim dritten INTERBOOT Ladies Match Cup vom 26. bis 30. September 2007 in Friedrichshafen an den Start gehen. Die Veranstaltung ist mit der höchsten Wertungsstufe, Grade 1, ausgeschrieben und gilt mittlerweile als das Top-Event im Frauen-Match-Racing in Deutschland.

Einige der besten Seglerinnen der Welt werden sich beim Ladies Match Cup am Bodensee, der im Rahmen der Friedrichshafener Wassersport-Ausstellung INTERBOOT (22. bis 30. September 2007) ausgetragen wird, messen. Acht Teams kämpfen um insgesamt 10.000 € Preisgeld – erstmals auf den Yachten der Klasse Bavaria Match 35, die mit fünf Crewmitgliedern besetzt sind. Die Zuschauer an Land werden fünf Tage lang aus nächster Nähe die Manöver der Teams miterleben können. Yacht-Redakteur Christoph Schumann wird vor Ort die Match Races kommentieren, so dass Segler wie Nicht-Segler die Rennen mitverfolgen können.

Mit unter anderem der Dänin Lotte Meldgaard Petersen (Platz 2 der Weltrangliste), Silke Hahlbrock aus Deutschland (Platz 4 der Weltrangliste), der französischen Seglerin Christelle Phillippe (Platz 7 der Weltrangliste) sowie Gemma Farrell (Platz 11) und Josie Gibson (Platz 12) aus Großbritannien haben sich internationale Spitzenseglerinnen angemeldet.Ihren Titel von 2006 verteidigen will Delphine Casas (Platz 21) Eine Wildcard wurde an Madlen Frey vom Yachtclub Langenargen e.V. vergeben.

Weitere Infos zu den Segelsportveranstaltungen am INTERBOOT-Messehafen gibt es unter www.interboot.de.